DE420172C - Verfahren zur Gewinnung von Hefe und Spiritus aus Melasseloesungen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Hefe und Spiritus aus Melasseloesungen

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DE420172C
DE420172C DED40984D DED0040984D DE420172C DE 420172 C DE420172 C DE 420172C DE D40984 D DED40984 D DE D40984D DE D0040984 D DED0040984 D DE D0040984D DE 420172 C DE420172 C DE 420172C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N1/00Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
    • C12N1/14Fungi; Culture media therefor
    • C12N1/16Yeasts; Culture media therefor
    • C12N1/18Baker's yeast; Brewer's yeast

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Hefe und Spiritus aus lnelasselösungen. Die technische Aufgabe, aus verdünnten, mit Stickstoffnährsubstanz angereicherten Melasselösungen helle Hefen zu erzeugen, ist in verschiedener Weise zu lösen versucht worden.
  • Es ist bereits bekannt, der durch Säuern und Kochen geklärten Melasselösung nachträglich noch einen weiteren Zusatz von Säure zu machen, um dadurch eine erneute Fällung färbender und trübender Stoffe und eine Nachklärung zu erreichen. Man hat auch schon vorgeschlagen, der konzentrierten Melasselösung Säure, insbesondere Schwefelsäure, zuzusetzen, um so in der konzentrierten und dadurch säurereicheren Flüssigkeit die Sterilisationswirkung der Säure zu erhöhen, durch Absetzenlassen und Abschleudern die ausgefällten Stoffe abzutrennen und die so erhaltene Flüssigkeit zur Herstellung des Gärgutes zu verwenden. Man hat auch die erwärmte und mit Schwefelsäure oder Salzsäure neutralisierte verdünnte M$lasselösung durch Zusatz von Milchsäure oder durch Milchsäuregärung zu entfärben versucht, um durch die Einwirkung dieser bestimmten Säure auf die Melasselösung eine hellere Hefe erzeugen zu können. Ferner wurden Me-Iasselösungen unter 62° C mit einem reichlichen Zusatz von Mineralsäure versetzt, gekl,äxt und mit den erforderlichen Stickstoffverbindungen vermischt.
  • Alle diese Verfahren haben nichts mit dem technischen Grundgedanken der vorliegenden Erfindung zu tun, nach welcher die mit einem reichlichen Säurezusatz versehene verdünnte Melasselösung geklärt und unter solchen Bedingungen zur Vergärung gebracht wird, daß die Höchstsäuremenge bei der Vergärung nicht den bei der Klärung entstehenden Säuregrad übersteigt, um so eine erneute Ausscheidung von färbenden Bestandteilen und das MiBfarbigwerden der Hefe zu vermeiden. Bei allen jenen Verfahren kann bei der Vergärung ein höherer Säuregrad entstehen, so daß Nachtrübungen möglich sind.
  • Man hat zwar bereits die bei der Vergärung entstehende Säure zum Zwecke der Erreichung einer Mehrausbeute an Hefe abgestumpft. Dabei handelt es sich aber nur um eine Vermehrung der Hefeausbeute durch Innehaltung eines niedrigen Säuregrades, welcher die Haltbarkeit der so gewonnenen Hefe besonders im Sommer fraglich erscheinen läßt. Somit hat jenes vorbekannte Verfahren nach technischer Erkenntnis und nach Beziehung von technischem Mittel und Zweck keinen Zusammenhang mit dem vorliegenden Verfahren, bei dem es auf die Erzeugung einer weißen und haltbaren Hefe ankommt.
  • Das vorliegende Verfahren bezieht sich demnach nicht nur auf die Art der Klärung, sondern namentlich auch auf das Verhältnis der Säuerung für die Klärung zu dem Höchstgehalt der Säure während der Gärung.
  • Die Melasselösung wird geklärt unter den Bedingungen, unter denen die Vergärung stattfindet, nämlich bei verhältnismäßig niedriger Temperatur und unter reichlichem Zusatz von Säure (Schwefelsäure) zu der verdünnten Melasselösung, durch welchen die Säuren der in der Melasse enthaltenen Salze frei gemacht werden und gegebenenfalls auch noch ein geringer überschuß von Schwefelsäure geschaffen wird.
  • Bei. der Vergärung der geklärten Melasselösung wird eine über den Säuregrad bei der Klärung hinausgehende Säurebildung, die etwa infolge Aufnahme der basischen -Anteile der als Nahrung verwendeten Stickstoffverbindungen durch die Hefe entstehen könnte, v--rmieden.
  • Durch die Regelung der Säuerung für die Klärung itn Verhältnis zu dem Höchstgrad des Säuregehaltes während der Gärung in Verbindung mit den sonstigen Bedingungen der Klärung wird eine Nachtrübung der gärenden Flüssigkeit verhindert.- Die Gärung verläuft unter .der Wirkung einer genügenden Schutzsäuerung in der gärenden Flüssigkeit, damit nicht nur weiße, sondern auch haltbare Hefe neben Spiritus erzeugt wird. Bei Benutzung des vorliegenden Verfahrens kann selbst aus solchen Melassen eine weiße haltbare Hefe gewonnen werden, die nach den bisher bekannten Verfahren keine gute Hefe ergeben..
  • Das Verfahren kann so durchgeführt werden, daß die verdünnte Melasse nach dem Zusatz der Säure einschließlich der Phosphorsäure und nach Bildung einer flockigen Ausscheidung alsbald filtriert und unter Verwendung stickstoffhaltiger Nährstoffe vergoren wird. Bei Vermeidung des Zusatzes von neutralen Ammoniumsalzen, wie Ammoniumsulfat, bedarf die Zunahme der Säuerung während der Gärung keiner besonderen Überwachung, wenn .ein genügend hoher Säurezusatz beim Klären verwendet wurde, da dann auch so erreicht werden kann, daß der Säuregrad während der Gärung nicht über den zum Zwecke der Klärung angewendeten Säuregrad hinausgeht.
  • Das neue Verfahren zur Gewinnung von Hefe und Spiritus aus Melassemaischen, das auch mit einer Säuerung der Melasselösung durch Milchsäuregärung vereinigt sein kann, wird nachstehend in Form von mehreren Ausführungsbeispielen beschrieben: r. Bei ausschließlicher Verwendung von Mineralsäure und anorganischen Stickstoffverbindungen.
  • Die Melasse wird auf eine Temperatur von etwa 7 5 bis i oo° C gebracht und bleibt bei dieser Temperatur eine kurze Zeit stehen. Sie wird dann mit Kalt- oder Warmwasser auf io bis 2o° Bllg. verdünnt, die Lösung auf etwa 30° C eingestellt und mit Mineralsäure so hoch angesäuert, daß eine nachträgliche Säurezugabe zur gereinigten Melasselösung nicht mehr erforderlich wird. Die Lösung wird nun eine Zeitlang gelüftet oder bewegt und dann durch Absetzenlassen oder Filtration geklärt. Die klare Melasselösung wird unmittelbar in den Gärbottich geleitet. Im Gärbottich oder auch schon auf dem Wege ,dahin wird der Melasselösung Stickstoff ,anorganischen Ursprungs in Form von flüssigem Ammonmk oder kohlensauren Amm@oniaksalzen zugegeben. Die Zugabe der nötigen Menge Phosphorsäure kann so erfolgen, daß aufgeschlossenes Phosphat für sich allein in einem besonderen Gefäß durch Vermischen mit Wasser und Absetzenlassen geklärt und die klare Phosphorsä urelösung der Melasselösung zugegeben wird.
  • z. Bei ,ausschließlicher Verwendung von Mineralsäure zum Klären der Melasse und ausschließlicher oder teilweiser Verwendung von Stickstoff organischen Ursprungs aus Malzkeimen, Getreide o. dgl.
  • Die Melasse wird behandelt und geklärt wie unter i angegeben. Die klare Melass elösung oder nur ein. Teil derselben wird mit den Malzkeimen oder der verzuckerten Getreidemaische vermischt und auf eine Temperatur von 6o bis 65° C gebracht, Bei dieser Temperatur bleibt die Maische einige Zeit stehen. Bei Mitverwendung von Getreidemaischen ist diese Zeit zweckmäßig auf i 2 bis 13 Stunden auszudehnen, um der Säure der Melasse Zeit zu geben, abbauend auf die Eiweißstoffe des Getreides einzuwirken. Die Maische wird alsdann nach den Läuterbottichen zum. Läutern überführt.
  • Oder es werden Malzkeime oder Getreide für sich allein gemaischt der Milchsäuerung unterworfen und die abgeläuterte Mahkeim-oder Getreidewürze im Gärbottich mit der klaren Melasselösung vermischt.
  • 3. Bei Milchs.äurebildung durch Bakterien.. Die Melasse wird auf io bis 2o° Bllg. verdünnt, mit Mineralsäure neutralisiert, auf eine Temperatur von 5o bis 6o° C gebracht, mit einem Milchsäurezusatz gemischt und. der Gärung überlassen. Nach genügender Säuerung wird zwecks Sterilisation auf etwa 7o° C erwärmt und danach auf unter 6o° C abgekühlt. Vor oder nach dem Abkühlen wird etwa fehlende Säure durch Zugabe von Mineralsäure ergänzt, und zwar wird der Säuregrad so hoch bemessen, daß die Basen sämtlicher organisch sauren Salze der Melasse durch Mineralsäure gebunden werden oder doch so hoch, daß nachträgliche Säurezugaben zur geklärtem Melasse vermieden werden. Darauf wird die Melass.elösung durch Absetzenlassen oder Filtration geklärt. Im, übrigen wird verfahren wie unter i und 2, je nachdem Stickstoff anorganischen oder organischen Ursprungs aus Malzkeimen, Getreide o. dgl. verwendet wird.
  • q.. An Hand eines zahlenmäßigen bis zu Ende durchgeführten Beispiels ist das Verfahren bei Verwendung von H.S04 als Säuremittel folgendes: Die Melasse wird ,entsprechend Beispiel i verarbeitet, dabei auf 15' Bllg. verdünnt, auf 3o° C erwärmt und auf einen Säuregrad von etwa 2 durch Zusatz von H2S04 gebracht. Die Melasselösung wird nun gelüftet oder bewegt, geklärt und in den Gärbottich geleitet. Auf ioo kg Melasse werden ,etwa 2 bis 5 kg 2oprozentige NH3-Lösung zugegeben; zweckmäßig ist es, eine konzentrierte geklärte Lösung -von etwa 3,5 kg Superphosphat der Flüssigkeit zuzusetzen. Die Mischung wird nun durch Wasserzusatz im Gärbottich auf etwa 5° Bllg. gebracht und mit Hefe angesetzt; der höchs.e Säuregehalt während der Gärung beträgt etwa 0,5".

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i Verfahren zur Gewinnung von Hefe und Spiritus aus Melasselösungen, die bei Temperaturen unter 62° C mit einem reichlichen Zusatz von Mineralsäure versetzt, geklärt und mit den erforderlichen Stickstoffverbindungen vermischt worden sind, dadurch gekennzeichnet, daß während der Vergärung eine über den bei der Klärung innegehaltenen Säuregrad hinausgehende, durch Aufbrauchen von Stickstoffverbindungen basischer Natur hervorgerufene Säurebildung vermieden wird.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Gärung eine Melasselösung verwendet wird, die vor dem Zusatz der Stickstoffverbindungen in bekannter Weise mit Mineralsäuren neutralisiert, dann einer Milchsäuregärung unterworfen und reichlich mit Mineralsäure angesäuert worden ist.
DED40984D 1921-12-31 1921-12-31 Verfahren zur Gewinnung von Hefe und Spiritus aus Melasseloesungen Expired DE420172C (de)

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