DE215338C - - Google Patents

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DE215338C
DE215338C DENDAT215338D DE215338DA DE215338C DE 215338 C DE215338 C DE 215338C DE NDAT215338 D DENDAT215338 D DE NDAT215338D DE 215338D A DE215338D A DE 215338DA DE 215338 C DE215338 C DE 215338C
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dinitronaphthalene
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C309/00Sulfonic acids; Halides, esters, or anhydrides thereof
    • C07C309/01Sulfonic acids
    • C07C309/28Sulfonic acids having sulfo groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of a carbon skeleton
    • C07C309/45Sulfonic acids having sulfo groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of a carbon skeleton containing nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups, bound to the carbon skeleton
    • C07C309/47Sulfonic acids having sulfo groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of a carbon skeleton containing nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups, bound to the carbon skeleton having at least one of the sulfo groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring being part of a condensed ring system

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

Nach dem Verfahren der Patentschrift79577, Kl. 12 wird durch Kochen von 1 · 8-Dinitronaphtalin mit einem großen Überschuß von Bisulfit eine 1 · 8-Diaminonaphtalintrisulfosäure erhalten, während bei Einwirkung einer wäßrigen Lösung von neutralem Sulfit eine davon verschiedene Diaminonaphtalinsulfosäure gebildet werden soll.
Ferner entsteht nach dem Verfahren der Patentschriften 125583 und 127090 (Beispiel 1) der Klasse 22d bei Einwirkung von neutralem Sulfit auf das 1 · 8-Dinitronaphtalin eine tiefbraun gefärbte Lösung, welche neben den Diaminonaphtalinsulfosäuren der Patentschrift 79577 noch andere undefinierbare Produkte enthält.
Es wurde nun festgestellt, daß bei dieser Einwirkung von neutralem Sulfit auf 1 · 8-Dinitronaphtalin in wäßriger Lösung eine Reaktion in Gang kommt, bei welcher freies Alkali gebildet . wird. Bei hinreichender Verdünnung und einer Temperatur von 70 bis 90 ° kommt die Reaktion nach Entstehung einer gewissen Menge von Alkali zum Stillstand; die Lösung bleibt aber hell.
Bei stärkerer Konzentration und stärkerer Erwärmung tritt wohl durch das gebildete freie Ätzalkali eine Nebenreaktion ein. Die Masse kommt bis zum stürmischen Sieden, und
.30 es entstehen die stark gefärbten Produkte der Patentschriften 125583 und 127090; und zwar sind so zur Erreichung völliger Lösung 3 Moleküle Sulfit auf ι Moleküle 1 · 8-Dinitronaphtalin nötig.
Es wurde nun gefunden, daß, wenn das Sulfit bei gemäßigter Temperatur (zweckmäßig bei 70 bis 90°) zur Einwirkung kommt und das jeweilig gebildete Ätzalkali neutralisiert oder anderweitig entfernt wird, so daß immer neutrale oder nur schwach alkalische Reaktion vorliegt, das 1 · 8-Dinitronaphtalin mit etwa 6 Molekülen Sulfit in Lösung kommt, und zwar farblos. Man kann dabei feststellen, daß auf 1 Molekül Dinitronaphtalin 3 Moleküle freies Alkali gebildet werden. Die Dauer der Reaktion beträgt bei Anwendung von fein gemahlenem Dinitronaphtalin und gutem Rühren 6 bis 8 Stunden.
Das Entfernen des gebildeten Alkalis kann in der verschiedensten Weise erfolgen, z. B. durch Zutropfen von Mineral- oder organischen Säuren, durch Einleiten von Kohlensäure oder schwefliger Säure, Zugabe von Bicarbonat oder Eintropfen von Bisulfit.
. Ebenso geht die Reaktion hervorragend gut ohne Bildung der Zersetzungsprodukte in ammoniakalischer Lösung vor sich. Man verwendet Natriumammoniumsulfit oder neutrales Ammoniumsulfit oder macht einen entsprechenden Zusatz eines Ammonsalzes zum Natriumsulfit. In dem Maße, wie freies Alkali entsteht, wird Ammoniak gebildet, das zum Teil abdunstet und keine Nebenreaktion verursacht.
Das Endergebnis der Reaktion ist bei den vorstehenden Bedingungen das, daß unter Eliminierung einer Nitrogruppe Aminonaphtalindi- und -trisulfosäure gebildet werden, und zwar die i-Aminonaphtalin-4 \7-disulf0saure und die
i-Aminonaphtalin-2 · 4 · 7-trisulfosäure, welche ■ zunächst in der Form ihrer Sulfaminsäuren vorliegen.
Unter besonderen Bedingungen können gelb gefärbte Zwischenprodukte isoliert werden. Die Abspaltung der einen Nitrogruppe erfolgt wohl unter dem Einfluß der in den Kern gewanderten und der in 7-Stellung getretenen SuHogruppeh in, Form von Nitrilosulfosäure bzw. Hydroxylaminsulfosäure oder deren Derivaten. Aus der hellgelben klaren Reduktionslauge kristallisiert beim Erkalten in weißen Nadeln das. Mononatrium- bzw. Ammoniumsalz der ..■' noch unbekannten i-Naphtylsulfamin-4 · 7 disulfosäure aus. Durch Erwärmen mit verdünnten Mineralsäuren wird daraus sehr leicht , die an die Aminogruppe gebundene Sulfogruppe als Schwefelsäure abgespalten und man erhält die i-Aminonaphtalin-4 · 7-disulfosäure in chemisch reinem Zustand.
In der Mutterlauge ist neben einer weiteren Menge Sulfamindisulfosäure eine Napht}/lsulfamintrisulfosäure enthalten, welche sehr leicht löslich ist und nicht isoliert wurde. Die SuIfaminsäüren werden in der Lauge mittels Mineralsäuren zersetzt. Die entstehenden Säuren, Aminonaphtalindi- und -trisulfosäure, werden ausgesalzen und auf Grund ihrer sehr verschiedenen Löslichkeit leicht getrennt. Sie entstehen in sehr guter Ausbeute.
Beispiel I:
16 kg fein gemahlenes 1 · 8-Dinitronaphtalin in Form einer Paste von etwa 50 Prozent Wassergehalt werden in eine Mischung von 150 kg 40 prozentiger Natriumbisulfitlauge und 30 kg 25 prozentigem Ammoniak eingetragen. Man erwärmt unter gutem Rühren auf 80 bis 90 °. Nach ungefähr 8 Stunden ist das Dinitronaphtalin bis auf einen geringen groben Rückstand mit hellgelber Farbe in Lösung gegangen. Man filtriert. Beim Erkalten kristallisiert ein großer Teil der i-Naphtylsulfamin-4 · 7-disulfosäure in schönen Nadeln aus. Zur Aufarbeitung auf die Aminonaphtalinsulfosäuren wird das Ganze mit etwa 60 kg konzentrierter Salzsäure versetzt und einen halben Tag gerührt, wobei ein dicker Kristallbrei entsteht. Man filtriert ab. Die Preßkuchen werden in etwa 1001 warmem Wasser gelöst. Nach dem Erkalten wird die auskristallisierte i-Aminonaphtalin-4 · 7-disulfosäure abfiltriert. Aus.der Lauge wird mit etwa 25 kg Kochsalz die i-Aminoriaphtalin-2 · 4 · 7-trisulfosäure ausgesalzen und durch Filtrieren und Pressen gewonnen. .
Beispiel II:
, 200 kg Bisulfitlauge 40 prozentig und etwa 200 kg Wasser werden mit Natronlauge neutralisiert bis Phenolphtaleinpapier eben rot gefärbt wird. In die Mischung werden 20 kg ι · 8-Dinitronaphtalin in Form einer feinen etwa 50 prozentigen Paste eingetragen und unter Rühren auf 70 bis 90° erwärmt. Die alkalische Reaktion nimmt zu, es wird nun durch langsames Zulaufen von mäßig verdünnter Säure (Salzsäure, Schwefelsäure, Essigsäure) neutral oder schwach alkalisch gehalten, bis alles in Lösung gegangen ist. Die erhaltene Lauge wird in gleicher Weise aufgearbeitet wie nach Beispiel I.
Beispiel III:
32 kg einer 50 prozentigen Dinitronaphtalinpaste werden mit 40 kg Bisulfitlauge 40 prozentig und 8 kg Ammoniak 25 prozentig angerührt, auf 80 bis 90 ° erwärmt und unter gutem Rühren nach und nach noch ungefähr 80 kg 40 prozentige Bisulfitlauge so schnell zulaufen gelassen, daß das Reaktionsgemisch immer wenig nach Ammoniak riecht. Wenn alles in Lösung gegangen ist, wird abfiltriert und nach Beispiel I aufgearbeitet.
Statt des Ammoniaks kann die äquivalente Menge Natronlauge verwendet werden. Das Ergebnis des Verfahrens ist immer dasselbe, wenn nur grundsätzlich dafür gesorgt wird, daß das bei der Reaktion gebildete freie Ätzalkali gebunden wird.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Darstellung von i-Aminonaphtalin-4 · 7-disulfosäure neben i-Aminonaphtalin-2 · 4 · 7-trisulfosäure, dadurch gekennzeichnet, daß man auf 1 · 8-Dinitronaphtalin schwefligsaure Salze zweckmäßig bei 70 bis 90 ° in der Weise einwirken läßt, daß ein starkes Alkalischwerden der Lösung während der Reaktion durch schrittweise Neutralisation bzw. durch Zusatz geeigneter Mittel, z. B. von Ammoniumsalzen, vermieden wird.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0214545A2 (de) * 1985-09-07 1987-03-18 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von 1-Aminonaphthalin-2,4,7-trisulfonsäure und 1-Aminonaphtalin-7-sulfonsäure
DE102012100340A1 (de) 2012-01-16 2013-07-18 Nedschroef Herentals N.V. Mehrstufenpresse

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0214545A2 (de) * 1985-09-07 1987-03-18 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von 1-Aminonaphthalin-2,4,7-trisulfonsäure und 1-Aminonaphtalin-7-sulfonsäure
EP0214545A3 (en) * 1985-09-07 1989-02-08 Bayer Ag Process for the preparation of 1-aminonaphthalene-2,4,7-trisulfonic acid and 1-aminonaphthalene-7-sulfonic acid
DE102012100340A1 (de) 2012-01-16 2013-07-18 Nedschroef Herentals N.V. Mehrstufenpresse

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