DE496197C - Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus verholzten Fasern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus verholzten Fasern

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DE496197C
DE496197C DESCH86452D DESC086452D DE496197C DE 496197 C DE496197 C DE 496197C DE SCH86452 D DESCH86452 D DE SCH86452D DE SC086452 D DESC086452 D DE SC086452D DE 496197 C DE496197 C DE 496197C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C1/00Pretreatment of the finely-divided materials before digesting

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus verholzten Fasern Die sogenannte Aufschließung verholzter Fasern kann mit Alkalien oder Erdalkalien mit oder ohne Druck in verschiedenen Graden erzielt werden. Bei der Aufschließung mit Erdalkalien ist die geringe Löslichkeit des Kalkes schon sehr hinderlich. Die Anwendung der Magnesia verbietet sich infolge der außerordentlichen Schwerlöslichkeit dieser Base. Man hat, um mit dieser Base arbeiten zu können. die Lösungen von Magnesiumstilfit und von Magnesiumbisulfit verwendet, die man nach verschiedenen Verfahren z. B. aus gebranntem Magnesit oder Dolomit oder Rohdolomit erhalten kann. Beim Magnesiumsulfit tritt auch hier wieder die Schwerlöslichkeit des Präparats störend hervor.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die durch Schwerlöslichkeit der Magnesia entstehenden Schwierigkeiten überwinden kann, wenn man die verbolzten Fasern mit Salzen des Magnesiums (praktisch in Frage kommen im wesentlichen Chlormagnesium und Magnesiumsulfat) durchtränkt und nunmehr durch eine Behandlung der so durchtränkten Fasern gegebesienfalls nach Entfernung der Tränkflüssigkeit mit der Kalkbase oder mit Alkalien die Magnesia ausfällt. Die Magnesia scheidet sich dann in der Faser selbst ab. Wird nunmehr auf Reaktionstemperatur erhitzt, so kann man trotz der Schwerlöslichkeit der Base einen Aufschluß erzielen.
  • Man hat bereits vorgeschlagen, Magnesia in Pulverform oder unlösliche Stoffe, wie Bariumsulfat, Tierkohle, Kaolin, bei der Aufschließung zu verwenden. Es befindet sich aber hierbei die Magnesia außerhalb der Faser in schwerlöslichem Zustande, so daß durch Diffusion nur geringe Mengen Base an die Faser gelangen können.
  • Bei dem Verfahren nach der Erfindung imprägniert nach der Behandlung mit Ätznatron oder Ätzkalk die Magnesia in feinster Verteilung die Zellwände, so daß sie sich dort befindet, wo sie bei Erreichung der Reaktionstemperatur wirksam werden soll. Die langwierige und unvollständige Diffusion während des Aufschlusses ist also vermieden.
  • Auch wenn man mit Magnesiumsulfit arbeiten will, ist der angedeutete Weg zweckmäßig, da es gelingt, genügende Mengen von Magnesia in die Faser zu bringen, und man durch Zufuhr von schwefliger Säure das Magnesiumsulfit dann leicht erzeugen kann. Auch die Arbeit mit Magnesittmbisulfit wird erleichtert, -wenn man den angedeuteten Weg beschreitet.
  • Chlormagnesium bzw. Magnesiumsulfat sind entweder als Bestandteile von Salzlagern, gegebenenfalls als Abfallprodukt der Kalündustrie, leicht zugänglich. Man kann diese Salze aber auch aus dem Meerwasser verhältnismäßig leicht erhalten, wenn durch Eindunstung der größte Teil des Kochsalzes aus dem Meerwasser entfernt worden ist. Bereitet man auf dem angedeuteten Umwege, also über die Stufen: Chlormagnesium, Magnesia, Magnesiumsulfit; Magnesiumbisulfit, die Kochflüssigkeit, so läßt sich auf diese Weise das kostspielige Brennen des Magnesits oder Dolomits umgehen, und man ist in der Lage, wenn gewünscht, reine Magnesiumbisulfitlösungen zur Anwendung zu bringen, während bei der Anwendung von Dolomit die Zusammensetzung der Kochlauge von der Zusammensetzung des Dolomits abhängt. Je nach der Porosität der Dolomite werden sie von Wasser und schwefliger Säure mehr oder weniger gut angegriffen, so daß durchaus nicht jeder Dolomit ohne weiteres zur Herstellung von Kochflüssigkeiten geeignet ist. Allen solchen Schwierigkeiten begegnet das neue Verfahren der Herstellung von magnesiumhaltigen Kochflüssigkeiten. Selbstverständlich ist es nicht notwendig, mit völlig reiner Magnesia oder reinen Magnesiumsalzen zu arbeiten. Man kann im Herstellungsverfahren auch für einen teilweisen Ersatz der Magnesia und ihrer Salze durch Erdalkalien oder Alkalien sorgen, indem ja der , Umsatz der Magnesiumsalze mit Hilfe von Kalk, anderen Erdalkalien oder Alkalien geschieht.
  • Die Verwendung der Magnesiumsalze bringt gegenüber der Verwendung der Calciumsalze mancherlei Vorteile. Es ist in der Sulfitzellstoffabrikation bekannt genug, daß man mit magnesiumbisulfithaltigen Kochlaugen reinere, leichter bleichbare Zellstoffe erzielt als mit Calciuinbisulfitlösungen. Diese überlegenheit *der Magnesiumsalze zeigt sich auch, wenn Magnesia angewendet wird. Die Magnesia liefert mit den Inkrusten der verholzten Faser leichter lösliche Stoffe als die Kalkbase, so daß man bessere Aufschlüsse erzielen kann.
  • Zur Durchtränkung der verholzten Fasern können die Magnesiumsalze, also das Magnesiumchlorid und das Magnesiumsulfat, in sehr verschiedenen Konzentrationen angewendet werden. Die zu wählende Konzentration der Tränkflüssigkeit richtet sich nach der Menge der Base, welche man in die Faser bringen will. Die erforderliche Menge der Base hängt wiederum von der Art der verholzten Fasern ab. Die Laubhölzer und die Gräser gebrauchen weit mehr Base als die Nadelhölzer, so daß man im ersteren Falle mit konzentrierteren Magnesiumsalzlösungen arbeiten muß.
  • Man hat zwar schon vorgeschlagen, die aufzuschließenden Rohfasern mit Basenlösungen zu imprägnieren und dann schweflige Säure einzuleiten. Bei diesem Verfahren werden jedoch lösliche Basen, wie Ätznatron oder Soda, verwendet, die die Faser leicht durchdringen. Bei dem Verfahren nach der Erfindung kommen dagegen schwer lösliche Basen zur Anwendung, die nicht durch Diffusion in die Faser gebracht werden können.
  • Man kann zwar Lösungen von Magnesiumbisulfit herstellen, bei denen go °1o der Basen an schweflige Säure gebunden sind. Die Verwendung des Magnesiumsulfits selbst scheitert aber schon daran, daß dieses Salz zu schwer löslich im Wasser ist. Wenn man durch eine vorherige Durchtränkung der Faser mit Magnesiumsalz und Ausfällung der Magnesia diese in die Faser gebracht hat, so wird es möglich, durch nachträgliche Behandlung mit schwefliger Säure eine Abscheidung von Magnesiumsulfit in der Faser selbst zu erzielen. Man kann demnach Aufschlüsse mit schwer löslichen Sulfiten durchführen, bei denen die Basenkonzentrationen wesentlich höher gehalten sind; als es bisher möglich war.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus verholzten Fasern, dadurch gekennzeichnet, daß man die verholzten Fasern mit Lösungen von Magnesiumsalzen, insbesondere Magnesiumchlorid und Magnesiumsulfat oder Gemischen beider, durchtränkt, nach vollzogener Durchtränkung, gegebenenfalls nach vorheriger Entfernung der Tränkflüssigkeit, durch Beigabe von Erdalkalien oder Alkalien die Magnesiumbase ausfällt und hierauf eine Erhitzung mit oder ohne Druck zwecks Lösung der Inkrusten folgen läßt. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Erdalkalien bzw. die Alkalien in Mengen anwendet, die größer sind, als zum Umsatz der Magnesiumsalze erforderlich ist, so daß die nachherige Erhitzung sich in Gegenwart eines Gemisches von Magnesia, Alkali oder Erdalkali vollzieht. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Magnesiabase imprägnierte Faser mit schwefliger Säure in solchen Mengen behandelt wird, daß entweder das neutrale Magnesiumsulfit oder Magnesiumbisulfit entsteht, worauf eine Erhitzung auf Reaktionstemperatur erfolgt. . Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man nach der Imprägnierung mit Magnesiabase bei Gegenwart überschüssiger Erdalkali- oder Alkalimengen eine Behandlung mit schwefliger Säure und hierauf eine Erhitzung auf Reaktionstemperatur erfolgen läßt.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0239583A1 (de) * 1985-09-20 1987-10-07 Scott Paper Co Vorbehandlungsverfahren von pulpe mit stabilisierungsmitteln und peroxid vor der mechanischen raffinierung.

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0239583A1 (de) * 1985-09-20 1987-10-07 Scott Paper Co Vorbehandlungsverfahren von pulpe mit stabilisierungsmitteln und peroxid vor der mechanischen raffinierung.
EP0239583A4 (de) * 1985-09-20 1988-03-22 Scott Paper Co Vorbehandlungsverfahren von pulpe mit stabilisierungsmitteln und peroxid vor der mechanischen raffinierung.

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