AT75065B - Verfahren zur Herstellung eines Gerbextraktes aus Sulfitzelluloseablauge. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Gerbextraktes aus Sulfitzelluloseablauge.Info
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Description
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Verfahren zur Herstellung eines Gerbextraktes aus Sulfitzelluloseablauge.
Die Ablauge von den Sulfitzelluloséfabriken enthält für die Gerbtechnik wertvolle Stoffe. Sie können in zwei Hauptgruppen verteilt werden, von welchen die Stoffe der einen Gruppe von den Hautfasern in der Weise aufgenommen werden, dass sie sich später aus dem fertigen Leder nicht auswaschen lassen. Sie gehen also mit den Hautfasern eine un- lösliche Verbindung ein und sind deshalb als gerbstoffähnliche Stoffe (gerbende Stoffe") zu bezeichnen. Die Stoffe der anderen Hauptgruppe werden von den Poren der Haut bzw. des Leders aufgenommen, ohne irgend eine Verbindung mit den Hautfibern einzugehen.
Sie lassen sich also auswaschen. Diese Körper sind auch von grosser Bedeutung für die Gerbtechnik, da ein grösserer Teil derselhen Zuckerarten sind, welche durch eine Gärung die für das Gerben nötigen organischen Säuren erzeugen.
Die Ablauge kann nicht direkt verwendet werden, da sie ausserdem einige für die Haut bzw. das Leder schädliche Stoffe enthält : freie schweflige Säure, Eisen und- Kalk, welche.'u entfernen sind. Die schweflige Säure wird durch Verdampfung, Eisen und Kalk werden durch einen Fällungsprozess durch Zusatz von Stoffen, welche mit Eisen und Kalk unlösliche Verbindungen bilden, entfernt.
Es kommt selbstverständlich darauf an, einen Extrakt herzustellen, welcher möglichst viel von gerbstoffähnlichen Körpern enthält. In der Lauge ist gewöhnlich das Verhältnis zwischen gerbenden Stoffen"und nicht gerbenden"Stoffen ungefähr 1 : 1. Etwa dies Verhältnis soll auch der fertige Extrakt aufweisen. Da das Eisen als Oxydvorbindung vorhanden ist, kann es selbstversttindlich mit Alkalien bzw. kohlensauren Alkalien und der Kalk mit kohlensauren Alkalien gefällt werden. Hiedurch erhält man einen Extrakt, der von Eisen und praktisch auch von Kalk frei ist, in dem aber das Verhältnis zwischen gerbenden Stoffen" und ,,nicht gerbenden Stoffen" geändert ist, indem ein bedeutender Teil ,,gerbender Stoffe" in "nicht gerbende Stoffe"verwandelt ist.
Der Überschuss an kohlensauren Alkalien wird auch so gross, dass der Aschengehalt des Extraktes bedeutend wird.
Wird Ammoniumkarbonat verwendet, so wird natürlich der Aschengehalt niedrig
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und Pottasche in Betracht kommen, fa der Extrakt bei dieser Behandlung stark alkalisch wird, so muss nachher eine Säure zugesetzt werden, bis der Extrakt den gewünschten Säuregrad erhätt. Beispielsweise enthält ein Extrakt, der durch vollständige Fällung mit
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fällenden Säure, wie Oxalsäure oder Schwefelsäure, in der Lage ist, einen Extrakt von irgend weichem erwünschten Typus herzustellen. Um einen Extrakt, in welchem das ursprüngliche Verhältnis zwischen ,,gerbenden" und ,,nicht gerbenden" Stoffen beibehalten ist, zu erreichen, wird eine gewisse Menge, z. B, Soda, über den Neutralisationspunkt zugesetzt.
Hiedurch wird Eisen und der grösste Teil des Kallkos gefällt.
Der Rest des Kalkes wird mit einer kalkfilllenden Säure, z. B. Oxalsäure oder Schwefelsäure, gefällt.
Will man einen Extrakt herstellen, welcher ausschliesslich zur Füllung des fertigen leaders dienen soll, als Ersatz z. B. für Glukose, so spielt das Verhältnis zwischen ,,gerbenden" und ,,nicht gerbenen" Stoffen nicht die Rolle wie bei dem Vorgerben des Leders. Man kann einen Extrakt mit niedrigerem Gehalt an gerbenden Stoffen"ver- wenden, wenn nur alle Extraktivstoffe vorhanden sind. Einen solchen Extrakt erhält man durch Vergrösserung des Sodazusatzes, wodurch etwas mehr hall in Form von Karbonat ausgefällt wird und man spart an teurerer kalkfällender Säure. Der von Kalk und Eisen befreite Extrakt ist schwach alkalisch oder schwach sauer, je nach der Weise, in welcher der Fäll nngsprozess geführt ist.
Etwas von dem in der Lauge vorhandenen Zucker kann unter Umständen zu Saccharat umgebildet sein, wodurch die Gärungsfähigkeit des Extraktes vermindert wird.
Da Zucker bei seiner Gärung die für den Gerbprozess notwendigen Säuren bildet, ist es von besenderer Wichtigkeit, dass der Zucker vorhanden ist, und zwar in gärungsfäliiger Form Zu dem alkalischen bzw. schwach sauren Extrakt wird so viel einer organischen
Säure zugesetzt, bis der Extrakt die notwendige Azidität besitzt, welche den verschiedenen
Gerbzwecken entspricht. Hierauf wird der Extrakt in einem Verdampfungsapparat auf die gewünschte Konzentration gebracht, wodurch auch eine Spaltung von eventuellem Saccharat bzw. Invertierung stattfindet.
Beispiel :
Eine gewisse Menge Ablauge von ca. 7 Bé wird in einem Verdampfungsapparat bis auf passende Konzentration. 16 bis 18"Be konzentriert. Hiedurch wird die freie schweflige Säure ganz entfernt. Im warmen Zustande wird mit einer passenden Menge Alkalikarbonat,
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Soda erforderlich. Anstatt 9 y Soda worden über den Neutralisationspunkt hinaus z. l !.
18'/pro Liter ursprünglicher Lauge zugesetzt. Zur Fällung des Kalkes würden in diesem Falle ca. 29 g Soda nötig sein. Nach dem Absetzen wird von dem Niederschlage abgezogen oder filtriert und der Rest des Kalkes wird mit einer kalkfällenden Säure vollständig gefällt. Dem Filtrat wird zur Zersetzung eventuellen Saccharates bzw. Inversion so viel organische Säure hinzugefügt, dass der Extrakt die für die verschiedenen Gerbzwecko passende Azidität erhält. Alsdann wird er auf die gewünschte Konzentration gebracht.
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enthielt.
Claims (1)
- PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung eines Gerbextraktes aus Sulfitzelluloseablauge, dadurch gekennzeichnet, dass die in bekannter Weise durch Eindampfen von freier schwefliger Säure befreite Ablauge zur Fä11ung des Eisens und der Hauptmenge des Kaltes mit kohlensaurem Alkali etwas über den Neutralisationspunkt versetzt, filtriert, dann der EMI2.6 fortiggestellt, wobei durch letztere Säue ventuell vorhandenes Saccharat zersetzt bzw. die Inversion von Zucker bewirkt wird. EMI2.7
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| DE75065X | 1914-05-05 |
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