DE281453C - - Google Patents

Info

Publication number
DE281453C
DE281453C DENDAT281453D DE281453DA DE281453C DE 281453 C DE281453 C DE 281453C DE NDAT281453 D DENDAT281453 D DE NDAT281453D DE 281453D A DE281453D A DE 281453DA DE 281453 C DE281453 C DE 281453C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
tanning
acids
acid
waste liquor
lime
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT281453D
Other languages
English (en)
Publication of DE281453C publication Critical patent/DE281453C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/24Chemical tanning by organic agents using lignin derivatives, e.g. sulfate liquor

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Vr 281453 KLASSE-28». GRUPPE
MAX HONIG in BRUNN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. Februar 1912 ab.
Das Wesen der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß der Ablauge so viel von einer mit Kalk unlösliche Salze bildenden Säure, wie z. B. Schwefelsäure oder Oxalsäure, zugesetzt wird, daß die Gesamtmenge der in der Ablauge enthaltenen Ligninsulfonsäuren und der flüchtigen Säuren frei gemacht und die Gesamtmenge des Kalkes ausgefällt wird.
Man war früher der Ansicht, daß ein zu
ίο hoher Säuregehalt des Gerbmittels ungünstig auf den Gerbvorgang einwirkt. Weitere Versuche haben jedoch die überraschende Tatsache ergeben, daß der Wirkungsgrad eines Gerbmittels aus Sulfitzelluloseablauge bedeutend erhöht wird, wenn der Ablauge eine Säuremenge zugesetzt wird, welche die gesamten in der Ablauge enthaltenen Ligninsulfonsäuren frei macht, gleichzeitig die in der Ablauge enthaltenen flüchtigen Säuren, wie schweflige Säure und Essigsäure, frei macht und außerdem die Gesamtmenge des Kalkes ausfällt. Da die Ligninsulfonsäure als der wirsame Bestandteil der aus den Sulntzellulose-' ablaugen hergestellten Gerbmittel erkannt wurde, so wird der Wirkungsgrad des Gerbmittels nach dem Gegenstand der vorliegenden Erfindung gegenüber bekannten Gerbmitteln wesentlich erhöht, und gleichzeitig werden die schädlichen Bestandteile für die Gerbung, das sind einerseits die flüchtigen Säuren und anderseits die Aschenbestandteile der Sulfitzelluloseablauge, abgeschieden.
Um nach den gekennzeichneten Gesichtspunkten einen Extrakt herzustellen, muß zunächst in einer Durchschnittsprobe der zur Verarbeitung gelangenden Abfallauge eine Kalkbestimmung ausgeführt werden, von welcher jene Kalkmenge in Abzug gebracht wird, die als an Schwefelsäure gebunden anzunehmen ist. Man kann, ohne einen wesentlichen Fehler zu begehen, annehmen, daß die in der Lauge gelöste Kalziumsulfatmenge einer bei gewöhnlicher Temperatur gesättigten Lösung dieser Verbindung entspricht. Dementsprechend bringt man 0,823 g CaO für je 1 1 Ablauge, als an Schwefelsäure gebunden, von der Gesamtmenge des gefundenen Kalkes im Liter in Abzug und ermittelt hierauf für die restliche Quantität des Ca O die stöchiometrische Menge an Schwefelsäure oder Oxalsäure, die zu seiner Bindung erforderlich ist. Nach Zusatz dieser berechneten Säuremengen wird die Flüssigkeit Y2 Stunde gerührt, um eine kristallinische Ausscheidung der entstandenen Kalksalze zu beschleunigen, hierauf filtriert und im Vakuum bis zur gewünschten Konzentration eingedampft.
Alle bisher patentierten Verfahren zur Herstellung eines die Gerbung fördernden Mittels aus den Sulfitzelluloseablaugen begnügen sich damit, entweder das gebundene Kalzium mit Hilfe von geeigneten Wechselumsetzungen durch andere Basen, wie Natron, Tonerde, Chromoxyd usw., zu ersetzen (Patentschrift 16358 und 216284) oder nur so viel von stärkeren Mineralsäuren mit zur Anwendung zu bringen, daß die flüchtigen Säuren, wie schweflige Säure, Essigsäure usw., in Freiheit gesetzt werden (Patentschrift 4179 und 75351), in keinem Falle
jedoch wird ein Zusatz von stärkeren Mineralsäuren in dem Ausmaße und zu dem Zwecke vorgesehen, daß auch die ursprünglich in gebundenem Zustande vorliegenden Ligninsulfonsäuren dann ausschließlich im freien Zustande vorhanden sind.
Der technische Effekt, welcher sich durch ein diese Gesichtspunkte berücksichtigendes Verfahren erzielen läßt, kann durch folgende
ίο Punkte kurz zusammengefaßt werden:
i. Gewinnung eines möglichst aschen- und damit auch kalkarmen Extraktes, dessen Aschengehalt im Durchschnitt 3 Prozent nicht überschreitet, vielmehr in der Regel darunter liegt, und der demzufolge ein Alkalischwerden der daraus hergestellten Gerbbrühen durch Abspaltung von löslichen Basen bei der Aufnahme der von Haut aufnehmbaren Stoffe durch die damit verbundenen Nachteile für die Gerbung vollständig ausschließt.
Die nach den sonstigen Verfahren hergestellten Extrakte enthalten mindestens 6 Prozent Aschenbestandteile und machen demzufolge (s. Patentschrift 211348) die Mitanwendung von verdünnten Säuren während und nach der Behandlung mit Hautblößen notwendig, um eine Neutralisation der bei der Berührung mit der Haut frei werdenden Alkalien bzw. alkalischen Erden zu bewirken.
2. Herstellung eines Extraktes, welcher reich an Stoffen ist, die von der Haut aufgenommen werden und nicht stark kolloidal sind. Der Extrakt enthält bei einer Konzentration von 32 bis 34° Be = 1,280 bis 1,301 spezifisches Gewicht durchschnittlich 32 bis 34 Prozent an diesen Stoffen, während die nach den anderen Methoden erzeugten Extrakte unter gleichen Bedingungen 25 bis 27 Prozent von Haut aufnehmbare Substanzen enthalten.
3. Gewinnung eines Extraktes, der zufolge seines großen Gehaltes an freien organischen Säuren, ohne jede Schädigung der Hautfaser, zunächst, wenn er in der Vorgerbung angewandt wird, eine rasche und vollständige Entkalkung der Blößen und weiter eine wirksamere Schwellung und schnelleres Angerben derselben herbeiführt.
Wird er dann in Kombination mit pflanz: liehen Gerbmaterialien zum Durchgerben mitverwendet, so läßt er vermöge seiner sanft schwellenden Wirkung ein rasches Fertiggerben erzielen und, da er gleichzeitig, wie die Err fahrung zeigt, auch eine lösende Wirkung auf die in einzelnen Gerbmaterialien, wie z. B. Quebracho, in größeren Mengen enthaltenen schwer löslichen Gerbstoffe ausübt, auch eine bessere Ausnutzung dieser pflanzlichen Gerbmaterialien bewerkstelligen.
Ferner vermag er bei Anwendung von festen pflanzlichen Gerbstoffen und Extrakten, die größere Mengen an dunklen Farbstoffen enthalten, beim Durchgerben vermöge seiner lösenden Wirkung auf diese Substanzen eine sehr wirksame Aufhellung der in der Durchgerbung begriffenen Blöße herbeizuführen und, wenn schließlich eine Bleichung vorgenommen wird, lichtere Effekte zu erzielen.
Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich auch wesentlich von dem Gegenstande der österreichischen Patentschrift 43742 durch den Säurezusatz in einem derartigen Ausmaße, daß alle in der Lauge gelösten Kalksälze mit Ausnahme des Kalziumsulfates vollständig zerlegt werden, sämtliche Säuren, die Schwefelsäure ausgenommen, nur im freien Zustande vornanden sind und die Anwendung von Salzen behufs Bildung schwer löslicher Kalkverbindungen ausgeschlossen bleibt.
Zum Unterschiede hiervon bezieht sich das Verfahren gemäß der österreichischen Patentschrift 43742 auf den Zusatz von Säure in einem derartigen Mengenverhältnis/ als zum Freimachen eines Teiles der Lignmsulforisäuren und zur Umsetzung ihrer restlichen Kalksalze in andere leicht lösliche Salze erforderlich erscheint, zum Zwecke, ein bestimmtes Verhältnis der Sulfonsäuren in freiem und gebundenem Zustande zu erhalten.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung eines die Gerbung fördernden Extraktes aus .Sulfitzelluloseablauge, dadurch gekennzeichnet, daß der Ablauge so viel einer mit Kalk unlösliehe Salze bildenden Säure (Schwefelsäure, Oxalsäure) zugesetzt wird, daß die Gesamtmenge der in der Ablauge enthaltenen Ligninsulfonsäuren und der flüchtigen Säuren frei gemacht und die Gesamtmenge des an diese Säuren gebundenen Kalkes ausgefällt wird.
DENDAT281453D Active DE281453C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE281453C true DE281453C (de)

Family

ID=537193

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT281453D Active DE281453C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE281453C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102012014271A1 (de) 2012-07-19 2014-01-23 Rwe Power Aktiengesellschaft Verfahren zur Steuerung von Reinigungseinrichtungen an Dampferzeugern

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102012014271A1 (de) 2012-07-19 2014-01-23 Rwe Power Aktiengesellschaft Verfahren zur Steuerung von Reinigungseinrichtungen an Dampferzeugern
DE102012014271B4 (de) 2012-07-19 2022-04-28 Rwe Power Ag Verfahren zur Steuerung von Reinigungseinrichtungen an Dampferzeugern

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE281453C (de)
DE2055292C3 (de) Verfahren zum Fraktionieren von Ligninsulfonsäuren
DE564738C (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfitzellstoff
AT151008B (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfonierungsprodukten aus Mineralölen, Teerölen oder ihren bei gewöhnlicher Temperatur flüssigen Destillaten bzw. Fraktionen.
DE967724C (de) Verfahren zum Aufbereiten der beim Aufschluss von zellulosehaltigen Materialien anfallenden Ablaugen
DE246658C (de)
DE554826C (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfitzellstoff
DE163660C (de)
DE313150C (de)
DE215338C (de)
DE385768C (de) Verfahren zur Herstellung von Gebilden aus Viskose
DE229537C (de)
DE200539C (de)
DE244941C (de)
DE527950C (de) Verfahren zur Gewinnung von Sulfitzellstoff
DE41991C (de) Verfahren zur Darstellung von Aetzalkalien und Hydraten der alkalischen Erden
DE496197C (de) Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus verholzten Fasern
DE244816C (de)
DE389549C (de) Verfahren zur Gewinnung eines Gerbmittels aus Sulfitcelluloseablauge
DE725487C (de) Verfahren zur Aufarbeitung der Dialysenablaugen von Sulfonsaeuren schwefelhaltiger Mineral- oder Teeroele oder deren Ammoniumsalzen
DE183415C (de)
AT90340B (de) Verfahren zur Gewinnung eines Gerbmittels aus Sulfitzelluloseablauge.
DE355981C (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Faeden, Baendern, Films oder Platten aus Viskose
DE268398C (de)
DE409035C (de) Verfahren zur Loesung von Leder, Lederabfaellen o. dgl.