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Offsetdruckmaschine zum Bedrucken von Platten Die Erfindung bezieht
sich auf eine Offsetdruckmaschine zum Bedrucken von Platten mit einem Farbenbild
und mit laufenden Nummern. Es kann sich hierbei darum handeln, die Beschilderung
für ein Gerät herzustellen, nämlich daß auf das Schild die das Gerät oder die Vorrichtung
bestimmenden Aufschriften (z. B. Benennung, Typ, technische Daten, Herstellungszeit)
aufgedruckt werden und gleichzeitig laufende Nummern der Vorrichtungen erzeugt werden.
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Offsetdruckmaschinen zum Bedrucken von Platten mit einem Farbenbild
sind an sich bekannt. So ist aus der deutschen Patentschrift 67 845 eine Maschine
zum Bedrucken leicht zerbrechlicher Platten bekannt, die gekennzeichnet ist durch
einen hin- und hergehenden Wagen, in dem der Farbstein, der Lithographenstein und
die zu bedruckende Platte hintereinander eingespannt werden und die letzteren beiden
unter einer Druckwalze hindurchgeführt werden können, deren Mantel mit einer Kopiermasse
bekleidet ist, welche die Farbe vom Lithographenstein aufnimmt und auf die zu bedruckende
Platte überträgt.
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Es ist aus der deutschen Patentschrift 165 995 ferner eine Vielfarbendruckmaschine
zum Bedrucken dünner Platten bekannt, bei der elastische übertragungszylinder, z.
B. mit Gummi bezogene Walzen, in bekannter Weise die Teilmuster von harten Teilmusterplatten
abnehmen, wobei diese übertragungsglieder die einzelnen Teilmuster nacheinander,
aber sämtlich bei einem Arbeitsgang der Maschine gleich auf die zu bedruckende Platte
übertragen und dort das fertige Bild erzeugen, ohne daß erst eine Vereinigung der
Teilmuster auf eine Sammelform stattfindet. Bei dieser Vielfarbendruckmaschine sind
sowohl die Teilmusterformen als auch die Druckplatte an einem hin- und hergehenden
Karren befestigt. Die Teilmusterformen erhalten ihre Farbe von entsprechenden Farbwerken.
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Es sind auch schon Druckmaschinen mit Ziffernwerkzeugen zum Numerieren
von zu bedruckenden Teilen bekannt, ohne daß daran gedacht ist, neben der Numerierung
der zu bedruckenden Teile auch die übertragung eines Farbbildes im gleichen Arbeitsgang
vorzunehmen.
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Die Operationen zum Drucken von Aufschriften und zum Auftrag (bzw.
zum Prägen) von laufenden Nummern werden bei den bisherigen Druckmaschinen in zwei
Ansätzen mit Hilfe der verschiedensten Vorrichtungen bzw. Verfahren ausgeführt.
Hierbei wird durch die große Zahl von Operationen bei der Herstellung beispielsweise
von Schildern für Geräte die Leistung beschränkt und deren Qualität herabgesetzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Offsetdruckmaschine zu schaffen,
die es gestattet, Aufschriften und laufende Nummern z. B. auf Metallschilder für
Vorrichtungen in einem Arbeitsgang bei hoher Qualität des Druckes durchzuführen.
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Diese Aufgabe wird mit einer Offsetdruckmaschine gelöst, die ein hydraulisch
bewegbares Formbett zur Aufnahme sowohl der Druckform als auch der zu bedruckenden
Platte, eine Offsetwalze und eine Vorrichtung zum Einfärben enthält; erfindungsgemäß
ist diese Offsetdruckmaschine dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Offsetwalze
und der Vorrichtung zum Einfärben ein ein Numerierwerk enthaltender Numerierzylinder
angeordnet ist, der vom bewegbaren Formbett angetrieben wird, daß Farbauftragwalzen,
die zum Einfärben der im Formbett auf der Fläche befindlichen Druckformen dienen,
und Farbauftragwalzen, die zum Einfärben des Numerierzylinders dienen, vorgesehen
sind und daß weitere Teile der Vorrichtung zum Einfärben, nämlich eine Farbentnahmewalze,
eine Triebwerkswelle und Rollwalzen, zwischen dem Farbvorratsbehälter und den Farbauftragwalzen
angeordnet sind, so daß sowohl die Farbauftragwalzen für die Druckform als auch
die Farbauftragwalzen für den Numerierzylinder mit Druckfarbe aus dem Farbvorratsbehälter
versehen werden.
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Vorzugsweise ist der Numerierzylinder mit zwei miteinander gekoppelten
Gleitstücken versehen, von denen ein Gleitstück mit dem an dem Formbett starr befestigten
Anlauf zusammenwirkt und das zweite
Gleitstück mit dem Numerierwerk
kinematisch verbunden ist.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn im Farbwerk Zwischenwalzen vorgesehen
sind, von denen eine Zwischenwalze mit den Formbettstangen kinematisch verbunden
ist.
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An Hand der Zeichnungen sollen die Erfindung und deren Vorteile nunmehr
näher erläutert werden. Es zeigt F i g. 1 eine perspektivische Ansicht der Druckmaschine,
F i g. 2 ein Schema der Druckmaschine mit Numerierzylinder, F i g. 3 den Numerierzylinder
im Längsschnitt, F i g. 4 das Numerierwerk im Querschnitt, F i g. 5 das Numerierwerk
im Längsschnitt.
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Die vorgeschlagene Offsetdruckmaschine weist das Formbett 1, den Offsetzylinder
2 und den Numerierzylinder 3, ein Farbwerk und einen hydraulischen Antrieb auf.
Auf dem Formbett sind die Fläche 4 zur Druckformaufstellung und gefederte Kissen
5 zur Befestigung der zu bedruckenden Schilder vorgesehen. Am Formbett 1 sind zwei
Zahnstangen 6, der Anlauf 7 sowie je zwei einstellbare Ansätze 8 und 9 starr befestigt.
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Auf dem Offsetzylinder 2 ist mit Hilfe der in der Zylinderausnehmung
befindlichen Klemmleisten 10
und 11 der Offsetgummi 12 befestigt.
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Der Numerierzylinder 3 ist mit dem Numerierwerk (F i g. 4 und 5) versehen,
welches mit Hilfe des bei der Formbettverschiebung mit dem in F i g. 2 dargestellten
Anlauf 7 zusammenwirkenden Gleitstücks 13 in Bewegung gesetzt wird. Das Gleitstück
13 ist durch den Finger 14 mit dem Gleitstück 15 gekuppelt, das seinerseits durch
den Finger 16 mit dem Rahmen 17 gekuppelt ist. Im Rahmen sitzt lose auf der Achse
18 der mit den Sperrädern der Numerierscheiben 20 in Wechselwirkung stehende gefederte
Kamm 19. Das Gleitstück 13 wird von der Feder 21 beeinflußt.
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Der Numerierzylinder ist in Gleitlagern angebracht, auf seinen Halszapfen
sind Zahnräder 22 lose gelagert (F i g. 3).
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Die Zahnräder 22 sind durch die Überholkupplungen 23 mit dem Numerierzylinder
verbunden und stehen gleichzeitig mit den in F i g. 2 gezeigten Stangen 6 im Eingriff.
Um die Drehung des Numerierzylinders in der Richtung, die seiner Drehung beim Drucken
einer laufenden Nummer auf das Schild entgegengesetzt ist, zu vermeiden, werden
die überholkupplungen 24 eingesetzt, deren Innenscheiben auf den Numerierzylinderzapfen
unbeweglich sitzen und deren Außenscheiben an den Gestellwänden starr befestigt
sind.
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Mit den Zahnstangen 6 ist der Offsetzylinder 2 analog verbunden.
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Das Farbwerk (F i g. 2) besteht aus dem Farbkasten 25, dem Duktor
26, der Triebwerkswelle 27, dem System aus fünf Rollwalzen 28 und zwei Paaren Auftragwalzen
29 und 30.
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Die Auftragwalzen 29 sind zum Aufwalzen der Farbe auf die Druckform
bestimmt; die Walzen 30 dienen zum Auftrag der Farbe auf die Druckelemente der Numerierwerkscheiben.
Zwei Zwischenwalzen 31 und 32, an deren Enden je zwei Zahnräder starr befestigt
sind, dienen zur Übertragung der Bewegung von der Formbettstange auf zwei der fünf
Rollwalzen. Die übrigen Rollwalzen werden von den ersten zwei Rollwalzen sowie von
den in die Zahnräder 22 eingreifenden Auftragwalzen 30 durch ein Reibgetriebe in
Bewegung gesetzt. Durch dieses Reibgetriebe werden auch die Auftragwalzen 20 betätigt.
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Der Duktor 26 wird mit Hilfe der Hebel 33 in Drehbewegung gesetzt,
die mit den Anschlägen 8 durch zwei an der Welle der Hebel 33 angebrachte
Überholkupplungen und ein Zahngetriebe zusammenwirken. Die mit den gefederten Hebeln
34 verbundene Triebwerkswelle 27 wird mit dem auf der Welle des Duktors 26 starr
befestigten Nocken 35 schrittweise nach rechts geführt.
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Der hydraulische Antrieb besteht aus dem Behälter 36 mit Arbeitsflüssigkeit,
der Zahnradpumpe, die mit dem Behälter mittels der Saugrohrleitung 38 verbunden
ist, dem mit der Zahnradpumpe durch die Rohrleitung gekuppelten Blattfilter 39,
dem mit der Druckleitung des Hydrosystems verbundenen Druckschieber 40 und der mit
dem letzteren verbundenen Rohrleitung 41 der Hydroabflußzentrale. In der Druckleitung
des Hydrosystems sind auch die Hähne 42 und das Manometer 43 angebracht.
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Die Druckleitung ist nach dem Blattfilter 39 durch die Rohrleitung
44 mit der Hydroschalttafel 45 gekuppelt. Auf der Hydroschalttafel sind der Schieber
46, die Drosseln 47, die überlaufventile (Rückschlagventile) 48, der Schieber 49
und der Hebel 50 zur Umschaltung der Hydroschalttafel angeordnet. Die Hydroschalttafel
ist durch die Rohrleitung 53 mit dem Hohlraum des Zylinders 52 verbunden, in dem
die Kolbenstange 57 verläuft, während über die Rohrleitung 51 die Verbindung mit
dem anderen Hohlraum des Zylinders 52 hergestellt ist. An die Hydroschalttafel sind
auch die Rohrleitungen 54 und 55 der Abflußleitung der Hydroabschlußzentrale angeschlossen.
Der Kolben 56 des Hydrozylinders ist durch die Kolbenstange 57 mit dem Formbett
1 fest verbunden.
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Die Maschine funktioniert in folgender Weise: Dem Formbett 1 wird
durch den Hydroantrieb eine Hin-und Herbewegung vermittelt. Die aus dem Behälter
36 durch die Saugrohrleitung mit Hilfe der Pumpe 37 eingesaugte und mittels der
letzteren durch den Blattfilter 39, die Rohrleitung 44, die Hydroschalttafel 45
und die Rohrleitung 53 in den Zylinder 52 gepumpte Arbeitsflüssigkeit verschiebt
den Kolben 56 mit der Kolbenstange 57 somit auch das Formbett 1 nach links.
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Bei der Formbettbewegung wird der Duktor 26 periodenweise in Drehung
versetzt, wodurch die Farbe aus dem Farbkasten 25 auf die Triebwerkswelle 27 aufgetragen
wird, welche an den Duktor durch die gefederten Hebel 34 angedrückt wird. Die Triebwerkswelle
27 wird während einer Duktorumdrehung durch den Nocken 35 mehrmals nach rechts geführt
und kommt dabei mit der Endrollwalze in Berührung, wobei sie darauf die Farbe überträgt.
Durch ein System von Rollwalzen wird die Farbe auf die Auftragwalzen 29 und 30 übertragen.
Beim Arbeitslauf des Formbetts (in der Pfeilrichtung A) führen der Offset- und Numerierzylinder
zwei Umdrehungen im Uhrzeigersinn aus.
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Während der ersten Umdrehung des Offsetzylinders wird darauf ein Farbenbild
von der Form übertragen; bei der ersten Umdrehung des Numerierzylinders erfolgt
der Farbenauftrag auf die Druckelemente des Numerierwerkes.
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Bei der zweiten Umdrehung des Offsetzylinders erfolgt die Übertragung
des Farbenbildes auf das
Schild, und während der zweiten Umdrehung
des Numerierzylinders wird auf das Schild in laufender Reihenfolge eine Nummer gedruckt.
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Beim Drucken einer laufenden Nummer preßt das Gleitstück 13 in Zusammenwirkung
mit dem Anlauf 7 die Feder zusammen. Bei der weiteren Formbettverschiebung passiert
der Anlauf den Numerierzylinder, und das Gleitstück, das sich mit dem Zylinder zusammen
dreht, kehrt unter Einfluß der Feder in Anfangsstellung in bezug auf den Zylinder
zurück. Dabei bewegt sich auch das Gleitstück 15, indem es durch eine Gliederreihe
auf Numerierscheiben 20 einwirkt, wodurch die nächste laufende Nummer eingestellt
wird.
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Beim Leerlauf des Formbetts bleiben der Offset-und der Numerierzylinder
unbeweglich, weil die Überholkupplungen 23 die Umdrehbewegung nur in einer Richtung
hin übertragen. Zwei andere überholkupplungen 24 des Numerierzylinders sowie zwei
analoge Kupplungen des Offsetzylinders verhindern die Drehung der beiden Zylinder
in entgegengesetzter Richtung (F i g. 2, gegen den Uhrzeigersinn).
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Beim Leergang des Formbetts gehen das Schild und die Form unter den
beiden Zylindern frei durch, da die letzteren am Ende des Formbettarbeitslaufs in
einer derartigen Stellung angehalten werden, daß ihre Ausnehmungen nach unten weisen.
Der Farbauftrag auf die Form erfolgt sowohl beim Arbeits- als auch beim Leergang
des Formbetts. Die Umschaltung des Hydroantriebs am Ende des Arbeits- und Leerlaufs
erfolgt mit Hilfe der Anschläge 9.
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Nach dem Leerlauf wird der hydraulische Antrieb wiederholt automatisch
umgeschaltet.
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Der für die Abnahme des bearbeiteten und zum Auflegen eines neuen
Schildes notwendige Zeitraum ist einstellbar.