DE348905C - Verfahren zur Herstellung von Metallhydroxyden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Metallhydroxyden

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DE348905C
DE348905C DE1915348905D DE348905DD DE348905C DE 348905 C DE348905 C DE 348905C DE 1915348905 D DE1915348905 D DE 1915348905D DE 348905D D DE348905D D DE 348905DD DE 348905 C DE348905 C DE 348905C
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    • C01B13/00Oxygen; Ozone; Oxides or hydroxides in general
    • C01B13/14Methods for preparing oxides or hydroxides in general
    • C01B13/36Methods for preparing oxides or hydroxides in general by precipitation reactions in aqueous solutions
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F7/00Compounds of aluminium
    • C01F7/02Aluminium oxide; Aluminium hydroxide; Aluminates
    • C01F7/34Preparation of aluminium hydroxide by precipitation from solutions containing aluminium salts

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von metallhydroxyden. Es ist bekannt, Aluminiumsalze fein verteilt in alkalische Fällungsflüssigkeit einzutragen oder sowohl mit gasförmigem als auch wässerigem Ammoniak zu behandeln, um pulverförmige, leicht aus-,vaschbare Alüminiumhydroxydniederschläge zu erhalten. Bei dieser Arbeitsweise waren bisher jedoch nur äquivalente Verhältnisse üblich, unter denen aber gar kein reines Alum.iniumhydroxyd, sondern ein komplexer Niederschlag entsteht, der große Mengen Ammoniumsalze, Ammoniak und Säureradikal einschließt. - Die Folge ist, daß bei Benutzung dieser bekannten Arbeitsweise für technische Zwecke Säureverluste mit in Kauf genommen werden mußten, die das ganze Verfahren unwirtschaftlich machen.
  • Die Erfindung bringt demgegenüber die Erkenntnis, daß die Anwendung eines vielfachen Überschusses an Ammoniak einen Niederschlag; aus reinem Alumniniumhydroxyd ohne Beimengungen von Ammoniak oder Säure liefert, noch dazu in leicht filtrierbarer, gut auswaschbarer und wasserarmer Form. Gegenstand der Erfindung ist, darauf fußend, ein Verfahren zur Herstellung von Metallhydroxyden, einzeln oder in Mischung, insbesondere von Aluminiumhydroxyd, durch Behandlung von Metallsalz mit Ammoniak im vielfachen Überschuß. Im Anschluß daran wird die Mutterlauge nach dem Abfiltrieren des Niederschlags mittels gasförmigen Ammöniaks oder starker Ammoniakflüssigkeit so weit angereichert, daß wieder der vielfache Ammoniaküberschuß für eine erneute l+ällung vorhanden ist, so daß durch Weiber-Benutzung der Mutterlauge eine solche Anreicherung an dem entstandenen Ammonsalz erzielt wird, daß dieses von selbst oder nach geringem Eindampfen auskristallisiert.
  • Die verblüffende Wirkung der Einführung eines vielfachen Überschusses an AmmoniaIefällungsmitteln wird durch folgende Versuchsergebnisse belegt. Bei Fällung von Aluminiumsulfat mit Ammoniak im äquivalenten Verhältnis oder anderthalbfacher Menge schloß der entstehende Niederschlag 26 bis 28 kg Schwefelsäureanhydrid für je ioo kg Al, 0, ein. Beim zwei-- und zweieinhalbfachen Betrag an Ammoniak sank die zurückgehaltene Menge Schwefelsäureanhydrid auf etwa io kg, und bei dem vierfachen Überschuß fiel sie auf nur etwa i kg.
  • Im Anfangsfalle, beim Äquivalentverhältnis, gehen also bei der Herstellung von einer Tonne Aluminiumoxyd 26o und mehr Kilogramm Schwefelsäureanhydrid verloren, während der Ausfall durch die Einführung des vielfachen Überschusses auf zu vernachlässigende Spuren herabgedrückt wird.
  • Nach der Anmeldung verfährt man derart, daß Ammoniak, sei es flüssig, wässerig oder gasförmig, in hohem Überschuß auf Metallsalze, die in fester Form oder in Lösung vorliegen, zur Einwirkung. kommt. Es sind deshalb möglichst konzentrierte Ammoniaklösungen zu verwenden, soweit wässerige in Frage kommen, zumeist solche, die die handelsüblichen im Sättigungsgrad übersteigen.
  • Nach der Beendigung des Umsetzungsprozesses zwischen dem konzentrierten überschüssigen Ammoniak und dem Metallsalze wird die Ammonsalzlauge von dem Metallhydroxydniederschlag abgezogen, durch Ein-?eitung von gasförmigem Ammoniak oder Zufügung hochkonzentrierten wässerigen Ammoniaks.bzw.- flüssigen Ammoniaks mit diesem Fällungsmittel angereichert und sodann zum Umsatz weiteren Metallsalzes benutzt. Diese Wiederverwendung mit zwischenliegender Anreicherung wird so lange durchgeführt, bis der Sättigungsgrad der Abfallauge so groß ist, daß das Ammonsalz sofort auskristallisiert, oder zur Erreichung dieses Erfolges nur ganz wenig Wasser zu verdampfen ist.
  • Anstatt die Ablauge erst nach dem Abziehen mit frischem Ammoniak anzureichern, kann auch während des Umsatzes Ammoniakgas eingeleitet werden. Ferner kann, anstatt die Ammoniakflüssigkeit in die Metallsalzlösung oder über das feste Metallsalz zu gießen, auch umgekehrt das Metallsalz in die überschüssige gesättigte Ammoniakflüssigkeit oder die angereicherte Ablauge früherer Her-_ Stellung eingetragen werden. Der vielfache Überschuß ist also mit einem Anreicherungsverfahren verknüpft, wodurch eine automatische Durchführung der Metallhydroxydgewinnung zustande kommt. Sonderbarerweise gestattet nämlich die von der ersten Fällung abgezogene Ammoniumsulfatlauge starke Anreicherung bzw. Einleitung von Ammoniak, da sich Ammoniak und Ammoniumsulfat gegenseitig nicht stören.
  • Festes Metallsalz kann in pulveriger Form, mit und ohne Kristallwasser, unter Umständen also nach vorhergehender Entwässerung eingeführt werden. Besonders günstig ist die stückige Form.
  • Stückiges Salz ergibt einen wasserärmeren Niederschlag. Bei vergleichsweisem Arbeiten mit pulverigem und stückigem Aluminiumsulfat lieferte letzteres einen für die Verarbeitung überlegenen, besonders gutartigen Niederschlag. Diese Sonderform der Verwendung stückigen Metallsalzes ist also praktisch sehr wichtig. An und für sich ist bei Benutzung pulverförmigen Salzes zu beachten, daß der Niederschlag nicht aufgerührt wird. Will man also zur Förderung der Umsetzung zwischen NH3 und Aluminiumsalz oder der Auslaugung der Ammonsalze aus dem Niederschlage die Lauge bewegen, so sehe man auf jeden Fall darauf, daß diese an dem Niederschlag so vorbeibewegt wird, daß letzterer nicht in Bewegung gerät.
  • Die Verwendung von wässerigem Ammoniak, dessen Volumen im Verhältnis zur angewendeten Gewichtsmenge Aluminiumsalz sehr groß ist, ist nachteilig, da dünne Ammonsulfatlaugen entstehen, zu deren Verdampfung erhebliche Kohlenmengen erforderlich sind. Vergegenwärtigt man sich, daß zu i t ÄIuminiumsulfat, die etwa i5o kg Al, 0a enthält, 4. cbm Ammoniaklösung von 0,934 spei. Gew. verwendet werden, so enthalten diese rund 3 ioo 1 Wasser neben rund 64o kg Ammoniak; beim Umsatz- mit der Säure bildet das Ammoniak etwa 6oo kg Ammonsulfat, so daß also im Liter Wasser nur etwa rund aoo g (N HJ z SO, enthalten sind. Hierbei sind allerdings noch nicht Konzentrationssteigerungen berücksichtigt, die sich ergeben durch die Einwanderung von Wasser in das entstehende Aluminiumhydroxyd, . sei es, daß dasselbe Konstitutions-, Ouellungs- öder Netzwasser aufnimmt.
  • Es wunde nun die überraschende Feststellung gemacht, daß man nicht nur die dünnen Laugen erheblich mit Arnmoniumsulfat anreichern kann, sondern daß man auch große Mengen wässeriges Ammoniak erspart, wenn man die Gesamtmenge des umzusetzenden Aluminiumsulfats nicht auf einmal, sondern in kleinen Anteilen einträgt.
  • Man kann die Umsetzung zwischen Ammoniak -und Aluminiumsalz sowohl in der Wärme wie in der Kälte vornehmen. Auf jeden Fall ist sie in relativ kurzer Zeit auch in der Kälte beendigt, und es ist auffallend, daß auch aus dem stückigen Material das Auslaugen des Ammonsulfates recht rasch stattfindet. Zweckmäßig ist es, bei dem Umsatz das stückige Material so zu lagern, daß es allseits leicht von der ammonialkalischen Lauge umspült werden kann, und daß man das umzusetzende Material höher lagert, damit ein Abfließen der Ammonsalzlauge leicht erfolgt.
  • Es muß schließlich noch etwas über die Konzentration der Metallsalz- bzw. Aluminiumsalzlösungen erwähnt werden. Diese ist so hoch zu treiben, daß die betreffenden Metallhydroxyde, insbesondere das Aluminiumhydroxyd, nicht mehr in. gallertartigem oder gelatinösem, sondern mindestens in pastösem Zustande ausfallen. Diese Mindestkonzentration ist von Fall zu Fall bei den einzelnen Metallsalzen durch Versuche zu bestimmen. Endlich sei noch bemerkt, daß man bei Verwendung feiner Metall- bzw. Aluminiumsalze diese, sofern sie Kristallwasser enthalten, auch nach ihrer Entwässerung verwenden kann, wodurch man zwar einen relativ feinkörnigen, jedoch gut filtrierbaren Niederschlag erhält.
  • Nach dem beschriebenen Verfahren lassen sich alle durch Ammoniak fällbaren Metallsalze, insbesondere Aluminiumsalze, in die entsprechenden Hydroxyde verwandeln, besonders ist es geeignet, zur Herstellung von Aluminiumhydroxyd aus reinen oder verunreinigten Aluminiumsalzen, die man durch den, Aufschluß von tonerdehaltigen Materialien aller Art mittels Säuren, insbesondere mittels Schwefelsäure, erhält. In diesem Falle hat man die betreffenden Aluminiumsalze von den unlöslichen Kieselsäurerückständen abzufiltrieren und durch Verdampfung des Wassers entweder hochzukonzentrieren, oder so weit zu sättigen, daß dann die Aluminiumsalze aus den Lösungen auskristallisieren. Diese sind naturgemäß durch Eisen und andere Salze verunreinigt.

Claims (3)

  1. PATENT-ANSPRÜcHE: i. Verfahren zur Herstellung von Metallhydroxyden für sich oder in Mischung, insbesondere von Aluminiumhpdroxyd, in leicht filtrierbarer und auswaschbarer Form, dadurch gekennzeichnet, daß Metallsalz mitAmmoniak im vielfachenÜberschuß behandelt wird, worauf die Mutterlauge nach dem Abfiltrieren des Niederschlags mittels gasförmigen Ammoniaks oder starker Ammoniakflüssigkeit so weit angereichert wird, daß wieder der viel-fache Ammoniaküberschuß für eine erneute Fällung vorhanden ist, um durch dauernde Weiterbenutzung der Mutterlauge eine solche Anreicherung an gebildetem Ammonsalz zu erzielen, daß dieses von selbst oder nach geringem Eindampfen auskristallisiert.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Metallsalz in stückiger Form benutzt wird.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallsalz in kleinen Anteilen in die vielfach überschüssige Ammoniakflüssigkeit oder die Metallauge eingetragen wird.
DE1915348905D 1915-01-22 1915-01-22 Verfahren zur Herstellung von Metallhydroxyden Expired DE348905C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1178835B (de) * 1959-12-23 1964-10-01 Gulf Research Development Co Verfahren zur Herstellung von hochgradig reinem ªÃ-Aluminiumoxyd

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1178835B (de) * 1959-12-23 1964-10-01 Gulf Research Development Co Verfahren zur Herstellung von hochgradig reinem ªÃ-Aluminiumoxyd

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