DE408409C - Verfahren zur Erzeugung von Halbzellstoffen aus schwach verholzten Pflanzen, wie Stroh, Typha, Phragmites und aehnlichen Pflanzen - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung von Halbzellstoffen aus schwach verholzten Pflanzen, wie Stroh, Typha, Phragmites und aehnlichen Pflanzen

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DE408409C
DE408409C DEB104448D DEB0104448D DE408409C DE 408409 C DE408409 C DE 408409C DE B104448 D DEB104448 D DE B104448D DE B0104448 D DEB0104448 D DE B0104448D DE 408409 C DE408409 C DE 408409C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C1/00Pretreatment of the finely-divided materials before digesting
    • D21C1/06Pretreatment of the finely-divided materials before digesting with alkaline reacting compounds

Description

  • Verfahren zur Erzeugung von Halbzellstoffen aus schwach verholzten Pflanzen, wie Stroh, Typha, Phragmites und ähnlichen Pflanzen. Aus der Fabrikation von Halbstoffen für die Papierfabrikation aus Lumpen weiß man schon seit langer Zeit, daß die Einwirkung des Ätzkalkes auf die färbenden oder verunreinigenden Stoffe eine sehr günstige ist und bei weiterer Behandlung des Rohmaterials sehr gute Ganzstofe liefert. Eingehende Versuche, den Kalk durch schwache Ätznatron-, Sofia-oder Sodakalklaugen zu ersetzen, führten nicht zu besseren, teilweise sogar zu weniger günstigen Ergebnisseil. Diese Kalkbehandlung hat man versucht, auch auf die Herstellung von Halbstoffen aus Rohpflanzen zu übertragen, und zwar, wie die Erzeugung von braunem Schliff aus gedämpftem -Nadelholz zeigt, mit gutem Erfolg. Da man hierbei eine sehr starke mechanische Zerfaserung des Rohmaterials vornimmt, erwies sich schließlich der Kalk als entbehrlich und wurde durch Dämpfen mit Wasser ersetzt. Die Anwendung von Kalklauge zur Strohaufschließung zeigte jedoch, daß derartige, zwar schwach verholzte und verkieselte Rohpflanzen erst nach langer V orweichung in der Lauge und darauffolgender Kochung unter Druck oder überhaupt nur unter Druck leidlich befriedigende Ergebnisse liefern, da die intensive mechanische Zerfaserung, wie bei gedämpftem Holz nicht möglich ist. Die aus solchen Halbstoffen erzeugten Papiere zeigen noch immer viele schlecht aufgeschlossene Teile und zahlreiche Splitter. Viele schwach verholzte und verkieselte Pflanzen, z. B. die Typha- und Phragmitesarten, bleiben jedoch auch hierbei zuw enig aufgeschlossen und liefern einen splitterigen, rauhen, harten und wenig festen Halbzellstoff. Die Behandlung mit stärkeren Natronlaugen- hat zwar bessere Ergebnisse, ist aber unter den heutigen Verhältnissen zu teuer für die Herstellung von Halbzellstoff, selbst unter Berücksichtigung einer W iedergewinnungsanlage.
  • Neuere Verfahren behandeln derartige Rohpflanzen zunächst bei Siedetemperatur oder unter schwachem Druck mit Kalklaugen verschiedener Stärke und lassen nach deren Beseitigung eine Kochung bei atmosphärischem oder höherem Druck mit stärkeren oder schwächeren Sofialaugen folgen. Abgesehen davon, daß die Erhitzung großer Flüssigkeitsmengen auf Siedetemperatur .im offenen Gefäß keine Vorteile hinsichtlich des Dampfverbrauches bietet, ist bei diesem Verfahren eine zweimalige Erhitzung größerer Laugenmengen erforderlich, die bei der Kohlenteuerung und Knappheit auch eine wesentliche Verteuerung des erzeugten Halbzellstoffes bedeutet.
  • Eingehende fabrikmäßig durchgeführte Versuche haben nun gezeigt, daß man aus genannten Pflanzen einen geschmeidigen, gut aufgeschlossenen, splitterfreien, für die Herstellung von Pappen und Packpapier vorzüglich brauchbaren Halbzellstoff, der sich rasch und leicht kollern läßt, erhalten kann, wenn man nach dem nachstehend beschriebenen Verfahren arbeitet.
  • Die in üblicher Weise gehäckselten Pflanzen werden in einen rotierenden Kocher (Kugel-oder Sturzkocher) eingefüllt und kalte oder erwärmte Kalklauge von je nach dem Material wechselndem Kalkgehalt eingefüllt. Hierauf wird :der Kocher geschlossen und rotiert zunächst i bis ? Stunden mit der kalten oder schwach erwärmten Lauge ohne Dampfzufuhr. Das gehäckselte Gut wird hierbei stark mit Kalklauge getränkt, sitzt stark zusammen und kann der besseren Raumausnutzung halber nachgefüllt werden. Nach dieser Durchtränkung des Materials mit Kalklauge wird der Deckel geöffnet und der K.alklaugenüberschuß zwecks neuerlicher Verwendung dem Kalklaurenbehälter wieder zugeführt.
  • Hierauf «-erlen je nach den verwendeten Pflanzenarten Soflalatigen von 5 bis g Prozent auf ioa kg lufttrockenes Material gerechriet, in nur solcher Verdünnung in den Ko-. eher gegeben, daß eine völlige Durchtränkung des Materials bei der folgernden Kochung möglich ist. Nun wird der Kocher geschlossen, in Bewegung gesetzt und allmählich Dampf zugelassen, bis der für den Aufschluß erforderliche Hcchstdruck erreicht ist. Dieser wird je nach der Beschaffenheit des Materials längere oder kürzere Zeit gehalten, sodann der Kocher abgeblasen, entleert, der Stoff gewaschen, gekollert und auf Papier oder Pappe weiterverarbeitet.
  • Bei dieser Aufschließungsart tritt zunächst nur die schwache Einwirkung der Sodalauge ein, die durch den im Pflanzenmaterial zurückgebliebenen, teilweise gelösten, teilweise feiest suspendierten Kalk allmählich in geringen Mengen von Ätznatronlauge umgewandelt wird, welche sich im Innern und auf der Faser bildet und in statu nascendi wirkt. Hierbei genügen die gebildeten, sehr geringen Ätznatronmengen für einen für Halbzellstoffe genügenden Aufschluß. Bei den weiteren Kochu.ngen wird stets ein Teil der Schwarzlauge wieder mitverwendet. Es ist von Wichtigkeit, die Kalk- bzw. Sodamengen dem verwendeten Pflanzenmaterial genau anzupassen, damit der gewünschte Aufschlußgrad erreicht wird, ohne daß ein unnötiger Aufwand an Chemikalien erfolgt.
  • Der erhaltene Stoff zeigt eine lichtbraune oder dunkelbraune Färbung, läßt sich gut anfärben und auf der Pappen- oder Papierinaschine mit oder ohne andere Zusätze verarbeiten. Die beigefügten Muster zeigen deutlich die Unterschiede der verschiedenen Aufschlullarten.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH. Verfahren zur Erzeugung von Halbzellstoffen aus schwach verholzten Pflanzen, wie Stroh, Tvpha, Phragmites und ähnlichen Pflanzen, dadurch gekennzeichnet, <Iaß das gehäckselte Rohmaterial zunächst mit kalten oder erwärmten getränkt und nach Beseitigung des Laugen-Überschusses finit schwachen Sololaugen in geschlossenem, rotierendem Kocher bei erhöhter Temperatur und Druck gekocht wird.
DEB104448D 1922-04-19 1922-04-19 Verfahren zur Erzeugung von Halbzellstoffen aus schwach verholzten Pflanzen, wie Stroh, Typha, Phragmites und aehnlichen Pflanzen Expired DE408409C (de)

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