DE323743C - Verfahren zur Herstellung von Natronzellstoff aus pflanzlichen Rohstoffen aller Art - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Natronzellstoff aus pflanzlichen Rohstoffen aller Art

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DE323743C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C3/00Pulping cellulose-containing materials
    • D21C3/22Other features of pulping processes
    • D21C3/222Use of compounds accelerating the pulping processes

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Natronzellstoff aus pflanzlichen Rohstoffen aller Art. Die Erfindung betrifft die Anwendung neuer Kochlangen zur Herstellung von Natronzellstoff (Soda- und Sulfatzellstoff) aus Holz, Stroh, Esparto, Schilf, Bambus und ähnlichen pflanzlichen Rohstoffen.
  • Bei den bisherigen Natronzellstoffkochverfahren kommen alkalische Laugen zur Anwendung, die als Lösungsmittel für die Inkrusten in der Hauptsache Ätznatron, kohlensaures Natrium und gegebenenfalls Schwefelnatrium neben anderen anorganischen Salzen der Alkalien und alkalischen Erden enthalten. Durch die stark ätzende Wirkung solcher Laugen werden gemäß Erfahrung jedoch nicht nur die inkrustierenden Bestandteile der Rohstoffe in Lösung gebracht, sondern die Zellstoffsubstanz selbst wird auch mehr oder weniger stark angegriffen und zerstört. Diese schädigende Wirkung ist um so größer, je höher Kochtemperatur, Überdruck im Kocher und Kochdauer ist.
  • Trotz der energischen chemischen Einwirkung läßt sich nach dem alkalischen Aufschlußverfahren bisher kein entsprechend reiner Zellstoff gewinnen. Der Natronholzzellstoff weist z. B. einen besonders hohen Gehalt an Pentosanen als Nebenstoffe. auf. Für viele Verwendungszwecke ist daher eine Nachbehandlung des Natronzellstoffes erforderlich. Insbesondere kommt hierbei neben der Bleichung die Behandlung mit neutralen oder schwach sauren anorganischen oder organischen Säuren oder Salzen solcher Säuren in Betracht, wodurch reinerer Zellstoff gewonnen werden kann.
  • Es wurde nun gefunden, daß :man diese.. Nachbehandlung unter gleichzeitiger Schonung der Zellulosesubstanz und entsprechender Erhöhung der Ausbeute außerordentlich vereinfachen und in vielen Fällen ganz ersparen kann, wenn man zur Kochung Mischlaugen anwendet, die man durch Vermischen der bisherigen anorganischen alkalischen Kochlaugen mit - organischen Säuren oder Salzen organischer Säuren bereitet.
  • Durch die Patentschrift 284681 ist bereits ein Verfahren bekanntgeworden, das auf der Aufschließung pflanzlicher Rohstoffe mit Laugen von essigsauren und schwefligsauren Alkalien beruht. Hierbei kommen- nur noch schwach alkalische, fast neutrale Lösungen als Aufschließungsmittel in-Betracht, während das neue Verfahren alkalische Aufschlußlaugen benutzt.
  • Nach der Erfindung kann man die Wir-. kung aller bekannten alkalischen Kochlaugen, die bei der sogenannten Soda- oder Sulfatzellstoffabrikation --benutzt werden; beträchtlich verbessern, wenn man diese Laugen, sulfitiert oder nicht sulfitiert, mit organischen Säuren oder deren Salzen vermischt. ' Die organischen Säuren haben offenbar ein starkes Lösungsvermögen, welches, wie erkannt wurde, auch in alkalischen Kochlaugen nicht nur erhalten bleibt, sondern es sogar ermöglicht mit den Chemikalienmengen, der Temperatur und der Kochzeit herunterzugehen. Die eigenartige Wirkung dieser Laugen zeigt sich auch in der Färbung und der leichteren Bleichbarkeit des aus gleichem Rohmaterial hergestellten Zellstoffes.
  • - .Solche wirksamen Mischlaugen kann man herstellen, indem man die üblichen alkalischen Kochlaugen mit niederen Säuren der aliphatischen Reihe wie Essigsäure, Ameisensäure usw. teilweise neutralisiert, -oder indem ,man Salze . derartiger organischer Säuren, insbesondere Alkali- oder Erdalkalisalze, zugibt. Es ist nützlich, die Laugen durch Filtration oder genügend langes Absitzenlassen von festen Umsetzungsprodukten möglichst zu befreien.
  • Die durch Kochung mit derartigen Mischlaugen hergestellten -Zellstoffe zeichnen sich durch größere Reinheit, .weichere Faserbeschaffenheit und leichtere Bleichbarkeit vorteilhaft aus.
  • Im einzelnen richten sich die Arbeitsbedingungen bei -der Kochung mit den neuen Mischlaugen wie bisher nach der Art des Pflanzenrohstoffes. Durch Änderung der Mischungsverhältnisse, der Konzentration und der Einwirkungsdauer lassen sich die Kochungen in offenen oder geschlossenen Gefäßen, also sowohl ohne-als auch mit Überdruck ausführen. Aus Zweckmäßigkeitsgründen wird man jedoch in der Regel nicht unter 5 Atm. Überdruck heruntergehen.
  • Besonders vorteilhaft ist die Durchführung des Verfahrens unter Benutzung von sogenannten rohem Graukalk, d. i. ein mitCalciumphenolaten vermischtes Calciumacetat, welches beispielsweise nach dem Verfahren der Patentschrift 6052o der Klasse 12 aus entteerten Holzessigdämpfen gewonnen wird. Das bei diesem Verfahren aus dem Dampf- j gasstrom in die Kalkmilch übergehende Gemisch von .Essigsäure und Phenolen bildet jenen rohen Graukalk.
  • Dieses Produkt hat in Verbindung mit .-Dieses in hohem Grade die Fähigkeit, Holzöle emulsionsartig zu binden, so daß diese sich nicht mehr mit den Wasserdämpfen verflüchtigen. Wahrscheinlich ist die besondere Wirkung des rohen Graukalkes auf Emulsionsbildung in der Kochlauge zurückzuführen.: In Übereinstimmung damit hat sich nämlich weiter gezeigt, daß überraschend günstige Aufschließungen erhalten werden, wenn man den Mischlaugen nach Anspruch z noch Teeröle zusetzt, wie .sie bei der Trockendestillation verschiedenster Stoffe; inbesondere auch bei der Trockendestillation von Schwarzlauge, entstehen. Durch diese Beobachtung erklärt sich auch die Bedeutung, welche die Anwesenheit von Phenolaten im rohen Graukalle bei der Durchführung des Verfahrens haben dürfte.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Natronzellstoff aus pflanzlichen Rohstoffen aller Art, gekennzeichnet durch die Benutzung von Soda- oder Sulfatkochlaugen, die mit Alkali- oder Erdalkalisalzen niederer -Säuren .der aliphatischen Reihe vermengt oder in welchen solche organischen Salze durch Zufügung der betreffenden organischen Säuren gebildet werden. Verfahren nach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sogenannter roher Graukalk, d. i. Calciumphenolate enthaltendes Calciumacetat, zur Bereitung der Kochlaugen verwendet wird. 3. Verfahren nach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß den Mischlaugen noch Teeröle zugefügt werden.
DE1919323743D 1919-06-18 1919-06-18 Verfahren zur Herstellung von Natronzellstoff aus pflanzlichen Rohstoffen aller Art Expired DE323743C (de)

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