DE722468C - Verfahren zur Herstellung neuer organischer Antimonverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung neuer organischer Antimonverbindungen

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DE722468C
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DE
Germany
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antimony
antimonic acid
solution
compounds
organic
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Expired
Application number
DES140986D
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English (en)
Inventor
Paul Louis Gailliot
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Rhone Poulenc SA
Original Assignee
Rhone Poulenc SA
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F9/00Compounds containing elements of Groups 5 or 15 of the Periodic System
    • C07F9/90Antimony compounds

Description

  • Verfahren zur Herstellung neuer organischer Antimonverbind'ungen Es sind bereits zahlreiche durch Kombination von Antimonsäure mit organischen Basen erhaltene Verbindungen beschrieben worden. Diese haben jedoch den Nachteil, daß ihre Lösungen, wenn man sie mit einer selbst verdünnten. Natriumchloridlösung mischt, sich trüben, weshalb man bei ihrer therapeutischen Verwendung jede Verdünnung mit einer isotoni:schen Natriumchloridlösung verhindern muß. Außerdem können nach. der Injektion in dem Blutserum Niederschläge entstehen, wie dies z. B. der Fall ist, wenn man eine Lösung von antimonsaurem Diäthylamin dem Pferdeserum zugibt; nach Ablauf von einigen Minuten setzen sich in dem Biehälter, in dem man die Mischung vornimmt, Kristalle ab. Man hat bereits versucht, diesem Übelstand zu begegnen, indem man den Lösungen der antimonsauren Amine Zuckerstoffe zusetzt, aber die Stabilisierung wird nur oberhalb einer bestimmten Konzentration an Zucker erreicht. Will man die Lösung durch isotonische Natriumchloridflü ssigkeit verdiinnen, so entstehen sofort Niederschläge.
  • Der Erfinder hat nun gefunden, daß man beim Kombinieren der Antimonsäure mit Polyoxyaminen, die mindestens zwei an .derselben Kohlenstoffkette gebundene Hydroxylgruppen aufweisen, neue Erzeugnisse erhält, die auch in Gegenwart von Natriumchlorid beständig, ferner wenig ;giftig sind und dank ihrer antiprotozoischen Eigenschaften in der Therapie verwendbar sind. Gemäß vorliegender Erfindung gewinnt man diese Verbindungen, indem man Antimonsäure oder ihre funktionellen Abkömmlinge auf polyhydroxylierte Amine, die wenigstens zwei Hydroxylgruppen an derselben Kohlenstoffkette aufweisen, oder auf ihre mit den ersteren Verbindungen reaktionsfähigen Salve einwirken läßt; man kann so die feuchte Antimonsäure auf die vorstehend gekennzeichneten Polyoxyamine einwirken lassen. Man kann die Antimonsäure aber auch durch die Halogenverbindungen des 5wertigen Antimons ersetzen. Im letzteren. Falle ist es jedoch erforderlich, eine Base hinzuzufügen, die die in Freiheit gesetzte Halogenwasserstoffsäure zu binden vermag. Man erhält ferner auch die gleichen Produkte, wenn man von bereits bekannten antimonsauren Aminen ausgeht, indem man das darin enthaltene Amin durch die äquivalente Menge eines polyhydroxylierten Amins ersetzt oder indem man von einem antimonsauren Salz ausgeht, das durch Doppelumsetzung mit einem Salz des Polyoxyamins ein unlösliches Salz und das antimonsaure Salz des Polyoxyamins zu bilden vermag, indem man z. B. antimonsaumea Calcium auf oxalsaures Methylglucamin :einwirken läßt.
  • Man kann ferner die gleichen Erzeugnisse auch erhalten, wenn man bei den vorstehend angegebenen Verfahren die Verbindungen des 5wertigen Antimons durch die entsprechenden Verbindungen des 3wertigen Antimons ersetzt, wobei man jedoch auf die Kondensationsreaktion eine geeignete Oxydation, so z. B. mit Wasserstoffsuperoxyd, folgen lassen muß, um das ganze Antimon in die 5wertige Verbindung überzuführen.
  • Die nach vorstehend beschriebenen Verfahren erhaltenen antimonsauren Verbindungen der Polyoxyamine können aus ihren Lösungen nach den üblichen Verfahren in fester Form abgetrennt werden, so z. B. durch Verdampfen des Lösungsmittels oder durch Ausfällen des Salzes mit einem Nichtlöser.
  • Die nach der Reaktion in. der Kälte abgetrennten Salze sind in Wasser vollkommen löslich, und ihre Lösungen sind beständig. Man kann nach Belieben saure oder neutrale Salze erhalten; um die sauren Salze in die neutralen Salze überzuführen, muß man sie mit einer Menge von polyhydroxylierter Base neutralisieren, die zur Erhaltung des gewünschten pH-Wertes ausreicht. Diese Neutralisation muß, um beständig zu sein, in der Wärme, so z. B. gegen 8o', ausgeführt werden, und zwar nur nach einer genügenden Erhi:tzungsdauer. Wenn die benutzte polyhydroxylierte Base auf die Ebene des polarisierten Lichtes wirkt, so bemerkt man gleichzeitig eine Abänderung des Drehungsvermögens der Lösung, die nach einer genügenden Erhitzungsdauer auf einem Wert stehentleibt, der von dem Anfangswert verschieden ist. Die auf diese Weise erhaltenen neutralen Lösungen sind beständig. Wenn man die Salze, die sie enthalten, in fester Form abtrennt, so erhält f man Erzeugnisse, die durch Wiederauflösen unmittelbar neutrale Lösungen ergeben, die beständig und noch weniger giftig sind als die anfänglich erhaltenen. Beispiele i. Zu einer Lösung, bestehend aus 67,5 g N-Methylglucamin, 120,5g Diäthylamin und 175 g Wasser, fügt man unter Abkühlen eine Lösung, die 25o ccm Chloroform und i oo g Antimonpentachlorid enthält.
  • Man gießt das Chloroform ab, filtriert die wäßrige Lösung »nd gießt diese in Alkohol. Das antimonsaure Methylglucamin trennt sich in festem Zustand ab, während das Diäthylaminchlorhydrat gelöst bleibt. Man filtriert, wäscht auf dem Filter und trocknet im Vakuum, Ausbeute 113g. Die Analyse ergibt bei diesem Erzeugnis 32,0% Sb und 3,8% N.
  • Das Erzeugnis löst sich im Wasser vollständig auf und ergibt dabei eine klare Lösung, die auch in Gegenwart von Natriumchlorid beständig bleibt. Diese Lösung ist sauer: PH :3. Man kann sie mit Methylglucamin neutralisieren. Wenn man das Neutralisieren jedoch in der Kälte vornimmt, so erscheint die saume Reaktion durch Erhitzen wieder. Um eine Lösung von einem beständigen PH-Wert zu erhalten, der beliebig zwischen 3 und 8 liegt, muß man das Neutralisieren auf dem Wasserbad bei einer Temperatur von etwa 8o° vornehmen.
  • Man kann natürlich auch das feste Produkt unmittelbar herstellen, das eine neutrale Lösung oder eine solche von einem PH-Wert zwischen 3 und 8 ergibt. So kann man 9o g Methylglucamin an Stelle der vorstehend angegebenen 67,5 g anwenden und die Lösung 1/2 Stunde auf dem Wasserbad erhitzen, bevor man sie in Alkohol gießt; man erhält darin ein festes Erzeugnis, das eine Lösung von PH 6,5 ergibt.
  • 2. 20 g N-Methylglucaminoxalat, gelöst in ioo ccm Wasser, digeriert man mehrere Stunden lang auf dem Wasserbad mit einem Calciumantimoniatteig, wie man ihn nach Senderens (B1.3, 21, [18g9}, S.53) aus 20 g Antimontrichlorid herstellt. Man filtriert, konzentriert darin das Filtrat auf ein kleines Volumen und fällt schließlich mit Alkohol aus. Ausbeute 22 g. Die wäßrige Lösung des Körpers ist in Gegenwart von Natriumchlorid beständig.
  • 3. Zu einer Lösung, bestehend aus 12,7 g N-Methylglucamin, i i g Diäthylamin und 40 9 Wasser, fügt,man unter Abkühlen eine Lösung von i 1, 5 g Antimontrichlorid in 3 5 ,ccm Chloroform.
  • Die wäßrige Lösung wird mit der Menge Wasserstoffsuperoxyd behandelt, die zur Umwandlung des 3wertigen Antimons in 5wertiges Antimon erforderlich ist. Man konzentriert die Lösung und fällt dann mit Alkohol. Ausbeute 16 g. i Die wäßrige Lösung des Körp-exs ist in. Gegenwart von Natriumchlorid beständig.
  • 4. Zu einer wäßrigen Lösung, die 6 g Galactamin, hergestellt nach R o u x (Ann. Ch. Phys., [8], 1, 83, 1904), und 9 g Diäthylamin enthält, fügt man unter Abkühlung 7,5 g Antimonpentachlorid in 3o'ocm Chloroform gelöst. Man vertreibt das Chloroform, erhitzt auf dem Wasserbad, konzentriert die Lösung, filtriert sie und fällt das antimonsauze Galactamin mit Alkohol aus.
  • Die wäßrige Lösung des Erzeugnisses ist in Gegenwart von Natriu2nchlorid beständig. Man erhält in gleicher Weise das antirnonsaure Glucamin, wenn man von dem Glucamin ausgeht, wie es nach R o u x (a. a. O.) erhalten wird.
  • Die wäßrige Lösung des Erzeugnisses ist in Gegenwart von Natriumchlorid -beständig.
  • 5. Zu feuchter Antimonsäuze, die Tran aus 20g Antimontrichlorid nach Senderen s (Bull. Soe. Chim. [3] 21, 1899, S.49) erhalten hat, fügt man 5o ccm destilliertes Wasser und neutralisiert dann, indem man Aminopropandiol (L. K n o r r, Ber. der deutschen Gesellschaft 32, 752, 1899) hinzufügt. Die erhalteneLösung wird in Alkohol gegossen, worin sich das antimonsaure Salz des Aminopropandiols abscheidet. Ausbeute 25g.
  • Die Lösungen dieses Produktes beginnen, wenn sie mit Natriumchlorid gemischt werden, erst nach Verlauf von mehreren Tagen auszufällen.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung neuer organischer Antimonverbndungen"dadurch gekennzeichnet, daß man Antimonsäuxe oder sich während der Reaktion bildende Antimonsäure mit solchen organischen polyhydroxyliierben Aminen neutralisiert, die wenigstens zwei Hydroxylgruppen an derselben Kohlenstoff kette aufweisen..
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man von Antimoniaten anderer organischer Basen ausgeht und diese durch die gekennzeichneten polyhydroxylierten Amine ersetzt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man an Stelle der Antimonsäure Halogenverbindungen des 5wertigen Antimons verwendet und. die bei der Reaktion frei werdende Halogenwasserstoff säure durch eine Base bindet.
  4. 4. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man an Stellte von Derivaten des 5wertigen. Antimons solche des 3wertigen Antimons verwendet und auf die Kondensation eine Oxydation folgen läßt, die dä,s ganze Antimon in die 5wertige Form verwandelt.
DES140986D 1939-05-11 1940-05-07 Verfahren zur Herstellung neuer organischer Antimonverbindungen Expired DE722468C (de)

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