DE89585C - - Google Patents
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C9/00—After-treatment of cellulose pulp, e.g. of wood pulp, or cotton linters ; Treatment of dilute or dewatered pulp or process improvement taking place after obtaining the raw cellulosic material and not provided for elsewhere
- D21C9/10—Bleaching ; Apparatus therefor
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Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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- Wood Science & Technology (AREA)
- Paper (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMTS^
KLASSE SS^JPapierfabrikation. /j
Von den zur Papierfabrikation dienenden Faserstoffen lassen sich z. B. Jute, Manillahanf,Adansoniafaser,
Bastfasern mit Kalk, gekochtes Stroh gar nicht bleichen. Wieder andere lassen sich nur sehr schwer bleichen,
z. B. manche Holzzellstoffe, graue leinene und sackleinene Lumpen, die aus Schilfrohr und
italienischem Pfahlrohr gewonnenen Zellstoffe.
Alle diese und andere Faserstoffe lassen sich aber verhä'ltnifsmäfsig leicht und mit geringer
Menge Chlorkalk bleichen, wenn sie vorher dem nachstehend beschriebenen Verfahren unterworfen
sind. :
Man stellt eine Lauge her durch Auflösen von entsprechenden Mengen Soda oder Pottasche
in heifsem Wasser, dem man je nach Art der zu behandelnden Faserstoffe bestimmte
Mengen von Fetten oder Oelen oder anderen zur Seifenbildung gebräuchlichen Stoffen beimischt
und die Masse so lange kochen läfst, bis sich die Fette mit den Alkalien verbunden
haben. Kürzer kann' man verfahren, indem man eine bestimmte Menge Seife in kochendem
Wasser löst und der Lauge etwas Soda, Pottasche, Salmiakgeist oder ähnliche Stoffe zufügt.
Die entsprechend vorgerichteten Faserstoffe werden in geeignete Gefäfse eingetragen und
mit der heifsen Lauge Übergossen. Die Masse wird während einiger Stunden bei einer Temperatur
von 80 bis 900 C. erhalten. Bei Verarbeitung von sehr dunklen oder ganz fahlen
Faserstoffen (Jute , Manilla , Bast, Adansonia) kann man auch einige Stunden kochen. Das
Kochen geschieht am besten in verschliefsbaren eisernen Kochern mit Dampf unter 3Y2
und 4 Atm. Druck; in diesem Falle kann die Kochzeit etwas abgekürzt werden.
Nach dem Kochen wird die Lauge abgelassen und die Fasermasse ausgewaschen, bis
alle Lauge entfernt ist. Das Auswaschen geschieht am besten mit heifsem Wasser. Bei
besonders schwer bleichbaren Stoffen kann man, um einen sehr schönen weifsen Stoff zu
erzielen, den Vorgang des Auslaugens und Kochens mit frischer Lauge wiederholen und
dann nochmals auswaschen.
Hierauf wird die erhaltene Fasermasse in üblicher Weise mit Chlorlauge oder Chlorgas
gebleicht.
Das Verfahren sei an folgenden Ausführungsbeispielen veranschaulicht.
Die zerkleinerten und mit Kalk gekochten Lumpen werden in den Halbzeugholländer
eingetragen, in diesem in üblicher Weise mittels Waschtrommel gewaschen und zu Halbzeug
zermahlen. Sobald der Stoff fertig gemahlen ist, wird eine genügende Menge der concentrirten Seifenlösung in denselben eingeführt.
Man läfst den Stoff im Holländer nur so lange noch umlaufen, bis er sich mit der
Seifenlösung gemischt hat, und bringt ihn dann in gröfsere Bassins, die mit Heizschlange oder
mit Dampf versehen sind. Hier wird der Stoff auf mindestens 80 bis 90 ° C. erhitzt und
während 3 bis 4 Stunden in dieser Temperatur belassen. Besser noch ist es, wenn man denselben
einige Zeit kochen läfst.
Diese Bassins sind zweckmäfsig so anzuordnen, dafs der Stoff aus/ihnen direct in
Bleichholländer abgelassen werden kann. In
diesen wird der Stoff dann nochmal gut ausgewaschen und dann mittels Chlors in üblicher
"Weise gebleicht.
Die Verarbeitung der Jute im Kocher erfolgt folgendermafsen. Die mit Kalk gekochten
Jutelumpen werden, wie im vorigen Beispiel beschrieben, gewaschen und gemahlen und der
Stoff aus dem Halbzeugholländer in Abtropfkästen gelassen, um das Wasser gröfstentheils
zu entfernen. Der entwässerte Stoff wird nun in den Kocher eingetragen und die entsprechende
Menge der beschriebenen Seifenlauge dazu eingelassen. Nachdem der Kocher verschlossen, läfst man langsam Dampf einströmen
und, wenn ein Druck von 3Y2 Atm.
erreicht ist, etwas über ι Stunde kochen. Dann stellt man den Dampf ab, läfst aber den
Kocher noch eine Weile so stehen, ehe man den Dampf abläfst. Wenn kein Druck mehr
im Kocher vorhanden, öffnet man den Deckel und läfst den gekochten Halbstoff in Bassins
oder in Abtropfkästen laufen. Hierauf bringt
JS5 \ ■
man den Stoff in Bleichholländer, läfst gut auswaschen und dann bleichen.
Es ist nicht unbedingt erforderlich, den Stoff in einem verschlossenen Kocher unter
Druck zu kochen; es genügt schon ein' entsprechendes
Kochen in offenen Gefäfsen. Es ist jedoch anzurathen, die schwer bleichbaren Stoffe möglichst unter Druck zu kochen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren, für die Papierfabrikation dienende, bisher nicht oder nur schwer bleichbare Faserstoffe (z. B. Jute, Manillahanf, Bast, Adansonia, Stroh) leicht bleichbar zu machen, dadurch gekennzeichnet, dafs die Faserstoffe nach dem üblichen Kochen mit Kalk, aber vor der Chlorbleiche mit Seifenlösung mit oder ohne Zusatz von Soda, Pottasche oder Salmiakgeist oder aber mit einer durch Kochen von Fetten oder Oelen mit Soda oder Pottasche erhaltenen Seifenlösung ausgelaugt oder gekocht werden.
Publications (1)
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country | Link |
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