DE420802C - Verfahren zur Herstellung von Gerbstoffen aus Sulfitcelluloseablauge - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Gerbstoffen aus SulfitcelluloseablaugeInfo
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- DE420802C DE420802C DEH86608D DEH0086608D DE420802C DE 420802 C DE420802 C DE 420802C DE H86608 D DEH86608 D DE H86608D DE H0086608 D DEH0086608 D DE H0086608D DE 420802 C DE420802 C DE 420802C
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
- C14C3/00—Tanning; Compositions for tanning
- C14C3/02—Chemical tanning
- C14C3/08—Chemical tanning by organic agents
- C14C3/24—Chemical tanning by organic agents using lignin derivatives, e.g. sulfate liquor
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Gerbstoffen aus Sulfitcelluloseablauge. Die in Ablaugen der Sulfitcelluloseia » briken enthaltenen Lignosulfosäuren und deren Salze werden zwar von der Haut teilweise aufgenommen, erzeugen aber nicht eine Gerbung im eigentlichen Sinne, weil sie die besonderen Eigentümlichkeiten der gerbenden Stoffe nicht besitzen.
- Das vorliegende Verfahren bezweckt, die Lignosulfosäuren oder der-en Salze in eigentliche Gerbstoffe überzuführen, welche durch Leim, Schwerrnetallsalze sowie Alkaloide gefällt werden. Das Verfahre i besteht darin, daß die Lignosulfosäuren mit Erdalkalihydroxvden in einer die Neutralisierung übersclireitenden Menge erhitzt werden, bis die erwähnte Umwandlung der Lignosulfosäuren eingetreten ist. Es entstehen schwefelhaltige Stoffe mit den Eigensc'haften echter Gerbstoffe. Diese werden von der Haut in reichlicherer Menge als die Lignosulfosäuren aufgenommen, so daß die Menge der durch die Haut aufnehmbaren Stoffe sich, auf die gleiche Menge Trockensubstanz bezogen, um etwa 15 Prozent erhöht.
- Die Ausführung des Verfahrens erfolgt beispielsweise derartig, daß man in den Sulfitabiatigen den Gehalt an freier und halbgebundener Säure bestimmt und dann mehr, als zur Neutralisierung erforderlich ist, an Erdalkalihydroxyd, beispielsweise Bariumhydroxyd oder Calciumhydroxyd, hinzuse-tzt. Calciumhydroxyd ist vorzuziehen, weil im Gegensatz zu Bariumhydroxyd die Gefahr der Bildung unlöslicher Verbindungen wesentlich geringer ist und eine bedeutend bessere Ausbeute an löslichen Gerbstoffen erhalten wird. Der verwendete Überschuß beträgt am besten etwa i Prozent. Man erhitzt unter kräftigem Mischen etwa eine Stunde. Das noch etwa überschüssig vorhandene basische Hydrat wird ausgefällt, der Niederschlag von der Flüssigkeit getrennt und die Flüssigkeit konzentriert, z. B. auf 2o bis 24' B#.- In dem so erhaltenen Extrakte wird die Menge des Kalkes und der flüchtigen Säure ermittelt. Man gibt dann eine Säure hinzu, welche mit der Base schwer lösliche Salze bildet. Die flüchtigen Säuren werden durch Destillation o. dgl. gewonnen.
- Es hat sich weiter gezeigt, daß die neuen Säuren mit Aluminium- oder Chromsalzen einen besonders geeigneten Gerbstoff liefern. Man versetzt die erhaltenen Salze mit einem Chrom- oder Aluminiumsalz oder gegebenenfalls mit Mischungen dieser Salze und verwendet die so erhaltenen Salze zum Gerben. Man versetzt am besten die Calciumsalze der neuen Gerbstoffe mit einem Aluminium- oder Chromsalz, wie Aluminium- oder Chromsulfat, und kann die vom Niederschlag erhaltenen Lösungen unmittelbar zum Gerben verwenden. Die Aluminium- und Chromsalze sind wasserlöslich.
- Bei sp,iel.
- Eine Lauge von 7,47' B# (==z 1,0536 spez. Gew.) enthält auf 1 1 6,43 freie und halbgebundene Säure als SO, gerechnet. Zur Abstumpfung dieser Säure sind auf 1 1 erforderlich 5,63 g Kalk. Es werden demnach auf i cbm folgende Mengen an Kalk in gelöschter Form zugesetzt: 5,63 kg zum Abstumpfen der freien und halbgebundenen Säuren und ic),5 kg zur Hydrolyse, zusammen also 16 kg. ,\.ach Zusatz dieser Kalkmenge in Form einer Kalkmilch wird unter gutem Rühren eine Stunde lang gekocht, dann Kohlensäure eingeleitet in der Kochbitze, zum Ausfällen des überschüssigen Kalkes absitzen gelassen und vom ausgeschiedenen Niederschlag mit Hilfe eines Sandfilters mit Rückspülung abgesatigt oder mit einer anderen Filtervorrichtung getrennt. Die klare, filtrierte Lösung wird in eine Vakuumeindampfvorrichtung gesogen und zunächst auf eine Konzentration von 1 8' B# (m-- spez. Gew. 1,14) gebracht. Von dieser eingedampften Lauge wird nun in einer Durchschnittsprobe eine Kalkbestimmung und eine (auf Essigsäure) gerechnete Bestimmung der flüchtigen Säuren ausgeführt. Die Kalkbestimmung ergibt bei der Kongentration von 1,14 spez. Gew. 3,7-1 Prozent Kalk und 2,68 Prozent flüchtige Säuren als Essigsäure gerechnet. Es werden nun zum Austreiben der flüchtigen Säuren 2,1,9 kg 66gradige englische Schwefelsäure auf i chm. und eine Lösung von 81 kg Aluminiumsulfat auf i cbm zugegeben. Der hierbei entstehende Niederschlag wird nach dem Absitzenlassen auf Nutschfiltern o. dgl. abgesaugt, dann das Filtrat in einer geeigneten Vakuumeindampfvorrichtung bis auf eine Konzentration von 3o bis 32' B# gebracht. Diese Lösung enthält das Aluminiumsalz der umgewandelten Lignosulfosäuren. Das Destillat, welches die flüchtigen Säuren enthält, kann mit Kalkmilch verarbeitet werden. Der erhaltene Extrakt ist für Gerbereizwecke ohne weiteres gebrauchsfertig.
- Wenn man ein Chrornsalz herstellen will, so verwendet man an Stelle des Aluminiumsulfats die entsprechende Menge Chrornsalz, z. B. 32,5 kg Chromfluorid, oder die entsprechende Menge Chromsulfat. Man kann auch Mischungen von Aluminiumsulfat und Chromsulfat verwenden. Die Aluminium-und Chroniverbindungen wirken nicht so stark wie die freien Säuren schwellend auf die Blößen und geben ein festeres Leder.
Claims (1)
- PATENT-ANSPRUCII: Verfahren zur Herstellung von Gerbstoffen aus Sulfiteelluloseablauge, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lignosulfosäuren mit Erdalkalihydroxyden, vorteilhaft Calciumhydroxyd, in einer -rößeren als zur Neutralisierung der Säuren notwendigen Menge bis zur Erzeugung von Umwandlungsprodukten unter gewöhnlichern Druck erhitzt und gegebenenfalls die so erhaltenen Umwandlungsprodukte mit Chrom- oder Aluminitimsalzen umsetzt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT420802X | 1920-04-10 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE420802C true DE420802C (de) | 1925-10-31 |
Family
ID=3673936
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH86608D Expired DE420802C (de) | 1920-04-10 | 1921-08-17 | Verfahren zur Herstellung von Gerbstoffen aus Sulfitcelluloseablauge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE420802C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1046609B (de) * | 1954-02-26 | 1958-12-18 | Aschaffenburger Zellstoffwerke | Verfahren zur Herstellung dispergierend wirkender, wasserunloeslicher, kolloider, basischer, ligninsulfosaurer Salze |
DE974789C (de) * | 1943-04-10 | 1961-04-27 | Michael Ing Mangold | Verfahren zur Herstellung von Gerbstoffen aus eingedickten Sulfitzelluloseablaugen oder -ablaugenschlempen |
-
1921
- 1921-08-17 DE DEH86608D patent/DE420802C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE974789C (de) * | 1943-04-10 | 1961-04-27 | Michael Ing Mangold | Verfahren zur Herstellung von Gerbstoffen aus eingedickten Sulfitzelluloseablaugen oder -ablaugenschlempen |
DE1046609B (de) * | 1954-02-26 | 1958-12-18 | Aschaffenburger Zellstoffwerke | Verfahren zur Herstellung dispergierend wirkender, wasserunloeslicher, kolloider, basischer, ligninsulfosaurer Salze |
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