DE509033C - Verfahren zur Herstellung von Vollkornbrot - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Vollkornbrot

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A21BAKING; EDIBLE DOUGHS
    • A21DTREATMENT, e.g. PRESERVATION, OF FLOUR OR DOUGH, e.g. BY ADDITION OF MATERIALS; BAKING; BAKERY PRODUCTS; PRESERVATION THEREOF
    • A21D13/00Finished or partly finished bakery products
    • A21D13/02Products made from whole meal; Products containing bran or rough-ground grain

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Bakery Products And Manufacturing Methods Therefor (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Vollkornbrot Das Bereiten des Weichbrotes hat im Laufe der Zeit zu beklagenswerten Zuständen geführt. In Deutschland bevorzugt man meistens ein Weichbrot aus Roggen, das nicht einmal die Hälfte der natürlichen Eiweiß- und Mineralstoffe des Korns und so gut wie gar keine Ergänzungsnährstoffe (Vitamine) enthält. Der schlummernde Getreidekeim, der eigentliche Mineralstoff- und Vitaminträger des Korns, ist aus dem für dieses weiße Roggenbrot bestimmten Roggenmehl vollständig ausgeschaltet. Auf Grund der neuen Erkenntnis über die Wichtigkeit der im Getreidekorn enthaltenen Mineral- und Ergänzungsstoffe setzen Bestrebungen ein, um weitere Kreise der Bevölkerung für Vollkornernährung zu gewinnen. Dabei stieß man auf die ablehnende Haltung eines großen Teiles der Bevölkerung. Es wird behauptet, daß ein Brot aus dem ganzen Inhalt des Getreidekornes schwer verdaulich sei, Blähungen veranlasse, die Darmschleimhaut reize und schlecht ausnutzbar sei. Man hat sich daher bemüht, durch weitgehende mechanische Aufschließung die Randschichtteile des Getreidekorns so weitgehend zu zertrümmern, daß die Verdauungssäfte an unendlich vielen Stellen die in den Kleberzellengeweben eingebetteten Eiweiß-, Mineralstoff- und Vitaminbestandteile herauslösen können, wodurch ein Reizen der Darmschleimhäute vermieden und ein sehr hohes Ausnutzen der Nährstoffe erreicht wird.
  • Beim Verwenden derartigen Vollkornfeinmehles muß aber ein besonderes Backverfahren eingeschlagen werden. Man kann ein solches Brot nicht in der üblichen Backzeit, die weniger als i Stunde für das Brot von etwa 2 kg Gewicht beträgt, und nicht mit den üblichen festen Teigen backen, sondern man muß die Teige so weich halten, daß ein möglichst hoher Nährstoffaufschluß erreicht wird. Dies erfordert aber das Backen in Blech-oder Steingutformen und eine Backzeit von mindestens d. Stunden für das 2-kg-Brot. Das auf diese Weise hergestellte Brot zeigt sehr günstige Ausnutzungsziffern, ist sehr bekömmlich, von langer Haltbarkeit und ganz besonders hohem Wohlgeschmack.
  • Das Bestreben, in der Backzeit, wie sie für das helle Roggenbrot gegeben ist, Vollkornbrot zu bereiten, führt zu ebenfalls bekannt gewordenen Verfahren, nach denen man zunächst ein hell-es Mehl von 6o bis 75 °/o aus dem Getreidekorn ausmahlt und die sogenannte Kleie für sich behandelt, um sie leichter verdaulich zu machen. Man bereitet den Sauerteig aus dem hellen Mehlanteil und setzt beim Teigmachen außer weiterem hellen Mehl die durch besondere Behandlung entstandene Kleie zu. Auf diese Weise erzielt man ein Vollkornbrot, das alle Bestandteile des Getreidekorns enthält, die Darmschleimhäute nicht reizt und in kurzer Backzeit -bis i Stunde für das 2-kg-Brot - gebacken werden kann. Der Kleieanteil macht, wie oben angedeutet, ein besonderes Aufschließverfahren durch. Bei dem einen bekannt gewordenen Verfahren wird die Kleie mit Wasser angeteigt und in Druckgefäßen sehr hocherhitzt, bei dem anderen Verfahren wird die Kleie zuerst mit Säuren und dann mit Ätzalkalien behandelt -unid ebenfalls hoch erhitzt. Dieser Aufschluß führt zu einer beträchtlichen Umwandlung der in der Kleie vorhandenen Stärke in Maltose und karamelartige Stoffe. Das Eiweiß er Kleie wird hydrolytisch verändert; bei dem einen Verfahren werden auch die in der Kleie enthaltenen Mineralstoffe geschädigt. Vor allem aber werden die lebenswichtigen Ergänzungsnährstoffe (Vitamine) durch die tief eingreifende Behandlung und insbesondere durch das hohe Erhitzen vernichtet.
  • Die Aufgabe, .die Kleieschicht für das Eindringen der Verdauungssäfte zugänglich zu machen und ihre Nährstoffe gewissermaßen vorzuverdauen, zugleich aber die lebenswichtigen Nährstoffe zu schonen, ist durch die dargelegten Verfahren nicht gelöst. Diese Verfahren stellen zu heftig -wirkende Eingriffe dar, die nicht ohne schädigende Einwirkung auf die gegen thermische und chemische Behandlung empfindlichen lebenswichtigen Nährstoffe sind.
  • Es hat sich gezeigt, daß beim Ausmahlen von Getreide auf ein Mehl von 7o bis 75 °@o und dem Aufschließen der Kleie von 25 bis 3o °J" ein neuer Weg eingeschlagen werden kann, der der oben dargelegten Aufgabenstellung gerecht wird, aber die Schädigungen der in der Kleie enthaltenen lebenswichtigen Stoffe vermeiden läßt. Nach diesem neuen Verfahren wird die Kleie mit Wasser angeteigt, dem Diastase und andere Getreideenzyme enthaltende Auszüge zugesetzt werden. Außerdem fügt man dem Teig Milchsäurereinkulturen enthaltende Aufschwemmungen und so viel basische Mineralstoffe zu, daß in dem durch Vereinigung des hellen Roggenmehles mit der aufgeschlossenen Kleie entstehenden Vollkornmehl ein Basenüberschuß in den Mineralstoffen erreicht wird. Man wählt dazu basische Mineralstoffe, die an organische Säuren, wie Milch-, Zitronen-, Apfel- und Weinsäure, gebunden sind, und zwar in demselben Verhältnis, wie diese Mineralstoffe im Durchschnitt der Früchte und Gemüse enthalten sind. Der so bereitete Kleieteig wird auf die für die Einwirkung der Enzyme und Milchsäurebil,dner günstige Temperatur erwärmt, wodurch die Stärke in Amylodextrine und Maltodextrine, noch nicht aber in Maltose, übergeführt wird. Durch den enzymatischen und bakteriellen Aufschluß wird das Kleieeiweiß günstig beeinflüßt, und es entstehen lösliche Eiweißverbindungen, die bei dem späteren Lockerungs-und Backvorgang günstig auf die Ernährung der Hefezellen wirken. Durch die entstehende Milchsäure quellen die Rohfaserzellen an, was das später folgende mechanische Aufschließen erleichtert. Der wie beschrieben behandelte Kleieteig wird dann in der Luftleere bei Wärmegraden nnter menschlicher Blutwärme zu spröden, morschen Krusten getrocknet und darauf zu einem feinen Pulver unter immer wieder sich erneuerndem Absieben durch Seidengaze vermahlen. Dieses Kleiepulver wird mit dem hellen koggenmehl vermischt, so daß ein gleichmäßiges Vollkornmehl entsteht.
  • Bei einem der obenerwähnten alten Verfahren zum Aufschließen der Kleie und zur Herstellung von Vollkornmehl ist in der Patentschrift ausdrücklich erwähnt, daß man die Brotteige nicht aus dem vereinigten Vollkornmehl herstellen soll, sondern daß man die aufgeschlossene Kleie vom Sauerteig fernhalten und sie erst beim eigentlichen Teigmachen zusetzen soll. Dies ist vollkommen verständlich, weil die nach dem alten Verfahren bereitete Kleie weitgehend geschädigte Stoffe enthält, die für die Sauerteigbildung ungünstig sind. Der bei dem neuen Verfahren erfolgende enzymatische und bakterielle Aufschluß der Kleie verläuft so schonend, daß keine Bedenken bestehen, das durch Vermischen des hellen Mehles mit der aufgeschlossenen Kleie bereitete Vollkornmehl zum Sauerteig zu verwenden. Dieser Umtausch bedeutet eine wesentliche Vereinfachung und Verbesserung der Mahl- und Backtechnik. Durch die Trocknung der aufgeschlossenen Kleie in der Luftleere wird jede Überhitzung der empfindlichen lebenswichtigen Nährstoffe vermieden, und die Enzyme bleiben wenigstens zum Teil erhalten.
  • Es ist ein Verfahren bekannt, nach dem Kleie vor der Mitverwendung zum Brotteig mit Wasser angerührt, mit Sauerteig versetzt und der Gärung überlassen wird, worauf die Rohfaser durch Abpressen entfernt wird. Bei diesem Verfahren geht vier größte Teil der in der Kleie enthaltenen Kohlehydrate durch alkoholische Gärung und dadurch verursachte Bildung gasförmiger und flüchtiger Stoffe verloren.
  • Bei einem anderen bekannten Verfahren wird die Kleie vor der Mitverwendung zum Brotbereiten eingeteigt und dann naß vermahlen. Bei beiden Verfahren kommt es nicht zu den für volle Wirkung der Enzyme notwendigen Wärmegraden von 36°. Man kann die beiden Verfahren nur im Bäckereibetrieb anwenden und das Verfahren nicht in zwei Vorgänge teilen, wie dies bei dem neuen Verfahren möglich ist.
  • Nach dem hier vorliegenden Verfahren kann Kleie für sich in einem Großbetrieb enzymatisch aufgeschlossen, in der Luftleere getrocknet, vermahlen und an eine beliebig große Anzahl von Bäckereien verschickt werden, die dann aus .dieser enzymatisch aufgeschlossenen Kleie durch Vermischen mit den im betreffenden Ort erhältlichen hellen :Mehlen von etwa 7 3 °j" Ausmahlung das Vollkornbrot bereiten. Dadurch wird die gleichmäßige Herstellung eines Vollkornbrotes an beliebig vielen Stellen eines großen Ländergebietes gesichert. Beispiel io ooo kg mühlentechnisch einwandfrei gereinigter Roggen werden mit bekannten Mahlvorrichtungen zu 7 5oo kg hellem Roggenmehl verarbeitet. Die dabei entstehenden etwa 2 500 kg Roggenkleie werden mit ungefähr i 500 kg Wasser angeteigt. Zu diesem Teig fügt man auch die Roggenkeime, die man beim Reinigen bzw. Vermahlen des Roggens gewonnen und sorgsam von Fremdkörpern befreit hat, ferner ioo kg eines dem Durchschnitt der Mineralstoffe der Gemüse und Früchte entsprechenden basischen Mineralstoffpräpare,tes sowie ioo kg eines Diastase und andere Getreideenzyme enthaltenden Auszuges und i 5o kg einer Milchsäurereinkultur enthaltenden Aufschwemmung. Man erwärmt den Kleieteig etwa 3 Stunden lang auf etwa 36° C, bringt ihn dann in Vakuumgefäße und trocknet den Teig zu spröden, morschen Krusten bei Wärmegraden, die 36° C nicht übersteigen. Die Kleiekrusten werden dann fein gemahlen und mit den 7 5oo kg hellem Roggenmehl zu einem gleichmäßigen Vollkornmehl gemischt. Das Vollkornmehl wird in der üblichen Backzeit und der in der Weichbrotbäckerei üblichen Weise verbacken, wobei in Anbetracht des guten Aufschlusses der Kleie keine wesentlich längere Backzeit erforderlich ist als bei hellem Brot.
  • Man kann auch -das Verfahren teilen, indem man an einer Stelle eines großen Landgebietes .die Kleie in der beschriebenen Weise enzymatisch aufschließt und als trockenes Pulver nach beliebig zahlreichen Orten dieses Landgebietes verschickt. In diesen verschiedenen Orten können dann 75 Teile von dort hergestelltem hellen Getreidemehl von etwa 75 °/o Ausmahlung mit 25 Teilen der in einer Zentralstelle bereiteten, enzymatisch aufgeschlossenen Kleie zu einem Vollkornmehl vermischt werden. Dadurch wird die Herstellung eines nach diesem Verfahren herzustellenden Vollkornbrotes auch in solchen Teilen eines großen Landgebietes möglich, wo durch die Ungunst der Frachtverhältnisse das Verschicken des gesamten Vollkornmehles unmöglich ist bzw. die Herstellung eines Vollkornbrotes auf diese Weise unwirtschaftlich wird.

Claims (1)

  1. PATRNTAIN'SPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Vollkornbrot, dadurch gekennzeichnet, daß die nach dem Ausmahlen eines hellen Getreidemehles sich ergebende Kleie mit Enzyme, Milchsäurebildner und basische Mineralstoffe enthaltendem Wasser bei mäßiger Wärme angeteigt, in der Luftleere bei niedrigen Wärmegraden getrocknet und nach Vermahlen der morschen Krusten zu feinem Pulver mit hellem Mehlanteil vermischt und verbacken wird.
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