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Verfahren zur Herstellung hochbiegsamer Graupappe durch Behandlung des Roh- Während bisher die Graupappeerzeugung zur Herstellung eines Materiales, welches geeignet ist, grossen Anforderungen bezüglich Festigkeit und Biegsamkeit zu entsprechen, die von der Papiererzeugung stammende Zellulose verwendet, soll im folgenden ein Erzeugungsvorgang angegeben werden, welcher durch Kochen des Rohmateriales mit einer alkalischen Lauge und Gautschen der Stoffbahnen unter Einfluss von Dampf oder Heissluft den genannten Erfolg herbeiführt. Die Behandlung von beschriebenem oder bedrucktem Altpapier wird in der fachliche Literatur des öfteren beschrieben, doch unterscheiden sich alle bis nun angegebenen Massnahmen ganz wesentlich von dem vorliegenden Verfahren.
Nach den bezügliche Veröffentlichungen wird das Altpapier, welches den verwendeten Rohstoff darstellt, mit kalter oder bis nahe dem Siedepunkte erwärmter Lauge behandelt, wobei die Behandlung vor und nach dem Vermahlen erfolgen kann. Diese Methoden beabsichtigen durch Lösen der Fettstoffe der Druckerschwärze deren nachfolgendes Auswaschen zu ermöglichen, um ein weisses Produkt zu erzielen. Es handelt sieh also fast ausschliesslich darum, einen Reinigungsprozess für die Zwecke der Papiererzeugung herbeizuführen, wobei jede Verfärbung des Stoffes durch Erhitzen oder sonstige Massnahmen vermieden werden muss. Die stofflichen Eigenschaften des verwendeten Rohmateriales werden dabei nicht verändert.
Zur Erzeugung von Graupappe wird vorzugsweise Altpapier verwendet, welches sich aus Holzschliff-und zellulosehältigem Papier, Hadernpapier, Bucheinbänden und sonstigen Papierabfällen zusammensetzt, dem zur-Erzielung höherer Biegungsfestigkeit Hadern zugesetzt werden. Bevor die Rohstoffe im Holländer oder Kollergang vermahlen werden, unterwirft man sie einem Kochprozess von ungefähr 20 Minuten Dauer unter Zusatz von alkalischer Lauge in der Zusammensetzung von höchstens 0'8 Volumsprozenten Natronlauge von 30 Be bezugen auf das Volumen des fertigen Stoffes im Holländer.
Die Lange erweicht dabei die Fasern der zugesetzten Hadern und spröden Holzschliffteilchen und löst gleichzeitig die an den Fasern angelagerten Füllstoffe und Harze, welche die Brüchigkeit erhöhen. Das Kochen zerstört aber auch die feste Struktur der Papier-und Kartonabfälle während der angegebenen Zeit, so dass bei dem nachfolgenden Vermahlen kein Zerreissen der Fasern eintritt, was für die Güte des erhaltenen Produktes von grösster Bedeutung ist. Gleichzeitig wird so die Mahlarbeit im Holländer, welche sonst bis 3 Stunden dauert, auf einen Bruchteil dieser Zeit abgekürzt. Die Kochdauer ist derart bemessen, dass keine Materialverluste durch Auflösen des Holzschliffes eintreten. Der gekochte Stoff weist eine braune Färbung auf, welche hier im Gegensatz zur Papierfabrikation durchaus erwünscht ist.
Die Lauge wird nun durch Zentrifugieren und sonstige geeignete Massnahmen grösstenteils entfernt und kann wieder verwendet werden. Der anschliessende Waschprozess vervollständigt die Reinigung. Er kann in Waschtrommel vor sich gehen oder in gemauerten Wäschern eigener Konstruktion, welche in der Erde stehende, kastenförmige Gruben mit geschliffenem Zementverputz darstellen, in die der Stoff eingebracht wird, durch einen Wasserstrahl von unten gehoben und nach Wunsch abgelassen werden kann. Die gründliche Wäsche entfernt die vorhandene Lauge und die Faser zieht sich zusammen, wobei sich ihre Festigkeit und Zähigkeit erhöht. Der so behandelte Stoff wird nun der Pappemaschine zugeführt, wo das Gautschen der einzelnen, vom Sieb abgehobenen Stoffbahnen unter Einwirkung von Dampf oder Heissluft durchgeführt wird.
Die Fasern werden durch die Einwirkung des Wasserdampfes und der Hitze schmiegsam und die Verfilzung der Schichten sehr gefördert.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Herstellung hochbiegsamer Graupappe durch Behandlung des Rohmateriales vor oder nach dem Vermahlen mit Alkalilauge, derart, dass das Rohmaterial vor oder nach dem Vermahlen einem Kochprozess von ungefähr 20 Minuten Dauer unter Zusatz von höchstens 0'8 Volumsprozenten Natronlauge von 300 Bé oder der äquivalenten Menge einer andern Lauge unterworfen wird.
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