DE283290C - - Google Patents

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DE283290C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C3/00Pulping cellulose-containing materials
    • D21C3/04Pulping cellulose-containing materials with acids, acid salts or acid anhydrides
    • D21C3/06Pulping cellulose-containing materials with acids, acid salts or acid anhydrides sulfur dioxide; sulfurous acid; bisulfites sulfites

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JV£ 283290 ■-KLASSE 55 b. GRUPPE
CARL BRAUN in MÜNCHEN.
aus Rotbuchenholz.
Zusatz zum Patent 279517.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. September 1913 ab. Längste Dauer: 16. Juni 1928.
Bei der Ausführung des Verfahrens nach Patent 279517 hat sich gezeigt, daß auch die Anwendung von Calcium-, Magnesium- oder Alkalibisulfitlaugen mit 40 bis 60 Prozent gebundener S O2 beim Kochen hellfarbigen und bleichbareri Zellstoff ergeben, wenn die für die Kochung von frischem öder altem ausgetrockneten Rotbuchenholz gefundenen Grundbedingungen eingehalten werden.
Nach »Klason« sind zur Lösung der in den Nadelhölzern enthaltenen Inkrustationen für ι kg Holz etwa 76 g S O2 und 32 g Ca O nötig, welche Mengen sich jedoch in der Praxis auf 120 bis 150 g SO2 und 50 bis 62V2 g CaO steigern. Weiterhin sagt »Klason«, daß bei der Kochung von Nadelhölzern Temperaturen von 1500C um so verhängnisvoller werden, je größer der gebundene Teil der Gesamt-SO2 ist. Versuche von »Heuser« und »Frohberg«, das für die Kochung von Nadelhölzern übliche Calciumbisulfitverfahren auch zur Kochung von Rotbuchenholz zu verwenden, ergaben negative Resultate, obwohl das Kochgut erweicht wird. Schwere Bleichbarkeit und hoher Chlorkalkverbraucn sowie stark angegriffene Faser, ja häufig braun gefärbte Stoffe standen der Verwendung des Bisulfitverfahrens im Wege.
Bei den Kochungen mit Mischlaugen, wie sie in der Patentschrift 279517 beschrieben sind, hat sich ergeben, daß eine sehr rasche Abnahme der Gesamt-S O2 und ein rasches Ansteigen der freien S O2 stattfindet, und daß mindestens 18 kg SO2 für 100 kg Rotbuchenholz erforderlich sind, wenn ein völliger Auf- Schluß des Kochgutes und Reduktion der in dieser Holzart enthaltenen großen Farbstoffmengen erfolgen soll. Die Laugen dürfen nur 40 bis 50 Prozent freie SO2 enthalten, damit die beim Kochprozeß entstehenden verhältnismäßig großen Mengen organischer Säuren gebunden und die Entstehung humusartiger Verbindungen vermieden werden. Weiter durchgeführte Versuche ergaben, daß die zu verwendenden SO2-Mengen, ebenso das Verhältnis der freien zur gebundenen SO2 wechseln, je nachdem, ob frisches oder altes, stark ausgetrocknetes Holz gekocht wird. Ebenso wechseln die anzuwendenden Temperaturen, wobei sich jedoch als feststehend ergeben hat, daß mindestens für 1 Stunde 145 bis 150 ° C gehalten werden müssen, da erst bei dieser Temperatur die Farbstoffe so völlig zerstört werden, daß der Stoff leicht bleicht.
Ein Mißlingen der Kochung, wie es »Klason« bei viel Alkali und hoher Temperatur gefürchtet hat, ist beim Rotbuchenholz ausgeschlossen. ■»
Ebenso hat sich die Annahme, daß stärker kalkhaltige Laugen Niederschläge von Monosulfit und Gips ergeben, wenigstens innerhalb der vorangegebenen Grenzen, als irrig erwie-
sen. ,Die beim Kochprozeß entstehenden sauren Abbauprodukte scheinen Kalk zu lösen, so daß größere Niederschlagsmengen nicht auftreten.
Auch hat sich gezeigt, daß Rotbuchenholz schwer durchkocht und daß die zwar völlig erweichten, aber rötlichbraunen Kerne nicht nur den fertigen Stoff verunreinigen, sondern auch die Bleiche sehr erschweren. Es ist daher von größtem Vorteil, das rasche Eindringen der Kochlauge in das zerkleinerte Holz möglichst zu begünstigen, sei es durch Evakuierung des Kochers, Vordämpfen des Kochgutes oder Einpressen der Lauge. Es genügt z. B. ein Vordämpfen von 1 Stunde bei 120° C, Abblasen von Dampf, Luft und Kondenswasser und Benutzen des beim Abkühlen entstehenden Vakuums zum Ansaugen der Lauge, um völlig kernfreie Kochungen zu erhalten. Rasche Entfernung der Ablaugen, Waschen mit möglichst luftfreiem, z. B. heißem oder reduzierende Körper enthaltendem Wasser sind ebenfalls zur Erzielung von hellen und leicht bleichbaren Stoffen von Vorteil. Bei Einhaltung dieser Bedingungen lassen sich auch mit Calcium-, Magnesium- oder anderen Alkalibisulfitlaugen mit 40 bis 60 Prozent gebundener Säure hellfarbige und leicht bleichbare Stoffe erzeugen. Eine Kochung' von frischem Rotbuchenholz mit Calciumbisulfitlauge würde demnach wie folgt verlaufen:
Nachdem das gleichmäßig und sorgfältig zerkleinerte Holz in den Kocher eingefüllt ist, wird bei höchstens 1200C 1 Stunde vorgedämpft, dann Dampf und Kondenswasser abgeblasen und unter Benutzung des entstehenden Vakuums Calciumbisulfitlauge zugelassen, die auf 100 kg Holz 18 kg S O2, davon 55 Prozent an CaO gebunden enthält. Die Temperatur wird dann innerhalb 8 Stunden auf ° C gesteigert und diese Temperatur eine. Stunde gehalten. Bei 0,4 bis 0,3 Prozent ReSt-SO2 wird die Ablauge abgeblasen, dann warmes oder reduzierende Stoffe enthaltendes kaltes Wasser zum Waschen zugelassen oder das Kochgut in solches entleert und weiterhin für möglichst- rasche Entfernung der Ablauge gesorgt.
Nach dem Calciumbisulfitverfahren hergestellter Rotbuchenzellstoff bleicht mit etwa Prozent Chlorkalk, dagegen ergibt die Verwendung von Magnesium- oder Alkalibisulfiten Stoffe, die schon bei 8 bis 9 Prozent Chlorkalk hochweiß bleichen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur , Erzeugung von hellfarbigem und leicht bleichbarem Zellstoff aus Rotbuchenholz, nach Patent 279517, dadurch gekennzeichnet, daß das zerkleinerte Holz im Kocher unter Druck, bei bis zu 150 ° C ansteigender Temperatur, mit je nach Alter und Austrocknung des Holzes zwischen 40 bis 6o Prozent gebundene SO2 enthaltenden Laugen von Calcium- oder Magnesium- oder Alkalibisulfit gekocht wird, wobei die Alkalimenge so groß gewählt wird, daß eine genügende Bindung der beim Kochprozeß entstehenden sauren Abbauprodukte erfolgt, und daß nach erfolgtem Abblasen der Ablaugen die anhaftenden Ablaugenmengen rasch unter möglichstem Ausschluß von atmosphärischer Luft entfernt werden.
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