AT89147B - Verfahren zur Herstellung von Melassehefe. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Melassehefe.Info
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Description
<Desc/Clms Page number 1> Verfahren zur Herstellung von Melassehefe. Die Verarbeitung von Melasse zur Fabrikation von Hefe bietet bekanntlich, namentlich in der warmen Jahreszeit, gewisse Schwierigkeiten. Insbesondere lässt die Regelmässigkeit der Ergebnisse zu wünschen übrig. Während die Hefe dann und wann eine vorzügliche Beschaffenheit zeigt, tritt häufig eine Missfärbung ein, die mit Infektionen Hand m Hand geht. Abgesehen von erheblichen Schwankungen der Qualität bei der Melassearbeit im allgemeinen sind bekanntlich auch Melassen verschiedener Herkunft bei Verarbeitung nach den bisher üblichen Verfahren keineswegs in gleicher Weise für die Hefefabrikation geeignet. Die vorliegende Erfindung löst das Problem, die Herstellung von Hefe aus Melasse in regelmässiger und sicherer Weise zu ermöglichen, und dies mit oder ohne Zuhilfenahme des Milchsäureverfahrens. Die übliche Arbeit zur Gewinnung der Würze unter ausschliesslicher Verwendung von Mineralsäuren (ohne Erzeugung von Milchsäure auf bakteriellem Wege) sielt sich wie bekannt folgendermassen ab : Die Melasse wird zunächst mit Wasser verdünnt, mit Mineralsäure (Schwefelsäure oder Salzsäure) neutralisiert oder richtiger gesagt mit einem kleinen Überschuss von Säure versetzt, bis etwa ein Säure yrad von rg pro 100 cm3 Mischung erreicht ist und hierauf mit Dampf gekocht, und zwar solange, bis die Melasse beim Abkühlen unter Ausscheidung eines dunklen Schlammes Sich genügend klärt und den ganzen Zuckergehalt als Dextrose enthält. Nach dem Absitzen wird die klare Melasselösung in den Vormaischbottich abgezogen, auf die geeignete Konzentration und Azid ; twat gebracht, mit Malzkeimen vermischt und alsdann behufs Läuterung in den Läuterbottich eingelassen. Bei Zuhilfenahme der Milchsäureerzeugung auf bakteriellem Wege wird nach den üblichen Methoden zur Gewinnung der Würze wie folgt vorgegangen : Die in der oben beschriebenen Weise durch Ansäuern mit Mineralsäuren und Kochen geklärte Melasse wird nach dem Einteigen der Malzkeime im Vormaischbottich der Säuerung überlassen. (Doch kann das Einmaischen der Keime dem Säuerungsprozess auch nachfolgen. ) Zur Einleitung der Säuerung werden Milchsäurebakterien mit Hilfe eines besonderen aus Darrmalz und Roggenschrot bereiteten kleinen Satzes oder einer entsprechenden Menge genügend weit gesäuerter Hauptmaische (aus einer früheren Operation) ausgesät. Ist der gewünschte Säuregrad erreicht, so wird behufs Sterilisierung bis auf 75 erhitzt und die Maische sodann in den Läuterbottich übergeführt. Es hat sich nun nach langen Versuchen die Tatsache herausgestellt, dass die in der üblichen Weise verdünnte, angesäuerte und nach dem Kochen klar abgezogene Mclasselösung noch Verunreinigungen enthält, die sich in sehr feiner Suspension ausscheiden, wenn die Melasse ein zweitesmal verdünnt, mit Säure versetzt und kräftig durcheinandergemischt bzw. gelüftet wird. Wird nun die Melasselösung von der ausgeschiedenen, fein verteilten Verunreinigung durch entsprechende Filtration befreit, so stellt sie eine glanzhelle Flüssigkeit dar, bei deren Verarbeitung sich ständig eine Hefe von vorzüglicher und gleichmässiger Qualität ergibt. Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens ist der, dass die Melasselösung unmittelbar in den Gärbottich gebracht und dort mit klaren Extrakten, welche die stickstoffhaltigen Bestandteile der Würze enthalten, vermischt werden kann. Die im Sinne der Erfindung eingeschobene weitere Reinigung der bereits klaren Melasselösung macht somit die Läuterung überflüssig. Es bedeutet das nicht nur eine ausserordentliche Vereinfachung des Betriebes, sondern was <Desc/Clms Page number 2> EMI2.1 anscheinend völlig klaren Melasse noch enthaltenen, bei weiterer Ansäuerung ausfallende n feinen Verunreinigungen zurückhalten, welche, wie sich durch genaue Versuche ergeben hat, die gute Beschaffenheit der Hefe ausserordentlich gefährden und daher für die Qualität von ausschlaggebender Bedeutung sind. Bei Zuhilfenahme der Milchsäurebildung wird die gemäss der Erfindung gereinigte Melasselösung mit klaren, stickstoffhaltigen Auszügen, Schlempe, Nährsalzen o. dgl. vermengt, nach Zusatz kräftigen Milchsäurefermentes in Form von klarer Würze (statt Maische) einige Stunden der Säuerung überlassen und schliesslich in den Gärbottich gebracht. Auch hier entfällt also der Läuterprozess. Natürlich könnte das Verfahren auch in der Weise ausgeführt werden, dass ein Teil der Milchsäure oder selbst die ganze Menge schon vor der Filtration der Melasse erzeugt wird. Als Ausführungsbeispiele seien die folgenden erwähnt : Die Melasse wird auf zirka 350 Balling verdünnt und mit Schwefelsäure bis zu einem Säuregrad von etwa 4 pro I00 cm Mischung angesäuert, je nach ihrer Beschaffenheit mehrere Stunden in der bekannten Weise gekocht und hernach bis zur Klärung stehen gelassen. Die klar abgezogene Melasselösung wird alsdann auf etwa 20 Balling weiter verdünnt und bis zu einem Säuregehalt von etwa 6-ro cl pro 100 cm3 Mischung mit Schwefelsäure angesäuert. Nunmehr wird die Lösung zweckmässig eine Zeitlang gelüftet. Dabei scheidet sich eine Verunreinigung in ausserordentlich feiner Verteilung ab, die man durch sorgfältige Filtration vollständig entfernen muss. Bei ausschliesslicher Verwendung son Mineralsäure geht die so gereinigte Melasse direkt in den Gärbottich, um dort mit klaren, stickstoffhaltigen Auszügen, Schlempe, Nährsalzen oder dgl. zur Gärung angestellt zu werden. Bei Mitverwendung von Gärungsmilchsäure wird die gereinigte, glanzhelle Melasselösung in einem Säuerungsbottich mit klaren, stickstoffhaltigen Extrakten, Schlempe und Nährsalzen vermischt, auf etwa i"Balling verdünnt und nach Zusatz der Aussaat in Form von klarer Würze bei 5o0-60"zur Säuerung stehen gelassen. Nach Erreichung des gewünschten Säuregrades wird die Lösung direkt zur Gärung angestellt. PATENT-ANSPRÜCHE : I. Verfahren zur Herstellung von Melassehefe, dadurch gekennzeichnet, dass die in üblicher Weise verdünnte, angesäuerte und nach dem Kochen klar abgezogene Melasselösung nach weiterer Verdünnung soweit angesäuert wird, bis sich eine feine Suspension ausscheidet und hierauf von den ausgefällten Verunreinigungen durch Filtration befreit wird.
Claims (1)
- 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, unter ausschliesslicher Verwendung von Mineralsäuren, dadurch gekennzeichnet, dass die sich bei der Filtration ergebende glanzhelle Lösung ohne Läuterung über Malzkeime unmittelbar in den Gärbottich gebracht und dort zur Einbringung der stickstoffhaltigen Bestandteile mit klaren Auszügen bzw. mit Nährsalzen vermischt wird.3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i unter Zuhilfenahme der Milchsäurebildung auf bakteriellem Wege, dadurch gekennzeichnet, dass die filtrierte, glanzhelle Melasselösung nach Vermischung mit klaren, stickstoffhaltigen Extrakten und Zusatz der Aussaat in Form von klarer Würze der Säuerung überlassen und nach Erreichung des gewünschten Säuregrades direkt zur Gärung angestellt wird.
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