DE248055C - - Google Patents

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DE248055C
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waste liquor
tanning
chromium compounds
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chromium
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 248055 KLASSE 28«. GRUPPE
in DRESDEN.
Gerbverfahren. Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. August 1910 ab.
Es sind bereits verschiedene Verfahren bekannt geworden, nach denen die Ablauge der Sulfitcellulosedarstellung als Gerbmittel Verwendung finden soll. y
Ebenso ist schon vorgeschlagen worden,'heben der Ablauge Chromverbindungen zu verwenden. Hierbei wurde zunächst so verfahren, daß das Leder in getrennten Bädern mit Ablauge und Chromverbindungen behandelt wurde.
ίο Vorgeschlagen ist aber auch schon ein Bad, welches Ablauge und Chromverbindungen zugleich enthielt. In der über diese Arbeitsmethode vorhegenden Literatur ist hervor-P gehoben, daß die Verbindung der Gerbsäuren
ι5 der Lauge mit Chromoxyd wasserlöslich ist.
Diese Angaben zeigen, daß hier mit sehr dünnen Lösungen gearbeitet wurde und eine interessante Reaktion löslicher Chromverbindungen auf Ablauge nicht erkannt war.
Es ist nämlich anderseits bekannt geworden, daß Chromverbindungen eine eigenartige Wirkung auf die organischen Bestandteile der Lauge ausüben, derart, daß ein Gelatinieren der Ablauge eintritt, welches sich bis zum Festwerden und Unlöslichwerden der Ablauge steigern läßt. Da die Ablauge der Sulfitcellulosedarstellung eine eigentliche Gerbwirkung nur in geringem Maße hat, so kommt sie wesentlich nur als Füllmittel in Betracht. Hier ist aber ihre große Wasserlöslichkeit hinderlich, da sie leicht wieder ausgewaschen wird. Es ist deshalb von Wichtigkeit, wenn man die Eigenschaft der Leichtlöslichkeit der Ablauge beschränkt. Hierzu eignen sich lösliche Chromverbindungen, ζ. Β.
Bichromate, vorzüglich. Bei dem erwähnten bekannten Gerbverfahren, bei welchem neben Ablauge auch Chromverbindungen zur Anwendung kommen, sollen diese ausschließlich die bekannte Gerbwirkung auf das Leder ausüben. Bei dem vorliegenden Verfahren dagegen kommt diese Wirkung gar nicht in Betracht. Die Chromverbindungen werden vielmehr nur zugegeben, um die leichte Wasserlöslichkeit der organischen Bestandteile der Ablauge herabzudrücken und damit die Möglichkeit einer zu weitgehenden Auswaschung der Ablauge als Füllmittel zu verringern. Um diese Wirkung auf die Ablauge in praktisch brauchbarer Weise zu erreichen, ist die Anwendung eines verhältnismäßig großen Prozentsatzes nötig, und dann tritt ein leicht zu weitgehendes Festwerden der Lauge ein, wodurch die Qualität des Leders leiden kann. Um die Reagenzien in genügender Konzentration anwenden zu können, ohne eine weitgehende Erstarrung der Ablauge befürchten zu müssen, wendet man neben Ablaugen und Chronisalzen Glyzerin an. Es ist bekannt, daß das Glyzerin konservierende und erweichende Eigenschaften hat, und daß es Klebstoff enthaltende Massen am Festwerden hindert. Es ist deshalb auch schon zur Mitverwendung in den Gerbereien vorgeschlagen worden. Für das vorliegende Verfahren kommen aber weder die fäulniswidrigen noch die erweichenden Eigenschaften des Glyzerins gegenüber Klebemitteln in Betracht.
Letztere beruhen darauf, daß das Glyzerin das Austreten des Lösungswassers aus
Lagerexemplai
den Klebstoffen verhindert oder an die Stelle des Wassers tritt, so daß der Klebstoff nicht fest werden kann. Beim vorliegenden Verfahren wirkt das Glyzerin anders. Bei der Einwirkung der Chromsalze auf die Ablauge tritt ein Festwerden der ganzen Masse als Folge eines rein chemischen Prozesses ein, gleichgültig, ob Wasser entfernt wird oder nicht. Das Festwerden beruht also hier auf ganz anderen Ursachen als
ίο das Festwerden von Klebmitteln, das nur eintritt, wenn das Lösungsmittel, z. B. das Wasser, entfernt wird. In dem vorliegenden Falle übt das Glyzerin eine überraschende Wirkung aus, indem es den chemischen Prozeß zwischen Chromsalzen und Ablauge derart beeinflußt, daß sich diese Reaktion für den Gerbprozeß praktisch verwerten läßt. Man verwendet eine fertige Mischung von Ablauge, Chromsalzen und Glyzerin. Die Haut nimmt diese Mischung gern auf, die eine leicht gerbende Wirkung ausübt, aber wesentlich zu einer Beschwerung des Leders mit organischen Substanzen beiträgt.
Zur besseren Einwirkung auf die Haut kann man diese vorteilhaft in ein evakuiertes Gefäß geben, in das dann die Gerbflüssigkeit eingelassen wird.
Für bestimmte Zwecke kann die Gerbflüssigkeit auch mit anderen Gerbmitteln gemischt werden; ebenso können Farbstoffe oder andere Mittel zugesetzt werden. Die für Gerbzwecke bekannte Entkalkung der Lauge ist auch hier zu empfehlen.
Als Anführungsbeispiel diene folgendes:
Auf 100 kg einer entkalkten Lauge von 30 ° Be. nimmt man 5 kg einer kalt konzentrierten Lösung von doppelt chromsaurem Natron und 10 kg Glyzerin von 28 ° Be.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Gerbverfahren unter Anwendung der Ablauge der Sulfitcellulosefabrikation sowie löslicher Chromverbindungen, dadurch ge- ( kennzeichnet, daß neben Lauge und Chromverbindungen noch Glyzerin zur Anwendung kommt.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE975049C (de) * 1954-05-11 1961-07-20 Franz Pelikan Verfahren zur Herstellung eines Kittes oder Klebers, insbesondere zum Aufkleben von Belaegen auf Boeden
DE4321077A1 (de) * 1993-06-24 1995-01-05 Dyckerhoff Ag Verfahren zur Depression der Allergien verursachenden Wirkung von wasserlöslichem Cr·V··I· in Zementen und/oder zementhaltigen Zubereitungen

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE975049C (de) * 1954-05-11 1961-07-20 Franz Pelikan Verfahren zur Herstellung eines Kittes oder Klebers, insbesondere zum Aufkleben von Belaegen auf Boeden
DE4321077A1 (de) * 1993-06-24 1995-01-05 Dyckerhoff Ag Verfahren zur Depression der Allergien verursachenden Wirkung von wasserlöslichem Cr·V··I· in Zementen und/oder zementhaltigen Zubereitungen

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