DE697311C - Verfahren zur Gewinnung von Futterhefe - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Futterhefe

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DE697311C
DE697311C DE1935F0079370 DEF0079370D DE697311C DE 697311 C DE697311 C DE 697311C DE 1935F0079370 DE1935F0079370 DE 1935F0079370 DE F0079370 D DEF0079370 D DE F0079370D DE 697311 C DE697311 C DE 697311C
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organic nitrogen
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DE1935F0079370
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Dr Hermann Fink
Dr Richard Lechner
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Versuchs & Lehranstalt
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Versuchs & Lehranstalt
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N1/00Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
    • C12N1/22Processes using, or culture media containing, cellulose or hydrolysates thereof

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Futterhefe Die vorliegende Erfindung. betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Futterhefe und deren Stellhefen.
  • Bei den bekannten Hefegewinnungsverfahren werden den, kohlehydrathaltigen Nährlösungen erhebliche -Mengen organischer Stickstoffverbindungen, zumeist in Form von weitgehend aufgeschlossenen Malzkeimen, Hefeautolysaten u. dgl: zugesetzt. Diese Zusätze bedingen eine erhebliche Verteuerung der bekannten Gewinnungsverfahren.
  • Ein weiterer Nachteil der bekannten Futtere hefegewinnungsverfahren wird dadurch bedingt, daß eine als Stellhefe herangezüchtete Hefekultur durch Infektion u. dgl. schon nach etwa 5 bis ro Führungen eine derartige Leistungsverminderung aufweist, daß sie durch eine neu herangezüchtete Stellhefe ersetzt werden muß. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die Heranzüchtung der Stellhefe eine besonders sorgfältige Überwachung der Züchtungsbedingungen und die Verwendung relativ wertvoller Nährsubstrate, wie z. B. Getreidemaische u. dgl., erfordert, wodurch die bisher üblichen Futterheiegewinnungsverfahren gleichfalls erheblich verteuert wurden.. Bei dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung werden die im vorstdhenden erwähnten Nachteile vermieden. Erfindungsgemäß wird zur Gewinnung von Futterhefe nach dem Lufthefeverfahren die erforderliche Stehhefe in mehreren Führungen. herangezüchtet, wobei der Gehalt an organischen Stickstoffverbindungen und Wuchsstoffen von Führung zu Führung bis auf den natürlichen Gehalt der anschließend zur Hefegewinnung verwendeten kohlehydrathaltigen Materialzen verwendet wird. Das neue Verfahren ermöglicht die Verwendung von schwer verarbeitbären Holzhydrolysaten, wie z. B. Holzzuckerwürzen oder Sulfitablaugen. Die nach dem Verfahren gemäß vorliegender Erfindung-erhältene Stellhefe vermag die erwähnten kohlehydrathaltigen Ausgangsmaterialien unter Aufbau von"Eiweiß aus anorganischen Stickstoffverbindungen. zu verarbeiten, ohne daß der bei den üblichen Verfahren notwendige Zusatz größerer Mengen organischer Stickstoffverbindungen- erforderlich wäre. Das neue Heranzüchtungsverfahren zeichnet sich dadurch aus, daß auch in längerem Betrieb das Leistungsvermögen der Stellhefe nicht absinkt, so daß keine Notwendigkeit besteht, immer wieder von neuem Stehhefe in besonderen Kulturen: heranzüchten zu müssen.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Züchtungsverfahren ist es zweckmäßig, daß man bei 'der in mehreren Führungen bewirkten Züchtung den Nährsubstraten im Gegensatz zu den bisher üblichen Züchtungsverfahren nur eine relativ geringe Menge von organischen Stickstoffverbindungen zufügt. Dabei kommt eine in üblicher Weise durchgeführte Fein-Belüftung, z. B. unter Verwendung von rotierenden Belüftungseinrichtungen, keramischen Massen u. dgl., zur Anwendung. Während man bei den bekannten Verfahren bei der Stellhefebereitung organische Stickstoffverbindungen in einer solchen Menge verwendet, daß der Gehalt an organischem Stickstoff 30 °/o und mehr des Gesamtstickstoffs beträgt, wird erfindungsgemäß der Anteil des organischen Stickstoffs auf etwa 5 % und weniger des Gesamtstickstoffs herabgesetzt. Die Anwesenheit einer hinreichend großen Menge von Wuchsstoffen, wie z. B. Bios bzw. biosartigen Substanzen, ist empfehlenswert. Mit besonderem Vorteil wird die Menge des bei der Züchtung zur Anwendung gelangenden anorganischen bzw. Gesamtstickstoffs auf die theoretisch erforderliche Menge beschränkt. (Bezüglich des Begriffes der theoretisch erforderlichen Menge wird auf H. C 1 a a s s en, Zeitschrift des Vereins Deutsche Zuckerindustrie, technischer Teil, Band84, Seite 713 (I934) Bezug genommen.) In Abänderung der bisher üblichen Methoden werden daher beispielsweise, um den Bedarf an organischen. Stickstoffverbindungen zu decken, nicht Extrakte von Malzkeimen, die in der Hitze bzw. durch Säurehydrolyse aufgeschlossen sind und daher erhebliche Mengen organischer Stickstoffverbindungen, dagegen relativ geringe Mengen Wuchsstoffe aufweisen, zugesetzt, sondern es werden Extrakte von Malzkeimen verwendet, die bei Temperaturen von etwa So bis 75° schonend ausgelaugt wurden und infolgedessen eine relativ geringe Menge organischer Stickstoffverbindungen, dagegen eine sehr reichliche Menge Wuchsstoffe enthalten.
  • Erfindungsgemäß wird im Verlauf der weiteren Führungen, die bei dem neuen Heranzüchtungsverfahren erfolgen, allmählich zu immer niedrigeren Zusätzen an organischen Stickstoffverbindungen übergegangen und gleichzeitig auch die Menge an Wuchsstoffen vermindert. Dadurch, da.ß man im Gegensatz zu den bisher üblichen Verfahren jegliche Überfütterung mit organischen Stickstoffverbindungen bzw, jeden Überschuß an Gesamtstickstoff vermeidet und die Stehhefe allmählich an schlechtere Lebensbedingungen gewöhnt, ist es möglich, eine Hefe heranzuzüchten, mit der man schwer verarbeitbare Holzhydrolysate im Dauerbetrieb, ohne daß störende. Infektionen auftreten, verarbeiten kann. Die so gezüchtete Hefe kommt mit den in den verwendeten Holzhydrolysaten enthaltenen geringfügigen Mengen an organischen Stickstoffverbindungen und Wuchsstoffen aus, so daß es keines besonderen Zusatzes an derartigen Verbindungen und Stoffen bedarf. Bei den verwendeten Substraten bewegt sich bei den ohne Zusatz von organischen Stickstoffverbindungen erfolgenden Führungen der Anteil des organischen Stickstoffes an dem Gesamtstickstoff in den Grenzen von etwa 2 °%. Es wurde ferner festgestellt, daß bei der erfindungsgemäß herangezüchteten Hefe bei der Verwendung von Holzhydrolysaten der verschiedensten Art als Substrat die Hefegewinnung in Abwesenheit von organischen Stickstoffverbindungen durchgeführt werden kann. Auch kann man beobachten, daß infolge der verminderten Zugabe von organischen Stickstoffverbindungen der angebotene anorganische Stickstoff erschöpfend ausgenutzt wird.
  • Der Zusatz von Wuchsstoffen braucht nicht in Form von wäßrigen Malzkeimextrakten, die unter schonenden Bedingungen erhalten wurden, zu erfolgen, sondern es können auch Wuchsstoffe anderer Herkunft, z. B. wäßrige Extrakte von stark humushaltigen Böden, Verwendung finden. In diesem Falle werden die bei der Züchtung im allgemeinen in Form von Malzkeimextrakten zugeführten organischen Stickstoffverbindungen zweckmäßig in anderer Form zugegeben.
  • Man hat zwar bereits bei der Herstellung von Preßhefe den Nährlösungen bioshaltige Stoffe der verschiedensten Art beigegeben. An sich ist es auch bekannt, beispielsweise durch Verwendung wäßriger Malzkeimauszüge, organische Stickstoffverbindungen und Wuchsstoffe der Hefenährffüssigkeit zuzuführen. Der Vorschlag indessen, bei der Heranführung der Stellhefe den Gehalt an organischen Stickstoffverbindungen und Wuchsstoffen allmählich bis auf den natürlichen Gehalt der anschließend zur Hefegewinnung verwendeten kohlehydrathaltigen Ausgangsstoffe zu vermindern, ist in der Literatur bis jetzt noch nicht erwähnt worden.
  • Zur Durchführung des Verfahrens dienen die üblichen Wuchshefen, wie Kahmhefe, Torulaarten, und zwar insbesondere die torula utilis und ähnliche Mineralhefen.
  • Außer Holzhydrolysaten, wie sie z. B. nach dem Verfahren von Scholler bzw. Bergius erhalten werden., können auch andere schwer verarbeitbare Hydrolysate; wie z. B. Sulfit- ,ablaugen, auf Grund des neuen Verfahrens verarbeitet werden.
  • Der Vorteil des neuen Verfahrens liegt nicht nur in der Ersparnis besonderer Zusätze än organischen Stickstoffverbindungen und der Vermeidung der Heranzüchtung von neuer Stellhefe nach einer beschränkten Zahl von Führungen, sondern von Bedeutung ist auch die Tatsache, daß die bei dem Verfahren erhaltene Hefe im allgemeinen einen wesentlich höheren Eiweißgehalt als die nach dem bisher üblichen Verfahren erzielte Hefe aufweist. Außerdem ist auch eine beträchtliche Ausbeutesteigerung festzustellen.
  • Die im Falle der Verwendung von Malzkeimextrakten als Rückstand verbleibenden Malzeimlinge besitzen, da sie nur unter gelinden- Bedingungen ausgelaugt sind, noch einen erheblichen Nährwert und könnent im Gegensatz zu den unter scharfen Bedingungen aufgeschlossenen Keimen noch anderweitig verwertet werden. Dadurch wird gegenüber Verfahren, bei denen die Malzkeime unter Druck in der Hitze o. dgl. aufgeschlossen sind, eine erhebliche Kostenersparnis erzielt.
  • Bei den bisher geübten Hefegewinnungsverfahren hat man, um die Zahl der Führungen vergrößern zu können, eine Zwischenreinigung mit Säuren o. dgl. eingeschaltet, die bei dem vorliegenden Verfahren nicht erforderlich ist. Auch ist es nicht notwendig, die Hefe, bevor sie zu einer neuen Führung verwendet wird, .mit Wasser oder Säuren zu reinigen, sondern sie kann im ungereinigten Zustand eingesetzt werden.
  • Im folgenden soll an Hand eines Beispiels die Durchführung des neuen Verfahrens bei der Gewinnung von Futterhefe erläutert werden, wobei ausdrücklich darauf hingewiesen wird, daß das Verfahren nicht auf die in dem Beispiel angegebenen Mengenverhältnisse, auf die Art der verwendeten Ausgangsstoffe, der Zusätze sowie der pH- und Temperaturbedingungen beschränkt ist-. Beispiel i Als kohlehydrathaltiges Ausgangsmaterial dient eine nach dem Verfahren von Scholl e r- T o r n e s ch gewonnene Holzzuckerwürze (Durchschnittswürze), die nach dem Verdünnen einen Gehalt von etwa 1,5 % reduzierendem Zucker aufweist und je Liter etwa 22 mg Gesamtstickstoff enthält. Die.bei der Hydrolyse des Holzes verwendete Säure wird mit Kreide neutralisiert. Der Würze werden auf 4.1 Flüssigkeit io bis 12 g Amfnonsulfat oder die äquivalente Menge anderer anorganischer Stickstoffverbindungen sowie die üblichen Nährsalze, wie Kaliumphosphat, Magnesiumsulfat usw., zugefügt. Zu dieser Würze wird wäßriger Malzkeimextrakt.zugesetzt, der in der Weise erhalten wurde, daß 2o g Malzkeime mit 5oo ccm Wasser auf 75° erwärmt und nach etwa istündigem Stehen filtriert wurden. Von diesem Extrakt wird so viel zugegeben, daß der. Gehalt an organischem Stickstoff etwa 6,9 % des nach Zugabe des Extraktes vorhandenen Gesamtstickstoffs beträgt.
  • Auf 41 mit Malzkeimextr akt versetzter Holzzuckerwürze werden dann 15 g abgepreßte Torula utilis mit einem Wassergehalt von etwa 75 % zur Anwendung gebracht, und zwar in der Weise, daß zunächst die Hefe in 400 ccm der fertigen Nährlösung eingerührt# und die Mischung in üblicher Weise fein belüftet wird. Im Verlauf von etwa 6 Stunden werden dann die übrigen 36oo ccm Nährlösung kontinuierlich zulaufen gelassen, wobei eine Temperatur von etwa 25 bis 30° eingehalten wird. Während dieses Zulaufs wird die gärende' Flüssigkeit durch Abstumpfen mit Soda o. dgl. auf ein pg von etwa 4 bis 5 gehalten. Anschließend wird zum Zweck der Hefereifung die Mischung etwa i bis 2 Stunden nachbelüftet. Dann läßt man über Nacht absitzen, und hierauf wird dekantiert und zentrifugiert.
  • Von der bei ,der @erst#en Führung erhaltenen etwa 130 g abgepreßten Hefe werden zu einer zweiten Führung etwa 15 g verwendet. Die zweite Führung wird unter sonst gleichen Bedingungen wie die erste Führung durchgeführt mit der Ausnahme, daß eine geringere Menge Malzkeimextrakt dem Holzzuckerhydrolysae-- zugesetzt wird, die derart bemessen ist, daß der Gehalt an ,organischem Stickstoff 4,5 % des Gesamtstickstoffs beträgt. Die Aufarbeitung der bei dieser Führung erhaltenen Hefe erfolgt in völlig analoger Weise wie bei der ersten. Führung.
  • Von der hierbei erhaltenen abgepreßten Hefe werden für die dritte Führung wiederum 15 g auf etwa 41 Nährflüssigkeit verwendet, wobei bei dieser- Führung .eine solche Menge Malzkeimextrakt zugesetzt wird, daß der Gehalt an organischem Stickstoff etwa 3,5 % des Gesamtstickstoffs beträgt.' Während bei einer vierten Führung die Menge des zugesetzten Malzkeimextraktes nochmals verringert wird, und zwar derart, daß die Menge an organischem Stickstoff etwa '3 0/0 des Gesamtstickstoffs beträgt, erfolgt die anschließende fünfte Führung schon ohne besonderen Zusatz von Malzkeimextrakt. Der Gehalt an organischem Stickstoff beträgt nunmehr nur noch etwa 2,5 % des Gesamtstickstoffs und entstammt ausschließlich der Holzzuckerwürze.
  • An Stelle der wäßrigen Malzkeimextrakte kann auch eine bei der üblichen Quarkbereitung anfallende Molke verwendet werden, von der eine solche Menge zugesetzt wird, daß der Gehalt der Nährlösung an organischem Stickstoff etwa io % des in der Lösung vorhandenen Gesamtstickstoffs beträgt. Bei der zweiten und dritten Führung wird die Menge der zugegebenen Molke derart bemessen, daß der Gehalt an organischem Stickstoff ;7,501" bzw. 51110 des Gesamtstickstoffs ausmacht. Die vierte Führung erfolgt bereits ohne besonderen Zusatz von Molke.
  • Gemäß dem im vorstehenden beschriebenen Ausführungsbeispiel ist von der fünften bzw. vierten Führung ab die Anpassung der Hefe an das Substrat, das lediglich nur den von Natur aus vorhandenen organischen Stickstoff aufweist, erfolgt, und die Hefe kann nunmehr als Stellhefe verwendet werden, ohne daß auch bei längerem Betrieb eine Erneuerung unter besonderer Reinkultur oder durch Zwischenreinigung in saurem Medium o. dgl. vorgenommen werden muß.
  • Je nach der Konzentration der Substrate, deren Gehalt an störenden Verunreinigungen und den besonderen Wachstumsverhältnissen der Stellhefe, kann es sich empfehlen, die Heranzüchtung der Stellhefe . in einer größeren Anzahl von Führungen als im vorstehenden Beispiel beschrieben zu bewirken. Beispiel 2 45 g der nach Beispiel i herangezüchteten und ,abgepreßten Stehhefe werden mit 41 einer Holzzuckerwürze, die etwa 4,5 % reduzierenden Zucker (etwa 4 % vergärbaren Zucker), etwa 35 g Ammonsulfat und die üblichen Nährsalze enthält, angesetzt. Hierbei wird die Stellhefe zuerst mit etwa 400 ccm Nährflüssigkeit, die mit weiteren Zoo ccm Wasser verdünnt sind, angerührt und in üblicher Weise fein belüftet. Hierauf läßt man allmählich mit langsam steigender Geschwindigkeit die übrigen 36oo ccm im Verlauf von etwa 6 Stunden zulaufen. Die weitere Verarbeitung erfolgt gemäß Beispiel i. Mit der bei dieser Führung erhaltenen Hefe können dann weitere Führungen- vorgenommen werden, bei denen je Liter Nährlösung sowohl die Stellhefemengen als auch die Zucker-, anorganischen Stickstoff- und Nährsalzmengen usw. verdoppelt werden. Durch weitere Führungen gelingt es, Holzzuckerlösungen bis zu einem Gehalt von 15 % und mehr an reduzierendem Zucker auf Hefe zu verarbeiten. Die Hefeausbeuten, berechnet auf die angewandten Zuckermengen, entsprechen nahezu den theoretischen Werten, insbesondere dann, wenn man eine Stellhefe verwendet, die nach dem beschriebenen Heranzüchtungsverfahren allmählich an schlechtere Lebensbedingungen gewöhnt wurde. Beispiel 3 Die bei der Zellstoffkochung anfallende saure Sulfitablauge wird in bekannter Weise einige Stunden gelüftet und anschließend mit Kreide bzw. Ätzkalk bis zur schwachsauren Reaktion neutralisiert. Die Lauge enthält etwa 2,5 111, vergärbaren Zucker und je Liter etwa roo mg Gesamtstickstoff.
  • Zu 31 Sulfitablauge, enthaltend etwa 7 5 g vergärbaren Zucker, werden etwa 4,5 g Stickstoff in Form anorganischer Stickstoffverbindungen, wie Ammonsulfat, Diammonphosphat oder Ammoniak, und die üblichen Nährstoffe wie Phosphate, Kalium- und Magnesiumsalze zugefügt. Als Stehhefe werden etwa 35 g abgepreßte angepaßte Torulahefe verwendet.
  • Die Stehhefe wird zunächst in 300 ccm Lauge aufgeschlämmt und nach Zugabe von 300 ccm Wasser in üblicher Weise feinstbelüftet. Nach einer .Stunde wird weitere Lauge zur gärenden Flüssigkeit gegeben, und zwar derart, daß im Verlaufe von etwa 6 Stunden die 2700 ccm Lauge zugesezt werden. Dann wird noch eine Stunde lang nachgelüftet. Die Gärtemperatur beträgt etwa 3o°, und das PH der ;gärenden Flüssigkeit wird durch Zugabe von Soda oder Ammoniak bei 4 bis 5 gehalten. Nach Beendigung der Gärung wird die Hefe durch Zentrifugieren von der vergorenen Flüssigkeit abgetrennt und abgepreßt. Es werden etwa Zoo bis 22o g abgepreßte Hefe geerntet.
  • An sich ist es bekannt, bei anderen Hefegewinnungsverfahren den bei der Heranzüchtung der Stellhefe zur Anwendung gelangenden anorganischen bzw. Gesamtstickstoff auf die theoretisch erforderliche Menge zu beschränken. Ebenso ist es bei anderen Verfahren bekannt, bei der Heranzüchtung der Stellhefe Wuchsstoffe, wie z. B. bei niedrigen Temperaturen extrahierte wäßrige Malzkeimauszüge oder aus humushaltigen Böden gewonnene Extrakte zu verwenden. Für diese Maßnahmen soll, soweit sie bei dem vorliegenden Verfahren Anwendung finden., nur Schutz in Verbindung mit dem Hauptverfahren beansprucht werden.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Futterhefe nach dem Lufthefeverfahren aus schwer verarbeitbaren Holzhydrolysaten, wie z. B. Holzzuckerwürzen oder Sulfitablaugen, dadurch gekennzeichnet, daß die erforderliche Stehhefe in mehreren Führungen herangezüchtet wird, wobei der Gehalt an organischen Stickstoffverbindungen und Wuchsstoffen von Führung zu Führung bis auf den natürlichen Gehalt der anschließend zur Hefegewinnung verwendeten kohlehydrathaltigen Holzhydrolysaten vermindert wird, deren Vergärung auf Hefe dann ohne Zusatz organischer Stickstoffverbindungen oder Wuchsstoffe erfolgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Heranzüchtung der Stellhefe der zur Anwendung gelangende anorganische bzw. Gesamtstickstoff auf die theoretisch erforderliche Menge beschränkt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Heranziichtung der Stehhefe von vornherein eine große Menge an Wuchsstoffen (Bios usw.) und eine im Verhältnis zum Gesamtstickstoff relativ geringe Menge an organischen Stickstoffverbindungen verwendet wird. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, gekennzeichnet durch die Verwendung von bei 5o bis 75° extrahierten wäßrigen Malzkeimauszügen als Quelle für die organischen Stickstoffverbindungen und die Wuchsstoffe.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 3, gekennzeichnet durch die Verwendung von aus humushaltigen Böden extrahierten Wuchsstoffen und dem Zusatz von geringen Mengen organischer Stickstoffverbindungen bei der Heranzüchtung der Steilhefe. -
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE933443C (de) * 1949-11-01 1955-09-29 Backhefe G M B H Verfahren fuer gleichzeitige Gewinnung von Hefe und Spiritus

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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