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Verfahren zur Gewinnung eines Gerbmittels ans SulfitzeIluloseablauge.
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z. B. Alaun zu versetzen, zwecks Erzielung gerbsaurer Metallsalze unter Abscheidung von Gips. Die so gewonnenen Gerblaugen enthalten stets noch für Gerbzweeke unerwünschten Kalk, sei es in Form von Kalksalzen der Gerbstoffsäuren, sei es in Form von Gips.
Ein weiterer Vorschlag geht dahin, Sulfitlauge, so wie sie ist, oder nach Versetzen mit Kalkmilch bis zur schwach alkalischen Reaktion durch einen Osmoseapparat zu leiten und den nicht diffundierten Teil zwecks Weiterverarbeitung auf Gerbstoff ganz oder teilweise durch Schwefelsäure von Kalk zu befreien. Auch hierbei ist eine kalkfreie Lösung nicht zu erzielen.
Weiterhin ist vorgeschlagen worden, Sulfitlaugen durch Soda von Kalk zu befreien und die dann
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während oder nach dem Gerbprozess verdünnte Säure zugesetzt wird zwecks Neutralisation der beim Gerben freiwerdenden, das Leder äusserlich und im Schnitt missfarbig machenden Alkalien. Derartige Gerh- laugen sind praktisch unbrauchbar, da sie die für die Gerbung sehr schädliche schweflige Säure enthalten.
Zwecks Erziehmg von Gerbbrühen, welche frei sind von Kalk und schwefliger Säure, ist schliesslich noch angeregt worden, durch Erhitzen oder Behandeln im Vakuum die Lauge von der Hauptmenge von schwefliger Säure und Calciumsulfit zu befreien, die noch vorhandene freie und gebundene schweflige
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der freien schwefligen Säure durch Eindampfen mit Alkalikarbonat oder-bikarbonat zu versetzen und danach mit einer kalkfällenden Säure, wie Schwefelsäure, Oxalsäure oder Phosphorsäure, zu behandeln.
Bei diesen Verfahren wird zwar der in der Lauge vorhandene Kalk praktisch vollständig entfernt. nie ! ! t aber die in der Lauge enthaltene gebundene schweflige Säure. Säuert man nachher die Gerbbrühe an. so erhält man freie schweflige Säure in der Gerbflüssigkeit, die den Gerbprozess äusserst nachteilig beeinflusst.
Nach vorliegendem Verfahren erhält man Gerbmittel von ausgezeichneter Gerbwirkung, weicht' frei sind von schädlichen Bestandteilen, insbesondere von schwefliger Säure und Kalk. in technix-h einfachster Weise dadurch, dass man die in den Ablaugen vorhandenen Säuren, wie schweflige Säure.
Ligninsäure usw., oder deren ungesättigte Salze mit Kalk oder dgl. in gesättigte Salze überführt, wodurch alle schweflige Säure als neutraler schwefligsaurer Kalk ausgefällt wird, hierauf die von den ausgefallenen Stoffen befreite Lösung mit geeigneten Alkaliverbindungen, z. B. Alkalikarbonat, versetzt, zwecks
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lich mehr als theoretisch zur vollkommenen Umsetzung erforderlich ist, verwendet wird.
Beispiel :
100 kg Sulfitzelluloseablauge 7-8 Bê werden zum Kochen erhitzt und langsam mit Ätzkalk in dünnem Brei bis zur schwach alkalischen Reaktion versetzt. Nach Y2 bis Istündigenm Kochen filtriert man von dem ausgeschied ? nen Niedersehlag, der aus schwefligsäurem und schwefelsaurem Kalk aus Eisenhydroxyd und schmierigen organischen Stoffen besteht, ab. Das klare, wieder zum Kochen erhitzte Filtrat wird zur Umsetzung in das Natronsalz mit so viel Soda versetzt, bis eine abfiltrierte Probe weder mit weiterer Sodalösung noch mit Chlorbarium eine Fällung gibt, wozu gewöhnlich ca. 2'0 kg Soda gebraucht werden.
Nach 1 bis stündigem Kochen ist die Umsetzung beendet, worauf man von dem abgeschiedenen kohlensauren Kalk abfiltriert und die klare, schwach alkalisehe Natronsalzlosung bis zur gewünschten Konzentration eindampft. Die konzentrierte Lösung bringt man in ein hölzernes Rührgefäss ; in welchem man sie mit 4-25 20% ig3r Sahsäjre bei 30-10'unter gutem Rühren ansäuert.
Nach dem Kaltrühren ist der Extrakt zur Verwendung fertig.
Während man bisher die Laugen entweder nur mit Kalk oder nur mit Soda behandelt und somit Gerbmittel erhalten hat, welche entweder noch Kalk oder noch schweflige Säure enthielten, führt die Vereinigung beider Massnahmen in Verbindung mit dem darauffolgenden Zusatz von Säuren im ganz bestimmten Verhältnis zu den vorhandenen Ligninalkalisalzen zu Gerbmitteln, welche praktisch frei sind von genannten schädlichen Stoffen und welche, z. B. bei Verwendung von Salzsäure, ausser den gerbendwirkenden Stoffen nur noch Kochsalz enthalten, welches einen ganz unschädlichen, für manche Zwecke erwünschten Zusatz darstellt. Bisher hat man der Art und der Menge des Säurezusatzes keinen besonderen Wert beigemessen. So schlägt z.
B. eine der in der Einleitung erwähnten Veröffentlichungen
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in erster Linie die Mitanwendung verdünnter Säuren nach der Gerbung vor und stellt diesem Verfahren den Zusatz von Sänre vor oder während der Gerbung als gleichwertig an die Seite. Auch soll nach dieser Vorschrift die Säure lediglich zu dem'Zweck angewendet werden. die beim Gerben freiwerdenden Alkalien zu binden, um Missfarbigwerden des Leders zu vermeiden.. \ndere Vorschläge gehen sogar dahin, die Ligninsalze enthaltenden Lösungen ganz ohne Säurezugabe zu verwenden. Demgegenüber beruht die vorliegende Erfindung wesentlich auf der Erkenntnis. dass es wichtig ist, die Säure in ganz bestimmten Verhältnissen zu den vorhandenen Ligninalkalisalzen zuzugeben.
Lösungen, wie'sie nach vorliegendem Verfahren durch Umsetzen der Ligninkalksalze mit Alkalikarbonat erhalten werden, haben wie gefunden wurde, keine Gerbwirkung. Dagegen wird. wie gefunden wurde. ein Optimum an Gerbwirkung erzielt, wenn der Säurezusatz so geregelt wird, dass mindestens die Hälfte der zur Umsetzung der Ligninalkalisalze theoretisch erforderlichen Menge und höchstens die zur Umsetzung theoretisch erforderliche Gesamtmenge gegeben wird. Gibt man weniger Säure als der Hälfte der Theorie entspricht. so ist die Gerbwirkung um so schwächer, je geringer der Säurezusatz ; gibt man dagegen mehr als der Theorie entspricht, so werden für Gerbzweeke unerwünschte mineralsaure Extrakte erhalten.
Das überraschende Ergebnis, dass bereits die Hälfte der zur völligen Umsetzung erforderlichen Säure genügt.
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zurückzuführen sein dürfte. Das vorliegende Verfahren ermöglicht in einfachster Weise die richtige Bemessung des Säurezusatzes insofern, als die zur Umsetzung der ligninsauren Kalksalze verbrauchte Soda ohne weiteres als Massstab für die Bemessung des Säurezusatzes dient.
Zwecks Erzielung eines Klebstoffs ist zwar schon vorgeschlagen worden. Sulfillauen. so wie sie
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Teil mit kohlensaurem Alkali umzusetzen und dann noch etwas Oxalsäure oder schweflige Säure zuzugeben. um die dunklere Färbung des Klebmittels in eine hellere zu verwandeln. Dass der Zusatz von etwas Oxalsäure dem Säurezusatz nach vorliegender Erfindung nicht entspricht. geht zweifelsfrei daraus hervor. dass die betreffende Vorschrift besagt, dass die entstandene Natronverbindung des organischen Körpers, von welcher noch etwas oxalsaurer Kalk. entfernt wird, am besten in diesem Zustand verwendet wird.
Die weiterhin genannte schweflige Säure kann schon deshalb nicht als Zerlegungsmittel in Betracht kommen, weil sie überhaupt nicht imstande ist. ligninsulfosaures Natron zu zersetzen. In der gleichen Veröffentlichung ist noch gesagt worden, dass die aus dem Osmoseapparat kommende, nicht diffundierte Flüssigkeit den Klebstoff, welcher zugleich die tierische Haut zu gerben vermag, besitzt.
In Wirklichkeit ist aber weder fertiger Klebstoff, noch fertiger Gerbstoff vorhanden : vielmehr bedarf der nicht diffundierte Flüssigkeitsteil der Weiterbehandlung derart, dass zwecks Erzielung von Klebstoff. wie vorher ausgeführt, mit Soda versetzt werden soll, während zum Zweck der Gerbstoffgewinnung das in der Einleitung bereits erwähnte Verfahren vorgeschlagen wird, durch unmittelbaren Zusatz von Schwefelsäure den Kalk als Gips auszufällen. Gegenüber letzterem Verfahren erfolgt bei vorliegender Erfindung die Aus-
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setzung der ligninsauren Alkalisalze, in bestimmtem Verhältnis zugegeben.
Bei Durchführung vorliegenden Verfahrens verfährt man vorteilhaft derart, dass man die Sulfitlauge mit Kalkmilch übersättigt, da hierbei, wie gefunden wurde, auch andere störende Verunreinigungen insbesondere solche harziger Natur mit niedergerissen werden. Hierauf setzt man die verbleibende Lösung mit Soda um und gibt zu der vom Niederschlag getrennten Flüssigkeit die Hälfte der zur Um- setzung der ligninsauren Alkalisalze theoretisch erforderlichen Salzsäure.
Durch Eindampfen der nach vorliegendem Verfahren erhaltenen Lösung erhält man hochwirksamen Gerbextrakt, welcher neben den bereits erwähnten Vorziigen der Abwesenheit sclädlicher und unerwünschter Stoffe noch den besonderen Vorteil stets gleichmässiger Wirksamkeit besitzt, eine für geregelten Gerbbetrieb wichtige Eigenschaft, die den meisten aus Sulfitahlauge hergestellten Extrakten abgeht.