DE929543C - Verfahren zur Herstellung von Karbonsaeuren durch submerse oxydative Gaerung primaerer Alkohole - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Karbonsaeuren durch submerse oxydative Gaerung primaerer Alkohole

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DE929543C
DE929543C DEW705A DEW0000705A DE929543C DE 929543 C DE929543 C DE 929543C DE W705 A DEW705 A DE W705A DE W0000705 A DEW0000705 A DE W0000705A DE 929543 C DE929543 C DE 929543C
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fermented
submerged
alcohol
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Heinz Dr Ebner
Otto Dr Hromatka
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12JVINEGAR; PREPARATION OR PURIFICATION THEREOF
    • C12J1/00Vinegar; Preparation or purification thereof

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  • Organic Chemistry (AREA)
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  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Distillation Of Fermentation Liquor, Processing Of Alcohols, Vinegar And Beer (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Karbonsäuren durch submerse oxydative Gärung primärer Alkohole
    Eine der wichtigsten und bisher die einzige
    haMonsäure. welche hu technischem 11alstah dtwch
    <@x@-<lative Giirung a:is Alkoholen erzeugt « ird, ist
    die Essigsäure. Für ihre Herstellung - Essig-
    gärung -stelzen ini Prinzip zwei A-erfahren zur
    Verfügung: Die seit altersher übliche Oherflächen-
    g;irwi. die oxydierenden blikroorganisnien
    (Aretoliacterarten@ sich an der Oberfläche der
    allaimlhaldgen Flüssigkeit in Forin einer mehr
    oder minder zusammenhängenden Haut ansiedeln.
    oder die Fesselgärung, hei v-elcher die Bakterien
    auf Trägermaterial angesiedelt werden. das vorn
    alkoholhaltigen Substrat benetzt wird. Die ain
    weitesten entwickelte Austührllngstornt der Fessel-
    gärwig ist das sogenannte Sclnwllessigverfahren.
    hei dem die alkoholhaltige Flüssigkeit (Maisches
    über finit Bakterien besiedelte Buchenholzspäne,
    Trestern oder ühiz:iclie Ti-ügei- mit grnl@er Oher-
    fläche rieselt. während gleichzeitig regelbare Luft-
    inengen ini Gegenstrom vorbeistreichen.
    Alle technischen Ausführungsformen der Essig-
    gärung «-eisen jedoch schwerwiegende \lütigel auf.
    So ])raucht z. B. die Oberflächengärung zur C-in-
    wandlung von Wein finit einem Alkoholgehalt
    zwischen ; und i2o'o oder von ähnlich zusammen-
    gesetzten anderen alkoholhaltigen Maischen in
    Essig einen Zeitraum von mehreren Wochen bis
    Monaten. Da die Bakterien nur an <1e1- Oberfläche
    der Flüssigkeit Alkohol aeroh zu Essigsäure oxv-
    dil:ren. verursacht das stets ungünstige Verhältnis
    freier Oberfläche zuni gesamten Flüssigkeitsvolu-
    Inen diese schlechte Saureleistung und verhindert
    auch eine willkürliche Vergrößerung der '£iisätze.
    Die lange Gärungsdauer bedingt große Verdun-
    stungsverloste an Alkohol und Essigsiitire, so dal,
    die Ausheutewene ltis auf Sohn der Theorie sinken
    können. Erfolgen die Ansätze in größeren Mengen. so treten leicht infolge der größeren Flüssigkeitshöhe und der längeren Dauer der Gärung in den unteren Schichten anaerobe Fehlgärungen auf, welche den Geruch und Geschmack des fertigen Essigs beeinträchtigen.
  • Die bei der Oberflächengärung auftretenden Mängel werden bei dem weiter entwickelten, aber im Prinzip unverändert gebliebenen Schttellessigverfahren zum Teil vermieden. Die große wirksame Oberfläche des bakterienbesiedelten Trägermaterials im Verhältnis zum Flüssigkeitsvolumen und zur Apparategröße ermöglichte eine Verkürzung der Gärperiode auf i bis 2 Wochen und eine gewisse Verbesserung der Ausbeute.
  • Anderseits bringt die Anwendung des Trägermaterials auch eine Reihe von Nachteilen. Das zur obererwähnten Säureleistung erforderliche Trägervolumen ist etwa doppelt so groß wie die in der Gärperiode erzeugte Essigmenge, weshalb der Essigbildner etwa das dreifache Volumen derselben aufweisen muß. Zum kontinuierlichen Berieseln des Trägermaterials ist ein stetiges Heben der Flüssigkeit mittels säurefester Pumpen erforderlich. Die Formgebung des Trägermaterials ist ein Kompromiß zwischen größtmöglicher Oberfläche und mechanischer Festigkeit, so daß deren Herstellung besonderes Augenmerk gewidmet werden muß. Trotzdem ergibt sich im Dauerbetrieb eine Verringerung der wirksamen Oberfläche und damit verbunden ein Rückgang der Reaktionsgeschwindigkeit, verursacht meist durch Zusammenpressen und Brechen der unteren Schichten.
  • Der optimale Temperaturbereich der Gärung ist sehr eng, wobei besonders Überhitzungen um wenige Grade zum Absterben der Bakterienkultur führen. Dies geschieht innerhalb eines Bruchteiles einer Stunde und äußert sich sofort in entsprechend verringerter Säureleistung. Das Wiederbesiedeln des Trägermaterials mit arbeitenden Bakterien und damit der Wiederanstieg der Säureleistung auf die ursprüngliche Größe benötigt hingegen stets etwa a Woche. Deshalb erfolgt die Steuerung der Bildner über die Temperaturen des Trägerraumes. Die Inhomogenität desselben macht es jedoch trotz örtlicher Temperaturkontrolle grundsätzlich immöglich, an allen Stellen die Optimaltemperatur einzuhalten. Es kommt also im Betrieb vor, daß eine örtlich kleine Überhitzung, wenn sie zufällig an einer Meßstelle liegt, für den Gesamtapparat schädliche Maßnahmen auslöst, oder anderseits ausgedehnte Wärmestauungen unbemerkt und ohne Gegenmaßnahmen zum Absterben eines Teiles der Isultur führen können. wenn sie. was mit großer Wahrscheinlichkeit der Fall ist, abseits der wenigen Meßstellen liegen.
  • Der Trägerraum ist also stets auch hinsichtlich der Anzahl der auf dem Trägermaterial siedelnden Bakterien und hinsichtlich deren Säureleistung inhomogen. Die im Apparat befindliche Trägersäule läßt sich bei aus verschiedenen Ursachen auftretenden ernsteren Betriebsstörungen (Fremdinfektion, Adsorption von Giftstoffen usw. ) nicht zwecks Neubeimpfung sterilisieren oder durch andere Methoden beeinflussen, sondern muß ausgebaut werden. Weiterhin verhindern ihre adsorptiven Eigenschaften auch eine Leistungssteigerung durch hochwirksame Bakterienwuchsstoffe.
  • Die im Trägermaterial des laufenden Bildners stets aufgesaugte Flüssigkeitsmenge liegt in der Größenordnung der in der Gärperiode zur Verarbeitung kommenden. Stellt man daher einen Apparat auf eine andere Essigsorte um, so braucht man mehrere Gärperioden, bis die alte Sorte aus dem Füllmaterial restlos entfernt ist.
  • Vergärt man nach dem Schnellessigverfahren extraktreiche Maischen von niedrigem Alkoholgehalt, so tritt beim Dauerbetrieb eine Verschleimung des Trägermaterials ein, die anfangs die wirksame Oberfläche verkleinert, später Teile der Trägersäule für die durchrieselnde Maische und gegenstreichende Luft undurchlässig macht und damit eine starke Abnahme der Säureleistung verursacht, so daß schließlich die Stillegung des ganzen Apparates erzwungen wird. Die Füllung und ein Teil der in ihr aufgesaugten Flüssigkeitsmenge gehen dabei verloren, und die Herstellt, ng, Füllung und Wiedereinsäuerung des neuen Trägermaterials verursachen einen wochenlangen Betriebsstillstand. Deshalb lassen sich gewisse Rohstoffe, wie z. B. Obstwein, im Schnellessigbildner im Dauerbetrieb überhaupt nicht rationell vergären.
  • Alle angeführten Mängel derartiger Verfahren lassen sich durch das erfindungsgemäße Verfahren vermeiden, nach welchem Karbonsäuren durch submerse oxydative Gärung primärer Alkohole in wäßrigen Lösungen in der Weise hergestellt werden, daß das Gärsubstrat während der gesamten Gärperiode mittels sauerstoffhaltiger Gase zeitlich und örtlich ununterbrochen belüftet wird.
  • Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß Essigsäurebal:terien in Lösungen, welche primäre Alkohole und Karbonsäuren in technisch interessanten Konzentrationen enthalten, eine bisher nicht bekannte, ungeheuer große, mit der Konzentration steigende Empfindlichkeit gegen auch nur kurzfristige Unterbrechung der Luftzufuhr aufweisen, so daß sie sowohl bei zeitlicher Unterbrechung der Sauerstoffversorgung als auch beim Passieren eventuell vorhandener urbelüfteter Räume sofort absterben.
  • Oblvohl die submerse aerobe Gärung zur Herstellung einiger Verbindungen bekannt ist, konnte sie bisher noch nicht zur technischen 'Überführung von primären Oxygruppen in Karboxy-lgruppen. wie dies den Gegenstand der Erfindung bildet, herangezogen werden.
  • Versucht man beispielsweise, nach dem in der britischen Patentschrift .t86.[81 beschriebenen Verfahren, nach welchem die submerse Gärung in auf- und absteigender Bewegung des Gärsubstrates in einzelnen Katntnern eines Gärgefäßes durchgeführt wird, Essigsäure mittels aerober @Iikroorganismen unter Durchleiten von Luft herzustellen, so zeigt es sich, daß wohl in der ersten hatnmer, in welcher Belüftung unter aufsteigender Be-
    wegtlilg des Gärsubstrates erfolgt. eine Gärtuig
    eintritt. In der darauffolgenden Kammer. in wel-
    cher keine Belüftung des Gärsubstrates erfolgt,
    werden die aeroben Essigsäurebakterien infolge
    i 'lirer hohen Empfindlichkeit gegen Sauerstoft-
    inaiigel zum grollten Teil vernichtet. Da bei diesem
    bekannten unerfahren mehrere solcher Kainniern
    niit absteigender Bewegring der Gärflüssigkeit ohne
    Belüftung vorgesehen sind und -a117 besonders in
    der nicht belüfteten Endzone der für das Leben
    ac°roher @lil;roorganisinen notWeiidige Sauerstoff
    fehlt, ist die Durchführung einer Essigs'iuregäruiig
    nach diesem bekannten Verfahren ausgeschlossen.
    Eilre solche ist nur dann möglich, wenn, wie dies
    erfi ndungsgeinäß vorgesehen ist, das Gärsubstrat
    während der gerainten Gärperiode zeitlich und
    örtlich ununterbrochen niit sauerstoffhaltigen Gasen
    belüftet wird.
    Das erfindungsgemäße Verfahren sei all Hand
    folgender- Ausführungsbeispiele n:ilier erläutert:
    Irr eile etwa 3 in hohes Rohr nlit unten angeord-
    neter 1'ori-iclitung zur Belüftung wird bis zu etwa
    drei Vierteln der Rohrlänge eine Alkohol und
    Vä hrstoft enthaltende -Maische (z. B- eine Wein-
    niaische finit <_,°:'° Essigsäure und I'1'(1 Alkohol) ge-
    fiillt, diese sofort ausreichend belüftet, auf eine
    "Ceinperatur voll etwa ?S bis 33- C erwärmt und
    hierauf niit arbeitsfähigen Essigbakterien beimpft.
    Als Illpfsubstanz nimmt man ain besten schon 111
    voller subnierser Gärung befindliche -Maischen oder
    arbeitet finit anderen zugänglichen -,#,cetol)acter-
    kulturell. Eine für die erstmalige Erzeugung sub-
    inerser Gärung nach dieseln Verfahren -)rauchbare
    Arbeitsweise wird erreicht, wenn 11a11 die Beimp-
    fung der zu vergärenden Flüssigkeit mittels auf
    F #ju cl
    r: 1.erinaterial iii,esiedullei- Bakterien vornimmt.
    Als Substrate l;öllnen alle wä ßrigen Lösungen
    von priniiiren Alkoholen. beispielsweise Äthyl-
    alkohol, n-Butv1alhohol, Gärungsamvlalhohol. Gly-
    kol, _-@iiiinoall;oliole usw.. oder Mischungen in
    Konzentrationen, die das Wachsttiin der 1li@;ro-
    org:uiisinen gestatten. verwendet werden. Für die
    Essiggürtuig nach dieseln Verfahren dienen ins-
    bes(indere alle 'itlivIall;ohollialtigeli Maischen, wie
    z- 11 verdünnter, mehr oder niiiider gereinigter
    Branntwein, sowie alle durch Alkoholgärung ge-
    wonnenen auch extraktreichen Flüssigkeiten (Wein,
    Obstwein, Fruchtwein, Bier usw.)
    Bei dein erizn(Iungs-emäl')en Verfahren ist wegen
    der Flüchtigkeit der eingeschlossenen niederen
    Alh@hole, ini 1)es,)n(leren des «@tliv1alkoliols. eine
    sparsame Dosierung des sauerstofhaltigen Gase
    erforderlich. Es -(21;11-t so bei iitlivlalkoliollialtigen
    .@Ma1@Che11 I-sslgsaure.atlsl)etlteil Über t)#3 ° u der
    Theorie zu erreichen. Erliöliuilg des Sauerstoft-
    partialdruckes steigert die Reaktionsgeschwindig-
    keit und verbessert damit weiterhin die erreichbare
    Ausbeute. Die optimale Temperatur der gärenden
    Maische läßt sich bei vorliegendem Verfahren im
    Gegensatz zur Fesselgärung einfach einregem.
    Bei der Durchführung der G:irtlilg nach dein
    erfi ndungsgemä lien Verfahren tritt nach der Be-
    inipfung überraschenderweise eine starke Zunahme
    der Bakterienzahl ein, die sich sowohl durch Sä uretitration. als auch durch verfolgeli läßt. Hierbei steigen die Umsätze nach einer geometrischen Reihe, deren Anfangs-,vert durch die eingeimpfte Bakterienmenge bestimmt wird, «-elche so groß sein muß. claß die durch die Apparatur und Substratzusaminensetzung bedingte Maximalleistung in wenigen Stunden erreichbar ist.
  • Man kann auch zur laufenden Gärung weitere Substratinengen zufließen lassen und endlich, weil die Reaktionsgeschwindigkeit auch ain Ende der Gärung bei geringer Substratkonzentration noch eine sehr hohe ist, durch fortlaufenden Zu- und Abfluß und eventuelles Zusammenschalten mehrerer Gärgefäße das Verfahren zti einem kontinuierlichen gestalten.
  • Ohne damit eine Begrenzung nach oben auszudrücken, wurde bisher bei der Essiggärung nach der Erfindung eine maximale Säurezunahme der Gärflüssigkeit von etwa 0,5°/o pro Stunde erzielt. Dies ist mindestens die zehnfache maximale Säureleistung eines modernen Schnellessigbildners nach Frings. Unter Berücksichtigung der besseren R2itunausltitzbarl;eit des Apparates durch Wegfall der Trägersäule läßt sich iin Durchschnitt über die ganze Gärperiode nach dem vorliegenden subniersen Verfahren die zwalizigfache Menge wie in einer gleich großen Fringsapparatur vergären.
  • Beispiel1 3000 ein' Weinmaische mit 1,87 g/100 e113 Essigsäure, 6,9o Volumprozent Alkohol, werden mit 60o cin3 subrners gärender belüfteter Weinmaische voll 6,7-3 g.-'100 c1113 Essigsäure, 3,25 Volurnprozent Alkohol bei einer Säureleistung r) = 13,32 g Essigsäure pro loo (21i3 und Tag beimpft und ])(:lüftet. Luftmenge io Uli, wird iin Verlauf von 1S Stunden bis 6o 1/h erhöht. Die einsetzende Säureleistung ij beträgt alifangs 1,3I und steigt exponentiell bis 18147 all. Binnen 20 Stunden ist der gesamte Alkohol in Essigsäure übergeführt. Ausbeute 95 °/o. Versuchstemperatur 31' C.
  • Beispiel e 300 ein'*' Wein mit 0.47 g; loo cm3 Essigsäure. 7.98 Volunlprozent Alkohol werden mit 700 c1113 subiners gärender belüfteter Weinmaische (5,o g/loo cin3 Essigsäure, 3,0 Volumprozent Alkohol, -il = d,o) beimpft und belüftet. Luftmenge 5 1/1i, wird iin Verlauf voll 12 Stunden bis 30 1/11 erhöht. Die einsetzende Säureleistung )i beträgt anfangs o.IB und steigt exponentiell bis io,o all. \untnehr wird durch Beimischen von Sauerstoff zur eingeblasenen Luft der Sauerstoffgehalt der Mischung auf 30 Volumprozent Sauerstoff erhöht und das Durchblasen dieses Gasgemisches (331/1i) bis zur völligen Oxydation des Alkohols fortgesetzt, wobei die Säureleistung weiter absteigt. Die Giirung ist nach 2 2 Stunden beendet. Versuchstemperatur 31- C.
  • Beispiel3 22;o cm,' einer Lösung von .I7,5 c1113 u-Propanol werden mit Zoo cm3 einer belüfteten Kultur von Essigbakterien in einer Lösung von 0,97'/o Propionsäure beimpft und belüftet. Nährstoffzugabe: 125 cm3 Malzextrakt mit etwa i o 0/a Zucker, 0,o2 0/11 Mg (H2 P 04) 2, o,oi 11/o (NH4), HP04, 01005'10 1a" SO". Versuchstemperatur 31 ° C. Belüftung mit 5 1/h auf i11 1/h ansteigend. Die Säureleistung 27 steigt exponentiell bis 3,36 an. Dann ist das gesamte Propanol in Propionsäure übergeführt und kann in üblicher Weise isoliert werden.
  • Beispiel 4 2250 cm3 einer Lösung von 24 cm3 n-Butanol werden mit 200 cm3 einer belüfteten Kultur von Essigbakterien in o,4611/oiger Buttersäure beimpft und belüftet. Nährstoffzugabe: 125 cm' -Malzextraktmit etwa i o 0/0 Zucker, o,o211/o Mg (H"P 04) _. o,010/0 (N H4) , H P 04, o,oo5 0/a @Ta2 S 0d. Versuchstemperatur 3i° C. Belüftung mit 5 llh auf i11 1/h ansteigend. Die Säureleistung ,# steigt exponentiell bis 2,76 an. Dann ist das gesamte Butanol in Buttersäure übergeführt und kann in üblicher Weise isoliert werden.
  • Beispiel s 2250 cm3 einer Lösung von 24. cm3 1, 4-Butandiol ,werden mit i50 cm3 einer belüfteten Kultur von Essigbakterien beimpft und belüftet. Nährstoffzugabe: 125 cm3 Malzextrakt mit etwa io% Zucker,o,o2%Mg(H.P04)2, o,oi 11/o (NH4)2HP04, o,oo5 0/11 Nag S 04. Versuchstemperatur 31 ° C. Belüftung mit 5 1/h. Nach 28 Stunden erreicht die titrierbare Säure den Maximalwert. Nach weiteren 3 Stunden wird die Lösung abgezogen, von den Essigbakterien abfiltriert, mit Na OH neutralisiert und auf 250 cm3 eingedampft. Nach Ansäuern mit Schwefelsäure wird mit Äther extrahiert, eingedampft und im Vakuum destilliert. Bei 88 bis 9i° C und 18 Torr wird als Hauptmenge ;"-Butyro-Iakton erhalten, während geringere Mengen kristallisierte Bernsteinsäure als Rückstand gewonnen werden.
  • Beispiel 6 i8oo cm3 einer wäßrigen Lösung von 311 g i.6-Hexandiol und Nährstoffen (ioo cm3 Malzextrakt mit ii,6% Zucker, 0,020/0 Mg (H.-1P04)" 11,o i 11/o (I\TT H4) 2 H P 04, o,oo5 0/11 N a2 S 04) werden belüftet und mit 200 cm' einer belüfteten submersen Kultur von Essigbakterien beimpft. Versuchstemperatur 31 ° C. Belüftung mit anfangs 5 1/h, später i111/h Luft. Dauer 22 Stunden. Nach dieser Zeit verbrauchten i11 cm3 der Gärlösung 1,42 cms n-#,\Tatronlauge. Nun wird die Gärlösung abgezogen, von den Bakterien abfiltriert, alkalisch gemacht und eingedampft. Die konzentrierte Lösung wird mit Schwefelsäure angesäuert und mit Äther extrahiert. Der vom Äther befreite Extrakt ist teils kristallisiert, teils ölig. Die abgetrennten Kristalle sind Adipinsäure vom Schmelzpunkt 15o°. Die öligen Anteile werden im Hochvakuum destilliert und geben das Lakton der --Oxvcapronsäure. Letztere Verbindung wird als s-Oxycapronsäurehydrazid (fournal 11f the American Chemical Society 56, -155 A9341) vom Schmelzpunkt 113° identifiziert. Beispiel ? 225o cm' einer Lösung von 35 cm3 n-Propanol, 35,7 g absolutem Alkohol und 2,2 g Essigsäure werden mit 250 cm"- einer belüfteten Kultur von Essigbakterien in i%iger Essigsäure beimpft. Nährstoffzugabe: 125 cm3 Malzextrakt mit etwa i o 0/11 Zucker, 0,02 0/0 Mg (H2 P 04) '-" 11,o i 0/11 (N H4), H P 04, o,oo511/o Nag S 04. Versuchstemperatur 3i° C. Belüftung 5 1/h auf i11 1/h ansteigend. Äthanol und Propanol werden gemeinsam in Exponentialgärung zu den isolierbaren Karbonsäuren oxydiert.
  • Beispiel 8 250o cm3 verdünnter Sulfitsprit mit 5.83 Voluinprozent Äthanol und 0,13 Volumprozent 'Methanol werden mit 500 cm3 submers gärender belüfteter Spritmaische von .a.,81 g/ioo cm3 Essigsäure. 0,9i Volumprozent Äthanol, ii = 19,2o beimpft und belüftet. Nährstoffzugabe: 0,8o 0/11 im Vakuum eingedampftes Maisquellwasser mit einem Gehalt von 5011/a Trockensubstanz. Belüftung 5 1/h auf 5111/h ansteigend. Nach 14 Stunden sind beide Alkohole vergoren. Die entstehende Lösung enthält 5,53 g/1oo cm3 Essigsäure und gibt nach Abtrennung der Essigbakterien einwandfreien Speiseessig.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Karbonsäuren durch submerse oxvdative Gärung primärer Alkohole in wäßrigen Lösungen, dadurch gekennzeichnet, daß das Gärsubstrat während der gesamten Gärperiode mittels sauerstoffhaltiger Gase zeitlich und örtlich ununterbrochen belüftet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, insbesondere zur Herstellung von Essigsäure, dadurch gekennzeichnet, daß Äthylalkohol beispielsweise in einer durch Verdünnung von Branntwein hergestellten Maische oder in Form von durch Alkoholgärung gewonnener, auch speziell alkoholarmer und bzw. oder extraktreicher Flüssigkeiten, wie Wein, Obstwein, Fruchtwein. Bier usw., mit Acetobacterarten vergoren wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Mischungen von zwei oder mehreren primären Alkoholen gleichzeitig vergoren werden. 4. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß das Animpfen der zu vergärenden Flüssigkeit derart erfolgt, daß frisches Substrat mit bereits submers gärendem in beliebiger Weise zusammengebracht wird, ohne daß die Belüftung hierbei unterbrochen. wird. 5. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 4., dadurch gekennzeichnet, daß das Animpfen der zu vergärenden Flüssigkeit mittels auf Trägermaterial angesiedelter Mikroorganismen erfolgt. 6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis ;. dadurch gekennzeichnet, daß der Zulauf des frischen Substrates mid der Ablauf des Fertig- produktes in aii sich bekannter Weise kolitinu- ierlich erfolgt, wobei gegebenenfalls die konti- nuierliche Gärung in einem oder mehreren zu einem System verbundenen Gärgefäßen erfolgt. 7. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 6. dadurch gekennzeichnet, dal' die sauerst(#fflialti- gen Gase in all sich bekannter Weise unter einem höheren Druck als Atmosphärendruck angen-endet «-erden.
    Angezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 486 481; österreicbische Patentschrift Nr. 155 464; LTSA.-Patentschriften Nr. r 171 o65. i 908 22;; Ullmann's Enzyklopädie der technischen Chemie. 2. Aufl. (i929). 4. Bd., S. 624 und 626; Deutsche Patentschriften Nr. 589429# 567 5 5286j0, 6941Ij; Die Gärungschemie von Adolf Mayer, 1927, S. zgo und 192; Handbuch der Gärungsbakteriologie von IIeiineberg, 2. Aufl., i. Bd., Berlin 1926, >. 52; und 526.
DEW705A 1949-05-03 1949-12-23 Verfahren zur Herstellung von Karbonsaeuren durch submerse oxydative Gaerung primaerer Alkohole Expired DE929543C (de)

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