AT93053B - Verfahren zur Herstellung kolloidaler Metalle, metallähnlicher Metalloide und deren Verbindungen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung kolloidaler Metalle, metallähnlicher Metalloide und deren Verbindungen.

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  Verfahren zur Herstellung kolloidaler Metalle, metallähnlicher Metalloide und deren
Verbindungen. 
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   Es ist zwar bereits vorgeschlagen worden, Sulfitzellstoffablauge zu verwenden, um bei der Neutrali-   siebung   von Metallsalzen mittels basischer Stoffe die Ausscheidung unlöslicher basischer Salze zu vermeiden und Lösungen von Metallsalzen, die gegenseitig Fällungen bewirken, ohne solche vereinigen zu können. Ferner hat man vorgeschlagen, durch Behandlung von Magnesiumoxyd und Zinkoxyd bzw. von Salzen dieser mit Sulfitzellstoffablauge in der Kälte oder in der Wärme als Appretur-und Klebmittel brauchbare, klar in Wasser lösliche Produkte herzustellen, die aus Gemischen der ligninsulfosauren Salze dieser Metalle mit andern Salzen bestehen. Dabei handelt es sich also um Herbeiführung chemischer Umsetzungen zwischen Bestandteilen der Sulfitablauge mit Magnesiumoxyd bzw. Zinkoxyd unter Bildung von molekular in Wasser löslichen Salzen.

   Demgegenüber beruht die vorliegende Erfindung auf der Beobachtung, dass es durch geeignete Behandlung, insbesondere der Schwermetalle und   metallähnlichen Metalloide   bzw. ihrer Verbindungen mit Zellstoffablaugen in der Wärme   möglich   ist, die   unlöslichen   Metalle und Metalloide 

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 bzw. deren unlösliche Verbindungen in kolloidaler Form zu erhalten, wobei man die reduzierenden Eigenschaften der Zellstoffablauge selbst zur Überführung von Metallsalzen in   Metalloxydulverbindl1ngcll   bzw. in kolloidaler Form benutzen kann.

   Wie sich gezeigt hat, sind die Leichtmetalle, wie insbesondere auch die Erdalkalimetalle sowie Magnesium und Zink und ihre   unlöslichen   Verbindungen auf diese Weise nicht bzw. nur durch eine ausserordentlich lange Behandlung unter hohem Erhitzen und Druck in den kolloidalen   Zustand überführbar.   



   Will man nach dem neuen Verfahren die Metalle oder   Metalloxyddiverbindungen   herstellen, so erhitzt man die   Metallsalzlösungen zweckmässig   unter Zusatz von Alkali, mit einer genügenden Menge Sulfitzellstoffablauge so lange, bis die gewünschte Stufe erreicht ist und fällt dann das entstandene Gel nach irgendeiner Methode aus.

   Sollen dagegen irgendwelche andein in Wasser unlöslichen Verbindungen, wie Sulfide, Sulfate der alkalischen Erden usw. hergestellt werden, so kann man so verfahren, dass der betreffende Stoff in einer entsprechend verdünnten Lösung von Sulfitzellstoffablauge gefällt wird, wobei als neu und eigenartig zu betonen ist, dass die Sulfitzellstoffablauge eine derartige Fällung sowohl in saurer wie in alkalischer Lösung gestattet, eine Eigenschaft, die keinem andern Schutzkolloid innewohnt. 
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 fällen, ohne dass die festen Bestandteile der Ablauge selbst ausgeschieden werden. Erst durch Zusatz grösserer Salzmengen oder von Alkohol tritt eine Ausflockung des entstandenen Kolloides ein. 



   Man kann aber auch in der Weise verfahren, dass man bereits von den betreffenden   wasserunlöslichen   Verbindungen der Metalle   bzw. metallähnlicher   Metalloide oder von diesen Elementen selbst ausgeht und diese Stoffe möglichst fein verteilt mit den Ablaugen der Zellstoffabrikation, insbesondere Sulfitzellstoffablauge, aufs innigste so lange unter Erhitzen und gegebenenfalls auch unter Druckanwendung durcharbeitet, bis die Umwandlung in kolloidale oder fast kolloidale Form bewirkt ist. Dabei wird dann also der Umweg über die Lösungen der Metallsalze od. dgl. vermieden und die Fällung dieser mit Alkalien oder auf andere Weise gespart.

   Man kann hier in weiten Grenzen variieren, je nach dem beabsichtigten Zweck und kann auch auf diese Weise durch längeres Erhitzen, wobei gleichzeitig die Reduktionswirkung der Ablaugen ausgenutzt und gegebenenfalls durch Zusatz von Alkali erhöht werden kann, kolloidales Oxydul oder das Metall selbst erzielen. Ähnlich lassen sich die Oxyde oder Sulfide von Elementen, wie Quecksilber, Silber, Cer, Arsen usw., in einfacher und wirtschaftlicher Form nach diesem Verfahren in kolloidalem Zustand erhalten. 



   Bei beiden Verfahrensarten kann man sowohl Sulfitzellstoffablauge wie Natronzellstoffablauge, u. zw. entweder im rohen oder im gereinigten Zustand verwenden. Für medizinische Zwecke insbesondere muss die Ablauge auf irgendwelchem Wege von Kalk, Eisen, freier Säure usw. befreit und dann zweck- 
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   Das Anwendungsgebiet derartiger Präparate ist ein unbegTenzt grosses und überall gegeben, wo man bisher schon die betreffenden Ausgangsstoffe verwendet hat, wie insbesondere Medizin. Veterinärmedizin, Kosmetik, Pflanzenschutz, Gerberei, Imprägnierung von Holz, Geweben u. a. m. 



   Die gemäss der Erfindung gewonnenen kolloidalen Stoffe können für sich oder in Verbindung mit   Öl-,   Harz-und andern organischen Emulsionen oder Zellstoffablaugen verwendet werden.   Zweckmässige   Zusätze, wie beispielsweise andere   reduzierende Stoffe, Kolloide, Füllkörper   usw., können ebenfalls bei dem Verfahren sinngemäss angewendet werden.

   Sollten derartige Präparate Anwendung als Pflanzenschutzmittel finden, u. zw. in Form von Lösungen zum Verspritzen   ähnlich   wie Kupferkalkbrühe usw., so benutzt man, um die Haftfähigkeit auf den Pflanzenteilen zu erhöhen und die   Wasserlöslichkeit   herabzusetzen, zweckmässig Zusätze voluminöser anorganischer Stoffe, wie Aluminiumhydrat, Gips,   Barium-   karbonat, Kalk usw. oder Gemische derselben, wie sie in vielfacher Form zur Bekämpfung von Rebschädlingen meist in Verbindung-mit Kupfersulfat seit langem Anwendung finden.

   Infolge des ausserordentlich hohen fungiziden   Wirkungswertes der   hier beschriebenen kolloidalen Stoffe, der dem der Metallsalze erheblich überlegen ist, kann man auch in gewissen Fällen, beispielsweise bei der Bekämpfung von Rebschädlingen usw., schwache Kupferkalkbrüben durch Zugabe geringer Mengen der kolloidalen Gifte   verstärken,   wobei die   Kupferlmlkmischung   die Haftfestigkeit der Kolloidstoffe gleichzeitig erhöht. 



   Sollen die hergestellten kolloidalen Stoffe für medizinische Zwecke Anwendung finden, so kann es   zweckmässig   sein, sie von den Ballaststoffen besonders anorganischer Natur, die aus den Zellstoffablaugen stammen oder bei Ausfällung der unlöslichen Verbindungen zugesetzt sein können, zu befreien und dies kann durch Dialyse geschehen. 



   Beispiele :
1. 100 g Sulfitzellstoffablange werden mit Kalk neutralisiert und das von   ausgeschiedenem   Gips getrennte Filtrat mit 100 g einer 10%igen Quecksilberchloridlösung, zweckmässig unter Zugabe von etwas Natron-oder Kalilauge so lange erhitzt, bis alles Quecksilber in kolloidale Form übergeführt ist. 



  Durch Eindampfen im luftverdünnten Raum und Ausfällen mit Alkohol oder in sonst bekannter Weise wird das entstandene kolloidale Quecksilber in reiner Form gewonnen. 



   2. In 400 g Sulfitzellstoffablauge löst man 100 g Kupfersulfat heiss auf, neutralisiert mit Kalk oder   Barythydrat   und erhitzt das von den ausgeschiedenen Sulfaten getrennte Filtrat nach allmählicher Zugabe 

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 von   lOOg 10% iger Natronlauge solange,   bis das zuerst ausgeschiedene   Kupferhydroxyd   in kolloidales Kupferoxydul oder kolloidales metallisches Kupfer übergeführt ist. Auch diese Präparate lassen sich in bekannter Weise aus der Salzlösung abscheiden und so in reinem Zustand gewinnen. 
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 erhitzt die von dem ausgeschiedenen Gips getrennte Lösung unter Zusatz von 150 g 30% iger Natronlauge, bis alles Chrom in   kolloidales Chromoxydhydrat übergeführt ist.   



   4.   100 g Kupferoxyd   werden mit einer Mischung von je 50   g Natronzellstoff- und Sulfitzellstoff-   ablauge (eingedickt auf eine. Konsistenz von etwa   300 Bé)   aufs feinste verrieben und dann so lange unter   Umrühren   in einem geschlossenen Gefäss auf etwa   1100 erhitzt,   bis eine einheitliche völlig kolloidale, d. h. in jedem Mengenverhältnis in Wasser kolloidal lösliche Masse entstanden ist. 



   5.50 g rotes Quecksilberoxyd werden mit 25 g durch fraktionierte Fällung mit Salzen erhaltenes Extrakt aus Sulfitzellstoffablauge und. 50 g Wasser im Autoklaven unter   Umrühren   so lange erhitzt. bis das rote   Quecksilberoxyd   völlig in kolloidales Quecksilber   übergeführt   ist. 



   6.10   g frisch   gefälltes Silberoxyd wird mit 10g eingedickter, mit Natronlauge bis zur stark alkalischen   Reaktion versetzter Sulfitablauge und 20 g Wasser innig verrührt.   zwei Stunden lang am Rückflusskühler unter   Umrühren   auf etwa   1100 erhitzt,   bis eine völlig einheitliche Masse von kolloidalem Silber entstanden ist. die man in an sich bekannter Weise durch Dialyse reinigt. 



   7. Zu 100 g eines nach Beispiel 4 erhaltenen   kolloidalen Kupferpräparates gibt   man 100 g   Aluminium-   sulfat gelöst in 500 g Wasser, rührt so lange um, bis eine einheitliche Lösung entstanden ist und neutralisiert dann mit einer   Aufschwemmung   von 100 g gebranntem Kalk und 400 g Wasser. Man kann aber 
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 präparat in üblicher Weise mit Wasser auf, neutralisiert mit Kalkmilch und fÜllt das ganze auf   100l   Wasser auf. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung kolloidaler Metalle,   metallähnlicher   Metalloide und deren Verbindungen dadurch gekennzeichnet, dass Metallverbindungen od. dgl. mit einer genügenden Menge Zellstoffablauge unter Erwärmung so lange behandelt werden, bis die Abschtidung des betreffenden unlöslichen Stoff s in kolloidaler Form erfolgt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass man in Lösung befindliche Verbindungen der betreffenden Metalle bzw. metallähnlichen Metalloide mit Fällungsmitteln in Gegenwart von Zellstoffablaugb so lange erhitzt und verarbeitet, bis die Abscheidung des betreffenden unlöslichen Stoffes in kolloidaler Form erfolgt.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man reduzierbare, in Gegenwart von Sulfitablauge hergestellte Verbindungen der betreffenden Metalle oder Metalloide in Gegenwart der Sulfitablauge durch längeres Erwärmen, Zusatz von Alkali oder andem Reduktionsmitteln behandelt, bis die gewünschte Reduktionsstufe erreicht ist.
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolloide mit einem Fällungsmittel, wie z. B. Alkohol, aus der Flüssigkeit gefällt werden.
    5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man Verbindungen von Metallen oder Metalloiden, die an sich in Wasser unlöslich sind. mit Zellstoffablaugen bzw. den daraus gewonnenen Extraktivstoffen so lange mit oder ohne Anwendung von Druck erhitzt, bis diese in Wasser ganz oder teilweise kolloidal löslich sind.
    6. Verfahren nach tich 1 und 5, dadurch gekennzeichnef, dass man den erhaltenen kolloidalen Stoffen zur Erhöhung ihrer Bftfnh'gkeit oder zu ihrer Sichtbarmachung nnlö"liche Tonerdeverbindungel1, Kalk oder ähnlieh wirkende Stoffe oder Gemische beifügt.
    7. Verfahren nach Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass man die kolloidalen Stoffe mit Kl1pfprkalkbrÜhen oder ähnlichen anorganischen Gemengen vermischt.
AT93053D 1916-10-09 1919-12-22 Verfahren zur Herstellung kolloidaler Metalle, metallähnlicher Metalloide und deren Verbindungen. AT93053B (de)

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