DE200539C - - Google Patents

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DE200539C
DE200539C DENDAT200539D DE200539DA DE200539C DE 200539 C DE200539 C DE 200539C DE NDAT200539 D DENDAT200539 D DE NDAT200539D DE 200539D A DE200539D A DE 200539DA DE 200539 C DE200539 C DE 200539C
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acid
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tanning
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/10Vegetable tanning

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

&i/naefüat άι O
•Λ. αΟΛ
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVI 200539 -. KLASSE 28«. GRUPPE
E. E. M. PAYNE in AYLESBURY,
in LEICESTER, Engl.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Leder mittels eines Extraktes humusenthaltender Substanzen. Ein Material, das sich in der Praxis als geeignet erwies, ist Torf, wie er als Brennmaterial und zu anderen Zwecken benutzt wird.
Es ist bei der Analyse von Torf u. dgl. bekannt, die Menge der Humussäure durch
ίο Lösen in einem Alkali und Fällen aus der Lösung mit einer Mineralsäure zu bestimmen. Ferner ist in der britischen Patentschrift 12159 vom Jahre 1886, S. 3, letzter Absatz ein Verfahren beschrieben, wonach der Torf mit einer alkalischen Lösung ausgelaugt, das so erhaltene Extrakt filtriert und mit einer Säure neutralisiert wird. Die erhaltene Lösung soll dann für verschiedene technische Zwecke, wie z. B. zum Beizen, Färben u. dgl., benutzt werden; daß sie aber auch zum Gerben Verwendung finden soll, ist dort nicht angegeben.
Es wurde auch angegeben, aus Torf durch Behandeln mit Salpetersäure ein Gerbmittel
^5 zu erhalten, aber kein solches Verfahren war in der Technik ausführbar.
Nach einer Ausführungsweise der Erfindung wird Torf oder ein sonstiges Material, das Humus enthält, zerstoßen und mit einer alkalischen Lösung eingeweicht (z. B. mit einer Lösung von Ätznatron, Ätzkali, kohlensauren Alkalien o. dgl.). Durch Auspressen
, oder Abgießen oder Filtrieren wird dann eine klare Flüssigkeit erhalten. Diese wird mit einer geeigneten Menge einer Säure (am besten einer in Lösung befindlichen anorganischen oder organischen Säure) behandelt. Es wird ein Produkt erhalten, welches als ein etwas verdünnter Extrakt anzusehen ist. Durch das Verfahren nach Anspruch 2 ist es möglich, den Extrakt in eine feste Form überzuführen, so daß er bequem nach einem anderen Orte transportiert werden kann. Dies wird erreicht durch Hinzufügen einer geeigneten Säure bis zum vollständigen Niederschlagen, so daß der Extrakt abgetrennt und, wenn dies gewünscht wird, in Verbindung mit gewissen löslichen neutralen Salzen, wie z. B. essigsaurem Natron (Na C2 HSO.2, 3 H2 O), verwendet werden kann.
Um Leder von guter Handelsbeschaffenheit zu erhalten, werden die Häute vorteilhaft in der gewöhnlichen, den Gerbern usw. wohlbekannten Weise vorbereitet, durch geeignete Behandlung in sauren Zustand übergeführt und dann in bekannter Weise der Einwirkung des nach vorliegender Erfindung hergestellten Extraktes ausgesetzt. Die Häute können aber auch in basischem oder alkalischem Zustand gelassen oder in diesen übergeführt und mit dem Extrakt behandelt werden. Durch nachherige Behandlung mit Säure werden sie in Leder umgewandelt.
Die wie beschrieben erhaltenen Extrakte können auch in Kombination mit anderen Extrakten benutzt werden, und durch ver-
65
schiedene Kombinationen, durch gleichzeitige oder aufeinanderfolgende Anwendung dieser Extrakte können wertvolle und nützliche Lederarten erhalten werden.
Im nachstehenden ist ein Ausführungsbeispiel zu obigem Verfahren angegeben: 500 Gewichtsteile Torf werden zerstoßen und mit einer Lösung von 25 Teilen Ätzalkali in 2000 Teilen Wasser versetzt. Man läßt hierauf
ίο 2 Stunden stehen, gießt dann den flüssigen Auszug ab und neutralisiert mit Essigsäure ■ das Alkali so weit, daß rotes Lackmuspapier nicht mehr die Farbe ändert.
Dieser Lösung werden die neutralen Häute ungefähr eine Woche ausgesetzt, worauf sie herausgenommen und mit einer Lösung (1 Prozent) von Essigsäure oder Oxalsäure ausgespült werden.
Die Säuremenge, die dem Auszug hinzugefügt wird, ist ungenügend, die Humussäure niederzuschlagen.
Wenn eine Gerbbrühe benutzt wird, die dadurch hergestellt ist, daß der alkalische Auszug des humushaltigen Materials mit überschüssiger Säure versetzt und der entstandene Niederschlag in essigsaurem Natron gelöst wird, so ist folgendes zu beachten: Der flüssige Auszug wird am besten mit billiger Schwefelsäure und Salzsäure des Handels in solcher Menge behandelt, daß der ganze Humusextrakt niedergeschlagen wird. Wenn Gewichtsteile Natronhydrat benutzt werden, so werden ungefähr 55 Gewichtsteile Schwefelsäure des Handels das Niederschlagen bewirken. Der Niederschlag wird durch Dekantieren und Abgießen abgeschieden und kann sogar getrocknet und gepulvert werden.
Das erhaltene Pulver ist fast ganz löslich in essigsaurem Natron. Für jeden Gewichtsteil des Pulvers werden 2 Teile essigsauren Natrons benutzt.
Zur Lösung kann man sich der Wärme bedienen, doch ist dies nicht erforderlich.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Gerbverfahren, dadurch gekennzeich- f net, daß eine auf bekannte Weise durch Behandeln von Torf mit wässerigen Alkalien erhaltene, von den festen Bestandteilen befreite und vorsichtig neutralisierte Lösung als erstes Bad für die Häute benutzt wird, worauf diese zur Bildung von Leder einer Nachbehandlung mit Säure unterzogen werden.
2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Anwendung einer Gerbbrühe, die dadurch hergestellt ist, daß der alkalische Auszug des Torfs mit überschüssiger Säure versetzt und der entstandene Niederschlag in essigsaurem Natron gelöst wird.
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