AT90340B - Verfahren zur Gewinnung eines Gerbmittels aus Sulfitzelluloseablauge. - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung eines Gerbmittels aus Sulfitzelluloseablauge.

Info

Publication number
AT90340B
AT90340B AT90340DA AT90340B AT 90340 B AT90340 B AT 90340B AT 90340D A AT90340D A AT 90340DA AT 90340 B AT90340 B AT 90340B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
acid
lime
tanning
production
waste liquor
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Deutsch Koloniale Gerb & Farbs
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Deutsch Koloniale Gerb & Farbs filed Critical Deutsch Koloniale Gerb & Farbs
Application granted granted Critical
Publication of AT90340B publication Critical patent/AT90340B/de

Links

Landscapes

  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Gewinnung eines Gerbmittels ans SulfitzeIluloseablauge. 
 EMI1.1 
 z. B. Alaun zu versetzen, zwecks Erzielung gerbsaurer Metallsalze unter Abscheidung von Gips. Die so gewonnenen Gerblaugen enthalten stets noch für Gerbzweeke unerwünschten Kalk, sei es in Form von Kalksalzen der Gerbstoffsäuren, sei es in Form von Gips. 



   Ein weiterer Vorschlag geht dahin, Sulfitlauge, so wie sie ist, oder nach Versetzen mit Kalkmilch bis zur schwach alkalischen Reaktion durch einen Osmoseapparat zu leiten und den nicht diffundierten Teil zwecks Weiterverarbeitung auf Gerbstoff ganz oder teilweise durch Schwefelsäure von Kalk zu befreien. Auch hierbei ist eine kalkfreie Lösung nicht zu erzielen. 



   Weiterhin ist vorgeschlagen worden, Sulfitlaugen durch Soda von Kalk zu befreien und die dann 
 EMI1.2 
 während oder nach dem Gerbprozess verdünnte Säure zugesetzt wird zwecks Neutralisation der beim   Gerben   freiwerdenden, das Leder äusserlich und im Schnitt missfarbig machenden Alkalien.   Derartige Gerh-   laugen sind praktisch unbrauchbar, da sie die für die Gerbung sehr schädliche schweflige Säure enthalten. 



   Zwecks   Erziehmg   von   Gerbbrühen,   welche frei sind von Kalk und schwefliger Säure, ist   schliesslich   noch angeregt worden, durch Erhitzen oder Behandeln im Vakuum die Lauge von der Hauptmenge von schwefliger Säure und Calciumsulfit zu befreien, die noch vorhandene freie und gebundene schweflige 
 EMI1.3 
 der freien schwefligen Säure durch Eindampfen mit Alkalikarbonat oder-bikarbonat zu versetzen und danach mit einer kalkfällenden Säure, wie Schwefelsäure, Oxalsäure oder Phosphorsäure, zu behandeln. 



  Bei diesen Verfahren wird zwar der in der Lauge vorhandene   Kalk praktisch vollständig entfernt. nie ! ! t   aber die in der Lauge enthaltene gebundene schweflige Säure. Säuert man nachher die   Gerbbrühe   an. so erhält man freie schweflige Säure in der Gerbflüssigkeit, die den Gerbprozess äusserst nachteilig beeinflusst. 



   Nach vorliegendem Verfahren erhält man Gerbmittel von ausgezeichneter   Gerbwirkung,     weicht'   frei sind von schädlichen Bestandteilen, insbesondere von schwefliger Säure und Kalk. in   technix-h   einfachster Weise dadurch, dass man die in den Ablaugen vorhandenen Säuren, wie schweflige Säure. 



  Ligninsäure usw., oder deren ungesättigte Salze mit Kalk oder dgl. in gesättigte Salze überführt,   wodurch   alle schweflige Säure als neutraler   schwefligsaurer Kalk ausgefällt   wird, hierauf die von den   ausgefallenen   Stoffen befreite Lösung mit geeigneten Alkaliverbindungen, z. B. Alkalikarbonat, versetzt, zwecks 
 EMI1.4 
 lich mehr als theoretisch zur vollkommenen Umsetzung erforderlich ist, verwendet wird. 



   Beispiel :
100 kg Sulfitzelluloseablauge 7-8  Bê werden zum Kochen erhitzt und langsam mit   Ätzkalk   in dünnem Brei bis zur schwach alkalischen Reaktion versetzt. Nach   Y2     bis Istündigenm Kochen   filtriert man von dem   ausgeschied     ? nen Niedersehlag, der   aus   schwefligsäurem   und   schwefelsaurem   Kalk aus Eisenhydroxyd und schmierigen organischen Stoffen besteht, ab. Das klare, wieder zum Kochen erhitzte Filtrat wird zur Umsetzung in das Natronsalz mit so viel Soda versetzt, bis eine abfiltrierte Probe weder mit weiterer Sodalösung noch mit Chlorbarium eine Fällung gibt, wozu gewöhnlich ca.   2'0 kg   Soda gebraucht werden.

   Nach 1 bis stündigem Kochen ist die Umsetzung beendet, worauf man von dem abgeschiedenen kohlensauren Kalk abfiltriert und die klare, schwach   alkalisehe     Natronsalzlosung   bis zur gewünschten Konzentration eindampft. Die konzentrierte Lösung bringt man in ein hölzernes   Rührgefäss ; in welchem   man sie   mit 4-25 20% ig3r Sahsäjre   bei   30-10'unter   gutem Rühren ansäuert. 



  Nach dem   Kaltrühren   ist der Extrakt zur Verwendung fertig. 



   Während man bisher die Laugen entweder nur mit Kalk oder nur mit Soda behandelt und somit Gerbmittel erhalten hat, welche entweder noch Kalk oder noch schweflige Säure enthielten, führt die   Vereinigung beider Massnahmen   in Verbindung mit dem darauffolgenden Zusatz von Säuren im ganz bestimmten   Verhältnis   zu den vorhandenen Ligninalkalisalzen zu Gerbmitteln, welche praktisch frei sind von genannten schädlichen Stoffen und welche, z. B. bei Verwendung von Salzsäure, ausser den gerbendwirkenden Stoffen nur noch Kochsalz enthalten, welches einen ganz unschädlichen, für manche Zwecke   erwünschten Zusatz darstellt. Bisher hat man der Art und der Menge des Säurezusatzes keinen besonderen Wert beigemessen. So schlägt z.

   B. eine der in der Einleitung erwähnten Veröffentlichungen   

 <Desc/Clms Page number 2> 

 in erster Linie die   Mitanwendung verdünnter Säuren nach   der Gerbung vor und stellt diesem Verfahren den Zusatz von Sänre vor oder während der Gerbung als gleichwertig an die Seite. Auch soll nach dieser Vorschrift die Säure lediglich zu dem'Zweck angewendet werden. die beim Gerben freiwerdenden Alkalien zu binden, um Missfarbigwerden des Leders zu vermeiden..   \ndere   Vorschläge gehen sogar dahin, die Ligninsalze enthaltenden Lösungen ganz ohne Säurezugabe zu verwenden. Demgegenüber beruht die vorliegende Erfindung wesentlich auf der Erkenntnis. dass es wichtig ist, die Säure in ganz bestimmten Verhältnissen zu den vorhandenen Ligninalkalisalzen zuzugeben.

   Lösungen, wie'sie nach vorliegendem Verfahren durch Umsetzen der Ligninkalksalze mit Alkalikarbonat erhalten werden, haben wie gefunden wurde, keine   Gerbwirkung.   Dagegen wird. wie gefunden wurde. ein Optimum an Gerbwirkung erzielt, wenn der Säurezusatz so geregelt wird, dass mindestens die Hälfte der zur Umsetzung der Ligninalkalisalze theoretisch erforderlichen Menge und höchstens die zur Umsetzung theoretisch erforderliche Gesamtmenge gegeben wird. Gibt man weniger Säure als der Hälfte der Theorie entspricht. so ist die Gerbwirkung um so schwächer, je geringer der Säurezusatz ; gibt man dagegen mehr als der Theorie entspricht, so werden für   Gerbzweeke   unerwünschte mineralsaure Extrakte erhalten.

   Das   überraschende Ergebnis, dass   bereits die Hälfte der zur völligen Umsetzung erforderlichen Säure genügt. 
 EMI2.1 
   zurückzuführen   sein dürfte. Das vorliegende Verfahren ermöglicht in einfachster Weise die richtige Bemessung des   Säurezusatzes   insofern, als die zur Umsetzung der   ligninsauren Kalksalze verbrauchte   Soda ohne weiteres als Massstab für die   Bemessung des Säurezusatzes   dient. 



   Zwecks Erzielung eines Klebstoffs ist zwar schon vorgeschlagen worden. Sulfillauen. so wie sie 
 EMI2.2 
 Teil mit   kohlensaurem Alkali umzusetzen   und dann noch etwas Oxalsäure oder schweflige Säure zuzugeben. um die dunklere Färbung des Klebmittels in eine hellere zu verwandeln.   Dass   der Zusatz von etwas Oxalsäure dem Säurezusatz nach vorliegender Erfindung nicht entspricht. geht zweifelsfrei daraus hervor. dass die betreffende Vorschrift besagt, dass die   entstandene Natronverbindung des organischen Körpers,   von welcher noch etwas oxalsaurer Kalk. entfernt wird, am besten in diesem Zustand verwendet wird. 



  Die weiterhin genannte   schweflige   Säure kann schon deshalb nicht als Zerlegungsmittel in Betracht kommen, weil sie überhaupt nicht imstande ist.   ligninsulfosaures   Natron zu zersetzen. In der gleichen Veröffentlichung ist noch gesagt worden, dass die aus dem Osmoseapparat kommende, nicht diffundierte Flüssigkeit den Klebstoff, welcher zugleich die tierische Haut zu gerben vermag, besitzt.

   In Wirklichkeit ist aber weder fertiger Klebstoff, noch fertiger Gerbstoff vorhanden : vielmehr bedarf der nicht diffundierte Flüssigkeitsteil der Weiterbehandlung derart, dass zwecks Erzielung von Klebstoff. wie vorher ausgeführt, mit Soda versetzt werden soll, während zum Zweck der Gerbstoffgewinnung das in der Einleitung bereits erwähnte Verfahren vorgeschlagen wird, durch unmittelbaren Zusatz von   Schwefelsäure   den Kalk als Gips auszufällen. Gegenüber letzterem Verfahren erfolgt bei vorliegender Erfindung die Aus- 
 EMI2.3 
 setzung der   ligninsauren Alkalisalze,   in bestimmtem Verhältnis zugegeben. 



   Bei   Durchführung vorliegenden Verfahrens   verfährt man vorteilhaft derart, dass man die Sulfitlauge mit Kalkmilch übersättigt, da hierbei, wie gefunden wurde, auch andere störende Verunreinigungen insbesondere solche harziger Natur mit niedergerissen werden. Hierauf setzt man die verbleibende Lösung mit Soda um und gibt zu der vom Niederschlag getrennten Flüssigkeit die Hälfte der zur   Um-   setzung der ligninsauren Alkalisalze theoretisch erforderlichen Salzsäure. 



   Durch Eindampfen der nach vorliegendem Verfahren erhaltenen Lösung erhält man hochwirksamen Gerbextrakt, welcher neben den bereits erwähnten   Vorziigen der Abwesenheit sclädlicher und     unerwünschter   Stoffe noch den besonderen Vorteil stets gleichmässiger Wirksamkeit besitzt, eine für geregelten Gerbbetrieb wichtige Eigenschaft, die den meisten aus Sulfitahlauge hergestellten Extrakten abgeht.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung eines Gerbmittels aus Sulfitzelluloseablauge, dadurch gekennzeichnet. dass die mit Kalk, kohlensaurem Kalk oder dgl. auch von der in gebundenem Zustande vorhandenen srhwefligen Säure befreite Lauge zur Entfernung des Kalks mit Alkaliverbindungen, welche, wie z. B.
    Alkalikarbonat, die Eigenschaft haben, den an die Ligninsauren gebundenen Kalk auszufällen, versetzt wird, worauf die geklärte Flüssigkeit mit Säuren, vorzugsweise Salzsäure, in solchen Mengen behandelt wird, dass die zugesetzte Säuremenge nicht wesentlich geringer als die Hälfte der zur Umsetzung der Ligninalkalisalze erforderlichen und nicht wesentlich höher als die zur Umsetzung erforderliche Gesamtmenge ist.
AT90340D 1919-01-27 1919-01-27 Verfahren zur Gewinnung eines Gerbmittels aus Sulfitzelluloseablauge. AT90340B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT90340T 1919-01-27

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT90340B true AT90340B (de) 1922-12-11

Family

ID=3610608

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT90340D AT90340B (de) 1919-01-27 1919-01-27 Verfahren zur Gewinnung eines Gerbmittels aus Sulfitzelluloseablauge.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT90340B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AT90340B (de) Verfahren zur Gewinnung eines Gerbmittels aus Sulfitzelluloseablauge.
DE389549C (de) Verfahren zur Gewinnung eines Gerbmittels aus Sulfitcelluloseablauge
DE2055292B2 (de) Verfahren zum fraktionieren von ligninsulfonsaeuren
DE490053C (de) Verfahren zur Aufarbeitung von Ablaugen der Zellstoffkochung mit Natriumsulfit
DE420802C (de) Verfahren zur Herstellung von Gerbstoffen aus Sulfitcelluloseablauge
DE564738C (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfitzellstoff
DE490384C (de) Verfahren zum Erweichen pflanzlicher Fasern durch Natriumsulfid
DE967724C (de) Verfahren zum Aufbereiten der beim Aufschluss von zellulosehaltigen Materialien anfallenden Ablaugen
DE388226C (de) Verfahren zur Gewinnung von Salzen wasserloeslicher Saeuren
DE479909C (de) Verfahren zur Gewinnung von festen Gerbmitteln aus Sulfitcelluloseablauge
DE348905C (de) Verfahren zur Herstellung von Metallhydroxyden
DE970879C (de) Verfahren zur Behandlung von Sulfitzellstoffablauge zwecks Erleichterung ihrer Eindampfung
AT121247B (de) Verfahren zum Gewinnen von Zellstoff durch Aufschließen von Pflanzenfasergut.
AT60909B (de) Verfahren zur Herstellung von gärbarem Zucker bzw. Spiritus aus konzentrierter Zelloselösung.
DE719436C (de) Verfahren zur Herstellung von Cyannatrium
DE456350C (de) Herstellung von konzentrierten Cyanalkalilaugen
DE386470C (de) Verfahren zur Herstellung von Metallsalzen synthetischer Gerbstoffe
DE331742C (de) Verfahren zum Leimen und Traenken von Papier und Papierwaren
AT88650B (de) Verfahren zur Herstellung eines Gerbmittels aus Sulfitzelluloseablauge.
AT44501B (de) Verfahren zum Neutralisieren wässeriger Salzlösungen.
DE244816C (de)
DE467937C (de) Verfahren zur Herstellung von Natrium-Calciumlaktat
DE765522C (de) Verfahren zur Herstellung von Gerbstoff aus Sulfitablauge
DE802002C (de) Verfahren zur Gewinnung eines Aluminium-Ligningerbstoffes aus Sulfitablauge
AT75065B (de) Verfahren zur Herstellung eines Gerbextraktes aus Sulfitzelluloseablauge.