DE679847C - Vorbehandlung von Naehrloesungen fuer die gaertechnische Gewinnung von Citronensaeure aus Kohlehydraten mittels Schimmelpilze - Google Patents

Description

• Vorbehandlung von Nährlösungen für die gärtechnische Gewinnung von Citronensäure aus Kohlehydraten mittels Schimmelpilze Es ist allgemein bekannt, daß ausgewählte Stämme von Schiimmelpilzen, besonders von P.enicillium und Aspergillus, in der Lage sind, aus Kohlehydraten Citronensäure zu bilden. Die chemische Zusammensetzung der Nährlösungen und die technische Gestaltung des, Gärvorganges sind bereits mehrfach Gegenstand von Erfindungen gewesen. So behandelt z. B. das. Patent 544 589 die Zugabe von Atmungsgiften für den Pilz, das Patent 619977 die Entfernung von C.alcium- und Aluminiumionen aus der Nährlösung, das Patent 473 727 den Zusatz von Treibmitteln mit gleichzeitigem Backprozeß. Die bisher gebräuchlichen Verfahren zur Vorbereitung der Nährsubstrate für die Citronensäuregärung lassen ,aber ganz bestimmte biologische Faktoren ;außer acht, die besonders bei den unreinen Zuckern, wie Melasse, Sulfitablauge u. dgl, an biologischer Bedeutung die chemische Zusammensetzung weit übertreffen.
• Es wurde nämlich festgestellt, daß die Gegenwart geringster Mengen an Vitaminen und ähnlichen wachstumsfördernden Stoffen die Citronensäurebildung sehr beeinträchtigt. Bei Verwendung von Melasse, Molke u. dgl. als Ausgangsmaterial ist ohne ein vorheriges Zerstören dieser Wuchsstoffe eine Citronensäuregärung nicht möglich, da diese Stoffe das Pilzwachstum derart fördern, daß alles Nährsubstrat zum Mycelaufbau -und dessen gesteigerter Atmungstätigkeit verbraucht wird. Die Wuchsstoffe, die in kleinen Mengen in gereinigtem Zucker, in großen Mengen in der Melasse von der Zuckerrübe oder dem Zukkerrohr her vorhanden sind; lassen sich leicht in alkalischem Medium zerstören; ebenso wirken katalytisch angeregter- Wasserstoff -uilri niascierender Sauerstoff: Auch durch Bakteri.entätigkeit wird viel Wuchsstoff gebildet;'; so da.ß z. B. Molke, in der sich Milchsäure-,: bakterien befinden, ohne Wuchsstoffbeseitigung nach obigen Richtlinien nicht vergoren werden kann.
• Beispiel i 3okg Melasse, die etwa. 5oo/ö Zucker enthält, werden in cool Leitungswässer ,aufgelöst und hierzu 50 bis 300 ccm 5o/oiges Wasserstoffsuperoxyd oder äquivalente Mengen geeigneter Persalze hinzugefügt, mit Mineralsäuren schwach angesäuert und mit einer Sporensuspension von Aspergillus niger geimpft. Nach höchstens io Tagen beträgt die Ctronensäureausbeute je nach dem verwendeten Schimmelpilz 7 bis r o kg Citronensäure.
• Beispiel 2 An Stelle von Wasserstoffsuperoxyd oder von Persalzen wird in die Lösung katalytisch angeregter Wasserstoff eingeleitet oder fein verteilte 1VIetalle nach dem Beispiel der Fetthärtung hinzugefügt. Die Ausbeute an Citronensäure ist die gleiche wie in Beispiel i. Beispiel 3 3okg Melasse (5ö%ig) werden in ool Leitungswasser aufgelöst und hierzu 3oo bis 5oo g Ätznatron oder ähnliche Stoffe; die geeignet sind, die Lösung alkalisch zu machen, hinzugefügt: Anschließend wird die Lösung etwas erwärmt und nach dem Abkühlen mit Mineralsäure neutralisiert bzw: angesäuert. Impfen und Dauer der Gärung wie in Beispiel i. Ausbeute 7 bis i o kg Citr onensäure.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Vorbehandlung von Wuchsstöffe enthaltenden Nährlösungen für die gärtechnische Gewinnung von Citronensäure, dadurch gekennzeichnet; daß diese Nährlösungen, wie z. B. Melasse oder Molke, mit vitaminzerstörenden Stoffen, wie z. B. mit Peroxyden, nascierendem Sauerstoff, katalytisch angeregtem Wasserstoff oder Laugen, behandelt und anschließend durch Säurezusatz sauf die für die Gärung optimale Wasserstoffionenkonzentration eingestellt werden.