DE911895C - Verfahren zum Entkaelken von geaescherten Haeuten und Fellen - Google Patents

Verfahren zum Entkaelken von geaescherten Haeuten und Fellen

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DE911895C
DE911895C DEC985D DEC0000985D DE911895C DE 911895 C DE911895 C DE 911895C DE C985 D DEC985 D DE C985D DE C0000985 D DEC0000985 D DE C0000985D DE 911895 C DE911895 C DE 911895C
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DE
Germany
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acids
hides
ashed
skins
acid
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Expired
Application number
DEC985D
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English (en)
Inventor
Dr Carl Riess
Dr Hermann Rudy
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Joh A Benckiser GmbH
Original Assignee
Joh A Benckiser GmbH
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Publication date
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Application granted granted Critical
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/08Deliming; Bating; Pickling; Degreasing

Description

  • Verfahren zum Entkälken von geäscherten Häuten und Fellen Beim Entkälken von Häuten und Fellen kommt es im wesentlichen darauf an, daß die in das Leder eingedrungenen Ascherchemikalien, wie Kalk und Natriumsulfid, wieder herausgelöst bzw. neutralisiert werden, wobei jede Schädigung der Haut vermieden werden muß. Man hat hierfür bisher in der Hauptsache organische und anorganische, mit Calcium lösliche Salze bildende Säuren eingesetzt, und zwar insbesondere solche, die nicht stark dissoziiert sind und daher die Gewähr bieten, daß Hautschwellungen mit Substanzverlusten auf ein Minimum herabgesetzt werden können. Gegebenenfalls hat man auch zur Abschwächung der Säurewirkung puffernde Substanzen zugesetzt. Das Verfahren bringt nun eine besonders vorteilhafte Lösung dieser Aufgabe. Sie besteht darin, daß man als Entkälkungsmittel Polyoxysäuren, die aus Monosacchariden oder auch aus Di- und Polysacchariden durch Einwirkung von Alkali- bzw. Erdalkalihydroxyden und/oder Oxydationsmitteln ohne Schwierigkeiten und in bester Ausbeute gewonnen werden können, wie z. B. Saccharinsäuren, Aldonsäuren, Cellobionsäure u. a., verwendet. Ihr hervorstechender Vorzug besteht nicht nur darin, daß die wäßrigen Lösungen dieser Säuren infolge ihrer geringen Dissoziation eine relativ niedrige Wasserstoffionenkonzentration besitzen, sondern er beruht vor allem auf der ganz spezifischen Eigenart dieser Säuren, bis zu 50% stabile Lactone zu bilden, die sich erst in dem PH-Bereich, in dem sich der Entkälkungsvorgang abspielt, leicht aufspalten und so in wirksame Säure verwandelt werden. Auf diese Weise ist es möglich, die Säure in größeren Portionen, gegebenenfalls sogar auf einmal, zuzugeben, ohne daß durch eine vorübergehende überdosierung eine Hautschädigung durch Säureschwellung gegeben ist. Ferner zeichnen sich die Polyoxysäuren, die mit Calcium in Wasser leicht lösliche Salze bilden, ebenso wie ihre Salze durch die Fähigkeit aus, die Abscheidung von Calciumcarbonat, das sich beim Zusammentreffen von Calciumhydroxyd und Kohlensäure bildet, zu verzögern oder zu verhindern. Schließlich weist @die neue Arbeitsweise noch den weiteren großen Vorteil auf, daß als Ausgangsmaterial für die Herstellung der vorgeschlagenen Säuren nicht nur reine Zuckerlösungen, sondern mit dem gleichen Erfolg auch zuckerhaltige Abfallprodukte, wie Melasse der Rüben- bzw. Rohrzuckerindustrie oder der Ablaufzucker der Holzzuckerindustrie, benutzt werden können. Dabei hat es sich ferner herausgestellt, daß es nicht einmal notwendig ist, -die Säuren vor ihrer Verwendung als Entkälkungsmittel zu reinigen.. Vielmehr- zeigen gerade die ungereinigten Säuren, wie sie bei der Einwirkung von Calciumhydroxyd allein oder in Anwesenheit von Oxydationsmitteln aus der Rübenzuckermelasse bzw. aus anderen obenerwähnten Abfallprodukten direkt entstehen, eine besonders gute Wirkung. Selbstverständlich können die beanspruchten Säuren auch im Gemisch mit anderen Entkälkungsmitteln, wie Milchsäure, niedere Fettsäuren usw., angewendet werden.
  • Beispiel-z-5ooo Gewichtsteile Rübenzuckermelasse mit 237o Gewichtsteilen Saccharose werden mit Schwefelsäure bei ioo° invertiert, danach mit Zoo Gewichtsteilen Wasser verdünnt und abgekühlt. Die verdünnte, invertierte Melasse- wird unter Rühren mit 9646 Gewichtsteilen Kalkmilch, enthaltend 1459 Gewichtsteile @Calciumoxyd, versetzt und etwa 3 Stunden unter -weiterem Rühren: bei 7o bis 8o°' gehalten. Zum Schluß wird die Mischung etwa 15 Minuten gekocht und hierauf der überschüssige Kalk mit Kohlensäure gefällt. Das gebildete Calciumcarbonat wird heiß abfiltriert und das neutrale Filtrat mit Schwefelsäure entsprechend 7950 ccm 2n-H2 S 04 in der Hitze versetzt. Man filtriert von dem ausgefällten. Calciumsulfat ab und dickt die Säurelösung im Vakuum auf etwa 6o bis 70% der Saccharinsäure ein.
  • Mit einer i bis 20/eigen Lösung der so erhaltenen Saccharinsäure werden Kalbfelle, die in der für Boxcalf üblichen Weise geäschert und gespült worden sind, bei 28° entkälkt. Nach etwa i Stunde sind die Blößen im Schnitt vollständig kalkfrei und fühlen sich sehr glatt, wie gebeizt, an. Im Anschluß daran werden. die Blößen in üblicher Weise gebeizt und- auf Boxcalf weiterverarbeitet. Das fertige Leder zeichnet sich durch einen besonders feinen und glatten Narben aus.
  • Beispiel e 2ooo Gewichtsteile Ablaufzucker der Holzzuckerindustrie mit 925 Gewichtsteilen Glucose werden mit Natronlauge mit einem Gehalt von 9,8 Gewichtsteilen NaOH unter Rühren neutralisiert. Für die Umwandlung in Saccharinsäure wird der neutralisierte Sirup unter Rühren weiter mit 3ioo Gewichtsteilen Kalkmilch mit einem Gehalt von q.32 Gewichtsteilen Calciumoxyd versetzt und etwa 3 Stunden bei 7o bis 8ö°@ gerührt. Dann. wird die stark kalkalkalische Mischung etwa 15 Minuten gekocht und anschließend mit Kohlensäure zwecks Fällung des überschüssigen Calciumhydroxyds gesättigt rund schließlich, wie in Beispiel i, weiter aufgearbeitet.
  • In normaler Weise für Chevreaux geäscherte Ziegenfelle werden nach dem Spülen mit mittelhartem Leitungswasser bei 28° mit einer Lösung von 1% des vorbeschriebenen Säureproduktes und i % Ammonsulfat behandelt. Die Entkälküng geht sehr rasch vor sich. Die Blößen, die sich sehr glatt anfühlen, werden hierauf in der üblichen Weise auf Chevreaux verarbeitet. Das fertige Leder zeichnet sich durch einen milden und glatten Narben aus.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Entkälken von geäscherten Häuten und Fellen unter Verwendung von Polyoxysäuren, dadurch gekennzeichnet, daß man die Häute und Felle mit solchen Polyoxysäuren behandelt, die aus Monosacchariden oder aus Di- und Polysacchariden durch Einwirkung von. Alkali- bzw. Erdalkalihydroxyden und/ oder Oxydationsmitteln gewonnen sind, wie insbesondere Saccharinsäuren, Aldonsäuren, Cellobiousäuren u. dgl.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, @daß man als Entkälkungsmittel die ungereinigten, aus zuckerhaltigen Abfalllaugen gewonnenen Polyoxy säuren verwendet. Angezogene Druckschriften: Patentschrift Nr. 673 163; Chem. Centralblatt (r937), TI., S. 37o6 (Ref. der italienischen Patentschrift Nr. 365 757).
DEC985D 1944-03-18 1944-03-18 Verfahren zum Entkaelken von geaescherten Haeuten und Fellen Expired DE911895C (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE673163C (de) * 1936-04-01 1939-03-16 Chem Fab Joh A Benckiser G M B Verfahren zum Entkaelken von geaescherten Haeuten und Fellen

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE673163C (de) * 1936-04-01 1939-03-16 Chem Fab Joh A Benckiser G M B Verfahren zum Entkaelken von geaescherten Haeuten und Fellen

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