DE438371C - Verfahren zur Herstellung von kolloidalen Metallen, Metalloiden bzw. von Verbindungen beider - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von kolloidalen Metallen, Metalloiden bzw. von Verbindungen beider

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DE438371C
DE438371C DEC26395D DEC0026395D DE438371C DE 438371 C DE438371 C DE 438371C DE C26395 D DEC26395 D DE C26395D DE C0026395 D DEC0026395 D DE C0026395D DE 438371 C DE438371 C DE 438371C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J13/00Colloid chemistry, e.g. the production of colloidal materials or their solutions, not otherwise provided for; Making microcapsules or microballoons
    • B01J13/0004Preparation of sols
    • B01J13/0043Preparation of sols containing elemental metal

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Dispersion Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Colloid Chemistry (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von kolloidalen Metallen, Metalloiden bzw. von Verbindungen beider.
  • Die Gewinnung kolloidaler Metalle nach den bisher bekannt gewordenen Verfahren gestaltet sich verhältnismäßig umständlich und wirtschaftlich ungünstig, so daß die Anwendung dieser Körper eine beschränkte geblieben ist Wie in der Menschen-und Tierheilkunde einwandfrei festgestellt ist, werden die als stark antiseptische Körper bekannten Salze des Kupfers, Silbers, Quecksilbers oder Verbindungen des Arsens usw. in ihrer Giftwirkung wesentlich durch diese Elemente oder ihre Sauerstoffverbindungen in kolloidalem Zustand übertroffen, und infolgedessen sind erheblich geringere Mengen zur Erzielung des gewünschten Erfolges nötig als bei Salzen o. dgl. in Lösung oder bei Verbindungen in irgendeiner anderen Form. Außerdem wird die meist unerwünschte Ätzwirkung von löslichen Sletallsalzen der in Frage stehenden Art vermieden. Durch alle diese Eigenschaften erscheinen derartige kolloidale Elemente oder Verbindungen auch ganz besonders zur Bekämpfung von Pflanzenschädlingen jeder Art und zum Holzschutz geeignet, da die nach dem Verdunsten des Wassers zurückbleibenden Elemente oder Verbindungen sehr schnell durch den Einfluß der Luft wasserbeständig fixiert und teilweise durch organische Stoffe der Pflanzen oder des Holzes gebunden werden. Für diese letzteren Zwecke, d. h. des Pflanzen- und Holzschutzes wurden bisher lösliche Schwermetallsalze der verschiedensten Art verwendet, wobei insbesondere auf die ausgedehnte Anwendung derartiger Stoffe beim Wein- und Obstbau sowie bei der Konservierung und Imprägnierung von Telegraphenmasten und Eisenbahnschwellen hingewiesen sei. Bei der Anwendung von gelösten Kupfer-, Quecksilber- usw. Salzen ist man merkwürdigerweise seit Jahrzehnten trotz mannigfacher Fehler stehengeblieben, wie beispielsweise heute noch wie vor 30 Jahren Kupfersulfat, welches an sich auf grüne Pflanzen ätzend wirkt, im Weinbau in Form der bekannten Kupferkalkbrühe benutzt wird, trotzdem man dabei schon in mechanischer Hinsicht Schwierigkeiten der verschiedensten Art findet und obgleich über die dabei in Wirksamkeit tretende Kupferverbindung noch wenig Klarheit herrscht. Ebenso ist es bei einer Reihe anderer Pflanzenschutzmittel, bei denen Metallverbindungen Verwendung finden, deren Wirkungswert bisher weder in chemischer noch physiologischer Beziehung einwandfrei feststeht und die man rein empirisch irgendwie zusammenmischt. Ähnlich wie beim Pflanzenschutz liegen die Verhältnisse bei der Holzkonservierung, wo ebenfalls als die zuverlässigsten -Mittel seit langer Zeit Salze des Quecksilbers, Kupfers, Eisens oder Arsenverbindungen angesehen und verwendet werden. Bei Anwendung von Schwermetallsalzen führt die hydrolytische Abspaltung der Säure, meistens Schwefelsäure, zur Zerstörung des Holzes, während andererseits die Löslichkeit der angewendeten Salze in Wasser einer Dauerwirkung hindernd im Wege steht.
  • Alle diese Übelstände werden bei Anwendung kolloidaler Elemente und Verbindungen auch für diese technischen Zwecke vermieden, so daß es nur darauf ankommt, die Herstellung dieser Stoffe wirtschaftlicher zu gestalten, als es nach den bisher bekannt gewordenen Verfahren möglich war. Nach dem hier in Frage stehenden Verfahren wird diese Möglichkeit in hervorragze-ridem Maße geboten, indem man als Schutz, lvolloid die gleichzeitig stark reduzierend/wirkende Sulfitzellstoffablauge - verwende.. Man kann dabei die Reduktions--,w-irkung der Ablauge je nach Bedarf mit der Emulsionskolloidwirkung verbinden, indem man beispielsweise bei der Herstellung kolloidaler Metalle oder Metalloxydulverbindungen Metallsalzlösungen mit der Sulfitzellstoffablauge behandelt, wobei man zweckmäßig die frei werdende Säure durch Zusatz von Alkali oder alkalischen Erden bindet. So gelingt es, in wirtschaftlich sehr günstiger und einfacher Weise Kupfer, Silber Quecksilber, Arsen usw. sowohl als Elemente wie als Verbindungen in kolloidaler Form zu erhalten, wodurch außerordentlich. wertvolle und vielseitig anwendbare Präparate geschaffen werden.
  • Es ist vorgeschlagen worden, Sulfitzellstoffablauge zu verwenden, um bei der Neutralisierung von Metallsalzen mittels basischer Stoffe die Ausscheidung unlöslicher basischer Verbindungen zu vermeiden und Lösungen von Metallsalzen, die gegenseitig Fällungen bewirken, ohne solche vereinigen zu können.
  • Demgegenüber beruht die Erfindung auf der Beobachtung, daß bei Gegenwart von Sulfitzellstoffablauge die Fällung von Metallen und Metallverbindungen in kolloidaler Form erfolgt, wobei die reduzierenden Eigenschaften der Sulfitzellstoffablauge selbst zur Überführung von Metallsalzen in Metalloxydulverbindungen bzw. Metalle in kolloidaler Form benutzt werden können. Da es unter anderem der Zweck des Verfahrens gemäß der Erfindung ist, kolloidale Elemente oder Verbindungen herzustellen, so müssen - auch die Versuchsbedingungen, insbesondere z. B. die Stärke oder Menge der verwendeten Alkalien, diesem Ziel angepaßt werden. Während also bei dem bekannten Verfahren, wo es sich darum handelt, die Bildung von Niederschlägen zu vermeiden, schwächere Basen bzw. geringere Mengen Alkali verwendet werden, tritt die Bildung der kolloidalen Produkte erst bei der Verwendung entsprechend stärkerer Basen ein, die eine Fällung des betreffenden Stoffes bewirken.
  • Will man die Metalle oder Metalloxydulverbindungen herstellen, so erhitzt man die Metallsalzlösungen zweckmäßig unter Zusatz von Alkali mit einer genügenden Menge Sulfitablauge so lange, bis die gewünschte Stufe erreicht ist, und fällt dann das entstandene Gel nach irgendeiner Methode aus. Sollen dagegen irgendwelche andern in Wasser unlöslichen Verbindungen, wie Sulfite, Sulfate der alkalischen Erden usw., hergestellt werden, so kann man so verfahren, daß der betreffende Stoff in einer entsprechend verdünnten Lösung von Sulfitzellstoffablauge gefällt wird, wobei als neu und eigenartig zu betonen ist, daß die Sulfitzellstoffablauge eine derartige Fällung sowohl in saurer wie in alkalischer Lösung gestattet, eine Eigenschaft, die keinem andern Schutzkolloid innewohnt. So läßt sich Bariumsulfat aus einer Bariumsalzlösung in Sulfitzellstoffablauge mit Schwefelsäure kolloidal fällen, ohne daß die festen Bestandteile der Ablauge selbst ausgeschieden werden. Erst durch Zusatz größerer Salzmengen oder von Alkohol tritt eine Ausflockung des entstandenen Kolloides ein.
  • Man kann die Sulfitablauge sowohl im rohen als auch im gereinigten Zustand verwenden. Für medizinische Zwecke insbesondere muß sie auf irgendwelchem Wege von Kalk, Eisen, freier Säure usw. befreit und dann zweckmäßig im luftverdünnten Raum in bekannter Weise eingedickt werden. Die Anwendbarkeit derartiger kolloidaler Stoffe ist eine unbegrenzte; sowohl für technische als auch für medizinischpharmazeutische und kosmetische Zwecke kommen sie in Betracht. Sie können für sich oder in Verbindung mit Ö1-, Harz- und anderen organischen Emulsionen der Sullitablauge verwendet werden und eignen sich insbesondere zur Bekämpfnng von Parasiten jedweder Art, zur Imprägnierung und Appretur von Holz und Geweben, für Gerbereizwecke und vieles andere mehr. Zweckmäßige Zusätze, wie beispielsweise andere reduzierende Stoffe, Kolloide, Füllkörper usw., können ebenfalls bei dem Verfahren sinngemäß angewendet werden.
  • Beispiele.
  • I. 100 g Sulfitzellstoffablauge werden mit Kalk neutralisiert und das von ausgeschiedenem Gips getrennte Filtrat mit 100 g einer Ioprozentigen Quecksilberchloridlösung, zweckmäßig unter Zugabe von etwas Natron- oder Kalilauge, so lange erhitzt, bis alles Quecksilber in kolloidale Form übergeführt ist. Durch Eindampfen im luft verdünnten Raum und Ausfällen mit Alkohol oder in sonst bekannter Weise wird das entstandene kolloidale Quecksilber in reiner Form gewonnen.
  • 2. In 400 g Sulfitzellstoffablauge löst man 100 g Kupfersulfat heiß auf, neutralisiert mit Kalk oder Barythydrat und erhitzt das von den ausgeschiedenen Sulfaten getrennte Filtrat nach allmählicher Zugabe von 100 g Ioprozentiger Natronlauge so lange, bis das zuerst ausgeschiedene Kupferhydroxyd in kolloidales Kupferoxydul oder kolloidales metallisches Kupfer übergeführt ist. Auch diese Präparate lassen sich in bekannter Weise aus der Salzlösung abscheiden und so in reinem Zustand gewinnen.
  • 3. In 500 g Sulfitzellstoffablauge löst man 50 g Kaliumbichromat auf, neutralisiert mit Kalk und erhitzt die von dem ausgeschiedenen Gips getrennte Lösung unter Zusatz von I50 g 30 prozentiger Natronlauge, bis alles Chrom in kolloidales Chromoxydhydrat übergeführt ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von kolloidalen Metallen, Metalloiden bzw. von Verbindungen beider, dadurch gekennzeichnet, daß man die zur Herstellung dieser Stoffe erforderlichen chemischen Umsetzungen durch Erhitzen der Reaktionsgemische in Gegenwart von Sulfitablauge ausführt, und zwar ist das Erhitzen bis zur völligen Überführung in den kolloidalen Zustand dwrchzuftihren.
DEC26395D 1916-10-10 1916-10-10 Verfahren zur Herstellung von kolloidalen Metallen, Metalloiden bzw. von Verbindungen beider Expired DE438371C (de)

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