DE1792724C3 - Verwendung eines Fermentationsmediums zur Gewinnung von Nicotinamidadenin-dinucleotid - Google Patents
Verwendung eines Fermentationsmediums zur Gewinnung von Nicotinamidadenin-dinucleotidInfo
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Description
Die Erfindung besteht in der Verwendung eines durch aerobes Züchten von Brevibacterium ammoniagenes
ATCC 6 872 in einem wäßrigen Pantothensäure, /i-Alanin oder Coenzym A enthaltendem Nährmedium
bei üblichen Bedingungen erhaltenen Fermentationsmediums zur Gewinnung von Nicotinamid-adenin-dinucleotid.
Es ist bereits bekannt, Brevibacterium ammoniagenes ATCC 6 872 in einem Pantothensäure,
/J-Alanin oder Coenzym A enthaltenden Nährmediurn
bei üblichen Bedingungen zu züchten (siehe z. B. die französischen Patentschriften 1 395 940 und
1 439 879). Bisher wurde diese Fermentation zur Herstellung von 5'-Xanthylsäure bzw. von 5'-Purinnucleotiden
auf biotechnischem Wege angewendet. Die Gewinnung von Nicotinamid-adenin-dinucleotid
aus einem solchen Fermentationsmedium ist bisher nicht vorgeschlagen worden.
Ein Verfahren zur Herstellung von Codehydrase I mit hoher Reinheit aus Hefe wird in der schweizerischen
Patentschrift 408 841 vorgeschlagen. Dieses Verfahren trägt den Charakter eines Reinigungsverfahrens
und ist dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige, Codehydrase I enthaltende Lösung, die
durch Extraktion von Hefe erhalten wurde, durch ein schwach-basisches Anionenaustauscherharz in der
Salzfoirm geschickt, wodurch eine farblose, Codehydrase I enthaltende Lösung erhalten wird, daß die
Lösung zu einem pH von 2 bis 3 angesäuert, die entstehende Lösung durch ein stark saures Kationenaustauscherharz
mit Sulfonsäuregruppen als aktiven Gruppen in der Wasserstofform geschickt, die Harzschicht
mit einem sauren Puffer mit einem pH von 2 bis 3 gewaschen und die adsorbierte Codehydrase I
mit einem schwach-sauren oder neutralen Puffer mit einem pH von 4 bis 7 eluiert und die Codehydrase I
aus dem Hluat gewonnen wird.
Nach diesem Verfahren wird ein weißes Pulver mit einer Reinheit von 80 bis 90% erhalten.
Nicotinamid-adenin-dinucleotid findet sich in Hefen, Schimmelpilzen, Bakterien usw. Ein Verfahren
zur Gewinnung dieser Substanzen durch Extraktion von Hefezellen und Reinigung derselben ist bekannt.
Nicotinamid-adenin-dinucleotid spielt bei biochemischen Reaktionen eine wichtige Rolle.
Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß, wenn Brevibacterium ammoniagenes ATCC 6 872 in einem
Pantothensäure, ^-Alanin oder Coenzym A enthaltenden Fermentationsmedium aerob bei üblichen Bedingungen
gezüchtet wird, Nicotinamid-adenindinucleotid in der Fermentationsflüssigkeit erhalten
wird, so daß die Verwendung eines solchen Fermentationsmediums zur Gewinnung von extrazellulärem
Nicotinamid-adenin-dinucleotid geeignet ist.
Das Fermentationsmedium besteht entweder aus einem synthetischen oder einem natürlichen Nährmedium,
das die wesentlichen Nährstoffe für das Wachstum des Brevibacterium arnmoniagenes ATCC
6 872 enthält.
Ein solches Fermentationsmedium enthält gewöhnlich eine Kohlenstoffquelle, wie Kohlehydrate, sowie
andere einschlägig bekannte Nährstoffe, z. B. eine Stickstoffquelie, anorganische Verbindungen und
ähnliche, die von dem verwendeten Mikroorganismus nutzbar gemacht werden.
Die Kohlehydrate, die verwendet werden können, sind z. B. Glucose, Fructose, Maltose, Saccharose,
Stärke, Stärkehydrolysat, Melasse u.dgl. Kleine Mengen anderer geeigneter Kohlenstoffquellen, wie GIy-
cerin, Mannit, Sorbit, organische Säuren. Kohlenwasserstoffe usw., können bei der Fermentation zusammen
mit den Kohlehydraten verwendet werden. Die Kohlehydrate können entweder einzeln oder in
Mischungen von zwei oder mehreren verwendet wer-
den, und jede geringe Menge von anderen Kohlenstoffquellen kann auch einzeln oder in Mischungen
von zwei oder mehreren vorhanden sein.
Die anorganischen Verbindungen, die im Fermentationsinediuni
gemäß der vorliegenden Erfindung
as verwendet werden können, sind anorganische Phosphate,
z. B. Kaliumphosphat, Ammoniumphosphat usw. und andere anorganische Stoffe, wie Magnesiumsulfat,
Eisensulfat oder andere Eisensalze, Kaliumchlorid, Magnesiumchlorid, Calciumchlorid usw.
Als Stickstoffquelle können verschiedene Arten von anorganischen oder organischen Salzen oder
Verbindungen verwendet werden, wie z. B. Harnstoff oder Ammoniumsalze, wie Ammoniumchlorid, Ammoniumsulfat,
Ammoniumnitrat, Ammoniumphosphat usw. oder eine oder mehr als eine Aminosäure
im Gemisch miteinander, oder natürliche Substanzen, die Stickstoff enthalten, wie Maisquellflüssigkeit, Hefeextrakt,
Fleischextrakt, Fischmehl, Pepton, Bouillon, Ciiseinhydrolysate, Fischpreßsäfte, Reiskleieextrakt
usw. Diese Substanzen können auch verwendet werden, entweder einzeln oder in Verbindung von zwei
oder mehreren. Brevibacterium ammoniagens ATCC 6872 benötigt Biotin zum Wachstum.
Pantothensäure, /S-Alanin oder Coenzym A können
dem Medium als solche oder in Form geeigneter Salze derselben zugesetzt oder in Form natürlich vorkommender
Substanzen, welche diese Verbindungen enthalten, zugeführt werden. Vorteilhafterweise wird
Pantothensäure dem Fermentationsmedium in einer Menge von ungefähr 0,1 bis 20 mg/1 zugesetzt;
/J-Alanin in einer Menge von etwa 0,3 bis 30 mg/1
und Coenzym A in einer Menge von etwa 1 bis 50 mg/1. Wenn die Verbindungen kombiniert verwendet
werden, ist die Menge jeder zugesetzten Verbindung proportional kleiner und hängt von der
jeweiligen Kombination ab.
Medien der vorgenannten Art sind in den französischen Patentschriften 1439 879 und 1395940 bereits
beschrieben.
Die Fermentation wird unter aeroben Bedingungen, z. B. unter aerobem Schütteln der Kultur, durch
Rühren einer submersen Kultur bei einer InkubatJonstemperatur
von etwa 20 bis 400C und einem bevorzugten pH-Wert von etwa 5 bis 9 durchgeführt.
Tn den genannten französischen Patentschriften sind auch solche Fermentationsbedingungen bereits beschrieben.
Man findet bemerkenswert große Mengen von
Man findet bemerkenswert große Mengen von
Nicotinamid-adenin-dinucleotid in der Fcrmentalionsllüssigkeit
angereichert.
Andere Temperatur- und pH-Wert-Bedingungen können verwendet werden, aber mit geringerer Ausbeute.
Nach Abschluß der Fermentation kann das Nicotinamid-adenin-dinucleotid
aus der Fermentations-Hüssigkeit auf übliche Weise abgetrennt werden, wie
z. B. durch Behandlung mit lonenaustauscherharz, durch Fällung mit Metallsalzen, Extraktionsmethoden,
herkömmliche Adsorptionsmethoden, Chromatographie u. dgl.
Das folgende Beispiel soll die Erfindung erläutern. Die Angaben beziehen sich, wenn nichts anderes
vermerkt ist, auf Gewichtsprozent.
Brevibacteriuim ammoniagenes ATCC 6 872 wird
als Einsaatbakterium verwendet. Es wurde hierzu bei 30° C 24 Stunden lang in einem Medium, das
2»/» Glucose, 1.% Pepton, I0Z0 Hefeextrakt, 0,3%
Natriumchlorid und 30 mcg/1 Biotin enthält, gezüchtet.
Das verwendete Fermeiitationsmedium hat die folgende Zusammensetzung:
100 g Glucose,
6 g Harnstoff,
10 g K2HPO1,
10 g ICH4PO4,
10 g MgSO4-7 Η,,Ο,
2 g Fleischextrakt,
6 g Harnstoff,
10 g K2HPO1,
10 g ICH4PO4,
10 g MgSO4-7 Η,,Ο,
2 g Fleischextrakt,
30 meg Biotin pro Liter des Fermentationsmediums.
1 ml einer 12«/oigen Harnstofflösung wird getrennt
sterilisiert und zu 19 ml des Fermentationsmediums, welches vorher in einem Autoklav bei 1 kg/cm*
10 Minuten larag sterilisiert wurde, hinzugesetzt.
Das Einsaatmedium wird dem Fermentationsmedium in einer Menge von etwa 10 Volumprozent
desselben eingeimpft. Die Mischung der Medien wird dann in Anteilen von 20 ml in einzelne 250 ml fassende
konische Kolben gegossen. Dem Fermentationsmedium werden verschiedene Mengen von Calciumpantothenat,
/i-Alanin oder Coenzym A oder Mischungen daraus zugesetzt. Nach Sterilisation
unter Druck wird die Fermentation durchgeführt unter aerobem Schütteln der Kultur bei 30° C. Nach
einer Fermentationszeit von 48 Stunden werden dem Medium Adenin und Nicotinamid zugesetzt, um eine
Konzentration von 2 mg/ml zu erreichen. Nach einer weiteren Fermentaticnszeit von 48 Stunden wird in
der Fermentationsflüssigkeit Nicotinamid-adenin-di-
JO nuclcotid erzeugt. Das Nicotinamid-adenin-dinucleotid
wird dann — nach Entfernung der Zellen — aus der Fermentationsflüssigkeit durch eine Ionen-Austausclibehandlung
gewonnen. Die folgende Tabelle zeigt, welche Mengen von Nicotinamid-adenin-dinucleotid
erzeugt werden, wenn verschiedene Mengen an Calciumpantothenat, /ί-Alanin oder Coenzym A
dem Medium zugesetzt werden. Diese Ergebnisse werden mit dem Fall verglichen, daß kein Zusatz
dieser Verbindungen zum Fermentationsmedium vorliegt.
Wie man leicht aus der Tabelle ersehen kann, ergibt sich eine wesentliche Mengenzunahme des erzeugten
Nicotinamid-adenin-dinucleotids, wenn Calciumpantothenat,
/^-Alanin oder Coenzym A dem FermentationsmediuTi
zugesetzt worden sind.
Zusatz zum Menge an produziertem Nicotin-
Grundmedium amid-adenin-dimicleotid (mgm!)
Kein Zusatz 0,4
Calciumpantothenat
100μg/l 2,9
2 mg/1 3,1
12 mg/1 4,3
20 mg/1 2,8
/Ϊ-Alanin
380μg/l 3,1
7,5 mg/1 3,8
30,0 mg/1 2,4
Coenzym A
lmg/1 2,1
10m«/l 3,5
30 mg/1 3,5
50 mg/1 2,1
Claims (1)
- Patentanspruch:Vorwendung eines durch aerobes Züchten von Brevibacterium ammoniagenes ATCC 6 872 in einem wäßrigen Pantothensäure, /i-A!anin oder Coenzym A enthaltenden Nährmedium bei üblichen Bedingungen erhaltenen Fermentationsmediums zur Gewinnung von Nicotinamidadenin-dinucleotid.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP4939866 | 1966-07-29 |
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---|---|
DE1792724A1 DE1792724A1 (de) | 1972-10-05 |
DE1792724B2 DE1792724B2 (de) | 1973-07-26 |
DE1792724C3 true DE1792724C3 (de) | 1974-03-14 |
Family
ID=12829916
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19671642710 Granted DE1642710B2 (de) | 1966-07-29 | 1967-07-28 | Biotechnisches verfahren zur herstellung von nicotinamid-adenin-dinucleotid |
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-
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- 1967-07-27 FR FR1552856D patent/FR1552856A/fr not_active Expired
- 1967-07-28 DE DE1792724A patent/DE1792724C3/de not_active Expired
- 1967-07-28 DE DE19671642710 patent/DE1642710B2/de active Granted
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1968
- 1968-06-13 US US736584A patent/US3705081A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
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US3705081A (en) | 1972-12-05 |
FR1552856A (de) | 1969-01-10 |
DE1642710A1 (de) | 1972-02-10 |
DE1792724B2 (de) | 1973-07-26 |
DE1792724A1 (de) | 1972-10-05 |
GB1165809A (en) | 1969-10-01 |
DE1642710B2 (de) | 1973-07-19 |
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