AT122207B - Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Präparaten. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Präparaten.

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Pharmaceutische Werke Norgine
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  Verfahren zur   Herstellung   von   therapeutisch     wirksamen   Präparaten. 



   Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet die Herstellung von therapeutisch wirksamen, insbesondere zur Bekämpfung   von Alterserscheinungen, Stoffwechselkrankheiten u. dgl. geeigneten   Präparaten. Das Verfahren gemäss der Erfindung besteht im Wesen darin, dass kohlenhydrathaltige Nährlösungen bei gewöhnlicher oder Bruttemperatur mit Teepflanzen oder mit in schonender Weise getrocknetem bzw.   fermentiertem Tee (Thea sinensis L.)   versetzt und sodann der Säuerung überlassen werden. Die hierbei unter Säuerung erhaltenen Kulturen können zur Säuerung weiterer kohlehydrathaltiger Nährlösungen Verwendung finden. 



   Es wurde gefunden, dass unter dem Einfluss der mit der   Teepflanze   und den aus ihr hergestellten Teesorten in die Nährlösung eingebrachten Mikroorganismen aus Kohlehydraten   zunächst   Säuren gebildet werden, u. zw. je nach der verwendeten Zuckerart Glukonsäure oder Glukonsäure und Essigsäure nebeneinander oder auch nur Essigsäure. Bei der Verarbeitung von Saccharose (Rohrzucker) entsteht durch die Einwirkung dieser Mikroorganismen ein Gemisch von Glukonsäure und Essigsäure, aus Fruktose 
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 nischer Glukose bildet sich daneben gleichfalls Essigsäure, wenn auch in weitaus geringerer Menge. Oxalsäure entsteht in keinem Fall als Nebenprodukt.

   Der Glukonsäure scheinen bisher unbekannt gebliebene therapeutische Wirkungen   zuzukommen.   Der Umstand, dass auch die von den entstandenen Säuren befreiten Mutterlaugen therapeutisch wirksam sind, lässt ferner erkennen, dass durch den biologischen Prozess ausserdem ein bisher noch nicht isoliertes Produkt gebildet wird. das gegen Erhitzung empfindlich zu sein scheint. In   lävulosehaltigen   Lösungen scheint durch die Tätigkeit der bezeichneten Mikroorganismen eine gleichartige oder ähnliche hitzeempfindliche Substanz zu entstehen, da auch diese Lösungen nach der Entfernung der Essigsäure in   verwandter   Art therapeutisch wirksam sind. 



   Zur Herstellung dieser Präparate bringt man z. B. eine beliebige Teesorte (schwarzen, grünen oder gelben Tee) in eine wässrige Lösung der betreffenden Zuckerart ein. Nach einigen Wochen stellt sich eine unbedeutende Säuerung ein. Zieht man jedoch etwa die Hälfte der   Zuckerlösung   ab. nachdem sie längere Zeit der Einwirkung der Teesorte ausgesetzt war, und gibt man eine frisch bereitete Lösung von Zucker und Nährstoffen hinzu, so beginnt die Mischung schon nach wenigen Tagen ausserordentlich rasch zu säuern. In 10 Tagen sind ungefähr   6000 des zugesetzten Zuckers   in Säure umgewandelt. 



   Es empfiehlt sieh, die gesäuerte Lösung allenfalls nach vorheriger Neutralisation bis zur Entstehung eines haltbaren Syrups schonend einzudicken. Da die durch die Bakterientätigkeit erzeugten Säuren die Entwicklung der Mikroorganismen unter   Umständen   hemmen, kann die   Säuerung   in an sich bekannter Art dadurch befördert werden, dass die entstehenden Säuren durch fortgesetzten Zusatz von Kalk, Kreide od. dgl. zur   Nährlösung   nach ihrer Bildung ganz oder teilweise neutralisiert werden. Man kann die Nährlösung aber auch periodisch neutralisieren und der Säuerung hernach, allenfalls durch Zusatz   neuer Säurebildner.   i hren Fortgang geben. Bei der Verarbeitung von Saccharose kann die in diesem Fall mitentstehende Essigsäure vor der Neutralisation der Glukonsäure entfernt werden, was z.

   B. durch Abdampfen, durch Destillation mit Wasserdämpfen oder durch Durchblasen von Wasserdampf oder Luft bei   30-40 ,   allenfalls unter vermindertem Druck ; geschehen kann. 



   Der in der einen oder andern Weise hergestellte Syrup ist in seinen Wirkungen beständig, wenn sich auch durch spontane Kristallisation glukonsaures Kalzium ausscheiden kann, so dass ein Kristallbrei entsteht. Das Präparat lässt sich aber auch in feste Form bringen, indem die im Syrup enthaltene freie 

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Glukonsäure in das Lakton übergeführt wird. Stellt man den Syrup über wasserentziehende Mittel, z. B. über konzentrierte Schwefelsäure, was am besten im Vakuumschrank geschieht, so wird der Syrup nach mehreren Tagen fest. Der starksaure Geschmack ist in einen süssliehen übergegangen. Das entstandene Lakton verwandelt sich bei der Berührung mit Wasser sehr rasch wieder in die freie Glukonsäure zurück.

   Durch Spuren von Mineralsäuren wird diese   Rückbildung beschleunigt.   Auf diese Weise kann man Tabletten, Dragees usw. herstellen, welche, wenn der biologische Prozess bei einem bestimmten   Säuregrad unterbrochen wurde,   stets die gleiche Menge von therapeutisch wirksamen Substanzen enthalten. 



   Wünscht man die Glukonsäurekomponente ganz oder teilweise auszuscheiden, so wird der Syrup durch   Auskristallisierenlassen   des glukonsauren Kalziums von dieser Säure zum Teil oder zur Gänze befreit. Die Mutterlaugen enthalten die durch den biologisehen Prozess gebildete therapeutisch wirksame Substanz und Zucker. Will man auch den Zucker entfernen, so kann dies durch Einleitung der alkoholischen Gärung in den Mutterlaugen geschehen. Die Mutterlaugen können hierauf allenfalls unter sehr schonenden Bedingungen weiter eingeengt oder auch bis zur Trockne eingedampft werden. 



   Zu Präparaten von ähnlicher Wirksamkeit kann man dadurch gelangen, dass lävulosehaltige   Nährlösungen   der Einwirkung der bezeichneten Mikroorganismen unterworfen werden und die gesäuerte Lösung hernach von der in diesem Fall allein entstehenden Essigsäure befreit wird. Auch in diesem Fall kann die Lösung, allenfalls nach Vergärung des Zuckers, eingeengt oder bis zur Trockne eingedampft werden. 
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   gesäuerte Zuckerlösungen   als solche, ohne dass die Mikroorganismen isoliert werden, zur Einleitung der Säuerung in frischen Zuckerlösungen verwendet. Als allgemeine Richtschnur für die Züchtung der Mikro- 
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 menge beträgt   0@5-10%, auf   die Gesamtlösung gerechnet. Zur Impfung können beliebige, im Handel vorkommende Teearten dienen, z. B.

   Young Haysan, Gun-powder, Oolong, Souehong, Ceylon usw. 



  Der Zusatz von Nährstoffen ist nicht erforderlich, da solche in genügender Menge im Tee enthalten sind. 



   Ausführungsbeispiele :
1.   1 kg Rohrzucker,  
10 kg Brunnenwasser,
500 g grüner Tee. 
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 eingetreten. Nunmehr werden   5 l   von der Lösung abgezogen und durch die gleiche Menge von frischer Zuckerlösung gleicher Konzentration ersetzt. Nach   Fortführung   der Säuerung bei derselben Temperatur ist diese in weiteren 18 Tagen beendigt. Nach dem Filtrieren wird die Lösung bis zur Syrupkonsistellz   eingedickt.   Der therapeutisch wirksame Syrup enthält   28% Glukonsäure   und   3% Essigsäure. Aus-   beute an Syrup 1'1 kg. 



   2. 7-5 kg Glukose,   100 leg   Brunnenwasser,   300 g Tee. (Extrakt aus 300 g Tee. )   Zur Einleitung der Säuerung dient ein nach dem Ausführungsbeispiel l gewonnener Ansatz. Dasselbe 
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100 leg Brunnenwasser,   600 g Tee. (Extrakt aus 600 g Tee. )   Die Säuerung verläuft bei 30  in 14 Tagen. Ausbeute : etwa   3 leg Essigsäure   und 7'9 leg des therapeutisch wirksamen Syrups. 



   4.15 kg technische Glukose,
100   leg   Wasser,
500 g Tee. (Extrakt aus 500 g   Tee.)   
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 Kalk, 4'9 kg therapeutisch wirksamer Syrup. 



   5. Der nach Beispiel 4 hergestellte Syrup wird mit 20 l Wasser verdünnt und mit Presshefe durch 3 Tage bei 30  bis zur fast vollständigen Zuckerfreiheit vergoren. Das Filtrat wird eingeengt. Ausbeute : 360 g Trockensubstanz mit therapeutischer Wirkung. 



   Statt reine Zuckerlösungen zu verwenden, kann man auch von sehr verschiedenartigen kohlen- 
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Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Präparaten, dadurch gekennzeichnet, dass kohlehydrathaltige Nährlösungen bei gewöhnlicher oder Bruttotemperatur mit Teepflanzen oder mit in schonender Weise getrocknetem bzw. fermentiertem Tee (Thea sinensis L. ) versetzt und sodann der Säuerung überlassen werden.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die bei dem Verfahren nach Anspruch 1 durch Säuerung erhaltenen Kulturen zur Säuerung kohlehydrathaltiger Nährlösungen verwendet werden.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die gesäuerte Lösung, allenfalls nach vorheriger Neutralisation, bis zur Entstehung eines haltbaren Syrups eingedickt wird.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Säuerung in an sich bekannter Weise durch fortlaufende Abstumpfung der gebildeten Säuren befördert wird.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die gebildeten Säuren periodisch neutralisiert und der Säuerung hernach, allenfalls durch Zusatz neuer Säurebildner, ihren Fortgang gibt.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, unter Verarbeitung von glukose-oder saecharose- haltigen Nährlösungen, dadurch gekennzeichnet, dass die eingedickte Lösung durch Überführung der bei der Säuerung entstehenden Glukonsäure in das Lakton unter dem Einfluss wasserentziehender Mittel in feste Form gebracht wird.
    7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, unter Verarbeitung von glukose-oder saccharosehaltigen Nährlösungen, dadurch gekennzeichnet, dass die eingedickte Lösung durch Auskristallisierenlassen des bei der Neutralisation mit Kalk entstehenden glukonsauren Kalkes von der Glukonsäure zum Teil oder zur Gänze befreit und allenfalls weiter eingeengt oder bis zur Trockne eingedampft wird.
    8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die bei der Säuerung von saccharosehaltigen Nährlösungen entstehende Essigsäure vor der Neutralisation aus der Lösung durch Abdampfen, Destillation mit Wasserdämpfen oder Durchblasen von Wasserdampf oder Luft bei 30-40 , allenfalls unter vermindertem Druck, entfernt wird.
    9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass lävulosehaltige Nährlösungen der Säuerung unterworfen werden und die Lösung von der entstehenden Essigsäure befreit und bis zur Entstehung eines haltbaren Syrups eingedickt oder bis zur Trockne eingedampft wird.
    10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die von den entstandenen Säuren befreite Nährlösung zum Zweck der Entfernung des Zuckers der alkoholischen Gärung unterworfen wird.
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