DE661425C - Verfahren zur Herstellung von Vollkornbrot - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von VollkornbrotInfo
- Publication number
- DE661425C DE661425C DEH132006D DEH0132006D DE661425C DE 661425 C DE661425 C DE 661425C DE H132006 D DEH132006 D DE H132006D DE H0132006 D DEH0132006 D DE H0132006D DE 661425 C DE661425 C DE 661425C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- bran
- lactic acid
- bread
- flour
- fermentation
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A21—BAKING; EDIBLE DOUGHS
- A21D—TREATMENT, e.g. PRESERVATION, OF FLOUR OR DOUGH, e.g. BY ADDITION OF MATERIALS; BAKING; BAKERY PRODUCTS; PRESERVATION THEREOF
- A21D13/00—Finished or partly finished bakery products
- A21D13/02—Products made from whole meal; Products containing bran or rough-ground grain
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Food Science & Technology (AREA)
- Bakery Products And Manufacturing Methods Therefor (AREA)
Description
- Verfahren zur Herstellung von Vollkornbrot Gegenstand .der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines leicht verdaulichen Vollkornbrotes! unter besonderer Aufschließung der sonst schwer verdaulichen Kleie. Es sind schon .mehrere Verfahren bekannt, die den gleichen Zweck verfolgen. So wurde bereits vorgeschlagen, die Kleie durch hohe Erhitzung unter Druck oder durch Chemikalien aufzuschließen. Auch ist ein Verfahren bekannt, bei dem die Kleie durch mechanische Zertrümmerung der äußeren Schalen des Kornes verdauungsfähiger gemacht wird. Diesen bekannten Verfahren haften mehrere Nachteile an. Durch .die hohe Erhitzung oder durch Chemikalien werden wertvolle Bestandteile des Kornes vernichtet, oder es erfolgt eine ungünstige geschmackliche Beeinflussung. Man hat auch schon Gärungsorganismen zur Aufschließung der Kleiezellen mitbenutzt. So wurde z. B. die Kleie mit Sauerteig vergoren. Diesen wie allen Verfahren, welche zwecks Aufschließung Hefe zur Gärung benutzen, haftet der Nachteil an, daß durch Bildung von Kohlensäure aus Kohlehydraten große Verluste an organischen Stoffen entstehen.
- Andere Verfahren ,haben Milchsäurereinkulturen verwendet. Dies ist wesentlich günstiger, doch erwiesen sich dabei stets noch andere nachträgliche Bearbeitungsmaßnahmen als notwendig, weil bei den bisher bekannten Fällen Gärungstemperatur und Gärungszeit nicht ausreichten, die Kleieteile intensiv anzugreifen. So wurde bei einem neueren Verfahren die zach dem Ausmahlen eines hellen Getreidemehles sich ergebende Kleie zeit Getreideenzyme, Milchsäurebildner und basische Mineralstoffe enthaltendem Wasser bei etwa 36° aufgeschlossen, in der Luftleere unterhalb 36° getrocknet und nach Vermahlen der morschen Krusten zu feinem Pulver mit hellem Mehlanteil vermischt und verbacken (deutsche Patentschrift 509 o33). Bei dem vorliegenden Verfahren hingegen wird die Aufschließung der Kleie und die Bildung einer bestimmten Menge Milchsäure in einem einzigen Fermentationsprozeß erreicht. Dies bedeutet gegenüber dem bekannten Verfahren einen erheblichen Vorteil, da die Trocknung im Vakuum und das Vermahlen der morschen Krusten in Wegfall kommen und somit das Verfahren auch in einem kleinen Bäckereibetrieb ohne besondere Maschinen ausführbar ist.
- Erfindungsgemäß wird die vom Mehl abgetrennte Kleie mit heißem Wasser überbrüht, nach dem Abkühlen mit Magermilch und thermophilen Milchsäurebakterien versetzt, bei Temperaturen von 4o bis 45° während etwa z4 Stunden der Gärung unterworfen und nach Hinzufügen des vorher abgetrennten Mehles und von Hefe ohne Sauerteigführung zu Brot verbacken. Ein wesentliches Merkmal des Verfahrens ist die Verwendung einer Reinkultur thermophiler Milchsäurebakterien, wie Thermobacterium cereale, Thermobacterium lactis, Streptococcus thermophilus, Thermobacterium Yoghurt, Thermabacterium bulgarictun u. dgl. In physiologischer Hinsicht besteht einerheblicher
Unterschied zwischen Milchsäurebakteriog deren optimales Wachstum unter ,38° C lie 1@ und bestimmten Arten, die sich bei T peraturen über 40° C erst günstig entwich - Die gewählte Temperatur ist gleichzeitig von optimaler Wirksamkeit für die Zytase, ein. Enzym, das in saurem Medium an dem Abbau der Cellulosewandungen der Aleuronzellen teilnimmt. Nach der Gärzeit wird die Maische mit dem Roggenmehl, das nach Abzug der Kleie von dem Gesamtkorn verbleibt, und der erforderlichen Hefemenge eingeteigt. Da keine Sauerteigführung notwendig ist, kann man das Verfahren als eine Vereinfachung für den Backprozeß bezeichnen. Dadurch, daß zum Einteigen die Milchsäure enthaltende Maische verwendet wird, werden schädliche Nebengärungen (Butter- und Essigsäuregärungen) von vornherein unterdrückt. Die Art der Milchsäurebildner und die Gärungstechnik verleihen der Maische ein spezifisches Aroma und somit dem Brot einen angenehmen Geschmack. Das .Brot hält sich besonders lange frisch. Es ist als ein besonderer Vorteil des Verfahrens anzusehen, daß bei seiner Anwendung jeder Bäckereibetrieb, ohne auf kostspielige Maschinen oder Hin-
,zukauf von, teuren Spezialmehlen angewiesen eia; sein, ein leicht verdauliches, nährstoff- Aches, aufgeschlossenes Vollkornbrot her- ,ellen kann.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Vollkornbrot unter Aufschlwß der vom Mehl abgetrennten Kleie mittels Milchsäurebakterien, dadurch gekennzeichnet, daß die Kleie mit heißem Wasser überbrüht, nach dem Abkühlen mit Magermilch und thermophilen Milchsäurebakterien versetzt, bei Temperaturen von 4o bis 45°C während etwa 24 Stunden der Gärung unterworfen und nach Hinzufügen des vorher abgetrennten Mehles und von Hefe ohne Sauerteigführung zu Brot verbacken wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH132006D DE661425C (de) | 1932-06-02 | 1932-06-02 | Verfahren zur Herstellung von Vollkornbrot |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH132006D DE661425C (de) | 1932-06-02 | 1932-06-02 | Verfahren zur Herstellung von Vollkornbrot |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE661425C true DE661425C (de) | 1938-06-17 |
Family
ID=7176524
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH132006D Expired DE661425C (de) | 1932-06-02 | 1932-06-02 | Verfahren zur Herstellung von Vollkornbrot |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE661425C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE929828C (de) * | 1952-01-27 | 1955-07-04 | Richter Herbert | Verfahren zur Erhoehung des Naehrwertes von Kleie |
-
1932
- 1932-06-02 DE DEH132006D patent/DE661425C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE929828C (de) * | 1952-01-27 | 1955-07-04 | Richter Herbert | Verfahren zur Erhoehung des Naehrwertes von Kleie |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE661425C (de) | Verfahren zur Herstellung von Vollkornbrot | |
DE4017150A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines backaktiven pentosanase-praeparates | |
DE3828786C1 (de) | ||
US2060264A (en) | Souring material | |
DE440091C (de) | Verfahren zur Herstellung von trockenen Backhilfsmitteln | |
DE656963C (de) | Verfahren zur Herstellung eines Saeuerungsmittels fuer Roggenbrotteig | |
DE2004982A1 (de) | ||
US2043139A (en) | Process for making baked goods for diabetics | |
DE910524C (de) | Verfahren zur Herstellung eines kombiniert wirkenden Enzymmalzes | |
DE736363C (de) | Verfahren zum Herstellen von Vollkornroggenbrot | |
DE745304C (de) | Verfahren zur Herstellung eines durch natuerliche Saeuerung gewonnenen Teigsaeuerungsmittels | |
DE2052572A1 (en) | Use of thermally unstable alpha-amylase - to improve raising of bakery products | |
DE178535C (de) | ||
DE2641270C3 (de) | Herstellung eines wasserlöslichen Extrakts | |
DE705943C (de) | Verfahren zur Herstellung eines Backhilfsmittels aus Milch, insbesondere Magermilch | |
AT123391B (de) | Verfahren zur Herstellung von Vollkornbrot. | |
AT144364B (de) | Verfahren zur Herstellung von Diabetikergebäck. | |
FI58854B (fi) | Foerfarande foer framstaellning av broed av raogmjoel eller en blandning av raog- och vetemjoel | |
DE373729C (de) | Verfahren zur Herstellung von gesaeuertem Brot aus saemtlichen nutzbaren Bestandteilen des Getreidekorns | |
DE401388C (de) | Verfahren zur Herstellung von gesaeuertem Brot | |
DE624614C (de) | Verfahren zur Herstellung alkoholarmer oder alkoholfreier Getraenke | |
DE509033C (de) | Verfahren zur Herstellung von Vollkornbrot | |
DE630901C (de) | Verfahren zur Herstellung von Diabetikergebaeck | |
DE671129C (de) | Verfahren zum Herstellen eines Saeuerungsmittels fuer Roggenbrotteig | |
DE3122058A1 (de) | Verwendung von milchsaurem gerstenmalz zur herstellung gesaeuerter milchprodukte |