DE538028C - Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Praeparaten mit Hilfe von Kombucha - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Praeparaten mit Hilfe von Kombucha

Info

Publication number
DE538028C
DE538028C DEP54672D DEP0054672D DE538028C DE 538028 C DE538028 C DE 538028C DE P54672 D DEP54672 D DE P54672D DE P0054672 D DEP0054672 D DE P0054672D DE 538028 C DE538028 C DE 538028C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
syrup
gluconic acid
nutrient solutions
thickened
formation
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEP54672D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
PHARMACEUTISCHE WERKE NORGINE
Original Assignee
PHARMACEUTISCHE WERKE NORGINE
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by PHARMACEUTISCHE WERKE NORGINE filed Critical PHARMACEUTISCHE WERKE NORGINE
Priority to DEP54672D priority Critical patent/DE538028C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE538028C publication Critical patent/DE538028C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K36/00Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
    • A61K36/06Fungi, e.g. yeasts
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23FCOFFEE; TEA; THEIR SUBSTITUTES; MANUFACTURE, PREPARATION, OR INFUSION THEREOF
    • A23F3/00Tea; Tea substitutes; Preparations thereof
    • A23F3/16Tea extraction; Tea extracts; Treating tea extract; Making instant tea
    • A23F3/166Addition of, or treatment with, enzymes or microorganisms

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Mycology (AREA)
  • Natural Medicines & Medicinal Plants (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • Medical Informatics (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Alternative & Traditional Medicine (AREA)
  • Pharmacology & Pharmacy (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Botany (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Medicines Containing Plant Substances (AREA)
  • Medicines Containing Material From Animals Or Micro-Organisms (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung vontherapeutisch wirksamen Präparaten mit Hilfe von Kombucha In Japan wird vom Volke ein wohlschmeckendes Getränk für Heilzwecke in der Weise hergestellt, daß man die sogenannte Kombucha auf gesüßtem Tee wachsen läßt. Zu diesem Zweck wird ein Stückchen von der dem Aussehen nach mit einer Meeresqualle vergleichbaren Pflanze abgeschnitten und auf die Oberfläche von zimmerwarmem, gesüßtem Tee gelegt. . Es bildet sich in wenigen Tagen eine immer dicker werdende Decke aus, wobei der Tee stark sauer wird und einen angenehmen säuerlich-aromatischen Geruch annimmt. Der so veränderte Tee wird in größeren Mengen getrunken und die entnommene Flüssigkeit durch frischen gesüßten Tee ersetzt.
  • Nach dem Kriege ist die Kombucha auch in Europa bekannt geworden und wird hier gleichfalls zur Bereitung eines gesäuerten Getränkes aus gesüßtem Teeaufguß verwendet, das als Hausmittel gegen die verschiedensten Krankheiten im Gebrauch steht. Es wurde ferner schon festgestellt, daß man auch andere Grundstoffe als Teeaufguß, wie z. B. Kaffee, Malzauszug usw., zu gleichem Zweck verwenden könnte.
  • Klinische Versuche habetr bestätigt, daß dem so gesäuerten Tee tatsächlich wertvolle therapeutische Wirkungen zukommen. Der Anwendung-dieses Volksheilmittels steht jedoch entgegen, daß sich der Tee unter dem Ejnfluß der Kulturen fortschreitend verändert und daß überdies Mischinfektionen eintreten können, welche unerwünschte, ja schädliche Wirkungen hervorrufen, indem sie zu den verschiedenartigsten Gärungen Anlaß geben können. Ferner besteht das sehr wesentliche Hindernis, daß sich gerade bei den Erkrankungen, zu deren Bekämpfung oder Linderung der von den Kulturen veränderte Tee geeignet zu sein scheint (Alterserscheinungen, Stoffwechselkrankheiten), die Zuführung großer Flüssigkeitsmengen verbietet. Die vorliegende Erfindung zielt darauf ab, die durch die biologische Einwirkung der bezeichneten Kulturen erhältlichen Produkte in einer möglichst konzentrierten, sicher dosierbaren und unveränderlichen Form zu gewinnen.
  • Es wurde zunächst festgestellt, daß der mit Rohrzucker gesüßte Tee nach der Einwirkung der Mikroorganismen aus. einer wässerigen Lösung von Glukonsäure, Essigsäure und restlichem Zucker besteht, welche außerdem die im Teeenthaltenen Gerbstoffe und Koffein enthält, ohne daß aber eine Koffeinvermehrung eingetreten wäre. Andere Säuren, insbesondere Milchsäure, sind in der Lösung nicht zu finden. Verwendet man z. B. eine Aufkochung aus o,5 01" russischem Tee, die 7,5 0(o Rohrzucker enthält, und läßt den biologischen Prozeß so weit gehen, daß 10 cm' der Lösung durch 7 cm3 2 -Natronlauge neutralisiert werden, so sind in ioo cm' des gesäuerten Tees 1,6o6 g Essigsäure und 2,_S1 g Glukonsäure vorhanden. Versetzt man den Tee mit Fruktose (Lävulose), so entsteht unter starker Hautbildung nur Essigsäure. Hingegen_ wird aus in Tee gelöster Glukose ausschlielich Glukonsäure erzeugt, und zwar ohne Hautbildung. Bei Verwendung von technischer Glukose bildet sich-daneben auch Essigsäure, wenn auch in weitaus geringerer Menge als beim Ausgehen von Saccharose, und macht sich nach einiger Zeit -viel später als in saccharosehaltigen Lösungen - auch Hautbildung bemerkbar. Benutzt man. statt Tee peptonhaltige oder auch nur anorgaische Stoffe enthaltende Zuckerlösungen, so verläuft die biologische Veränderung des Zuckers in gleicher Weise, so daß also je nach der verwendeten Zuckerart von Säuren nur Essigsäure oder nur Glukonsäure oder, beim Ausgehen von Saccharose, ein Gemisch dieser beiden Säuren entsteht.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung werden derlei glukose- oder saccharosehaltige Nährlösungen mit Hilfe von aus der japanischen Kombucha entwickelten Kulturen bis zur Erreichung eines bestimmten Aziditätsgrades gesäuert und hierauf, allenfalls nach vorheriger Neutralisierung der Säuren, bis zur Entstehung eines haltbaren Sirups eingedickt. Eine obere Grenze ist dem Aziditätsgrad, wenn die Säure nicht abgestumpft wird, dadurch gesetzt, daß sehr saure Produkte, einen unangenehmen Geschmack besitzen und schließlich auch schlecht vertragen werden. Es empfiehlt sich, die Glukonsäure mit Hilfe von Calciumoxyd oder Kreide in das Calciumsatz überzuführen. Beim Ausgehen von Glukose geschieht dies entweder durch allmähliche Abstumpfung der gebildeten Giukonsäure im Augenblick ihrer Entstehung oder nach Beendigung der Säuerung. Bei der Verarbeitung von Saccharose kann die -in diesem Fall mitentstehende Essigsäure vor der Neutralisation der Glukonsäure entfernt werden, was am einfachsten durch Abdampfen der Lösung oder durch Durchblasen von Wasserdampf oder Luft geschieht. Der in der einen oder der anderen,Weise hergestellte Sirup ist in seinen Wirkungen beständig, wenn sich auch durch spontane Kristallisation glukonsauresCalcium.ausscheiden kann, so daß ein Kristallbrei entsteht. Das Präparat läßt sich aber auch in feste Form bringen, indem die im Sirup enthaltene, freie Glukonsäure in das Lakton übergeführt wird. Stellt man den Sirup über wasserentziehende Mittel, z. B. über konzentrierte Schwefelsäure, was am besten im Vakuumschrank geschieht, so wird der Sirup nach mehreren Tagen fest. Der stark saure Geschmack ist in einen süßlichen übergegangen. Das entstandene Lakton verwandelt sich bei der Berührung mit Wasser sehr rasch wieder in die freie Glukonss,ure zurück. !Durch Spuren von Mineralsäuren wird diese Rückbildung beschleunigt. Auf diese-Weise kann man Tabletten, Dragees usw. herstellen, welche, wenn der biologische Prozeß bei einem bestimmten Säuregrad unterbrochen wurde, stets die gleiche Menge von therapeutisch wirksamen Substanzen zu enthalten scheinen. .
  • ;Wünscht man die Glukonsäurekomponente auszuscheiden, so wird der Sirup durch Auskristallisierenlassen des glukonsauren Calciums von der Glukonsäure zum Teil oder gänzlich befreit und allenfalls weiter eingeengt oder bis zur Trockne eingedampft.
  • Wenn die Kulturen degenerieren, was sich äußerlich dadurch anzeigt, daß die bei der biologischen Veränderung von glukose- oder saccharosehaltigen Lösungen gebildeten zähen Häute brüchig und braun werden und daß in der ganzen Flüssigkeit braune Fetzen herumschwimmen. so läßt sich eine Regeneration der Kulturen durch Filtration der Lösungen herbeiführen. Werden die Lösungen beispielsweise durch Papierfilter gegossen, so zeigen .sie,' nach kurzer Zeit wieder ihr normales Aussehen und ihre normale Beschaffenheit.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i.
  2. Verfahren, zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Präparaten durch Säuerung zuckerhaltiger Nährlösungen mit Kombucha. dadurch gekennzeichnet, daß glukose- oder saccharo"sehaltige Nährlösungen durch Einwirkung der Pilzgenossenschaft bis zur Erreichung eines bestimmten Äziditätsgrades gesäuert und, allenfalls nachvorheriger Neutralisierung der entstandenen Säuren, bis zur Entstehung eines haltbaren Sirups eingedickt werden. a.-Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet. daß die bei der biologischen Oxydation von glukosehaltigen Nährlösungen gebildete Glukonsäure im Verlauf ihrer Entstehung oder nach Beendigung der Säuerung in das Calciumsalz übergeführt und die Lösung hernach bis zur Entstehung eines haltbaren Sirups eingedickt wird.
  3. 3.-Verfahren nach Anspruch i., dadurch gekennzeichnet, daß die bei der biologischen Oxydation von saccharosehaltigen Nährlösungen entstehende Essigsäure nach der Säuerung aus der Lösung, zweckmäßig durch Abdampfen oder Durchblasen von Wasserdampf oder Luft. entfernt, die Glukonsäure erst hernach in das Calciumsalz übergeführt und die Lösung schließlich bis zur Entstehung eines haltbaren Sirups eingedickt wird.
  4. 4.. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Sirup durch Überführung der Glukonsäure in das Lakton in feste Form gebracht wird.
  5. 5. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der' Sirup durch Auskristallisierenlassen des glukonsauren Calciums von der Glukonsäure zum Teil oder gänzlich befreit und allenfalls weiter eingeengt oder bis zur Trockne eingedampft wird.
DEP54672D 1927-02-20 1927-02-20 Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Praeparaten mit Hilfe von Kombucha Expired DE538028C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEP54672D DE538028C (de) 1927-02-20 1927-02-20 Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Praeparaten mit Hilfe von Kombucha

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEP54672D DE538028C (de) 1927-02-20 1927-02-20 Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Praeparaten mit Hilfe von Kombucha

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE538028C true DE538028C (de) 1931-11-09

Family

ID=7387239

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEP54672D Expired DE538028C (de) 1927-02-20 1927-02-20 Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Praeparaten mit Hilfe von Kombucha

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE538028C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE538028C (de) Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Praeparaten mit Hilfe von Kombucha
DE856096C (de) Verfahren zur Erhoehung der Loeslichkeit von milchhaltigen Trockenerzeugnissen
DE696113C (de) Verfahren zur Herstellung von Schaumbildnerstammloesungen fuer die Erzeugung von Feuerloeschluftschaum
DE802332C (de) Verfahren zur Herstellung von geschmackfreier Hefe und Hefeextrakten bzw. -praeparaten
AT122207B (de) Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Präparaten.
AT127109B (de) Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Präparaten.
DE440091C (de) Verfahren zur Herstellung von trockenen Backhilfsmitteln
AT146479B (de) Verfahren zur Herstellung milchsäurereicher Produkte.
DE805730C (de) Verfahren zur Herstellung von Milchsaeure-Konzentraten aus Molke
DE72161C (de) Verfahren zur Erzeugung von Gerbmaterialien, Klebstoff und anderen Stoffen durch Osmose der Sulfitzellstofflaugen
DE574921C (de) Verfahren zur Behandlung von pentosanreichen Pflanzen, wie Buchenholz, Stroh, Bambus, zwecks Gewinnung von Hydrolyseprodukten
DE479229C (de) Verfahren zur Herstellung von Kupfer-, Zink- und Magnesiumsalzen des Tannins
DE376404C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Inversion von Zuckerloesungen mit Invertase
DE522147C (de) Verfahren zur Herstellung von Gluconsaeure aus Kohlehydraten auf biologischem Wege
AT148138B (de) Verfahren zur Verbesserung der Backfähigkeit von Mehl.
DE633233C (de) Verfahren zur Herstellung von Tee-Ersatz
AT101481B (de) Verfahren zur Herstellung von Backwerk mit purgierender Wirkung.
DE536211C (de) Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Gaerprodukten
AT27446B (de) Verfahren zur wasserfesten Verleimung von Holz u. dgl.
DE469516C (de) Verfahren zur Herstellung stabiler waessriger Wismutlactatloesungen
DE401408C (de) Verfahren zur Herstellung eines Zuckerersatzes aus Staerkesirup oder Staerkezucker
DE426110C (de) Verfahren zum Raffinieren von Melasse
DE911895C (de) Verfahren zum Entkaelken von geaescherten Haeuten und Fellen
DE599639C (de) Verfahren zum Entwaessern von frischem Sojaschlamm
DE748281C (de) Verfahren zur Anreicherung von Bier mit Vitaminen und sonstigen Wirkstoffen der Hefe