AT127373B - Verfahren zur Herstellung von glukonsauren Salzen durch Gärung. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von glukonsauren Salzen durch Gärung.

Info

Publication number
AT127373B
AT127373B AT127373DA AT127373B AT 127373 B AT127373 B AT 127373B AT 127373D A AT127373D A AT 127373DA AT 127373 B AT127373 B AT 127373B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
gluconic acid
production
fermentation
acid
bacteria
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Pharmaceutische Werke Norgine
Siegwart Hermann Dr
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Pharmaceutische Werke Norgine, Siegwart Hermann Dr filed Critical Pharmaceutische Werke Norgine
Application granted granted Critical
Publication of AT127373B publication Critical patent/AT127373B/de

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P7/00Preparation of oxygen-containing organic compounds
    • C12P7/40Preparation of oxygen-containing organic compounds containing a carboxyl group including Peroxycarboxylic acids
    • C12P7/58Aldonic, ketoaldonic or saccharic acids

Landscapes

  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von glukonsauren Salzen durch Gärung. 



   Es ist seit langem bekannt, dass bei der Einwirkung von Essigsäurebakterien auf Glukose Glukonsäure in wechselnden, zumeist aber geringen Mengen als Nebenprodukt entsteht. So hat dies beispielsweise Henneberg bei einer vergleichenden quantitativen Untersuchung für die folgenden Bakterien fest- 
 EMI1.1 
 B. Kützingianum, B. Pasteurianum. Bekannt ist ferner, dass beispielsweise das dem B. xylinum sehr nahe verwandte Sorbosebakterium die Glukonsäure   CH20H - (CH. OH) 4.   COOH durch weitergehende Oxydation in die Ketoglukonsäure   CHOH-CO-   (CH.   OH-COOH   überzuführen vermag. Schliesslich erwähnt Lafar im 5.

   Band seines Handbuches der Technischen Mykologie (1905-1914) auf Seite 586, dass eine allmähliche Aufzehrung der entstandenen Glukonsäure durch ihre Erzeuger schon mehrmals festgestellt worden sei, so durch Henneberg an B. xylinum und B. xylinoides, und dass eine solche vielleicht noch öfter ohne Wissen des Beobachters eingetreten sei : mit dieser Möglichkeit sei zu rechnen, sobald an die Bewertung der Ergebnisse geschritten wird, zu denen Henneberg bei seiner vergleichenden Untersuchung über die Ausbeute an Glukonsäure gelangt ist. 



   Bei planmässiger Durchforschung dieses Gebietes sind nun neue Gesetzmässigkeiten aufgefunden worden, die erst die sichere Herstellung von reiner Glukonsäure in Form ihrer Salze durch Gärung ermöglicht haben. 



   Es hat sich nämlich gezeigt, dass die Essigsäurebakterien in zwei grosse Gruppen zerfallen. Die eine dieser Gruppen bildet aus Glukose neben Glukonsäure gleichzeitig Ketoglukonsäure, durch Einwirkung der andern Gruppe auf Glukose entsteht nur Glukonsäure ohne eine Spur von Ketoglukonsäure. 



  Bestimmte Essigsäurebakterien besitzen also die Fähigkeit, die sekundäre Alkoholgruppe (CH. OH) anzugreifen und durch Oxydation in die CO-Gruppe überzuführen, wogegen anderen diese Fähigkeit fehlt. (So entsteht auch z. B. bei der Einwirkung der   ketoglukonsäurebildenden   Bakterien auf Glyzerin   Dioxyaceton.)   Ferner hat sich gezeigt, dass in glukosehaltigen   Nährlösungen   unter dem Einfluss von ketoglukonsäurebildenden Bakterien vorwiegend oder sogar fast ausschliesslich ketoglukonsaurer Kalk gebildet wird, wenn die sich bildenden Säuren durch zugesetztes Kalziumkarbonat fortlaufend anKalk gebunden werden. Es wird also unter diesen Umständen die Bildung von Kalziumketoglukonat auf Kosten der Bildung von Kalziumglukonat sehr erheblich erhöht.

   Hingegen entsteht unter dem Einfluss von Bakterien, denen die Fähigkeit, die sekundäre Alkoholgruppe anzugreifen, abgeht, auch bei Gegenwart von Kalziumkarbonat nur Kalziumglukonat ohne eine Spur von Kalziumketoglukonat. Es kann also bei Wahl solcher Bakterien durch die Säuerung in Gegenwart von Kalziumkarbonat-ebenso wie bei der bakteriellen Erzeugung anderer   Säuren-die   Ausbeute an Kalziumglukonat wesentlich gesteigert werden. Aus diesen Erkenntnissen hat sich die Regel zur Herstellung glukonsaurer Salze durch Gärung ergeben, welche darin besteht, dass glukosehaltige Nährlösungen der Säuerung durch Essigsäurebakterien, welche die sekundäre Alkoholgruppe nicht angreifen, in Gegenwart von Verbindungen, deren Kation mit der Glukonsäure schwerlösliche Salze bildet, wie z. B. Kalziumkarbonat, überlassen werden. Solche Bakterien sind z. B.

   B. acetosum, B. rances, B. vini acetat, B. ascendens. Hingegen gehören zu den ketoglukonsäurebildenden Bakterien, die, wie schon erwähnt, auch durch die Bildung von Dioxyazeton aus Glyzerin charakterisiert sind, beispielsweise B. xylinum, B. xylinoides, B. orleanense, B. aceti Hansen. 



    Ausführungsbeispiel : 70 g frische Presshefe werden in einem Liter Leitungswasser langsam bis zum Kochen erhitzt und hernach Y2 Stunde gekocht. Man lässt die Suspension in einem Standzylinder   

 <Desc/Clms Page number 2> 

   etwa 24 Stunden lang stehen. Die klar abgezogene Flüssigkeit wird an drei aufeinanderfolgenden Tagen je % Stunde lang sterilisiert. Dieses Hefewasser wird nun, mit der dreifachen Menge Quellwasser verdünnt, als Nährlösung verwendet. 



  Einem Liter dieser Lösung werden 150 g von technischem Traubenzucker und 30 g Kalziumkarbonat zugesetzt, worauf man die Mischung bis zum Kochen erhitzt, in sterilisierte Gefässe einfüllt und unter den üblichen Vorkehrungen zur Verhinderung einer Infektion mit Kulturen von B. rancens beimpft. Die Nährböden werden nun bei 280 C bebrütet. Nach wenigen Tagen schon ist an einer dünnen weissen Hautdecke, die sich an der Wand des Gefässes emporzieht, und an grossen Blasen, die in der Flüssigkeit emporsteigen, die beginnende Säuerung zu erkennen. Nach etwa vier-bis sechswöchiger Säuerung hat sieh der grösste Teil des Kalziumkarbonats in der Flüssigkeit aufgelöst. Nunmehr wird der gesamte Inhalt der Gefässe zum Kochen erhitzt, filtriert und am Wasserbade eingeengt. Es kristallisieren nach kurzer Zeit aus der Flüssigkeit bräunliche Massen aus, die abgesaugt und, z.

   B. mit verdünntem Alkohol, gewaschen werden. Man kristallisiert nun ein bis zweimal aus heissem Wasser um, u. zw. vorzugsweise unter Zusatz von Tierkohle. Es ergibt sich ein rein weisses Produkt, das in blumenkohlähnlichen Aggregaten auskristallisiert und unter dem Mikroskop feine Nadeln zeigt. Der Schmelzpunkt des Phenylhydrazids liegt bei 2000 C. Der Kalziumgehalt beträgt etwa 8-9% Ca, was genau der Formel (CcHuOCa. HsO entspricht. 



  Die Ausbeuten bewegen sich zwischen 60-80% der theoretischen Ausbeute. 



  An Stelle von Glukose kann auch Saccharose der bakteriellen Oxydation unterworfen werden, wofern solche Bakterien verwendet werden, welche die sekundäre Alkoholgruppe nicht angreifen und zur Spaltung der Saccharose geeignete Enzyme hervorzubringen vermögen. 



  Bei der Analyse der unter dem Namen"Kombucha"bekannten Pilzgenossenschaft, die zur Herstellung therapeutisch wirksamer Präparate durch Säuerung kohlenhydrathaltiger Nährlösungen benutzt wird, konnte ein bis dahin unbekanntes Bakterium isoliert werden, das sich durch sein besonderes Vermögen zur Glukonsäurebildung auszeichnet und deshalb B. glukonikum genannt wurde. Es hat sich nun gezeigt, dass dieses Bakterium zu der ersten der oben erwähnten Gruppen gehört, d. h. bei der Säuerung beträchtliche Mengen von Ketoglukonsäure neben Glukonsäure und bei Abstumpfung der gebildeten Säure durch Kalziumkarbonat od. dgl. sogar vorwiegend ketoglukonsauren Kalk bildet. B. glukonikum kommt also zur Herstellung reiner Glukonsäure im Sinne des vorliegenden Verfahrens nicht in Betracht. 



  PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Herstellung von glukonsauren Salzen durch Gärung, dadurch gekennzeichnet, dass glukosehaltige Nährlösungen der Einwirkung von Essigsäurebakterien, welche die sekundäre Alkoholgruppe (CH. OH) nicht angreifen, wie z. B. B. acetosum, B. rances, B. vini acetati, B. aseendens in Gegenwart von Verbindungen, deren Kation mit der Glukonsäure schwerlösliche Salze bildet, wie insbesondere Kalziumkarbonat, überlassen werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass saecharosehaltige Lösungen der Einwirkung von Bakterien unterworfen werden, welche die sekundäre Alkoholgruppe nicht angreifen und zur Spaltung der Saccharose geeignete Enzyme hervorzubringen vermögen.
AT127373D 1930-11-06 1930-11-06 Verfahren zur Herstellung von glukonsauren Salzen durch Gärung. AT127373B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT127373T 1930-11-06

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT127373B true AT127373B (de) 1932-03-25

Family

ID=3635185

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT127373D AT127373B (de) 1930-11-06 1930-11-06 Verfahren zur Herstellung von glukonsauren Salzen durch Gärung.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT127373B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1812710C3 (de) Verfahren zur biotechnischen Herstellung von Zitronensäure und ihren Salzen durch Mikroorganismen
AT127373B (de) Verfahren zur Herstellung von glukonsauren Salzen durch Gärung.
DE629679C (de) Verfahren zur Herstellung von Butylalkohol und Aceton durch Gaerung
DE744748C (de) Verfahren zur Herstellung von Sauermalzen
DE522147C (de) Verfahren zur Herstellung von Gluconsaeure aus Kohlehydraten auf biologischem Wege
CH153191A (de) Verfahren zur Herstellung von glukonsaurem Calcium durch Gärung.
DE587819C (de) Verfahren zur Herstellung von Gluconsaeure oder Citronensaeure und deren Salzen
DE486699C (de) Verfahren zur Herstellung von Glyzerin aus Zucker
DE971590C (de) Verfahren zur Herstellung von Backhefe
DE663997C (de) Verfahren zur Herstellung von Furfurol, Essigsaeure und aliphatischen Aldehyden aus pentosenhaltigen Fluessigkeiten
DE887933C (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Keto-h-idonsaeure
DE664428C (de) Verfahren zur Herstellung von Gerbextrakten aus Sulfitcelluloseablauge
DE563758C (de) Verfahren zur bakteriellen Oxydation organischer Verbindungen zwecks Herstellung von Oxydationsprodukten, wie Dioxyaceton usw.
AT218451B (de) Verfahren zur Gewinnung von Bäckereihefe
DE635572C (de) Verfahren zur Herstellung von Butanol durch Gaerung
DE805730C (de) Verfahren zur Herstellung von Milchsaeure-Konzentraten aus Molke
DE574452C (de) Verfahren zur Herstellung von Aluminiumformiat oder Aluminiumacetat in wasserloeslicher kristallisierter Form
DE696578C (de) Verfahren zum Herstellen einer organischen Stickstoffnahrung als Zusatz zu Gaerfluessigkeiten
DE589761C (de) Verfahren zur Verbesserung der Hefegaerung
DE589429C (de) Verfahren zur Herstellung von Essig aus Kohlehydraten
AT122207B (de) Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Präparaten.
DE920724C (de) Verfahren zum Vergaeren von bei der Verzuckerung von Holz oder holzigen Pflanzenteilen entstehenden, pentosehaltigen Zuckerloesungen
DE569140C (de) Verfahren zur Vergaerung einer waessrigen Loesung von Pentosen
AT126576B (de) Verfahren zur Gewinnung flüchtiger Fettsäuren durch Vergärung von Zuckerlösungen mit thermophilen Organismen.
DE578594C (de) Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Praeparaten