DE364992C - Verfahren zur Erzeugung von Halbzellstoffen aus stark verholzten Pflanzen, wie Holz usw., sowie Ganzzellstoffen oder verspinnbaren Textilfasern aus schwach verholzten Pflanzen, wie Jute, Manilahanf, Schilf, Typha, Brennesseln usw. - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung von Halbzellstoffen aus stark verholzten Pflanzen, wie Holz usw., sowie Ganzzellstoffen oder verspinnbaren Textilfasern aus schwach verholzten Pflanzen, wie Jute, Manilahanf, Schilf, Typha, Brennesseln usw.

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DE364992C DEL49513A DEL0049513DA DE364992C DE 364992 C DE364992 C DE 364992C DE L49513 A DEL49513 A DE L49513A DE L0049513D A DEL0049513D A DE L0049513DA DE 364992 C DE364992 C DE 364992C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C1/00Pretreatment of the finely-divided materials before digesting
    • D21C1/06Pretreatment of the finely-divided materials before digesting with alkaline reacting compounds
    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C3/00Pulping cellulose-containing materials
    • D21C3/04Pulping cellulose-containing materials with acids, acid salts or acid anhydrides
    • D21C3/06Pulping cellulose-containing materials with acids, acid salts or acid anhydrides sulfur dioxide; sulfurous acid; bisulfites sulfites

Description

  • Verfahren zur Erzeugung von Halbzellstoffen aus stark verholzten Pflanzen, wie Holz usw., sowie Ganzzellstoffen oder verspinnbaren Textilfasern aus schwach verholzten Pflanzen, wie Jute, Planilahanf, Schilf, Typha, Brennesseln usw. Bei der Durchführung -weiterer Versuche nach dem Hauptpatent 309181 und Zusatzpatent 309:236 hat sich ergeben, daß die Kochlauge sich vorzüglich für das an sich bekannte Trärikverfahren eignet, und daß hierbei neue Wirkungen und wirtschaftliche Vorteile auftreten, die bei dem bisher auch für das Tränkverfahren benutzten Natron- und Natronsulfatlaugen nicht eintreten-.
  • Wie bekannt, nehmen die Rohpflanzen je nach dem Grade ihrer Trockenheit und ihrer Beschaffenheit verschiedene Mengen von Laugen auf und halten diese Flüssigkeit ähnlich wie ein Schwamin fest. So haben Versuche gezeigt, daß gute lufttrock-ene Brennnesselstengel in unerwarteter Weise außerordentlich viel, nämlich das Doppelte ihres Eigengewichtes, an Lauge atifzusaugen vermögen. Die Tränkung der Rohmaterialien kann in der an sich bekannten Weise des Einpressens der Lauge unter hohem Druck und nachheriger Ablassung dels Laugenüberschusses oder durch Erzeugung eines Vakuums im Kocher, sei es durch Auspi-unpen oder durch Vordämpfen und nachheriges. Ab- kühlen des Kochers erfolgen. Anderseits aber können die gebündelten -Nesselstengel auch einfach durch Einlegen in die in einem entsprechend großen Gefäß befindliche angewärmte Lauge getränkt werden.
  • An einem Ausführungsbeispiel soll der ganze Kochvorgang gezeigt und daran anschließend die sich ergebenden Vorteile ;be-' sprochen werden.
  • ioo kg lufttrockene Nesselstengel, die vorteilhaft durch Quetschen lind Zusammenpressen in kleine Bündiel abgeteilt werden, -werden zunächst zur Durchtränkung in eine Lauge nachstehender Zusammensetzung eingelegt.
  • ->5 kg N,atriumsulfit und 6,5 kg Natriumsulfid werden in :2oo 1 Wasser gelöst und eine solche Laugenmenge der genannten Stärke vorbereitet, daß die gehü#idelten Nesselstengel völlig von dieser Lauge bedeckt werden. Nach mehreren Stunden haben die Nesselstengel das Doppelte ihres Eigengewichtes an Lauge aufgenommen, der Laugenüberschuß wir4 abgelassen und zur Tränkung neuer Stengelmengen nach Ersatz des Flüssigkeits-und Chemikalienverlustes benutzt.
  • Die durchtränkten Nesselstengel werden nunmehr in einen Koch-er eingelegt, dieser verschlossen und zunächst Dampf eingeleitet, bis dieser aus, dem Entlüftungsventil des Kochers ausströmt. Hierauf wird dieses Ventil geschlossen und die Temperatur rasch ad 175' C gesteigert. Innerhalb 5 bis 6Stunden ist der Kochprozeß beendet, das Material vollständig aufgeschlossen. Es zeigt sich, daß hierbei die wertvolle Bastfaser wider E#-warten auch durch diese unmittelbare Dampfeinwirkung nicht leidet. Der verholzte Stengelteil ist völlig in Zellstoff umgewandelt. Die Bastfaser und dieser Zellstoff werden dann auf bekannte Weise getrennt und weiterverarbeitet.
  • Die bekannten Vorteile, die sich aus dem Tränkverfahren ergeben, Benutzung geringer Laugenmengen, geringe Ablaugenmengen usw., treten hier zunächst ebenfalls ein. Als ein besonderer Vorteil des Tränkverfahrens bei der vorgenanntenLaugenzusammensetzung ist aber der Umstand zu betrachten, daß auch bei stark gefärbten Rohpflanzen, wie dies beispielsweise gerade die Brennessel durch ihren großen Chloroph#IIgehalt ist, die in dem Zusatzpatent 309236 erwähnten alkalischen Zusätze vollkommen entfallenkönnen, daß ferner der Chemikalienaufwand pro ioo kg Rohniaterial infolge der hohen Gradigkeit der Lauge sich ganz wesentlich geringer gestaltet. Als ein ganz besonderes neues Ergebnis ist es auch weiterhin zu betrachten, daß die erzielten Stoffe, also sowohl die gewonnene Textilfaser, als auch der Zellstoff ganz erheblich heller gefärbt, der letztere vollständig splitterfrei und sehr geschont erhalten werden. rerner gestattet die Anwendung des Tränkvert' fahrens durch die Benutzung stärkerer Laugen eine Abkürzung der Kochzeit von 2 bis 3 Stunden. Auch fällt bei diesem Verfahren die Benutzung von Sturzkochern fort, da die Dämpfung des durchtränkten Materials im stehenden oder liegenden Kocher erfolgt.
  • Das vorliegende Tränkverfahren erspart auch eine starke Vorzerkleinerung des Nesselstengels, der in Längen von 5o bis 6o crn ohne weiteres in durchtränktern Zustande zerkocht werden kann.

Claims (1)

  1. PATENT-ANspp,ucii: Verfahren zur Erzeagung von Halbzellstoffen aus stark verholzten Pflanzen, wie Holz usw., sowie Ganzzellstoffen oder verspinnbaren Textilfasern aus schwach verhollzten Pflanzen, wie jute, Manilahanf, Schilf, Typha, Brennesseln usw., nach Patent 309181, dadurch gekennzeichnet daß die Rohstoffe mit der Lauge, die zweckmäßig unter Verwendung geringerer Wassermengen zum 1,ösen der Chenlikalien hergestellt ist, lediglich getränkt werden, worauf der weitere Aufschluß mit Dampf unter Druck vorgenommen wird.
DEL49513A 1916-08-06 1919-12-17 Verfahren zur Erzeugung von Halbzellstoffen aus stark verholzten Pflanzen, wie Holz usw., sowie Ganzzellstoffen oder verspinnbaren Textilfasern aus schwach verholzten Pflanzen, wie Jute, Manilahanf, Schilf, Typha, Brennesseln usw. Expired DE364992C (de)

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GB137831A (en) 1921-05-12
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