AT113851B - Verfahren zur Herstellung von Dioxyazeton. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Dioxyazeton.

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  Verfahren zur Herstellung von Dioxyazeton. 



   Die bisher bekannten biologischen Verfahren zur Umwandlung von Glyzerin in Dioxyazeton welche im Reeueil des travaux ehimiques des Pays-Bas, Bd. 44, S. 824, in der Biochemischen   Zeitseh rift   Bd. 169, S. 169, in den Comptes rendus 126, S. 843,984, und in den Annalen der Chemie und Physik, (8), 1904,3, S.

   247,258 und 181, beschrieben sind, haben den Nachteil, dass die Umsetzung nur mit einer ganz bestimmten Bakterienart durchzuführen ist, dass weiterhin das für die   Züchtung   der Bakterien notwendige Nährsubstrat aus relativ teuren Produkten,   nämlich   Hefe oder   Rübenschnitzel, hergestellt   werden muss, ferner, dass bei Aufarbeitung des Dioxyazetons teilweise Schwierigkeiten dadurch entstehen, dass die   Nährflüssigkeit   stark schäumt, und dass schliesslich bei der Umwandlung des Glyzerins störende Nebenprodukte, an Stelle des Dioxyazetons entstehen (beispielsweise   Dimethylketol).   Hievon abgesehen ist aber auch der Erfolg dieser biologischen Darstellungsweise des Dioxyazetons insofern technisch unzureichend,

   als die Ausbeute durchschnittlich nur   33%   des verwandten Glyzerins beträgt. Infolgedessen konnten die bisher bekannten biologischen   Verfahren für   die technische Darstellung des Dioxyazetons im Grossen nicht in Frage   kommen.   



   Es wurde nun gefunden, dass iran in der Auswahl der Bakterienarten weniger beschränkt ist, wenn man statt der bisher verwandten Nährlösungen eine solche benutzt, welche eine Abkochung   vegetabilischer   Stoffe, wie Stroh, Holz, Heu, Kleie, Reiskleie, Abfallprodukte der Malzbereitung oder Bierbrauerei od. dgl. enthält. Auf diesem Nährboden sind nicht nur die schon bekannten Bakterienarten,   nämlich Baeterium Xylinum und Aeetobaeter suboxydans imstande Glyzerin in Dioxyazeton umzuwandeln, sondern auch eine ganze Anzahl von Wurzelbazillen, wie man diese aus Heu und ähnlichen   pflanzlichen Stoffen, welche eine spontane Gärung   durchgemacht   haben, jederzeit leicht und bequem gewinnen kann. Durch Verwendung des bisher nicht gebrauchten Nährbodens wird man also von einzelnen 
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   Weiter gelingt es nunmehr auf diesem Nährboden das zugesetzte Glyzerin durch die genannten Bakterienarten, in einen viel höheren Prozentsatz umzuwandeln, als auf den früher benutzten Nährböden. Es werden regelmässig rund 100% Glyzerin in kaltreduzierende Substanz umgewandelt. Diese vollständige Umwandlung des Glyzerins wird auf dem beschriebenen Nährboden, beispielsweise innerhalb 4-5 Tagen   durchgeführt,   während ein gleich grosser Ansatz nach den bis-her bekannten Methoden erst innerhalb 21 Tagen auf das Maximum (33%) ansteigt.

   Die chemische Aufarbeitung des so auf biologischem Wege dargestellten Dioxyazetons wird in keiner Weise mechanisch gehemmt durch schäumende Substanzen und entspricht vollkommen der Aufarbeitung, wie sie in den oben angeführten Veröffentlichungen beschrieben ist ; auch ist mit dem Auftreten von   flüchtigen,   kaltreduzierenden Substanzen, statt des Dioxyazetons, hier   mcht   zu rechnen. 



   An Stelle der erwähnten Abkochungen von billigen Vegetabilien kann man auch einfache Lösungen, der in den Abkochungen enthaltenen Salze verwenden, nach Zusatz einfacher kohlenstoff-und stickstoffhaltiger Substanzen, wie   milchsaures   Ammoniak, Glykokoll, Asparagin od. dgl. 



   Beispiele. 



   1. Ein Teil Holz-oder Sägespähne, Holzmehl od. dgl. wird mit zehn Teilen Wasser gekocht und 
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 wird dann in Schalen mit grosser Oberfläche gefüllt, mit   Häutehen   bildenden Wurzelbazillen beimpft und bei ungefähr 280 gehalten. Die fortlaufende quantitative Bestimmung der Reduktion von Kupfersulfat in der Kälte gibt an, wann der Umwandlungsprozess des nicht reduzierenden Glyzerins, in das kaltreduzierende Dioxyazeton 100% erreicht hat. Zu diesem Zeitpunkt, also beispielsweise nach 5 Tagen. wird die Maische in bekannter chemischer Weise aufgearbeitet. 



   2. Es werden 5-10 Teile frische oder getrocknete Biertreber mit 100 Teilen Wasser gekocht, die erhaltene Abkochung mit 2'5 oder 10% Glyzerin versetzt, abgekühlt und in Schalen mit grosser   Oberfläche   gebracht. Diese Brühen werden dann mit   Häutehen   bildenden Wurzelbazillen beimpft und bei etwa   280 bebrütet. Stichproben   geben Aufschluss über den Ablauf des Vergärungsvorganges und seine Beendigung. 



   An Stelle der   genannten Häutehen bildenden Wurzelbakterien   lassen sich auch Bakterium Xylinum und Acetobacter suboxydans mit gleich gutem Erfolg verwenden. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Dioxyazeton durch bakteriell bedingte Umwandlung von Glyzerin. dadurch gekennzeichnet, dass man die bekannten, diese Umwandlung bewirkenden Bakterienartenoder die bisher für diese Umwandlung nicht verwendeten Wurzelbakterien, die aus Heu oder ähnlichen pflanzlichen Stoffen, welche eine Gärung durchgemacht haben, gewonnen werden auf solchen Nährböden   züchtet,   welche Extraktivstoffe aus pflanzlichen Stoffen, wie Stroh, Holz, Heu, Kleie, Reiskleie od. dgl. enthalten, denen das umzusetzende Glyzerin zugesetzt ist.

Claims (1)

  1. 2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass als Nährboden für die die Umwandlung bewirkenden Bakterien solche verwendet werden, welche Extraktionsstoffe aus Abfallprodukten der Malzbereitung oder Bierbrauerei (z. B. Biertrebern) enthalten.
AT113851D 1926-04-26 1927-04-13 Verfahren zur Herstellung von Dioxyazeton. AT113851B (de)

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