DE279517C - - Google Patents
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- DE279517C DE279517C DENDAT279517D DE279517DA DE279517C DE 279517 C DE279517 C DE 279517C DE NDAT279517 D DENDAT279517 D DE NDAT279517D DE 279517D A DE279517D A DE 279517DA DE 279517 C DE279517 C DE 279517C
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C3/00—Pulping cellulose-containing materials
- D21C3/04—Pulping cellulose-containing materials with acids, acid salts or acid anhydrides
- D21C3/06—Pulping cellulose-containing materials with acids, acid salts or acid anhydrides sulfur dioxide; sulfurous acid; bisulfites sulfites
Landscapes
- Paper (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 279517 KLASSE 55 b. GRUPPE
CARL BRAUN in MÜNCHEN.
aus Rotbuchenholz.
Man hat schon Versuche gemacht, das in verschiedenen Gegenden zu sehr billigen Preisen
und in großen Mengen erhältliche Rotbuchenholz für die Zwecke der Zelluloseerzeugung
nutzbar zu machen. Diese Versuche scheiterten aber zum größten Teil an der Schwerlöslichkeit
der inkrustierenden Substanzen und der in großer Menge in dieser Holzart enthaltenen
Farbstoffe. Wenn es auch gelingt,
ίο nach dem Natronverfahren unter Anwendung
großer Alkalimengen Zellstoff zu erzeugen, so stellen doch die geringe Ausbeute, die dunkle
Farbe des ungebleichten Stoffes, der ziemlich bedeutende Chlorkalkaufwand bei der Bleiche
und vor allem die Schwierigkeit, aus den harzarmen Laugen die Alkalien wiederzugewinnen,
die Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens in Frage. Tatsächlich rindet das Natronverfahren
zur Erzeugung von Zellulose aus Rotbuchenholz auch nur eine sehr beschränkte Anwendung.
Bei Anwendung des für die Erzeugung von Zellulose aus Nadelhölzern üblichen Calciumbisulfitverfahrens
zur Herstellung von Zellstoff aus Rotbuchenholz ergeben sich aber Schwierigkeiten,
die noch erheblich größer sind als beim Natronverfahren. Der nach diesem Verfahren
erzeugte Zellstoff nimmt durch Einwirkung des im Waschwasser enthaltenen Sauerstoffes
und der atmosphärischen Luft auf die nicht völlig reduzierten Farbstoffe sehr schnell
eine graublaue Färbung an, die sich, da der Sauerstoff hier beizenähnlich wirkt, durch
Waschen nicht mehr entfernen läßt. In ungebleichtem Zustand ist dieser Zellstoff daher
nur für geringe Papiersorten verwendbar; bei der Bleiche geht die graue Färbung in rotbraun und bei Anwendung größerer Chlorkalkmengen
in braungelb über, und diese braungelbe Färbung ist selbst bei wiederholten Zwischenlaugungen mit Natron und großem
Chlorkalkaufwand nicht völlig zu beseitigen. An dieser Graufärbung nehmen auch die bei
der Kochung auf der Faser sehr leicht entstehenden geringen Niederschläge von Calciummonosulfit
teil, wodurch eine weitere Erschwerung der Bleichbarkeit hervorgerufen wird. Meist ist auch die Reduktion der im Rotbuchenholz
enthaltenen Farbstoffe im Innern des Kochgutes keine vollständige, obwohl das Holz völlig erweicht ist, und durch diese nicht
genügend entfärbten Holzteile entstehen dann im gebleichten Gut gelbliche Faserbündel als
nicht zu beseitigende Verunreinigungen.
Aus diesen Beobachtungen ergeben sich folgende Bedingungen für die Kochung des
Rotbuchenholzes mit Sulfitlaugen:
1. Eine sehr gleichmäßige ■ und ziemlich weitgehende Zerkleinerung des Holzes als Vorbereitung
für den Kochprozeß.
2. Kochlaugen, die eine möglichst gründliche Lösung der Inkrustationen und eine weitgehende
Reduktion der Farbstoffe herbeiführen, ohne bei tieferem Herabkochen Niederschläge
auf der Faser zu erzeugen.
3. Eine möglichst rasche und gründliche
Entfernung der Ablaugen, noch ehe das Kochgut mit der rasch exponierend wirkenden
atmosphärischen Luft in Berührung kommt. Die erste Bedingung ist unschwer zu erfüllen
und sollen die Holzstückchen eine Dicke von nicht über 2 ram, eine Länge von nicht
über 40 bis 50 mm und eine Breite von 5 mm aufweisen.
Was die Zusammensetzung der Kochlauge anlangt, so haben Beobachtungen, die man
bei der Kochung von Nadelhölzern mit wasserlöslichen Alkalisulfiten, z. B. Kalium-, Natriumoder
mit Magnesiumsulfit in saurer Lösung machte, ergeben, daß diese eine weit kräfti-
gere Entfärbung bewirken und bedeutend hellere Zellstoffe erhalten werden als mit CaI-ciumbisulfitlaugen.
Der umfangreicheren Benutzung steht nur der zu hohe Preis im Wege.
Das vorliegende Verfahren verwendet nun zur Lösung der Inkrustationen des Rotbuchenholzes
und zu einer möglichst kräftigen Entfärbung Gemische der leicht löslichen Alkalisulfite
mit Calciumbisulfitlaugen bzw. aus wirtschaftlichen Gründen von Calcium- und Magnesiumbisulfit. Mit Rücksicht auf die
sehr empfindliche Faser des Rotbuchenholzes können nur Laugen mit 50 bis 60 Prozent
gebundener SO2 in Verwendung kommen mit einem Gesamtgehalt von 15 bis 18 kg SO2
auf 100 kg lufttrockenes Buchenholz; von diesen 50 bis 60 Prozent gebundener schwefliger
Säure ist je die Hälfte an Calcium und Magnesium gebunden. Die rasche Entfernung
der Ablaugen, noch bevor das Kochgut mit Luft oder sauerstoffhaltigem Waschwasser in
Berührung kommt, wird dadurch erreicht, daß dieselben bei 1 bis 2 Atmosphären Druck
abgeblasen werden und dann sofort eine Waschung des Kochgutes im Kocher mit Wasser
von 70 bis 800C vorgenommen wird oder
aber mit kaltem Wasser, das auf 100 kg Zellstoff etwa 0,5 bis 1 kg S O2 enthält, oder am
besten erstmals eine Waschung mit heißem und darauf mit kaltem SO2-haltigen Wasser.
Der ganze Kochprozeß spielt sich wie folgt ab:
Das gut und gleichmäßig zerkleinerte Rotbuchenholz wird in einen mit Säureauskleidung
versehenen Kocher eingefüllt und darauf Kochlauge zugelassen, die auf 100 kg lufttrockenes
Holz 15 bis 18 kg schweflige Säure enthält; 50 bis 60 Prozent der Gesamtsäure
sind je zur Hälfte an Calcium und Magnesium oder an ein leicht lösliches Alkali gebunden;
die Laugenmenge muß so bemessen sein, daß das Holz völlig mit Lauge bedeckt ist. Hierauf
wird der Kocher geschlossen und der Inhalt durch indirekte Heizung sehr langsam auf no0 C erhitzt, welche Temperatur mehrere
Stunden gehalten wird. Dann erfolgt eine ganz allmähliche Erhöhung der Temperatur, die
nach 7 bis 8 Stunden etwa 155 ° C betragen soll, und diese Höchsttemperatur wird dann
etwa 2 Stunden eingehalten, so daß der ganze Kochprozeß in 9 bis 10 Stunden beendet ist;
der Restgehalt an S O2 soll nicht unter 0,3 Prozent sinken. Während der Kochung werden
von Zeit zu Zeit Laugenproben entnommen und neben der üblichen Titration der SO2
auch auf die Reduktion der Farbstoffe untersucht. Zu diesem Zweck werden gleiche Mengen
Ablauge und — Natronlauge vermischt und die gleiche Menge destilliertes Wasser zu-
gesetzt, z. B. 5 ecm Ablauge, 5 ecm — Natron-
10
lauge und 10 ecm destilliertes Wasser. Bei
den ersten Proben nach etwa 3 Stunden entstehen hierbei tief blauschwarz gefärbte Flüssigkeiten,
die mit dem Fortschreiten der Kochung immer heller werden und schließlich bräunlichgelb bleiben. Bei Eintritt dieses Zeitpunktes
ist die Kochung beendet und die SO2 auf etwa 0,3 bis 0,4 Prozent gesunken. Nunmehr
wird abgegast, die Lauge bei 1 bis 2 Atmosphären Druck abgeblasen, dann mit
heißem oder schwach S O2-haltigem kalten Wasser im Kocher gewaschen und darauf entleert.
Der erhaltene Zellstoff ist splitterfrei, zeigt eine sehr helle Färbung, so daß er auch ungebleicht
verwendet werden kann, färbt sich an der Luft nicht mehr grau und ist nach
weiterem gründlichen Waschen mit 8 bis 9 Prozent Chlorkalk zu hoher Weiße bleichbar.
Die Ausbeute ist bedeutend höher als beim Natronverfahren und beträgt etwa 43 bis
45 Prozent auf lufttrockenes Holz.
:
Claims (1)
- Patent-AnsPRUch:Verfahren zur Erzeugung von hellfarbigem und leicht bleichbarem Zellstoff aus Rotbuchenholz, dadurch gekennzeichnet, daß das zerkleinerte Holz im Kocher unter Druck mit nur 40 bis 50 Prozent freie S O2 enthaltenden Gemischen von Calciumbisulfit und Alkalisulfiten oder Magnesiumsulfit gekocht und nach Abblasen der Ablaugen unter Ausschluß von Luft im Kocher mit heißem und darauf mit schwach S Ö2-haltigem kalten Wasser gewaschen wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE283290T |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE279517C true DE279517C (de) |
Family
ID=32932648
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT279517D Active DE279517C (de) | |||
DENDAT283290D Active DE283290C (de) |
Family Applications After (1)
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---|---|---|---|
DENDAT283290D Active DE283290C (de) |
Country Status (1)
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE283290C (de) |
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