DE663441C - Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus Holz - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus Holz

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DE663441C DEN38620D DEN0038620D DE663441C DE 663441 C DE663441 C DE 663441C DE N38620 D DEN38620 D DE N38620D DE N0038620 D DEN0038620 D DE N0038620D DE 663441 C DE663441 C DE 663441C
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    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C3/00Pulping cellulose-containing materials
    • D21C3/22Other features of pulping processes
    • D21C3/222Use of compounds accelerating the pulping processes

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus Holz Das Problem, die Ablauge aus der Sulfitcellulosefabrikation in wirtschaftlicher Weise auszunutzen, ist vielfach bearbeitet worden. Die Ablauge bei dem gegenwärtigen indirekten und direkten Kochverfahren ist verhältnismäßig stark wässerig, somit von niedriger Konzentration. Die Wiedergewinnung der in der Ablauge enthaltenen Stoffe ist deshalb wenig lohnend. Aus wertvollen Produkten, die man wiedergewinnen oder aus der Ablauge herstellen wollte, sind u. a. zu nennen: Sulfitkohle, Sulfitalkohol, Gerbsäure, konzentrierte Ablauge (Sulfitpech), und aus den Gasen Cymol, Terpene usw. Wegen der damit verbundenen hohen Kosten hat man indessen eigentlich immer die Ablauge aus den Sulfitcellulosefabriken direkt in Wasserläufe abfließen lassen, wodurch diese indessen das Wasser verunreinigt, die Fische tötet und das Wasser mehroder weniger unverwendbar für flußabwärts liegende Fabriken macht. Nicht weniger als etwa 5o0/, der Holzbestandteile gehen mit der Ablauge verloren. Dagegen kann man bei der Sulfatcellulosefabrikation vorteilhaft die beim Kochen benutzten Chemikalien wiedergewinnen.
  • Beim Sulfatverfahren benutzt man bekanntlich Alkalihydroxyd, -sulfid und Soda usw. für die Auflösung der Holzsubstanz, und zwar als wirkendes (lösendes) Alkali etwa 535 % Natriumhydroxyd Na OH, etwa 17'/o Natriumsulfid N,a@ S, .außerdem etwa 26% Soda Nag C 0g und etwa 3,5 % Natriumsulfat Na. S 04.
  • Alle diese sind in Wasser löslich und leicht schmelzbar. Diese Kochflüssigkeit hat gewöhnlich eine Konzentration von zg° Be bei 6o°. Beim indirekten Kochen erhält man nach Auskochen von Inkrusten wegen des bedeutenden Wasserinhaltes der Schnitzel eine Ablauge, die gewöhnlich schwächer ist (14' B6 bei go°) und für jeden m3 etwa 820 kg Wasser und etwa 292 kg Trockensubstanz enthält.
  • Die Ablauge (Schwarzlauge) von dem Sulfatverfahren wird nun auf 3o bis 33° Be bei goo in Verdampfungsapparaten eingedickt und weiter in sogenannten Scheibenverdampfern und rotierenden Öfen in eine zähe Masse verwandelt, die mit einem Zusatz von pulverisiertem Natriumsulfat in Schmelzöfen eingeführt wird, wo ihre organischen Substanzen verbrannt werden, indem das Sulfat zu Sulfid reduziert wird und die Schmelzprodukte Nag C 03, Nag S und Nag S 04 in einen Lösungsbehälter hinausfließen und gelöst werden, um danach mittels gebrannten Kalkes und Wassers zwecks Bildung der obengenannten ursprünglichen Kochflüssigkeit kaustifiziert zu werden. In den Schmelzöfen entwickeln die brennbaren organischen Bestandteile der Ablauge Wärme, die in einem Dampfkessel ,ausgenutzt wird und dadurch 35oo bis 370o kg Dampft Masse erzeugt, der in der Cellu'lose- und Papierfabrikation verwertet werden kann.
  • Falls man deshalb statt der Natriumverbindungen die entsprechenden Calciumverbindungen benutzen wollte, so würden unlösliche oder jedenfalls schwer lösliche Salze entstehen, so daß das Verfahren in diesem Falle nicht in derselben Weise durchgeführt werden könnte. Bei dem sogenannten Sulfitv erfahren benutzt man, um die Ligninstoffe des Holzes zu lösen, gewöhnlich Calciumbisulfit Ca (H S 0g)2 in Verbindung mit S 02, gewöhnlich in einen Konzentration von 5° Be bei 2o°. Diese Mir. schung enthält insgesamt etwa 5 % S 02 (40/0 in freiem und 111/0 in gebundenem Zustand) und 0,875 0% Kalk.
  • Bei indirektem Kochen mit Laugenumwälzung hat.man eine Ablauge von etwa 7° Be bei ?o° erhalten.
  • Um aus Calciumbisulfitablauge die obengenannten Nebenprodukte zu gewinnen, muß indessen die Ablauge bis zu einer hohen Konzentration eingedickt werden; das hat sich neben den anderen notwendigen Prozessen für jedes der Nebenprodukte als unwirtschaftlich erwiesen. Der Inhalt der Kochsäure an Kalk bereitet Schwierigkeiten, und auf den Heizflächen der Verdampfer bildet sich ein Belag von Calciummonosulfit (Ca SO,) und -silicat (CaSi03). Das Erdalkalimetall Calcium bei diesem Sulfitverfahren ist somit bei dem Wiedergewinnungsprozeß im Gegensatz zu Natrium beim Sulfatverfahren hinderlich. Man kann nicht ohne weiteres unter Konzentrieren der Kochflüssigkeit während des Kochens selbst arbeiten.
  • Vorliegende Erfindung bezweckt, diese Schwierigkeiten zu überwinden und eine möglichst hohe Konzentration der Ablauge in möglichst billiger Weise bei allen von der Erfindung umfaßten Kochverfahren zu erreichen.
  • Nach einem bekannten Verfahren werden zielbewußt die Ligninstoffe aus der Ablauge entfernt, indem sie einer besonderen Behandlung unterworfen werden, um eine sogenannte geklärte Lauge zu erhalten, die sehr verschieden ist von einer gewöhnlichen Ablauge; nach der Filtration hat man eine Lauge, die sehr ähnlich einer Weißlauge ist und die am besten überhaupt keine Ligninstoffe mehr enthalten soll.
  • Erfindungsgemäß werden die mit den Waschwässern vermischten Ablaugen durch Konzentrieren an ligninsulfonsauren Salzen angereichert, dann mit S 02 und erst hieran anschließend mit hochkonzentriertem Alkali-und bzw. oder Erdalkalihydroxyd, -oxyd oder -carbonat (zweckmäßig in Pulverform) versetzt. Es wurde gefunden, daß es von der größten Wichtigkeit ist, daß die Konzentrierung unter Beibehaltung der Ligninsubstanzen vorgenommen wird, was von sehr großem Wert bei der nachfolgenden Kochung in dem neuen Kocher ist; denn es wurde festgestellt, daß die ligninsulfonsauren Salze hinsichtlich der Auflösung der inkrustierenden Bestandteile des Holzes sehr wirksam sind, und zwar in um so höherem Grade, j e höher konzentriert diese Salzlösung ist. Es hat sich sogar gezeigt, daß mit einer hochkonzentrierten ligninsulfonsauren Lösung eine so schnelle und vollkommene Kochung des Holzes erreichen kann, daß die Wirkungszeit beträchtlich kürzer wird oder daß man bei gleicher Wirkungsdauer mit einer niedrigeren Kochtemperatur arbeiten kann. Das ist der Grund, daß man nach der Erfindung vor allem die Konzentrierung der Ablauge aus der früheren Kochung derartig vornimmt, daß die L igninstoffe in der Ablauge bleiben.
  • Nun zeigt es sich, daß diese Stoffe sehr dazu neigen, sich zu koagulieren oder niederzuschlagen, wenn man nach der Konzentrierung durch Eindampfen Kalkmilch, andere Alkalien oder Alkalität erzeugende Stoffe hinzusetzt. Dieses Niederschlagen oder Koagulieren muß also erfindungsgemäß verhindert werden, und in dieser Beziehung ist es wichtig, daß S 02 Gas in genügender Menge vor der Kalkmilch hinzugesetzt wird. Man wird dann, wenn man nicht andere die Koagulierung fördernde Stoffe hinzusetzt, das gewünschte Resultat erreichen.
  • Nach einem anderen bekannten Verfahren wird keine besondere Konzentrierung der Ablauge außerhalb des Kochers vorgenommen, indem angenommen wurde, daß es möglich sei, durch fortgesetztes Kochen eine immer konzentriertere Ablauge zu erreichen. Jedoch wird man dabei nur eine bestimmte Höchstgrenze der Konzentrierung erreichen und nicht den Konzentrierungsgrad beherrschen können. Deshalb wird man auch nicht eine derartige Hochkonzentrierung des I_ignininhaltes erreichen können, daß man Vorteile daraus ziehen kann. Diese im Kocher selbst erreichte teilweise konzentrierte Ablauge wird in zwei Teile geteilt.
  • Erfindungsgemäß wird nun so viel Ablauge für eine neue Kochung von dem Konzentrat abgezweigt, daß der Ligningehalt des verbliebenen Teils dem Ligningehalt einer Kocherbeschickung entspricht. Dabei ist es einleuchtend, daß man, wenn man die Hochkonzentrierung der Ligninstoffe der Ablauge vorteilhaft .ausnutzen will, dafür Sorge tragen muß, daß diese Konzentration beibehalten wird, und zwar durch die ganze Reihe von aufeinanderfolgenden Kochungen. Wenn man also die günstigste Konzentration der Ligninstoffe festgesetzt hat, so muß man bestrebt sein, diese Konzentration unverändert in der neuen Lauge zu haben, die jedesmai in einem neuen Kocher benutzt wird. Nimmt man an, daß die Menge an Ligninstoffen in der aus dem Kocher abgezogenen Laugenmenge Q ist, wenn man den Gehalt der Holzsplitterfüllung eines Kochers an Ligninstoffen mit q bezeichnet, so wird immer Q ein vielfaches von q sein. Um dann Q von Kochung zu Kochung aufrechterhalten zu können, ist es klar, daß man jedesmal aus der Ablauge eine Ligninstoffmenge gleich q entnehmen muß und nicht wesentlich mehr, um diese Menge zur Wiedergewinnung von Chemikalien zu benutzen; die Restmenge, die für eine neue Kochung benutzt wird, enthält also 0 -f- q an Ligninstoffen. Wenn diese Restmenge in den Kocher gefüllt und die Kochung vorgenommen wird, so nimmt die Lauge im Kocher und während des Kochens wieder aus den Holzsplittern dieselbe Menge q auf, so daß die neue Ablauge wiederum das Quantum 0 an Ligninstoffen enthält.
  • Daraus geht hervor, daß zwei Faktoren bei der Behandlung der Ablauge aus einer Kochung wichtig sind, und zwar einerseits die ganze Menge Ablauge außerhalb des Kochers durch Eindampfen ohne Koagulierung zu konzentrieren und andererseits die konzentrierte Lauge in einer solchen Weise zu teilen, daß der für die Wiedergewinnung von Chemikalien benutzte Anteil ungefähr einen Lignininhalt hat, der dem Lignininhalt einer Kochersplitterfüllung entspricht.
  • Die Erfindung kann auch beim Sulfat- oder Sodacelluloseprozeß in der Weise benutzt werden, daß Ablauge nach Auswaschen und Abzapfen einer besonderen Konzentrierung unterworfen und nach geNvöhnlichem Zusatz der nötigen Chemikalien und gegebenenfalls nach Zusatz von freiem S 02-Gas als Lauge in einem neuen Kocher verwendet wird.
  • Beim Calciumbisulfitverfahren kann man, wenn man von einer gewöhnlichen Sulfitlauge ausgeht, nach einer Anzahl Kochungen mit darauffolgenden Eindickungen eine Ablauge von etwa 25° Be bei 9o0 erreichen. Wenn dieser Zustand erreicht ist, geschieht das Kochen unter niedrigerem Verbrauch an Wärme. Diese zwei Teile der gebildeten Ablauge werden in folgender Weise verwendet: Der eine kleinere Teil wird gegebenenfalls zu einer Verbrennungsanlage geführt, die in diesem Fall große Ähnlichkeit mit der beim Sodaverfahren benutzten hat. Während beim letzteren Na. CO, nach der Eindickung in den umlaufenden Ofen durch die Schmelzöfen hindurchgeht und weiter in Lösungsbehälter, führt man nach vorliegendem Verfahren die in feste Form eingedickte Lauge (sogenannte Schwarzasche) aus dem umlaufenden Ofen in eine Verbrennungskammer, aus deren Rostpartie Asche und gebrannter Kalk in Pulverform selbsttätig entfernt werden; die darin enthaltenen Chemikalien werden nach bekanntem Verfahren wiedergewonnen.
  • Dem anderen Teil der erhaltenen konzentrierten Ablauge wird dagegen, wie erwähnt, die nötige Menge S 02 Gas und danach Kalk zugesetzt, entweder in einer Charge oder dadurch, daß man-zuerst etwa 5ö°1° dieses Ouantums unverändert in einen mit neuen Holzschnitzeln gefüllten Kocher hineinpumpt, danach die weiteren 50'1, S 02 Gas und Kalk zugibt und diesen Teil in den Kocher pumpt.
  • Beim Ingangsetzen des neuen Verfahrens hat man im voraus keine konzentrierte Ablauge. Diese erhält man allmählich nach wenigen Kochungen mit zwischenliegenden Eindickungen. Anfangs benutzt man gewöhnliche Kochsäure, also Calciumbisulfitsäure [C,a (HS03)2+S02] von 5° Be bei 2o° wie beim gewöhnlichen indirekten Sulfitkochen, indem man die Säure unter Druck einfüllt, um zu erreichen, daß der Kocher ganz mit Säure gefüllt wird. Dann werden Basen, z. B. Kalkmilch, -zugesetzt.
  • Unter Anwendung von Natriumbisulfit (NaHS03) und bzw. oder Calciumbisulfit [C,a (H S 03)2] wird derart verfahren, daß man der konzentrierten Ablauge aus einer früheren Kochung freies SO.-Gas und gegebenenfalls Kalk zusetzt, vorzugsweise entsprechend derjenigen Menge Schwefel und gegebenenfalls Calcium, die gebunden wird.
  • Die benutzte Bisulfitkochsäure erhält man dadurch, daß man für jede Kochung die ganze Ablaugemenge in besonderen Hochdruckverdampfern zusammen mit Waschwasser von Diffuseuren oder Kochern konzentriert. Das verdampfte Wasser benutzt man als Abdampf zur indirekten oder direkten Vorwärmung der Kochflüssigkeit: man nutzt so den Dampf zur Vorwärmung und Eindickung der Ablauge wirtschaftlich aus.-Wenn man nach wenigen Kochungen die beabsichtigte Konzentration der Ablauge erreicht hat, z. B. Soo g Trockenstoffel Ablauge, etwa 28° Be bei i50, braucht man späterhin nur diese Konzentration von Kochung zu Kochung bei dem gewöhnlichen indirekten Kochen aufrechtzuerhalten, indem man aus der Ablauge, die auch Waschwasser enthält, etwa i t Wasser, berechnet auf jede Tonne fertige Masse bei einem Wassergehalt der Holzschnitzel von etwa q.001° verdampft. Die durch Eindickung konzentrierte Ablauge kommt zuerst in einen Sammelbehälter. Von diesem führt man einen gewissen Teil zur Anlage für die Wiedergewinnung von Chemikalien. Ein anderer Teil zirkuliert zuerst in dem neuen mit Schnitzeln gefüllten Kocher, wodurch der Wärmeinhalt der Ablauge aus den Eindickungsapparaten nutzbar gemacht wird und ein Nachfüllen von Schnitzeln stattfinden kann. Danach kann man einen gewissen Teil dieser zirkulierenden Ablauge im Kocher nachlassen, z. B. 300/a, und der letzte Teil der Ablauge wird in seine Säurebehälter geleitet, denen die nötigen Chemikalien zugesetzt werden, z. B. komprimiertes S 02-Gas und danach konzentrierte Kalkmilch, ehe die Säure als fertige Kochsäure in den Kocher eingefüllt wird.
  • Wie schon erwähnt, hat die Ablauge nach wenigen Kochungen die beabsichtigte Konzentration erreicht, worauf das Verfahren seinen regelmäßigen Gang unter Anwendung der derart konzentrierten Ablauge gehen kann.
  • Das Konzentrieren kann z. B. in einer in der Zeichnung schematisch dargestellten Anlage ausgeführt werden.
  • Nachdem Masse und Ablauge aus dem Kocher I, II oder III in den Diffuseur i geblasen sind, wird die Ablauge aus der entfaserten Masse ausgewaschen, und zwar zunächst mit dünner Ablauge aus Rohr 2, welches von dem vorigen Diffuseur kommt und später mit Waschwasser von hoher Temperatur aus Rohr 3.
  • Die derart ausgewaschene Starkablauge in Diffuseur i wird in den Ablaugesammelbehälter q. befördert, aus welchem sie auf die Verdampfer C und D1, D2 verteilt wird; die Ablauge kann auch in den einen der anderen Kocher übergeführt werden, welcher gefüllt werden soll, und zwar durch Vorerwärmer B. 5 und 6 sind Pumpen. Beim gewöhnlichen Betrieb wird die Ablauge in die Verdampfer hineingedrückt und in Behälter 7 für konzentrierte Ablauge geleitet. Benutzt man einen kombinierten Hochdruckverdampfer C mit Dampfeinlauf 8 und einer zweistufigen Anlage von Niederdruckverdampfern Dl, D2, wie in dem Kupplungsschema gezeigt, so drückt man die Ablauge v-)n q. zuerst in den Hochdruckverdampfer C und danach in die Niederdruckverdampfer Bi und D2.
  • Der Abdampf aus dem Niederdruckverdampfer Dl geht durch Rohr g nach D2 und der Abdampf von diesem durch Rohr io zum Kompressor i i, um dort komprimiert zu werden. Abdampf aus C kann auch dem Kompressor zugeführt werden, und von diesem führt man ihn in beiden Fällen in den Dampfsammler 12. Von diesem wird Hochdruckabdampf auf den Vorwärmer B und zu anderen Zwecken verteilt, oder der Abdampf von dem Hochdruckverdampfer C wird, ohne komprimiert zu werden, zu direkter. oder indirekter Vorwärmung der Kochflüssigkeit benutzt. Da etwa doppelt soviel Dampf zur Vorwärmung der Kochflüssigkeit mitgeht als derjenige Abdampf, welcher pro Tonne Masse produziert wird, kann man mit Vorteil in C und D,; D2 denjenigen Teil der Ablauge konzentrieren, welcher aus dem Behälter 7 durch Rohr 13 zur Wiedergewinnungsanlage geht, worin der Inhalt der Ablauge von Salzen usw. in kaltem Zustande in eine harte Masse umgewandelt wird. Der Abdampf aus der Wiedergewinnungsanlage kann zur Vorwärmung in B benutzt werden, dem auch durch Rohr 14 Hochdruckdampf zugeführt werden kann. Dadurch fällt der gewöhnlich benutzte rotierende Ofen nach dem Dampfkessel in der Wiedergewinnungs.abteilung fort, und die Wärme der Rauchgase wird in einem Economizer ausgenutzt. Rohr 15 führt zur Säureabteilung.
  • Aus der Zeichnung ist ersichtlich, daß erfindungsgemäß ein erster Kreislauf aus dem Sammelbehälter .4 durch Pumpe 5 zum Verdampfer C und zurück direkt zum Sammelbehälter q ;geht, wie die Pfeile andeuten. Ein zweiter Kreislauf geht vom Sammelbehälter aus, geht weiter durch Pumpe 5, Vorwärmer B und in Richtung der Pfeile unmittelbar nach q. zurück. Ein dritter Kreislauf geht vom Vorwärmer B durch Pumpe 6 zum Kocher I, Il oder III und von dort zurück direkt nach B, wie die Pfeile anzeigen. Ein weiterer Kreislauf geht durch q., B und die Kocher, und zwar von q. durch Pumpe 5, B, Pumpe 6, Kocher und direkt zurück nach Das neue Kochverfahren kann, wie gesagt, auch unter Amvendung von Natriuinbisulfit zusammen mit freiem S 02, in Verbindung mit konzentrierter Ablauge, durchgeführt werden, aber in diesem Falle wird Kalk nicht zugesetzt. Die Natriumverbindungenwerden dann in ähnlicher Weise wiedergewonnen wie beim Soda- oder Sulfatverfahren (s. unten).
  • Man kann auch in demselben Kocher eine Mischung von Calcium- und Natriumbisulfit verwenden. In dieser Verbindung benutzt man vorteilhaft Calciumbisulfitablauge. Die Verbrennung derselben beruht darauf, bei welcher Temperatur die Verbrennung geschieht, ähnlich wie beim Natriumsulfatv erfahren, indem Natriumsulfat beim Verbrennen im Natriumsulfid (Na2 S) umgewandelt wird. In derselben Weise geschieht es mit Calciumsulfat, welches in Calciumsulfid (Ca S) übergeht. Während des Kochens mit Natriumca.rbonat wird Calciumsulfid zu Natriumsulfid und Calciumcarbonat umgesetzt. Wird dasselbe mit S 02 Gas zugesetzt, erhält man folgenden Umsatz: Na2C03 -i- Ca S -f- 2S02 + H20 > Na2S + CaCO3 -f- 2 S02 + H20 NagS + Ca(HS03)2 -(- C02. Na2S+Ca(HS03)2+S02+2H20> .H2S+NaHS03+NaOH +Ca(HSO3)2. (2) . Die Natrium- und Calciumsalze sind hier nur als Beispiele zu betrachten. Man kann nämlich auch Bisulfitablaugen anderer Alkalimetalle bzw. Erdalkalimetalle anwenden, z. B. Ammoniumbisulfitablauge in Verbindung mit Magnesiumbisulfitablauge, das Verfahren bleibt dasselbe.
  • Der Vorteil der Natriumsalze ist bekanntlich, daß man Faser von guter Qualität erhält, aber die Masse wird braun und muß deshalb einem besonderen Bleichungsprozeß unterworfen werden. Der Vorteil der Calciumsalze ist, daß die Masse während des Kochens gebleicht wird; die Fasern werden aber nicht in so hohem Grade von den Ligninstoffen befreit. Durch eine passende Kombination kann man auch gute Faser in gebleichtem oder leicht bleichbarem Zustande erhalten.
  • Das Kochverfahren verläuft im großen und ganzen wie beim indirekten Kochen ohne Stillstand vor Erreichung der maximalen Temperatur. Wenn der Kocherinhalt bei der maximalen Temperatur der notwendigen Umbildung unterworfen worden ist, was durch Analysen kontrolliert werden kann, wird abgeblasen. Man kann die möglichst große Menge S 02 Gas aus der Ablauge austreiben, um es in den Kocher zurückzuleiten, wenn man hier den letzten Bleichungsprozeß der Masse in dem Kocher vornehmen will. Die in der Ablauge befindlichen ligninsulfonsauren Salze und Säuren färben die Masse ohne genügendem Zusatz von Kalk und freiem S 02-Gas. Es ist deshalb für dieses Ablaugekochverfahren notwendig, die Kochsäure mit einer passenden Menge von zugesetztem S 02 und Kalk, gegebenenfalls auch Nag CO, herzustellen.
  • Ein sehr wichtiges Verhältnis bei Anwendung der Ablaugekochflüssigkeit ist, daß sie durch Eindickung hergestellt ist, wodurch eine Reihe Bestandteile (Harz, Terpene, Methylalkohol, Cymol und Acetate) im Abdampf entfernt und somit von der Ablauge getrennt werden. Durch eingehende Analysen hat es sich ;gezeigt, d:aß der Harzinhalt bis zu einer Mindestmasse von etwa o,o5 °/o gebracht wird, was von der größten Wichtigkeit ist bei Herstellung von gebleichter Masse aus rohem Holz USW.
  • Bei dem hier beschriebenen Sulfitkochverfahren ist es möglich, ähnlich wie bei dem bekannten Soda- und Sulfatverfahren, praktisch genommen ohne Anwendung von fremdem Brennmaterial zur Herstellung des für die Cellulosefabrikation nötigen Dampfes zu arbeiten, der sonst etwa Soo bis iooo kg Kohlen pro Tonne Masse erfordert.
  • Die Behandlung der Ablauge aus dem Natriumbisulfitverfahren geschieht derart, daß der zur Anwendung und Wiedergewinnung von Chemikalien usw. benutzte Teil, gegebenenfalls bis zur Trockne, eingedickt und danach in Schmelzöfen unter Zusatz von Na.. S 04 Pulver bis zur Bildung sogenannter Schwarzasche verbrannt wird. In dieser ist das Sulfat zu Nag S reduziert, indem das in der Ablauge enthaltene Natriumsulfid (eilweise in die Schmelzmasse in Form von Nag S, Nag S O3 und Nag C 0, übergeht, während das S 02 der Ablauge teilweise in andere Schwefelverbindungen übergeht und mit den abziehenden Rauchgasen entweicht. Diese werden in natürlicher Weise zwecks Wiedergewinnung des Schwefels in Scheibenverdampfern, Scrubbern und Kondensatoren behandelt. Die Schmelzmasse geht, wie üblich, in den Lösungsbehälter; die Lösung aus demselben wird mit dem ersten Teil der Ablauge vereinigt, dem S 02-Gas und, wenn nötig, eine weitere Menge §O,-Gas zugesetzt wird, bis die Lauge die bestimmte Menge an freiem S 02 erhalten hat. Das in der gelösten Schmelzmasse befindliche Calciumcarbonat und Calciumsulfat werden abfiltriert. Das Entgasen des Kocherinlialtes wird in zwei Stufen ausgeführt, die erste Stufe unter Verdampfung der Kochsäure, um dadurch den letzten Rest von freiem S 02 und H2 S-Gas unter höchsten Druck- und Temperaturverhältnissen auszutreiben und um in möglichst hohem Grade den Harzinhalt der Masse in Form von harzhaltigen und flüchtigen ligninhaltigen Abdämpfen auszutreiben, wonach die zweite Stufe des Entgasens bis zum Abblasungsdruck in üblicher Weise stattfindet.
  • Beispiel Es wird vorausgesetzt, daß man nach mehreren Kochungen eine" Ablauge von etwa 28° B6 hat.
  • In. einem Kocher von 168 m3 und einer Füllung von 13,5 t Schnitzel mit 4oo,'o Wasser erhält man 148 m9 Ablauge, das Waschwasser aus dem Diffuseur einberechnet. Vor der Verdünnung mit Waschwasser hatte die Ablauge eine Konzentration von z. B. 2q.° B6 bei 70°, @d. h. ein spez. Gewicht von i,igo, nach Zusatz des Waschwassers ein spez. Gewicht von 1,175. Aus dieser Ablauge werden 131/2 m3 Wasser verdampft, so daß sie von der Dichte r,175 auf 1,1g konzentriert wird. Von den verbleibenden 1341/2 m3 Ablauge werden i 1o m3 für die Ablaugenkochsäure, der Rest von 241/2 m3 in zweckmäßiger Weise verwendet, vorzugsweise zur Wiedergewinnung der organischen und anorganischen Bestandteile nach bekannten Verfahren durch Verbrennung und Zersetzung usw., was in diesem Falle besonders vorteilhaft ist, weil die Bestandteile in hochkonzentrierter Form vorliegen. Die kleine Menge (2412 m3) der konzentrierten Ablaugenkochsäure enthält nämlich so viel Lignin und Hemicellulosestoffe, wie einem ganzen Kocherinhalt von diesen Stoffen entspricht. Den erwähnten iio ms Ablaugenkochsäure wird gegebenenfalls für das Calciumbisulfitverfahren S 02 Gas zugeleitet, z. B. bis man einen Gehalt von 5 °/o Gesamt-S 02 erhält (q. °1o freies S 02 und i % gebundenes S 0Q), wonach 5 m3 Kalkmilch Von 26° B6 (spez. Gewicht 1,22) zugesetzt werden. Diese Kochsäure wird für das Calciumbisulfitkochverfahren benutzt. Man kann auch Kalk in Pulverform benutzen.
  • In ähnlicher Weise wird die Ablaugekochsäure der Natriumbisulfitkochung hergestellt.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus Holz durch Kochen mit Alkali- und bzw. oder Erdalkalibisülfitlösung, die aus mit S U; sowie Alkali-und bzw. oder Erdalkalihydroxyd aufgefrischten Ablaugen früherer Kochungen hergestellt wurde, dadurch gekennzeichnet, daß die .mit den Waschwässern vermischten Ablaugen durch Konzentrieren an ligninsulfonsauren Salzen angereichert, dann mit S 0z und erst hieran anschließend mit hochkonzentriertem Alkali- und bzw. oder Erdalkalihydroxyd, -oxyd oder carbonat (zweckmäßig in Pulverform) versetzt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß so viel Ablauge für eine neue Kochung von dem Konzentrat abgezweigt wird, daß der Ligningehalt des verbliebenen Teils dem Ligningehalt einer Kocherbeschickung entspricht.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablauge so weit konzentriert wird, daß der für die neue, Kochung abgetrennte Anteil dem Volumen der zur neuen Kochung erforderlichen Flüssigkeitsmenge entspricht. .
  4. 4. Anlage zur Ausführung der Verfahren nach Anspruch i bis 3, bestehend- aus Kochern, Vorwärmern, Sammelbehältern und Verdampfern, die derart miteinander verbunden sind, daß die Ablauge in drei voneinander getrennten Kreisläufen durch die Anlage geführt werden kann, nämlich erstens von dem Sammelbehälter (4) durch Pumpe (5) zum Verdampfer (C) und von dort zurück zum Sammelbehälter zweitens vom Sammelbehälter (q.) durch Pumpe (5), Vorwärmer (B) und von dort zurück nach Sammelbehälter (4) und drittens vom Vorwärmer (B) durch Pumpe (6) zum Kocher (I, II oder III) und von dort zurück nach Vorwärmer (B).
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