DE479909C - Verfahren zur Gewinnung von festen Gerbmitteln aus Sulfitcelluloseablauge - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von festen Gerbmitteln aus Sulfitcelluloseablauge

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DE479909C
DE479909C DEK92575D DEK0092575D DE479909C DE 479909 C DE479909 C DE 479909C DE K92575 D DEK92575 D DE K92575D DE K0092575 D DEK0092575 D DE K0092575D DE 479909 C DE479909 C DE 479909C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents

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  • Paper (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von festen Gerbmitteln aus Sulfitcelluloseablauge Bekanntlich enthält die in den Zellstofffabriken in großen Mengen abfallenden Sulfitcelluloseabla.uge neben anderen Produkten einen gewissen Prozentsatz gerbender Stoffe. Man bringt daher aus dieser Lauge hergestellte Gerbextrakte in den Handel, die durch Reinigung der Lauge von Kalk und Eisensalzen hergestellt und auf eine bestimmte Konzentration eingedampft sind. Diese Gerbextrakte können jedoch nicht für sich zum Gerben verwendet werden, sondern stellen lediglich Hilfsgerbstoffe dar, die u. a. auch dazu benutzt werden, um schwerlösliche vegetabilische Gerbstoffe, wie Quebracho usw., in Lösung zu bringen (vgl. z. B. die amerikanische Patentschrift 940 g34). Die Anwendung dieser Gerbextrakte aus Sulfitcelluloseablauge hat jedoch den Nachteil, daß große ,Mengen Wasser und Nichtgerbstoffe mit verschickt werden müssen.
  • Es ist daher schon vorgeschlagen worden, die Abscheidung der gerbenden Bestandteile in fester Form aus den konzentrierten Lösungen durch Ausfällen mit Salzen oder Säuren vorzunehmen (vgl. z. B. die britische Patentschrift 18332 v. J. zgz4). Dies gelingt jedoch nur bei Anwendung von sehr großen Mengen des Fällungsmittels und mit sehr schlechter Ausbeute, auch ist das ausgefällte Produkt so stark mit Salzen und Nichtgerbstoffen verunreinigt, daß das Verfahren technisch keine Bedeutung erlangt hat. Die gleichfalls schon beschriebene - Gewinnung von festen Stoffen aus der Sulfitcelluloseablauge durch Eindampfen bzw. Zerstäuben (v g1. die amerikanische Patentschrift 1397 039) erfordert eine kostspielige Apparatur und hohe Dampfkosten, ohne daß hierbei eine Reinigung oder wesentliche Verbesserung des Gerbstoffes erzielt wird.
  • Es wurde nun gefunden, daß man aus der Sulfitcelluloseablauge feste und vollwertige Gerbmittel erhalten kann, wenn man die Lauge zunächst mit vegetabilischen Gerbstoffen versetzt und hierauf die gerbenden Bestandteile durch Zusatz geeigneter Salze oder Säuren zur Abscheidung bringt.
  • Dieses kann in der Weise erfolgen, daß man Sulfitcelluloseablauge einer bestimmten Konzentration, die vorher nicht besonders gereinigt zu werden braucht, vegetabilische Gerbstoffe, wie Quebracho-, Mimosa-, Eisenrindenextrakt usw., zufügt, die Lösung gegebenenfalls einige Zeit erwärmt und hierauf mit geeigneten Salzen, wie Natrium-, Magnesium-, Calcium-, Aluminiumsalzen usw. oder Säuren, wie Salzsäure u. dgl., versetzt. Es fällt dann in sehr guter Ausbeute ein Produkt aus, das sich bequem von der Laugebefreien und trocknen läßt und die gesamten gerbenden Bestandteile der vegetabilischen Gerbstoffe und der Sulfitcelluloseablauge enthält, während die Nichtgerbstoffe und die Verunreinigungen, wie die Eisensalze, in Lösung bleiben. Die so erhaltenen Produkte sind in Wasser leicht löslich. Je nachdem, in welchem Verhältnis die beiden Komponenten zur Anwendung kommen, erhält man Gerbstoffe, die sich zur Herstellung von Bodenleder, Oberleder :oder Bekleidungsleder eignen.
  • Weiter wurde gefunden, daß gleichfalls Kerbmittel erhalten werden, wenn man die Suifitcelluloseablauge vorher mit Halogen oder Halogenentwickelnden Stoffen, etwa Chlor, behandelt, bis die Lösung die gewünschte Azidität hat, hierauf vegetabilische Gerbstoffe hinzufügt und dann durch Zusatz von geeigneten Salzen oder Säuren die Gerbstoffe ausfällt. Die sö erhaltenen Produkte steUen-gleichfalls hochwertige Gerbstoffe dar, die volle und weiche Leder ,geben.
  • Dieses Verfahren kann in der Weise abgeändert werden, daß zunächst eine Lösung des vegetabilischen Gerbstoffes in Sulfitcelluloseablauge hergestellt wird, hierauf die Lösung halogeniertlwird und dann dieTentstandenen Gerbstoffe gegebenenfalls durch Zusatz von Salzen oder Säuren zur Abscheidung gebracht werden. Die hierdurch erhaltenen Produkte sind den obengenannten sehr ähnlich. Beispiel I i2oo Gewichtsteile Sulfitcelluloseablauge mit einem Gerbstoffgehalt von ig,i°/o werden mit 3oo Gewichtsteilen festem Quebrachoextrakt von 76°/o Gerbstoffgehalt versetzt und das Gemenge einige Zeit auf dem Dampfbade erwärmt. Die erhaltene Lösung läßt man in 500 Volumenteile gesättigte Kochsalzlösung fließen und gibt zur vollständigen Abscheidung noch etwa ioö.Teile festes Chlornatrium hinzu.'lf Der 'entstandene Niederschlag wird abgesaugt, gepreßt und getrocknet. Man erhält in vorzüglicher Ausbeute einen Gerbstoff, der fast die gesamten gerbenden Bestandteile der Ausgangsstoffe enthält, während die Verunreinigungen, wie Eisensalze usw.; in der Mutterlauge verbleiben.
  • Diese Darstellung kann sowohl bei saurer, alkalischer oder neutraler Reaktion stattfinden. Gerbvorschrift Sohlenleder oder Oberleder werden in der für die vegetabilische Gerbung üblichen Weise zunächst in schwachen Brühen angegerbt und später mit konzentrierten Brühen im Faß ausgegerbt.
  • Beispiel II Man verfährt in der gleichen Weise wie bei Beispiel I. Zum Aussahen verwendet man an Stelle von Chlornatrium Magnesiumsulfat oder -chlorid. Die Ausbeuten hängen von der Menge des angewandten Fällungsmittels ab. Sie sind fast die gleichen wie bei Verwendung von Chlornatrium. Die ausgefällten Produkte sind saure Magnesiumsalze der Gerbstoffe.
  • Gerbvorschrift wie oben. Beispiel III .
  • ' Man verfährt wie bei Beispiel I und II. Zur Fällung verwendet man konzentrierte oder mäßig verdünnte Salzsäure. Die Ausbeuten liegen über 8o°/,. Man kann durch Waschen mit verdünnter Salzsäure vollständig aschefreie reine Gerbsäure erhalten. Gerbvorschrift wie bei Beispiel I und II; die stark kongosauren Lösungen müssen zunächst abgestumpft werden. Beispiel IV ig,oo Gewichtsteile Sulfitcelluloseablauge mit einem Gerbstoffgehalt von ig,i°/o werden so lange mit Chlor behandelt, bis das Reaktionsgemisch 5°/o freie Salzsäure enthält. Sodann dampft man mit Natrium- oder Calciumcarbonat bis zur schwach kongosauren Reaktion ab und gibt 15o Gewichtsteile Quebrachoextrakt (Gerbstoffgehalt 76°/a) hinzu. Nachdem man durch Erwärmen auf dem Wasserbade eine homogene Lösung hergestellt hat, salzt man den Gerbstoff mit Natriumchlorid aus. -'Die Ausbeuten sind wie bei Beispiel I. Gerbvorschrift wie oben.
  • Beispiel V i2oo Gewichtsteile Sulfitcelluloseablauge mit einem Gerbstoffgehalt von ig,i°/o werden mit 3oo Gewichtsteilen festem Ouebrachoextrakt von 76°/a Gerbstoffgehalt versetzt und bis zur Lösung des letzteren auf dem Wasserbade erwärmt. In das Reaktionsgemisch wird dann so lange Chlor eingeleitet, bis der gewünschte Chlorierungsgrad erreicht ist. Die Abscheidung des chlorierten Gerbstoffes wird, falls notwendig, durch Salze oder Säuren befördert. Die Ausbeuten sind vorzüglich.
  • Gerbvorschrift wie oben.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von festen Gerbmitteln aus Sulfitcelluloseablauge, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ablauge mit vegetabilischen Gerbstoffen versetzt und die gerbenden Bestandteile durch Zusatz geeigneter Salze oder Säuren zur Abscheidung bringt. '
  2. 2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Sulätcelluloseablange zunächst mit Halogen oder Halogen entwickelnden Stoffen behandelt und darauf nach Zusatz vegetabilischer Gerbstoffe die Abscheidung durch Salze oder Säuren bewirkt.
  3. 3. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemenge von Sulfitcelluloseablauge und vegetabilischem Gerbstoff mit Halogen oder Halogen entwickelnden Stoffen behandelt und alsdann durch Zusatz geeigneter Salze oder Säuren die Gerbstoffe abscheidet.
DEK92575D 1925-01-21 1925-01-21 Verfahren zur Gewinnung von festen Gerbmitteln aus Sulfitcelluloseablauge Expired DE479909C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1258419B (de) * 1964-12-09 1968-01-11 Le Elektromechanitscheskij Saw Offsetdruckmaschine zum Bedrucken von Platten

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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