DE1642706C3 - Verfahren zur mikrowellen Herstellung von Guanosindi- und -triphosphat - Google Patents

Verfahren zur mikrowellen Herstellung von Guanosindi- und -triphosphat

Info

Publication number
DE1642706C3
DE1642706C3 DE19641642706 DE1642706A DE1642706C3 DE 1642706 C3 DE1642706 C3 DE 1642706C3 DE 19641642706 DE19641642706 DE 19641642706 DE 1642706 A DE1642706 A DE 1642706A DE 1642706 C3 DE1642706 C3 DE 1642706C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
guanosine
triphosphate
guanine
nutrient medium
gtp
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19641642706
Other languages
English (en)
Inventor
Shukuo Tokio Nakayama Kiyoshi Sagamihara Nara Takashi Tokio Sato Zenroku Machida Tanaka Haruo Tokio Kinoshita, (Japan)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
KH Neochem Co Ltd
Original Assignee
Kyowa Hakko Kogyo Co Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Kyowa Hakko Kogyo Co Ltd filed Critical Kyowa Hakko Kogyo Co Ltd
Application granted granted Critical
Publication of DE1642706C3 publication Critical patent/DE1642706C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Description

zo
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur mikrobiellen Herstellung von Guanosindi- und -triphosphat.
Guanosindiphosphat (GDP) und Guanosintriphosphat (GTP) spielen eine wichtige Rolle beim Stoffwechsel und als biochemische Reagentien sowie als Reagentien mit energiereichen Phosphatbindungen und sind daher für die Herstellung von Arzneimitteln von Bedeutung.
Die Herstellung von GDP und GTP erfolgte bisher durch chemische Synthese oder nach einem enzymatisehen Verfahren auf Hefebasis, bei dem man von Guanosin ausgeht. Die mit diesen bekannten Verfahren erzielbaren Ausbeuten sind jedoch verhältnismäßig gering, so daß eine großtechnische Herstellung von GDP und GTP damit nicht möglich ist. Außerdem hat das bekannte enzymatische Verfahren den Nachteil, daß eine große Menge Hefe erforderlich ist, so daß GDP und GTP aufgrund ihrer kostspieligen Herstellungsverfahren verhältnismäßig teuer sind.
Gegenstand des älteren deutschen Patents 14 45 977 ist ein großtechnisch durchführbares Verfahren, mit dessen Hilfe man auf mikrobiellem Wege durch Züchten der Stämme ATCC 6871 oder 6872 von Brevibacterium ammoniagenes in einem Nährmedium, das einerseits Pantothensäure, Pantothensäuresalz, Pantethein, jS-Alanin oder Coenzym A und andererseits Vitamin Bi oder dessen Salze bzw. diese Substanzen enthaltende Naturstoffe enthält, aus Guanin Guanosinmonophosphat in guten Ausbeuten herstellen kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Guanosindiphosphat und Guanosintriphosphat anzugeben, mit dessen Hilfe es möglich ist, diese beiden wichtigen Substanzen auf wirtschaftliche Weise großtechnisch herzustellen.
Es wurde nun gefunden, daß sich beim Verfahren gemäß Patent 14 45 977 in der Kulturflüssigkeit neben dem Guanosinmonophosphat auch Guanosindiphosphat und Guanosintriphosphat in beträchtlichen Mengen anreichern.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur mikrobiellen Herstellung von Guanosindiphosphat und -triphosphat durch Züchten der Stämme ATCC 6871 oder 6872 von Brevibacterium ammoniagenes in einem Nährmedium, das neben üblichen Nährstoffen Pantothensäure, Pantothensäuresalze. Pantethein, ^-Alanin <>5 oder Coenzym A, Vitamin Bi oder dessen Salze oder diese Substanzen enthaltenden Naturstoffe sowie Guanin oder Guanosin enthält, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das im Kulturmedium angereicherte Guanosindiphosphat und -triphosphat von dem gleichzeitig gebildeten Guanosinmonophosphat auf an sich bekannte Weise abgetrennt wird.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, Guanosindiphosphat und Guanosintriphosphat auf verhältnismäßig einfache Weise in großtechnischem Maßstab unter Erzielung hoher Ausbeuten herzustellen.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignet sich jedes übliche Nährmedium, das eine Kohlenistoffquelle, z.B. Kohlehydrate, wie Glucose, Hydrolyseprodukte von Stärke oder Melassen, eine Stickstoffquelle, wie Harnstoff, Ammoniumchlorid, Ammoniumnitrat, anorganische Salze, wie Kaliumphosphat, Magnesiumsulfat, Calciumchlorid und stickstoffhaltige Naturstoffe, wie Maisquellwasser, Hefeextrakt, Fleischextrakt, Pepton, Caseinaminosäuren, Fischextrakt in geeigneten Mengenverhältnissen enthält. Die Zugabe von Pantothensäure, Pantothensäuresalzen, Pantethein, j3-Alanin oder Coenzym A, Vitamin B| oder dessen Salzen bzw. diese Substanzen enthaltenden Naturstoffen erfolgt zur Stabilisierung des Wachstums der Mikroorganismen und der Fermentation. Guanin oder Guanosin kann dem Nährmedium gleich zu Beginn oder während der Züchtung zugegeben werden. Besonders große Mengen an GDP und GTP werden in der Kühlflüssigkeit angereichert, wenn die Konzentration an dem Nährmedium zugegebenem anorganischem Phosphat, berechnet als PO4, oberhalb 0,4 Gew.-% liegt. Die besten Ergebnisse werden mit PCu-Konzentration zwischen 0,4 und 1,6% erhalten. Während der Fermentation können je nach Bedarf auch Glucose und andere Nährstoffe dem Nährmedium zugegeben werden.
Guanin oder Guanosin, berechnet als Guanin, wird dem Nährmedium in einer Menge von 1 bis 10 mg Guanin pro cm3 zugegeben.
Die Züchtung wird unter aeroben Bedingungen durchgeführt, z. B. in einer Schüttelkultur oder in einer Submerskultur unter Rühren und Belüften, bei einer Temperatur von 20 bis 400C. Nach einer Züchtungsdauer von 36 bis 120 Stunden haben sich in der Kulturflüssigkeit GDP und GTP angereichert. Die Ausbeute an GDP und GTP kann erhöht werden, wenn der pH-Wert des Nährmediums nach der Zugabe von Guanin oder Guanosin zwischen 7,5 und 5,5 gehalten wird, beispielsweise durch Zugabe eines geeigneten Neutralisationsmittels, wie wäßriger Natronlauge.
Das in der Kulturflüssigkeit angereicherte GDP und/oder GTP wird nach Beendigung der Züchtung auf an sich bekannte Weise, beispielsweise unter Anwendung einer Ionenaustauscherharzbehandlung, durch Adsorption, Fällung oder Extraktion, abgetrennt.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert. Die darin angegebenen Prozentangaben beziehen sich, wenn nichts anderes angegeben ist, auf das Gewicht.
Beispiel 1
Brevibacterium ammoniagenes ATCC 6872 wurde in einem 2% Glucose, 1% Pepton, 1% Hefeextrakt, 0,3% NaCI und 30μg/l Biotin enthaltenden Impfmedium 24 Stunden lang bei 30° C gezüchtet.
Ein Nährmedium der nachfolgend angegebenen Zusammensetzung wurde mit 10 Vol.-% des erhaltenen Impfmediums beimpft. Die Züchtung wurde als Schüttelkultur bei 30"C durchgeführt.
Das verwendete Nährmedium hatte die folgende Zusammensetzung:
Glucose
Harnstoff
KH2PO4
K2HPO4
MgSO4 ■ 7H2O
Biotin
Calciumpantothenat
100g
6g
10 g
10 g 10g 30 μg 2 mg
IO
20
Die obigen Substanzen wurden unter Auffüllen auf 1 Liter in Wasser gelöst, und! der pH-Wert des Nährmediums wurde vor der Sterilisation mit NaOH auf 8 0 eingestellt. 20-cm3 Anteile des beimpf ten N ährmed.-urns'wurden in 250-cm3-Erlenmeyferkolben gegeben und zum Züchten verwendet, nachdeni 3 g CaCO3 je 100 cm' Medium hinzugegeben und sie 10 Minuten lang in einem Autoklav unter einem Druck von 1 kg/cm2 sterilisiert worden waren.
Nach 72stündigem Züchten des auf diese Weise
beimpften Nährmediums wurde eine solche Menge
Guanin zugegeben, daß in der Kühlflüssigkeit eine
Guaninkonzentration von 2 mg/cm* erreicht wurde.
Nach weiterem 48stündigem Züchten hatten sich in der
Kulturflüssigkeit 2,0 mg/cm* GTP (berechnet als freie
Säure) gebildet. Nach Zugabe des Guanins wurde der
oH-Wert durch Zugabe von Natiiumhydroxyd zwischen
neutral und schwach sauer gehalten. Am Ende der
Züchtung betrug der pH-Wert 5;B.
Es wurden, nur 0,26 mg/cm3 GTP gebildet, wenn kein Guanin zugegeben wurde und sonst die gleichen Bedingungen herrschen. Der End-pH-Wert betrug in
dieseni FaUe;6,2,
Das durch Entfernung der Bakterienzellen aus der Kulturflüssigkeit erhaltene Filtrat wurde durch eine Säule mit einem stark basischen Anionenaustauscherharz geleitet, und das GTP wurde mit verdünnter Salzsäure eluiert. Diese Fraktion wurde mit wäßriger Natriumhycjroxydlösung neutralisiert, mit Aktivkohlepulver behandelt, eingeengt und gekühlt, um das Natriumsabi von GTP zu erhalten.
Beispiel 2
Es wurde Brevibacterium ammoniagenes ATCC 6871 verwendet. 100 g Glucose, 6 g Harnstoff, 6 g KH2PO4, 6g K2HPO4, 6g MgSO4- 7H2O und 5g Hefeextrakt wurden in Wasser unter Auffüllen auf 1 Liter gelöst. Der pH-Wert wurde auf 6,0 eingestellt und die Lösung in Erlenmeyerkolben gegossen. CaC03 wurde in einer Menge von 3 g/100 cm3 Lösung zugegeben, und dann wurde in einem Autoklav unter einem Druck von
1 kg/cm2 10 Minuten sterilisiert. Das auf diese Weise erhaltene Medium wird als Nährmedium verwendet.
Nach 72stündigem Züchten wurde eine solche Menge Guanin zugegeben, daß eine Guaninkonzentration von
2 mg/cm3 erreicht wurde. Nach der Zugabe des Guanins wurde weitere 24 Stunden lang gezüchtet. Es wurden
) 0,57 mg/cm3 GTP und etwas G DP gebildet.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur mikrobiellen Herstellung von Guanosindi- und -triphosphat durch Züchten der Stämme ATCC 6871 oder 6872 von Brevibacterium ammoniagenes in einem Nährmedium, das neben üblichen Nährstoffen Pantothensäure, Pantothensäuresalze, Pantethein, 0-Alanin oder Coenzym A, Vitamin Bi oder dessen Salze oder diese Substanzen enthaltenden Naturstoffe sowie Guanin oder Guanosin enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das im Kulturmedium angereicherte Guanosindiphosphat und -triphosphat von dem gleichzeitig gebildeten Guanosinmonophosphat auf an sich bekannte Weise abgetrennt wird.
DE19641642706 1963-10-30 1964-10-27 Verfahren zur mikrowellen Herstellung von Guanosindi- und -triphosphat Expired DE1642706C3 (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP5752063 1963-10-30
JP6322963 1963-11-27
DEK0062339 1964-10-27

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1642706C3 true DE1642706C3 (de) 1977-08-04

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1642706B2 (de) Verfahren zur mikrobiellen herstellung von guanosindi- und -triphosphat
DE1642706C3 (de) Verfahren zur mikrowellen Herstellung von Guanosindi- und -triphosphat
DE1806386B1 (de) Verfahren zur Herstellung von L-Threonin
DE1695326A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Nicotinsaeureamidadenindinucleotid
DE1695325B2 (de) Verfahren zur fermentativen herstellung von nicotinamidadenindinucleotid
DE1275980B (de) Verfahren zur biotechnischen Herstellung von Inosinsaeure
DE1570027C3 (de) Verfahren zur fermentativen Herstellung von Flavin-adenin-dinucleotid
DE1470338A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 5-Nucleotiden
DE1695318B2 (de) Verfahren zur Herstellung von ö-Mercaptoparinribosyl-S&#39;-monophosphat. Ausscheidung aus: 1268622
DE1695323B2 (de) Verfahren zur fermentativen Herstellung von Adenosindiphosphat und Adenosintriphosphat
DE1795721C2 (de) Verfahren zur fermentativen Herstellung von Orotidylsäure
DE1792724C3 (de) Verwendung eines Fermentationsmediums zur Gewinnung von Nicotinamidadenin-dinucleotid
DE1295505B (de) Verfahren zur biochemischen Herstellung von D-Ribose-5-phosphat
DE959584C (de) Verfahren zur Herstellung eines praktisch chlorionenfreien Naehrmediums zur Erzeugung von Tetracyclin durch Biosynthese
DE1802754C3 (de) Verfahren zur Herstellung von g-beta-D-Ribofuranosid-S&#39;-mono-, -di- und -tri-phosphaten von 2-substituierten 6-Hydroxypurinen
DE1695327C3 (de) Verfahren zur fermentativen Herstellung von Nikotinamidadenindinukleotid
DE1517837C (de) Verfahren zur biochemischen Herstellung von delta-(N-Acetyl)-L-Ornithin
DE1916813A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Nicotinsaeuremononucleotid
DE1695325C3 (de) Verfahren zur fermentativen Herstellung von Nicotinamidadenindinucleotid
DE1695327B2 (de) Verfahren zur fermentativen herstellung von nikotinamidadenindinukleotid
DE1770167C3 (de) Verfahren zur fermentativen Herstellung von Orotidylsäure
DE1570022C (de) Verfahren zur Herstellung von 5-Purinnucleotiden durch Fermentation von Mikroorganismen in einem wäßrigen Nährmedium
DE1695304A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 5&#39;-Inosinsaeure und 5&#39;-Guanylsaeure-Nucleotiden
DE2000879A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Uridin-5&#39;-diphospho-glucose
DE1642717B1 (de) Verfahren zur Herstellung von L-Prolin