DE589429C - Verfahren zur Herstellung von Essig aus Kohlehydraten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Essig aus Kohlehydraten

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DE589429C
DE589429C DE1930589429D DE589429DD DE589429C DE 589429 C DE589429 C DE 589429C DE 1930589429 D DE1930589429 D DE 1930589429D DE 589429D D DE589429D D DE 589429DD DE 589429 C DE589429 C DE 589429C
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Essig aus Kohlehydraten Die Gewinnung von Essig auf biologischem Wege mittels Essigbakterien erfolgte bisher ausschließlich mit Weingeist oder alkoholhaltigen Flüssigkeiten als Substrat, die unter Luftzutritt mit den Bakterien zusammengebracht wurden. Unbekannt war, daß Essigbakterien auch aus Zucker Essig erzeugen können. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Herstellung von Essig aus Kohlehvdraten mit Hilfe von Essigbakterien. Das "erfahren beruht auf der neu entdeckten Eigenschaft der Essigbakterien, bei Saue_rstoffabschluß (in fnerter Atmosphäre) Zucker zu vergären. Es handelt sich hier um einen bisher unbekannten desmolytischen Zerfall des Zuckers, der zum Gärungsendprodukt Alkohol führt. Dieser durch die Essigbakterien selbst erzeugte Alkohol wird dann durch anschließende Belüftung in bekannter «"eise in Essig übergeführt. Die Lehre des neuen Verfahrens besteht somit in der ausschließlichen Verwendung von Zucker als Substrat zur Gewinnung von Essig mittels Essigbakterien in einem Arbeitsgange.
  • Bekannt war bisher lediglich die Behandlung von Kohlehydraten mit Essigbakterien unter Luftzutritt. Unter diesen Bedingungen handelt es sich um Oxydationsvorgänge, die aus den 6-Kohlenstof£-Atome enthaltenden Zuckerarten Glucose und Galactose zur Bildung von Säuren mit gleichfalls 6-Kohlen-Stoff-Atomen (Gluconsäure bzw. Ketogluconsäure und Galactonsäure) führen. Die dem Essiggut mitunter zugefügten Zuckerstoffe dienten den Essigbakterien ausschließlich als verbesserte Kohlenstoffnahrung und erhöhten lediglich ihre oxydativen Leistungen. In Gegenwärf von Sauerstoff kann jedoch aus Zucker niemals eine Bildung von Essig hervorgerufen werden.
  • Bekannt war ferner, daß Zucker oder zuckerhaltige «.Materialien zunächst mit Hefe vergoren werden, worauf dann die übliche Essiggärung mit Essigbakterien eingeleitet wird. Bei der vorliegenden Erfindung erfolgt die Bildung von Alkohol aus Zucker und Überführung in Essig nur mit Hilfe von Essigbakterien.
  • Zur Erreichung dieses Zieles wird erfindungsgemäß folgendermaßen vorgegangen: Zunächst werden Zuckerlösungen mit Essigbakterien unter anaerobe Bedingungen gebracht, indem die Aufschwemmung der letzteren in der Zuckerlösung in inerter Atmosphäre (Kohlensäure oder Stickstoff). digeriert wird. Es werden unter diesen Umständen 2o bis 4o°/" des Zuckers in Äthylalkohol übergeführt. Die Ausbeute an Weingeist, der auf diese Weise mit Essigbakterien aus Kohlehydraten gewonnen wird, läßt sich steigern, wenn Hefekochsaft zugesetzt wird. Dieser wird in gewohnter Weise bereitet, indem man Hefe mit Wasser erhitzt und filtriert. Es handelt sich also keineswegs um eine Gärwirkung lebender Hefezellen, sondern um eine fördernde Wirkung der Cozycnase auf den desmolvtischen Abbau des Zukkers durch die Erreger der Essiggärung. Man kann euch ohne Verwendung von Kochsaft so.vorgehen, daß nach Beendigung der Alkoholbildung der entstandene Sprit abdestilliert wird und zu der zurückgebliebenen entgeisteten 1Iaische frische Essigbakterien gebracht werden, damit sie von neuem aus unverbrauchtem Zucker Alkohol bilden können.
  • Nach Beendigung dieser anaeroben Leistung der Essigbakterien wird alsdann in bekannter Weise die Maische durchlüftet, zu der gegebenenfalls der vorher abdestillierte, durch die Essigbakterien selbst gebildete Alkohol wieder zugefügt wird. Durch die Belüftung erfolgt nunmehr die quantitative Überführung des Alkohols in Essig durch die Essigbakterien. Beispiel 1 So g Trockensubstanz entsprechende Aufschwemmungen von Essigbakterien (Bacterium ascendens, Bacterium pasteurianum öder einem anderen Essigbakterium) in je 165oWtn Wasser werden mit 25 g Glucose bzw. Fruktose oder Invertzucker zusammengebracht und in einem unter Kohlensäure oder Stickstoff stehenden Gefäß der Gärung unterworfen (Temperatur: 33°). Nach etwa-15 Stunden ist die anaerobe Gärung beendet. 1n den Gärgemischen findet man dann rund 20°/o Äthylalkohol. Durch die restlichen Gärmischungen wird darauf unter sterilen Bedingungen während 3 Stunden Luft hindurchgeleitet. Die Bestimmung des gebildeten Essigs ergibt rund 2o01, Ausbeute, bezogen auf den angewendeten Zucker. -Beispiel e Eine Sog Trockensubstanz entsprechende Aufschwemmung von Essigbakterien (Bact. ascendens usw.) in 200o ccm Wasser wird mit 25 g Glucose bzw. Fructose oder Inv ertzucker zusammengebracht; in einem mit Kohlensäure gefüllten Gefäß tritt dann Vergärung ein (Temperatur: 29°). Nach etwa 15 Stunden sind 25°1, des Zuckers umgesetzt. Der in der Maische befindliche Alkohol wird nunmehr durch Destillation entfernt, der Rückstand unter Zugabe der gleichen Menge frischer Bakterien unter Bedingungen des Luftabschlusses einer zweiten Gärung überlassen. Nach etwa .2o Stunden sind von neuem rund 15°/, Alkohol gebildet. Nach Zugabe des zuvor abdestillierten Alkohols zum Gärgut erfolgt die Belüftung, wie im Beispiel i beschrieben. Die Bestimmung des gebildeten Essigs ergibt rund 4o0/, Ausbeute, bezogen auf den angewendeten Zucker. Beispiel 3 Eine Sog Trockensubstanz entsprechende Aufschwemmung von Essigbakterien (Bact. ascendens usw.) in 165o cccn sterilem Hefekochsaft wird mit 25 g Glucose bzw. Fructose oder Invertzucker zusammengebracht und in einem mit Stickstoff oder Kohlendioxyd gefüllten Gefäß bei 28° der Gärung überlassen. Nach a4 Stunden sind .16°/o Alkohol entstanden, der durch nachfolgende Aeration in oben beschriebener Weise in Essig übergeführt wird. Die Bestimmung des gebildeten Essigs ergibt rund 46°/, Ausbeute, bezogen auf den angewendeten Zucker.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Essigaus Kohlehydraten, dadurch gekennzeichnet, daß man die Zuckerlösung, z. B. Glucoselösung, zunächst in inerterAtmosphäre mit Essigbakterien, z. B. Bacterium ascendens, vergärt und das so entstandene Gärgut alsdann durch bekannte Belüftung in Essig überführt.
DE1930589429D 1930-07-15 1930-07-15 Verfahren zur Herstellung von Essig aus Kohlehydraten Expired DE589429C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE929543C (de) * 1949-05-03 1955-06-27 Weinessigfabrik Anton Enenkel Verfahren zur Herstellung von Karbonsaeuren durch submerse oxydative Gaerung primaerer Alkohole

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE929543C (de) * 1949-05-03 1955-06-27 Weinessigfabrik Anton Enenkel Verfahren zur Herstellung von Karbonsaeuren durch submerse oxydative Gaerung primaerer Alkohole

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