DE1695325C3 - Verfahren zur fermentativen Herstellung von Nicotinamidadenindinucleotid - Google Patents

Verfahren zur fermentativen Herstellung von Nicotinamidadenindinucleotid

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DE1695325C3
DE1695325C3 DE19671695325 DE1695325A DE1695325C3 DE 1695325 C3 DE1695325 C3 DE 1695325C3 DE 19671695325 DE19671695325 DE 19671695325 DE 1695325 A DE1695325 A DE 1695325A DE 1695325 C3 DE1695325 C3 DE 1695325C3
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DE
Germany
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adenine dinucleotide
nicotinamide adenine
adenosine
nutrient medium
fermentative production
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Expired
Application number
DE19671695325
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English (en)
Inventor
Kioshi Kamitsuruma Sagamihara Nakayama (Japan)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
KH Neochem Co Ltd
Original Assignee
Kyowa Hakko Kogyo Co Ltd
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Description

20
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur fermentativen Herstellung von Nicotinamidadenindinucleotid durch Züchten von Mikroorganismen.
Nicotinamidadenindinucleotid ist eine Verbindung, die bei biochemischen Reaktionen eine wichtige Rolle ^5 spielt und auch für die alkoholische Gärung der Glucose von ausschlaggebender Bedeutung ist. Nicotinamidadenindinucleotid, das auch unter der Bezeichnung Coenzym I, Dehydrogenase 1, Diphosphorpyridinnucleotid oder Cozymase bekannt ist, findet sich in Hefen, Schimmelpilzen und Bakterien und kann durch Extraktion des rohen Zellmaterials von Bakterienzellen und Reinigung des dabei erhaltenen Extraktes gewonnen werden. Es hat die folgende Strukturformel
NH5
CONH,
40
CH
H-C
H-C
H-C J
OH H-C
t 1
CH2-O-P-O-P-—O CH2
Il Il
ο ο
Das bisher bekannte Extraktionsverfahren zur Gewinnung von Nicotinamidadenindinucleotid eignet sich wenig für die großtechnische Herstellung dieser Verbindung. Aus der französischen Patentschrift 14 29 867 ist bereits ein fermentatives Verfahren zur Herstellung von Nicotinamidadenindinucleotid durch Züchten bestimmter Mikroorganismen und Isolierung des gewünschten Produkts aus dem Nährmedium bekannt; dabei müssen jedoch dem Nährmedium Nicotinsäure, Nicotinsäureamid oder Gemische davon zugesetzt werden.
Demgegenüber ist das erfindungsgemäße Verfahren zur fermentativen Herstellung von Nicotinamidadenindinucleotid durch Züchten von Mikroorganismen dadurch gekennzeichnet, daß man Corynebacterium ϊρ. ATCC 21084 oder Arthrobacter sp. ATCC 21085 in
n, das £
einem Nährmedium, das außer den üblichen Bestandteilen Adenin, Adenosin, Adenosinmonophosphat, Adencsindiphosphal, Adenosintriphosphat oder ein Gemisch davon enthält, unter aeroben Bedingungen, Temperaturen von 20 bis 4O0C und pH-Werten von 5 bis 9 züchtet und das in der Kulturfiüssigkeit angereicherte Nicotinamidadenindinucleotid in üblicher Weise isoliert.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, Nicotinamidadenindinucleotid in großtechnischem Maßstabe ohne Verwendung der Zusätze Nicotinsäure oder Nicotinsäureamid herzustellen.
Die erfindungemäß verwendeten Zusätze zu dem Nährmedium können zu jedem beliebigen Zeitpunkt während der Züchtung der Mikroorganismen entweder einzeln oder in Kombinationen oder in Form von Gemischen in variierenden Mengen zugegeben werden.
Bei dem erfindungsgemäß verwendeten Nährmedium kann es sich um ein synthetisches oder um ein natürliches Nährmedium handeln, das die zum Wachstum der eingesetzten Mikroorganismen erforderlichen Nährstoffe enthält. Solche Nährmedien enthalten eine Kohlenstoffquelle, z. B. Kohlehydrate, eine Stickstoffquelle und anorganische Verbindungen.
Beispiele für verwendbare Kohlehydrate sind Glucose, Fructose, Maltose, Saccharose, Stärke, Stärkehydrolysate und Melassen. Es könne auch geringe Mengen anderer Kohlenstoffquellen, wie Glycerin, Mannit, Sorbit, organische Säuren und Kohlenwasserstoffe, zusammen mit den Kohlehydraten verwendet werden.
Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare anorganische Verbindungen sind Kaliumphosphat, Magnesiumsulfat, Eisensulfat und andere Eisensalze, Kaliumchlorid, Magnesiumchlorid und Calciumchlorid.
Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Stickstoffquellen sind verschiedene anorganische und organische Salze bzw. Verbindungen, wie Harnstoffe oder Ammoniumsalze, z. B. Ammoniumchlorid, Ammoniumsulfat, Ammoniumnitrat und Ammoniumphosphat, oder eine oder mehrere Aminosäuren oder in der Natur vorkommende, Stickstoff enthaltende Substanzen, wie Maisquellwasser, Hefeextrakt, Fleischextrakt, Fischmehr, Pepton, Bouillon, Caseinhydrolysate, Fischpreßsäfte und Reiskleieextrakt.
Je nach der verwendeten Kohlenstoff- oder Stickstoffquelle kann es erforderlich sein, dem Nährmedium bestimmte weitere Nährstoffe, wie Aminosäuren, z. B. Asparaginsäure, Threonin, Methionin und/oder Vitamine, wie z. B. Biotin, Thiamin und Cobalamin, zuzusetzen.
Die Züchtung wird erfindungsgemäß unter aeroben Bedingungen, z. B. als aerobe Schüttelkultur oder unter Rühren einer Submerskultur, bei einer Inkubationstemperatur von 20 bis 400C und einem pH-Wert von 5 bis 9 durchgeführt. Dabei reichern sich in der Kulturflüssigkeit beträchtliche Mengen an Nicotinamidadenindinucleotid an, die auf übliche Weise, z. B. durch Behandlung mit einem Ionenaustauscherharz, durch Ausfällung mit Metallsalzen, unter Anwendung von Extraktionsverfahre:i, üblichen Adsorptionsverfahren oder chromatographischen Verfahren abgetrennt werden.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert. Die darin angegebenen Prozentweite beziehen sich, wenn nichts anderes angegeben ist, auf das Gewicht.
Beispiel 1
Als Mikroorganismus wurde Corynebacterium i;p. ATCC 21084 verwendet. Es wurde 24 Stunden bei 3011C in einem Impfmedium gezüchtet, das; 2% Glucose, 1%
Pepton, 1% Hefeextrakt, 0,3% Natriumchlorid und 3(^g/Liter Biotin enthält. Das verwendete Nährmedium hatte die folgende Zusammensetzung pro Liter:
50 g Glucose
6 g Harnstoff
2 g K2HPO4
2 g KH2PO4
0,5 g MgSO4 ■ 7H2O
lüg Hefeextrakt
30 μg Biotin
1 ml einer l;>%igen Harnstofflösung wurde getrennt sterilisiert und zu 19 ml des Nährmediums, das vorher in einem Autoklav 10 Minuten lang bei 1 kg/cm2 sterilisiert worden war, zugegeben.
Die ImpfkuJtur wurde auf das Nährmedium in einer Mengt von 10Vol.-% desselben überimpft. Das erhaltene Gemisch wurde dann in 20-ml-Anteilen jeweils in konische 250-ml-Koiben gegossen. Die Züchtung wurde unter aeroben Schütteln der Kultur bei 300C durchgeführt. Nach 24stündiger Züchtung wurde Adenin zu der Kulturflüssigkeit zugegeben, um eine Konzentration von 2 mg/ml zu erhalten, und dann wurde die Züchtung 72 Stunden lang fortgesetzt. Es wurden 210 μg/ml Nicotinamidadenindinucleotid in der Kulturflüssigkeit angereichert. Das Nicotinamidadenindinucleotid wurde durch Behandlung mit einem Ionenaustauscherharz abgetrennt.
Es wurde die gleiche Züchtung wie oben durchgeführt, jedoch mit der Abwandlung, daß nach 24stündiger Züchtung kein Adenin zugegeben wurde. In diesem Falle betrug die in der Kulturflüssigkeit angereicherte Menge an Nicotinamidadenindinucleotid 37 μg/ml.
Beispiel 2
35
Die Züchtung wurde auf die gleiche Weise und unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 durchgeführt, jedoch mit der Abwandlung, daß anstelle von Adenin Adenosin zugesetzt wurde, um eine Konzentration von 2 mg/ml im Nährmedium zu erhalten. Die gebildete Menge an Nirotinamidadenindinucleotid betrug 183 μg/ml.
Beispiel 3
Die Züchtung wurde auf die gleiche Weise und unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 durchgeführt, jedoch mit der Abwandlung, daß anstelle von Adenin 5'-Adenylsäure verwendet wurde. Die gebildete Menge an Nicotinamidadenindinucleotid betrug 173μg/ml.
Beispiel 4
Dieses Beispiel wurde in gleicher Weise wie Beispiel 1 durchgeführt, jedocn mit der Abwandlung, daß anstelle von Adenin Adenosindiphosphat verwendet wurde. Die gebildete Menge an Nicotinamidadenindinucleotid betrug 172 μg/m!.
Beispiel 5
Es wurde die gleiche Arbeitsweise wie in Beispiel 1 angewendet, jedoch mit der Abwandlung, daß anstelle von Adenin Adenosintriphosphat verwendet wurde. Die gebildete Menge an Nicotinamidadenindinucleotid betrug 187 μg/ml.
Beispiel 6
Es wurde die gleiche Arbeitsweise wie in Beispiel 1 angewendet, jedoch mit der Abwandlung, daß als Mikroorganismus anstelle von Corynebacterium sp. ATCC 21084 Arthrobacter sp. ATCC 21085 verwendet wurde. Weiterhin wurde anstelle von Adenin Adenosintriphosphat verwendet. Die gebildete Menge an Nicotinamidadenindinucleotid betrug 270 μg/ml.
Wenn zur Kontrolle kein Adenosintriphosphat dem Nährmedium zugesetzt wurde, betrug die angereicherte Menge an Nicotinamidadenindinucleotid nur 34 μg/ml.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur fermentativen Herstellung von Nicotinamidadeninj.inucleotid durch Züchten von Mikroorganismen, dadurch gekennzeichnet, daß man Corynebacterium sp. ATCC 21084 oder Arthrobacter sp. ATCC 21085 in einem Nährmedium, das außer den üblichen Bestandteilen Adenin, Adenosin, Adenosinmonophosphat, id Adenosindiphosphat, Adenosintriphosphat oder ein Gemisch davon enthält, unter aeroben Bedingungen, Temperaluren von 20 bis 400C und pH-Werten von 5 bis 9 züchtet und das in der Kulturflüssigkeit angereicherte Nicotinamidadenindinucleotid in üblieher Weise isoliert.
DE19671695325 1966-07-29 1967-07-28 Verfahren zur fermentativen Herstellung von Nicotinamidadenindinucleotid Expired DE1695325C3 (de)

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Application Number Priority Date Filing Date Title
JP4939766 1966-07-29
JP4939666 1966-07-29
DEK0062992 1967-07-28

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Publication Number Publication Date
DE1695325C3 true DE1695325C3 (de) 1977-10-20

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