DE641753C - Verfahren zur Herstellung von Presshefe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Presshefe

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DE641753C
DE641753C DEK129399D DEK0129399D DE641753C DE 641753 C DE641753 C DE 641753C DE K129399 D DEK129399 D DE K129399D DE K0129399 D DEK0129399 D DE K0129399D DE 641753 C DE641753 C DE 641753C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N1/00Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
    • C12N1/14Fungi; Culture media therefor
    • C12N1/16Yeasts; Culture media therefor
    • C12N1/18Baker's yeast; Brewer's yeast

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Preßhefe Die Preßhefe wird gegenwärtig, allgemein nach dem Lufthefeverfahren in zuckerhaltigen Nährflüssigkeiten unter Zuführung von Luft erzeugt, wobei als Hauptrohstoff Melasse verwendet wird. Bei der Fabrikation sind drei bis vier Arbeitsstufen zu unterscheiden. In der ersten Stufe wird die Reinzuchthefe vermehrt; mit dieser werden die Stellhefen und in der dritten Stufe die Versandhefe gewonnen.
  • Je nach den Rohstoffen, besonders bei Verarbeiten von Melasse, müssen den Nährflüssigkeiten noch stickstoff- und phosphorsäurehaltige Nährstoffe in organischer oder `anorganischer Form sowie Nährsalze zugesetzt werden. Es ist auch bereits bekannt, die Hefe mit erhöhten Stickstoff- und Phosphorsäuremengen: . zu :ernähr:en. Die Gewinnung von organischen, stickstoffhaltigen Nährstoffen erfolgte bisher z. B. durch Extrahieren von Malzkeimen. in säurehaltigem heißem Wasser oder bei Verwendung von Erdnußmehl, Sojabohnen und anderen stark eiweißhaltigen Pflanzenstoffen durch Aufschließung mit Schwefel- oder Salzsäure in der Hitze.
  • Die Hefe läßt man bekanntlich in schwachsaurer Würze wachsen, zu derenNeutralisation 0,03 bis o,i2 ccm n-Natronlauge für 2o ccm verbraucht werden. Wenn dieser Säuregrad während der Gärung fällt, so wird er durch Zugabe von Schwefelsäure wiedererhöht. Vor dem Pressen wird der Hefebrei meist mit Schwefelsäure oder auch Salzsäure auf 0,05 bis o, i° für 2o ccm Flüssigkeit angesäuert. Im allgemeinen hat die im Handel befindliehe Hefe einen 'PH-Wert von 5 bis 5,8, dessen Feststellung in der Weise erfolgt, , daß man Sog Hefe mit i oo ccm destilliertem Wasser verrührt, das Ganze i Stunde stehenläßt und hierauf in der Lösung nach dem Filtrieren den PH-Wert bestimmt. ' Neuerdings sind verschiedentlich Verfahren zur Herstellung von Schnelltriebhefe bekanntgeworden. Diese bestehen im wesentlichen in einer Nachbehandlung der Hefe in einer zuckerhaltigen Nährlösung unter Zusatz von stickstoffhaltigen Stoffen und. Nährsalzen. Eine Höchstleistung der Hefe ist aber noch in keinem Falle erzielt worden.
  • Es wurde nun gefunden, daß man eine Preßhefe von hoher und beständiger Triebkraft gewinnen kann, wenn man die Hefe bei Temperaturen unter 16' C in einer zuckerhaltigen Nährlösung, der durch Aufschließung von :eiweißreichen Pflanzenstoffen mit i bis io% Phosphorsäure gewonnene lösliche stickstoffhaltige Nährstoffe zugesetzt werden, heranzüchtet und die fertige Hefe gegebenenfalls einer Nachbehandlung in einer Nährlösung, die durch Phosphgrsäure aufgeschlossene Eiweißstoffe, Kaliverbindungen, einen überschtil3 von Phesph0rsäure und gegebenenfalls Maltose enthält, bei Temperaturen unter iq.° C unterwirft,- wobei in jeder Stufe zur Einstellung und Aufrechterhaltung des @erforderlichen Säuregrades Phosphorsäure verwendet wird.
  • Gemäß der Erfindung werden also als zusätzliche organische Stickstoffverbindungen nur solche, und zwar im überschuß. verwendet, die durch Aufschließung von stark eiweißhaltigen Stoffen, wie Erdnußm--hl, Sojabohnen, Malzkeimen u. a., ausschließlich mit..; Phosphorsäure unter Anwendung von Hiti;e'.: .und Druck gewonnen werden. Zur rationt,lr=;; len Aufschließung ist ein Zusatz von i bis i ö n/@@.. Phosphorsäure erforderlich. Die Säure filtrierten Extraktes, zu deren Neutralisation 20, bis 4ocem n-Natronlauge je 20, ccm Flüssigkeit benötigt werden, wird mit Ammoniumcarbonat oder Pottasche so weit ab,, stumpft, daß der Extrakt unmittelbar zur Nährflüssigkeit zugesetzt werden kann..
  • Die Nährlösung für die erste Züchtung der Reinzucht wird bei 16' C angesetzt. Boi den nachfolgenden Züchtungen erniedrigt man die Temperatur immer weiter, so daß die Hauptgärung der Reinkultur bei etwa 12' C erfolgt. Bei allen Gärungen der Reinzucht soll die Nährlösung einen pH-Wert von 3 bis q. haben, wobei die durch die Hefe verbrauchte Säure durch Zugabe von Phosphorsäure ersetzt wird.
  • Geht man nicht von einer Tröpfchenkultur aus, sondern hat eine größere Menge Hefe zur Verfügung, so gibt man diese in 11 Nährflüssigkeit. Nach deren Vergärung stellt man i o 1, dann i 0,o 1, i ooo 1, 6 ooo 1 und schließlich 20 0001 Nährflüssigkeit an. Diese wird nach der Vergärung separiert und die Hefeflüssigkeit zum Anstellen des Hauptbottichs mit etwa 500001 Endbefüllung verwendet. Die Nährflüssigkeit der ersten Gärung hat eine Dichte von 20,=' Ball., die sich von Gärung zu Gärung bis auf 4.`' Ball. im Hauptbottich vermindert. Von, der 6 ooo 1 Gärung an werden die Würzen gelüftet. Die Würze des Hauptbottichs wird nach der Gärung separiert und die Hefeflüssigkeit abgepreßt.
  • Die nach vorstehend beschriebenem Verfahren hergestellte Hefe ist reich an Enzymen. Sie ist in der Gärwirkung von außerordentlicher Schnelligkeit, die sie sogar bei der Weiterzüchtung beibehält. Ein etwaiges Nachlassen kann durch eine Nachbehandlung behoben werden.
  • Hierzu wird die separierte Hefeflüssigkeit auf eine Temperatur von weniger als 1q.' C, am besten auf 4." C, abgekühlt. Dies geschieht in einem mit Eiskühlung versehenen Mischbottich oder sonst einem mit Kühlvorrichtung und Rührwerk versehenen Behälter. Die Nachbehandlung kann auf zwei verschiedene Arten erfolgen.
  • Bei Verwendung eines Mischbottichs, in dem eine Temperatur zwischen q. und i o' C . eingehalten werden kann, füllt man 1/6 der Hefeflüssigkeit ein, kühlt diese auf etwa q. bis 6' C ab und gibt den Extrakt der aufgeschlossenen Zerealien, ferner i bis 40,70 Kaliverbindungen und Phosphorsäure im Überschuß hinzu. Nötigenfalls setzt man auch Rohstoffe zu, die Maltasezucker enthalten. Tach guter Durchmischung überläßt man die feflüssigkeit 3 bis 6 Stunden sich selbst. Bach gibt man. auf den Lit°r Hefeflüssigetwa 3 kg trocken gepreßte gewöhnliche P`#fe hinzu und rührt gut durcheinander. Diese Masse säuert man unter Umrühren mit Phosphorsäure bis zu einem pH-Wert von 2,8 bis 3,¢ an und läßt das Ganze unter öfterem Umrühren abermals 2 Stunden stehen. Schließlich gibt man so viel trocken gepreßte Hefe hinzu, daß eine Masse entsteht, die sich leicht auspfunden läßt. Unter Umständen setzt man hierbei abermals Phosphorsäure und Eiweißextrakt hinzu. Während des Nachbehandlungsprozesses darf die Temperatur 8' C nicht übersteigen. Nach Aufbewahrung von weiteren 12 bis i S Stunden ist die Hefe versandfertig.
  • Bei der zweiten Ausführungsform der Nachbehandlung wird die gesamte Hefeflüssigkeit und alle vorstehend genannten Nährstoffe zugegeben. Die Temperatur wird auch hier zweckmäßig zwischen 4 bis S' C gehalten. Da die Hefe sehr viel Phosphorsäure verbraucht, wird der Säuregrad alle 2 Stunden festgestellt und durch Zugabe von Phosphorsäure ausgeglichen oder sogar etwas erhöht. Der Höchststand ist nach etwa 12 Stunden erreicht. Dann läßt man die Hefemasse noch etwa 6 Stunden stehen und überzeugt sich, daß die Säure nicht abgenommen hat. Die Hefe wird dann abgepreßt und zum Versand gebracht.
  • Bei der Herstellung von Hefe nach dem Abschöpfverfahren hat man bereits versucht, die Gärung bei niedrigen Temperaturen vorzunehmen. Hierbei hat man aber keine reiche Hefebildung erhalten. Bei dem gleichen Verfahren ist auch bereits vorgeschlagen worden, die verwendeten Nährstoffe durch Behandlung von vegetabilischen Eiweißstoffen mit einer geringen Menge Säure, z. B. Pho.,sph3rsäure, zu gewinnen. Hierbei wurden aber die vegetabilischen Eiweißstoffe durch die Behandlung mit der geringen Säuremenge, z. B. 1/40;0 Phosphorsäure, peptonisiert. Die hierbei entstehenden Peptone sind zur Erzeugung von Bäckereihefe wenig geeignet. Im Gegensatz hierzu werden beim vorliegenden Verfahren die Eiweißstoffe durch die v3rgeschla.-gene Behandlung mit der Phospharsäure in leicht aufnehmbarr Stickstoffverbindungen verwandelt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Preßhefe durch Ernährung mit erhöhten Stickstoff- und Phosphorsäuremengen, dadurch gekennzeichnet, .daß man die Hefe bei Temperaturen unter i6° C in einer zuckerhaltigen Nährlösung, der durch Aufschließung von eiweißreichen Pflanzenstoffen mit i bis i o % Phosphorsäure gewonnene lösliche stickstoffhaltige Nährstoffe zugesetzt werden, heranzüchtet und die fertige Hefe gegebenenfalls einer Nachbehandlung in einer Nährlösung, die durch Phosphorsäure aufgeschlossene Eiweißstoffe, Kaliverbindungen, -einen Überschuß. von Phosphorsäure und gegebenenfalls Maltose enthält, bei Temperaturen unter iq.° C unterwirft, wobei in jeder Stufe zur Einstellung und Aufrechterhaltung des erforderlichen Säuregrades Phosphorsäure verwendet wird. BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKZRE1
DEK129399D 1933-03-10 1933-03-10 Verfahren zur Herstellung von Presshefe Expired DE641753C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE933443C (de) * 1949-11-01 1955-09-29 Backhefe G M B H Verfahren fuer gleichzeitige Gewinnung von Hefe und Spiritus

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE933443C (de) * 1949-11-01 1955-09-29 Backhefe G M B H Verfahren fuer gleichzeitige Gewinnung von Hefe und Spiritus

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