DE1817907C3 - Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Lösung von Glukonsäure und einem wasserlöslichen Glukonat durch submerse Vergärung von Glukose - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Lösung von Glukonsäure und einem wasserlöslichen Glukonat durch submerse Vergärung von GlukoseInfo
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Description
15
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer konzentrierten wäßrigen Lösung einer Mischung
von Glukonsäure mit einem Alkali- oder Ammoniumglukonat durch submerse Vergärung von Glukose in
einem Gärungsmedium, das Nährstoffe und Mikroorganismen, die in der Lage sind, die Glukose in Glukonsäure
umzuwandeln, enthält. a
Glukonsäure wird in der Regel technisch aus Glukose entweder durch chemische Oxydation oder durch
Gärungsverfahren hergestellt. Die freie Säure wird meist als eine 50gewichtsprozentige Lösung in Wasser
verkauft. Die Salze, wie Natrium- oder Ammoniumglu- w
konat, werden als Feststoffe verkauft, aber vor ihrer
Verwendung oder »eiteren Verarbeitung in Wasser gelöst.
Die Bedeutung der Glukonsäure und der Glukonate in der Technik ist wohl bekannt und es gibt verschiedene
Produkte, die Glukonsäure und Glukonate enthalten und entsprechende Verfahren, um diese Produkte
herzustellen.
Aus der US Patentschrift 18 93 819 ist ein Verfahren
zur Vergärung von Glukose zu Glukonsäure oder Glukonaten bekannt, bei dem Glukose in Wasser gelöst
und unter Belüften und Rühren durch Mikroorganismen vergoren wird. Die gesamte Glukose wird zu Beginn der
Gärung dem Gärungsmedium zugegeben und es wird empfohlen, die Konzentration der gelosten Glukose
unter 5% zu halten und zur Neutralisation der gebildeten Säure C'alziumcarbonat. Calciumhydroxid
oder andere Neutralisationsmittel /u verwenden.
Die US Patentschrift 26 02 768 beschreibt ein Verfahren für die Herstellung voii Nalriumglukonal durch
Vergärung von Glukose unter Zugabe einet" basisch
reagierenden Matriumverbindung. Es wird dabei ein einstufiges Verfahren verwendet und die erhaltenen
Natriumglukonailösungen sind nicht konzentriert. In
der Zeitschrift »Industrial and Engineering Chemistry«, es Band 44 (1952) sind auf de« Seiten 435-440
Technikufnsversuche für die Herstellung von Natriumglukonat
durch Vergärung von Glukose und kontinuierliehe Zugabe von Natriumhydroxid beschrieben. Es
werden etwa 22%ige Glukoselösungen in einer Stufe vergoren, wobei entsprechende, nichtkonzentrierte
Lösungen von Natriumglukonat erhalten werden.
Die bekannten Verfahren besitzen eine Reihe von Nachteilen.
Die Erfindung ist in den Ansprüchen definiert.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt die Gesamtmenge der zugegebenen Glukose,
einschließlich der Anfangsmenge, zwischen 50 und 75% des Gärungsmediums. Es können konzentrierte, wäßrige
Lösungen von Glukose oder ihren Äquivalenten, wie hydrolisierte Stärke, Dextrine, Zuckerdicksäfte und
dergleichen vergoren werden. Es wird dabei mit Konzentrationen gearbeitet, die weitaus höher sind als
die bisher benutzten. So sind z. B. Lösung^medien
beschrieben, die bis zu 40% Glukose enthalten können, wobei dort jedoch der bevorzugte Bereich wesentlich
unter dieser Konzentration liegt. Bei der vorliegenden Erfindung wird in der Rege! die Gäning in Lösungen
durchgeführt, denen mehr als 40% Glukose zugesetzt worden ist. wobei die bevorzugten zugesetzten Mengen
etwa 50 bis 70% Glukose äquivalent sind oder entsprechen. Dabei werden beständige wäßrige Lösungen
von Konzentrationen höher als 60% berechnet als Natriumglukonat erhalten.
Obwohl Glukose in hohen Konzentrationen, insbesondere
im Bereich von 50 bis 70%. nicht leicht vergärbar ist, wurde gefunden, daß derartige hohe
Konzentrationen von Glukose ohne weiteres verwendet und in Glukonsäure umgewandelt werden können,
wenn das Gärungsmedium so zubereitet wird, daß nur ein Teil der Glukose zugegeben wird und die restliche
Glukose später während des Verlaufs des Gärungsprozesses zugesetzt w ird. Mit anderen Worten ausgedrückt,
wird die Glukose in Anteilen oder aliquoten Anteilen dem Gärungsmedium zugeführt. So wurde z. B.
gefunden, daß eine vollständige Vergärung und Konversion der Glukose zu Glukonsäure erreicht
werden kann, indem man anfangs eine Nährstofflösung vergärt, die etwa 28% Glukose enthält, und nachher
etwa 30% weitere Glukose zugibt und vergärt. Ebenso kann man mit Glukose Kombinationen von etwa 27%.
30%. 8% und 9%: 34% und 26%; 42% und 21%; 41%. 15 und 10% gut arbeiten. Alternativ kann die Glukose
anteilweise in kleineren Mengen zugegeben werden. Ein zusätzlicher Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß
es notwendig ist. nur für die Anfangsgärung das Glukosemedium zu sterilisieren, wogegen die spüler
zugefügten Mengen an Glukose ohne Sterilisierung
benützt werden können, wodurch die Betriebskosten gesenkt werden. Ein weiterer Vorzug des Verfahrens
besteht darin, daß durch die Benutzbarkeit von nichtsterilisierter Cilukose ein Gärungsmedium mit
einer helleren Farbe erhalten wird, wodurch man im
Endergebnis auch ein hellergefärbtes Endprodukt erreicht.
Mindestens während der Anfangsphase der Gärung gibt man eine Alkali-Biise. ζ. Β Natriumhydroxid.
Kaliumhydroxid oder Ammoniümfiydroxid dem Gärungsmedium
zu, tim die gebildete ölukonsäure zu neutralisieren. Obwohl in der bekannten Literatur
betont wird, daß es wichtig sei, die gesamte GlukonsäU' re sofort wie sie gebildet wird, Vollständig zu
neutralisieren, wurde gefunden, daß dieses bei dem vorliegenden Verfahren nichj erforderlich ist und daß es
in der Regel wünschenswert ist, die Glukofisäure nicht
Vollständig zu neutralisieren. Die Neutralisation der
Glukonsäure wird bevorzugt nur fortgeführt, bis die
Mikroorganismen im wesentlichen ihr Optimum im Zellwachstum und in der Erzeugung des Enzyms
Oxidase erreicht haben, wobei das genannte Enzym für die Oxydation von Glukose zu Glukonsäure verantwortlich
ist Etwa an diesem Punkt wird die Neutralisation der gebildeten Glukonsäure unterbrochen und die
Gärung ohne Neutralisation fortgesetzt, bis im wesentlichen die gesamte zugegebene Glukose in Glukonsäure
umgewandelt ist.
Alternativ kann die Neutralisation der gebildeten Glukonsäure zu einem früheren oder späteren Zeitpunkt
unterbrochen werden. So ist z. B. bei einer Ausführungsform möglich, die Neutralisation der
Glukonsäure zu unterbrechen, nachdem etwa 25% Glukose in die Glukonsäure umgewandelt worden ist.
Die Gärung wird dann forgesetzt, indem zusätzlich 30%
Glukose zugegeben und in Säure ohne weitere Neutralisation umgewandelt werden. Eine andere
Alternative besteht darin, daß die Neutralisation der gebildeten Glukonsäure an einem anderen Punkt
unterbrochen wird, ι B. nachdem etwa 42% Glukose in die entsprechende Säure umgewandelt worden sind und
die Gärung dann nach Zugabe von weiteren 21% Glukose fortgesetzt wird, ohne die gebildete Säure
weiter zu neutralisieren. So ist es möglich, den Anteil an freier Glukonsäure und an neutralisierter Glukonsäure
in einfacher Weise und in Abhängigkeit von den Anforderungen des Verfahrens, die später beschrieben
werden, leicht zu variieren.
Im allgemeinen ist es bevorzugt, daß man nach Beendigung der ersten Gärungsstufe and nach Zugabe
von weiterer Glukose das pH des Gärungsmediurns unterhalb von pH 5 absinken läßt.
Man erhält in dieser Weise durch die Gärung unmittelbar konzentrierte Lösungen von Glukonsäure
und einem Alkali- oder Ammoniumglukonat. Wenn die bei der Gärung erhaltenen Zubereitungen als solche
verwendet werden, so wird z. B. ein wesentlicher Vorteil dadurch erreicht, daß durch die Neutralisation von nur
einem Teil der gebildeten Glukonsäure, beachtliche Mengen an Base eingespart werden. Weiterhin ist es
vorteilhaft, daß durch die geringen Mengen von Base die Lösungen niedrigere Viskositäten besitzen. Auch die
niedrigere Viskosität derartiger Lösungen ist für die weitere Aufarbeitung der Lösungen von großem
technischen Voneil.
Man kann bei Vergärung der Glukose die Neutralisa
tion der gebildeten Glukonsäure nach einer bevorzugten Ausführungsform so steuern, daß das Endmedium
etwa 0.5 bis 3 Teile Glukonsäure auf 1 Teil neutralisiertes Natriumglukonat enthält Diese Zubereitungen
und ähnliche Zubereitungen sind einmalig in ihren Löslichkeitseigenschaften, indem sie über einen
weiten Bereich von Konzentrationen und oberhalb der Konzentrationen, bei denen neutralisierte Natriumglukonatlösungen
schnell auskristallisieren und erstarren, gut löslich sind So ist es möglich, die Zubereitung auf
das gewünschte hohe Niveau /u konzentrieren, ohne Gefahr zu laufen, daß sie kristallisiert oder erstarrt.
Auch bei dem Transport solcher Lösungen besteht nicht die Gefahr, daß Kristallisation eintritt. Außerdem lassen
sich die konzentrierten Lösungen sicher und in einfacher Weise in den Vorratstank für den Trockner
überführen, wo sie vollständig mit Natriumhydroxid oder einer ähnlichen Base neutralisiert und in Üblicher
Weise aufgearbeitet werden können. Alternativ kann das aufgearbeitete Filtrat des Gärungsmediums unmittelbar
dem Vorratstank des Trockners ohne· jede Konzentrierung zugeführt werden, wo es vollständig
neutralisiert und durch Trocknung aufgearbeitet werden kann. Falls gewünscht, kann die konzentrierte
Lösung leicht und einfach in einen Kristallisiertank übergeführt werden, wo sie vollständig mit Natriumhydroxid
oder einer ähnlichen Base neutralisiert wird. Dann läßt man die Kristallisation eintreten und arbeitet
die erhaltenen Glukonatkristalle in bekannter Weise auf.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht in der Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Herstellung
von Glukonsäure. Bei den Dekannten Verfahren zur Herstellung dieses Produktes schließt die Arbeitsweise
die Neutralisation der Reaktionsmischung oder des Gärungsmediums ein, wobei Calciumhydroxid oder eine
ähnliche Base verwendet wird. Dadurch wird erreicht, daß die Säure als unlösliches Salz ausgefällt wird. Eine
derartige Arbeitsweise erfordert aber eine anschließende und relativ aufwendige, chemische Konversion des
aufgearbeiteten unlöslichen Salzes zu freier Säure durch ansäuren mit Schwefelsäure. Außerdem ist es bei diesem
Verfahren nachteilig, daß durch die Verwendung der erforderlichen großen Mengen von Calciumhydroxid
zur vollständigen Neutralisierung der Glukonsäure sehr schwierig ist, die Glukon^äure durch irgendeine andere
Arbeitsweise zu gewinnen. Da gemäß einer Ausführungsform der Erfindung die Gärung mit einer
minimalen Menge an Base, z. B. Natriumhydroxid, zur partiellen Neutralisation der Glukonsäure ausgeführt
wird, zeichnet sich diese Arbeitsweise auch durch ein nichtaufwendiges Aufarbeitungsverfahren für die Glukonsäure
aus dem Endprodukt der Gärungsmischung aus. So kann z. B. das Natriumkation aus einer typischen
Endmischung der Gärung, die etwa zwei Teile Glukonsäure und einen Teil Natriumglukonat enthält, in
einfacher V/eise durch Behandlung mit Ionen-Austausch-Harzen, Dialyse, Elektrodialyse wxl dergleichen
entfernt werden.
In den folgenden Beispielen beziehen sich alle Prozentangaben, falls nicht ausdrücklich anders angegeben,
auf eine Gewicht zu Volumen Basis. So bedeutet z. B. 40% : 40 Gramm pro 100 Milliliter der Gesamtlösung
(a) Eine Nährstofflösung wurde aus folgenden Stoffen hergestellt:
(iramm
10
20
Maismehl
Traubenzucker-Monohydrat
Flüssigkeit von
Flüssigkeit von
eingeweichtem Mais 50
mit Wasser aufgefüllt auf 1000 ml.
Nachdem das pH der Mischung auf 7,0-7,2 durch Zugabe von Natriumhydroxid eingestellt wurde, werden
5 Gramm Calciumcarbonat zugegeben, fine schräge Kultur von dem Glukonsäure erzeugenden; Organismus
Aspergillus niger, N;R.R,L.3 wurde verwendet, um eine
Anzahl Von 250 ml Erlenmeyerkolben zu impfen, von denen jeder eine Mischung aus 5 Gramm Weizenkleie
und 5 ml des vorstehenden Mediums enthielt. Die Mischung war vorher 30 bis 45 MinuiGn bei I2I°C
sterilisiert worden, Diese Kolben wurden be' 28°C für fünf bis fünfzehn Tage bebrütet bis ein gutes Wachstum
und eine gute Sporenbildung aufgetreten war.
(b) Ein Nährstoffmedium wurde aus folgenden Stoffen hergestellt:
kg
Traubenzucker-Monohydrat 22,6 Lösung von eingeweichtem Mais 1,52 MgEO4 · 7 H2O 0.U8
KH-.PO4 0,08
(NH4)jHPO+ 0.15
Harnstoff 0,04
mit Wasser aufgefüllt auf 379 Liter.
Nachdem das pH mit Schwefelsäure etwa auf 4,5 eingestellt wurde, wird die Mischung mit Dampf 30
Minuten bei 121° C sterilisiert und auf 33° C gekühlt. Das
Medium wird dann durch Zugabe von steriler Natriumhydroxidlösung auf ein pH von 63 — 6,6
eingestellt und mit einem Kolben der Kultur gemäß (a), die in zwei Liter sterilem Wasser aufgeschwemmt
wurde, beimpft. Die Organismen wurden dann bei 33° C
unter submersen Lüftungsbedmgungen für einen Zeitraum
von 15 bis 22 Stunden wachsen gelassen.
(c) Ein Nährstoffmedium wurde aus folgenden Materialien hergestellt:
kg
Traubenzucker*) wie angegeben
Lösung von eingeweichtem Mais 1,52 MgSO4 ■ 7 H2O 0,08
KH2PO4 0,08
(NH4J2HPO4
Harnstoff
Harnstoff
0,15
0,04
0,04
mit Wasser aufgefüllt auf 379 Liter.
*) (Es wurde handelsübliches Traubenzucker-Monohydrat verwendet; die Mengen, die auf reinen Traubenzucker
umgerechnet wurden, werden in den einzelnen Beispielen angegeben.)
Nachdem das pH durch Zugabe von Schwefelsäure auf etwa 4,5 eingestellt worden war, wurde die
Mischung mit Dampf 30 Minuten bei 12PC sterilisiert und dann auf 33° C abgekühlt Das pH des Mediums
wurde dann mit einer sterilen Natriumhydroxidlösung auf 6,4 bis 6,8 eingestellt und das Medium mit 37,9 Liter
der gemäß (b) hergestellten Kultur geimpft Die Organismen wurden dann unter submersen Lüftungsbedingungen
und unter Bewegen bei 33° C gezüchtet, wobei die im einzelnen verweiiieten Zeiträume in den
einzelnen Beispielen angegeben sin^.
Vergleichsbeispiel A
Dem Medium (c) wurden unterschiedliche Glukosemngen zugegeben. In Tabelle I sind die Ergebnisse von
3 verschiedenen Versuchen zusammengestellt, wobei das pH etwa im Bereich von 6,2 bis 6,6 durch
automatische Zugabe von einer sterilen 50gewichtsprozentigen Natriumhydroxidlösung gehalten wurde. Wie
aus diesen Werten hervorgeht, wurde die Glukose bei den Versuchen mit ca. 28% und 42% Glukose im
wesentlichen vollständig vergoren und mit ausgezeichneter Ausbeute in Glukonsäure umgewandelt. Durch
Erhöhung des Glukosegehaltes im Medium auf etwa 63%, erzielte man jedoch nur eine schlechte Ausnutzung
der Glukose.
Versuch A
Ausgangsglukose
pH Konirolle
Gärungsstunden
pH Konirolle
Gärungsstunden
% Restglukose
Mittlere·· Glukoseverbrauch
%/Stunde
End-pH
% Natriumglukonat*)
% Konversion von Glukose
27,7
ja
23
0,23 1,22
7,0 27,4 94,3 42,0
ja
48,5
0,07
0,85
0,85
7,0
40,2
94.3
40,2
94.3
63,1
ja
71 (nicht
vollständig
36,9
0,4
36,9
0,4
6,4
19,4
28,2
19,4
28,2
*) Durch Polarimeter Destimmt.
Vergieichsbeispiel B
Um die Bedfututig einer pH Kontrolle am Anfang der
Gärung zu veranschaulichen, wurde ein sonst übereinstimmender Versuch mit einer 41,5%'igen Glukoselöjung
ausgeführt mit der Ausnahme, daß das pH des Mediums nicht kontrolliert und kein Natriumhydroxid
zugegeben wurde. Wie aus den in Tabelle ti zusammengestellten Werte hervorgeht, wurden nur
etwa 25% der Glukose verbraucht und nur ein Teil davon in Glukonsäure umgewandelt, obwohl der Gehalt
an Myzelfeststoffen anzeigt, daß ein überdurchschnittlich gutes Wachstum der Pilze erreicht wurde.
Tabelle II | 41,5 |
% Ausgangsglukose | keine |
pH Kontrolle | |
pH nach | 6,5 |
0 Stunden | 5,75 |
6 Stunden | 4,2 |
8 Stunden | 3,25 |
11 Stunden | 2,75 |
15 Stunden | 2,65 |
23 Stunden | 2,5 |
30 Stunden | 2,5 |
51 Stunden | 51 (nicht vollständig) |
Gärungsstunden | 0,38 |
% Myzel feststoff | 31,0 |
% Restglukose | 2,4 |
% Glukonsäure*) | |
*) Titrierwert berechnet als Glukonsäure.
20
25
Die Arbeitsweise des Beispiels I wurde wiederholt, wobei ein Medium (c) verwendet wurde, das 40,9%
Glukose enthielt. Das pH des Mediums wurde durch Zugabe von 50gewichtsprozentigem Natriumhydroxid
auf 6,6 gehalten. Nach Beendigung der Gärung (Zyklus Nr. I) wurde zusätzliche Glukose (nicht sterilisiert) zu
dem Medium zugegeben, so daß die Konzentration der Glukose 15,2% betrug. Die Gärung wurde dann ohne
Zusatz von irgendeiner Base fortgesetzt. Nach Beendigung dieser Gärungsphase (Zyklus Nr. 2) wurde
zusätzlich Glukose (nicht sterilisiert) erneut dem Medium zugeführt, so daß die Konzentration der
Glukose 9,9% betrug. Die Gärung wurde auch dieses Mal ohne Zugabe einer Base fortgesetzt. Die Ergebnisse
Für diese Gärungszyklen sind in der folgenden Tabelle IV zusammengestellt. Wie aus diesen Werten hervorgeht,
wird ein nahezu vollständiger Verbrauch der Glukose und eine ausgezeichnete Umwandlung der
Glukose in Glukonsäure und Natriumglukonat erreicht. Die endgültige Ausbeute, berechnet als Natriumglukonat,
betrug 62,1%; das Gärungsmedium enthielt zum Schluß die Glukonsäure und das Natriumglukonat
vollständig in Lösung und ließ sich durch Filtration bei Raumtemperatur zu einem klaren, leicht gefärbten
Filtrat aufarbeiten, das beim Stehen klar blieb.
Gärungszyklus
1 2 3
1 2 3
Verhältnis Glukonsäure zu
Natriumglukonat
Natriumglukonat
% Konversion
0,46 0,77 96,1 99,0 100
iö *) Neutralisierte Probe mit einem Polarimeter bestimmt. **) Titrationswert berechnet als Glukonsäure.
15
(a) Die Arbeitsweise mit Gärungszyklen nach Beispiel 2 wurde wiederholt für eine Serie mit zwei Zyklen,
wobei der Anfangsgärungszyklus bei einem pH von 6,4 durch Zugabe von Natriumhydroxid gehalten wurde
und der sich daran anschließende Gärungszyklus ohne Zugabe irgendeiner Base durchgeführt wurde. Der
Anfangsgärungszyklus enthielt bei jedem Versuch etwa 42% Glukose. Die Zugabe des Natriumhydroxids in den
einzelnen Versuchen wurde aber zu verschiedenen Zeitpunkten unterbrochen, um die Menge der durch die
Gärung gebildeten Glukose zu variieren. Wie aus den Werten in den folgenden Tabellen V, VI. VIl und VIII
hervorgeht, wurde die Natriumhydroxidzugabe unterbrochen, nachdem etwa 42%, 37%. 33% und 26%
Glukose aus dem jeweiligen Ansatz verbraucht worden war. In jedem Fall wurde die gleiche Menge an
nichtsterilisierter Glukose zu dem Medium dann :hinzugegeben und die Gärung ohne Zugabe einer Base
fortgesetzt. Die Werte zeigen weiterhin, daß die Glukose nahezu vollständig verbraucht und in ausgezeichneter
Ausbeute in Glukonsäure und Natriumglukonat umgewandelt wurde mit Ausbeuten, berechnet als
,Natriumglukonat-Äquivalente von 60.8%, 61.1%, 62,4%
und 60,2%. Die abnehmenden Mengen an Natriumhydroxid, die bei den einzelnen Versuchen verwendet
wurden, änderten das Gewichtsverhälinis Glukonsäure zu Natriumglukonat in derartiger Weise, daß für dieses
.Verhältnis Werte von 0,70. 0.96, 1.28 und 2,41 erhalten
wurden. Das Gärungsmedium enthielt am Ende in jedem Fall die Glukonsäure und das Natriumglukonat in
vollständig gelöstem Zustand, so daß es durch Filtration bei Raumtemperatur aufgearbeitet werden konnte and
dabei ein leicht gefärbtes Filtrat ergab, das beim Stehen klar blieb.
Tabelle IV | Gärungszyklus | 2 | 3 | Tabelle V | Garungszyklus Nr. | 2 |
1 | 15,2 | 9,9 | 1 | 21,3 | ||
40,9 | nein | nein | 42,0 | nein | ||
% Ausgangsglukose | ja | 12 | 15 | 60 % Ausgangsglukose | ja | 23 |
pH Kontrolle | 45 | 0,47 | 0,00 | pH Kontrolle | 48,5 | 0,0 |
Gärungsstunden | 0,14 | 4,0 | 3,8 | Gärungsstunden | 0,07 | 3,7 |
% Restglukose | 6,6 | 53,2 | 62,1 | % Restglukose | 6,4 | 60,8 |
End-pH | 39,1 | 16,2 | 25,8 | 65 End-pH | 40,2 | 23.9 |
Natriumglukonat-Äquivalent*) | 0,0 | Natriumglukonat-Äquivalent*) | 0.0 | |||
Glukonsäure**) | Glukonsäure**) | |||||
Fortsetzung
Gärungszyklus Nr. I 2
Verh,>?;nis Glukonsäure zu
Nalriuniglukonat
Nalriuniglukonat
% Konversion
94,4
0,70
100
*) Neutralisierte Probe mit einem Polarimeter beslimmf. **) Titrationswert berechnet als Glukonsäufe.
Gärungszyklus Nr. 1 2
% Ausgangsglukose 42,0 25,7
pH Kontrolle ja nein
Gärungsstunden 46,5 26
% Restglukose 5,1 0,0
End-pH 6,4 3,5
Natriumglukonat-Äquivalent*) 35,1 61,1
Glukonsäure**) 0,0 28,5
Verhältnis Glukonsäure zu - 0,96
Natriumglukonat
% Konversion 95,5 97,8
*) Neutralisierte Probe mit einem Polarimeter bestimmt. **) Titralionjwerl berechnet als Glukonsäure.
Gärungszyklus Nr. 1 2
% Ausgangsglukose 42,0 28,5
pH Kontrolle ja nein
Gärungsstunden 42,5 33,5
% Restglukose 9,0 0,02
End-pH 6,4 3,55
Natriumglukonat-Äquivalent*) 30,0 62,4
Glukonsäure**) 0,0 32,9
Verhältnis Glukonsäure zu - 1,28
Natriumglukonat
% Konversion 92,2 97,0
*) Neutralisierte Probe mit einem Polarimeter bestimmt.
**) Titrationswert berechnet als Glukonsäure.
Gärungszyklus Nr.
1 2
1 2
% Ausgangsglukose
pH Kontrolle
Gärungsstunden
% Restglukose
End-pH
Natriumglukonat-Äquivalent*)
Glukonsäure**)
Verhältnis Glukonsäure zu
Natriumglukonat
*) Neutralisierte Probe mit einem Polarimeter bestimmt. **) Titrationswert berechnet als Glukonsäure.
41,2 | 34,1 |
ja | nein |
29,3 | 68 |
14,8 | 0,02 |
6,4 | 3,2 |
22.0 | 60,2 |
0,0 | 39,4 |
- | 2,41 |
OO Λ
uu.u |
m ι S t 4./ |
(b) Die Arbeitsweise mit Gürungszyklen nach Beispiel 2 wurde wiederholt für eine Serie mit Versuchen mit
zwei Zyklen unü mit verschiedenen Glukosekonzentrationen, wobei die Anfangsgärung bei einem pH von 6,4
durch Zugabe von Natriumhydroxid gehalten wurde.
Die daran ansc'iließenden Gärungen wurden ohne Zugabe von eini;r Base durchgeführt. Wie aus den
Werten in den Tabellen IX und X ersichtlich ist, wurde die Glukose im wesentlichen vollständig verbraucht und
mit ausgezeichneten Ausbeuten in Glukonsäure und Natriumglukonat umgewandelt, wobei Ausbeuten von
60,3 und 59,5, berechnet als Natriumglukonat-Äquivalente,
erhalten wurden. Das Glukonsäure zu Natriumglukonat-Verhältnis betrug jeweils 1,68 und Ul. Das
Gärungsmedium enthielt am Ende der Gärung in jedem Fall die Glukonsäure und das Natriumglukonat in
vollständig gelöstem Zustand, so daß es durch Filtrieren bei Raumtemperatur aufgearbeitet werden konnte,
wobei man ein klares, leicht gefärbtes Filtrat erhielt, das auch beim Stehen klar blieb.
50 | % Ausgangsglukose | Gärungszyklus Nr. 1 2 |
30,0 |
„ pH Kontrolle | 27,7 | nein | |
Gärungsstunden | ja | 45 | |
% Restglukose | 23 | 0,0 | |
End-pH | 0,23 | 3,4 | |
60 Natriumglukonat-Äquivalent*) | 6,4 | 60,3 | |
Glukonsäure**) | 27,4 | 35,4 | |
Verhältnis Glukonsäure zu | 0,0 | 1,68 | |
Natriumglukonat | - | ||
% Konversion | 99,0 | ||
94,0 |
*) Neutralisierte Probe mit einem Polarimeter bestimmt **) Titrationswert berechnet als Glukonsäure.
11
Gärungszyklus Nr. 1 2
% Ausgangsglukose | 34,3 | 36,0 |
pH Kontrolle | ja | nein |
Gärungsstunden | 35 | 23 |
% Restglukose | 1*7 | 0,0 |
End-pH | 6,4 | 3,45 |
Natriumglukonat-Äquivalent*) | 31,9 | 5955 |
GlükonsäUre**) | 0,0 | 30,7 |
Verhältnis Glükonsäure zu | - | 1,21 |
Natriümglukonal | ||
u. !/„„,.„„.:„.,
/v nuiiruriiiuii |
n-i c | no c |
*) Neutralisierte Probe mit einem Polarimeter bestimmt. *) Titrationswert berechnet als Glükonsäure.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung einer konzentrierten, wäßrigen Lösung einer Mischung von Glukonsäure
mit einem Alkali- oder Ammoniumglukonat durch submerse Vergärung von Glukose in einem Gärungsmedium,
das Nährstoffe und Mikroorganismen, die in der Lage sind, die Glukose in Glukonsäure
umzuwandeln, enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß man anfangs nur einen Teil der Glukose dem Gärungsmedium zugibt, mindestens
einen Anteil dieses Teils der Glukose unter Zugabe einer entsprechenden Base bei einem pH von 5 bis 7
vergärt und weitere Glukose dem Medium zugibt und vergärt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gesamtmenge der zugegebenen Glukose einschließlich der Anfangsmenge zwischen
50 und 75% des Gärungsmediums liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man nach Beendigung der
ersten Gärungsstufe und nach Zugabe weiterer Glukose das pH unterhalb von pH 5 absinken läßt.
10
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681817907 DE1817907C3 (de) | 1968-10-26 | 1968-10-26 | Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Lösung von Glukonsäure und einem wasserlöslichen Glukonat durch submerse Vergärung von Glukose |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681817907 DE1817907C3 (de) | 1968-10-26 | 1968-10-26 | Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Lösung von Glukonsäure und einem wasserlöslichen Glukonat durch submerse Vergärung von Glukose |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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EP0171447B1 (de) * | 1983-06-09 | 1990-03-07 | Akademie der Wissenschaften der DDR | Verfahren zur bakteriellen Herstellung von Gluconsäure |
-
1968
- 1968-10-26 DE DE19681817907 patent/DE1817907C3/de not_active Expired
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