DE904376C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Halbzellstoff aus verholzten Pflanzenfasern - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Halbzellstoff aus verholzten Pflanzenfasern

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DE904376C
DE904376C DEH9570A DEH0009570A DE904376C DE 904376 C DE904376 C DE 904376C DE H9570 A DEH9570 A DE H9570A DE H0009570 A DEH0009570 A DE H0009570A DE 904376 C DE904376 C DE 904376C
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Dipl-Ing Georg Hockel
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GEORG HOCKEL DIPL ING
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GEORG HOCKEL DIPL ING
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C3/00Pulping cellulose-containing materials
    • D21C3/22Other features of pulping processes
    • D21C3/26Multistage processes
    • D21C3/266Multistage processes the same pulping agent being used in all stages

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  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Halbzellstoff aus verholzten Pflanzenfasern Es ist bekannt, mit relativ hohen Ausbeuten Halbzellstoffe aus verholzten Pflanzenfasern zu erzeugen, aus denen sich Papiere von wesentlich höherer Festigkeit herstellen lassen als aus lediglich durch rein mechanische E6nwirkung, wie Schleifen oder Quetschen, gewonnenen Papierhalbstoffen.
  • Es ist weiter bekannt, hierbei in alkalischen und neutralen Lösungen zu kochen, weil saure Aufschlußverfahren sich als, weniger geeignet erwiesen haben. Sowohl wegen der Abwasserverunreinigung als auch aus wirtschaftlichen Erwägungen ist die Anwendung konzentrierter Laugen und entsprechender Chemikalienmengen in der Praxis nicht möglich, wenn nicht eine Ablaugenregeneration zu Hilfe genommen wird, wie es i@n Natron- oder Sulfatzellstoffabriken mit erheblichem Aufwand an Kapital und Betriebskosten üblich ist.
  • Demgegenüber hat sich die Erfindung zum Ziel gesetzt, mit einer relativ einfachere Einrichtung und' einfacher Verfahrensweise, die keine teure chemische Überwachung bedingt, Halbzellstoffe in Anschlußbetrieben, und zwar sowohl der Verbraucher wie auch der Rohmaterialerzeuger, herzustellen für Packpapier, Karton und Pappe in Qualitäten, die wesentlich über den rein mechanisch erzeugten Papierhalbstoffen liegen.
  • Es ist ferner das Ziel der Erfindung, eine Verfahrensweise und Eknrichtung zu benutzen, die sowohl Einjahrespflänzen, wie Stroh u. ä., wie auch bisher für die Papiererzeugung nicht verwendete Abfällholzsorten, z. B. Schälspäne von Papierholz oder Masten, Säumlinge der Sägewerke, sogenanntes Sauerkraut aus der Holzschleiferei u. ä., und vor allem auch Holz von Buchen und anderen Harthölzern, die bisher weder über Hblzschliff noch über Zellstoff gut brauchbare Papierhalbstoffe ergaben, zu Papierhalbstoffen von guten Festigkeitseigenschaften vor allem für die Herstellung von Wellpappkartoni, Packpapier und Pappe zu verarbeiten.
  • Halbzellstoffe sind kein scharf abgegrenzter Begriff. In der einschlägigen Fachliteratur wird zum Teil schon von Halbzellstoff bei Fasern gesprochen, die lediglich durch ganz kurze Erwärmung beim Zerfaserungsvorgang ,gewonnen werden, während man andererseits bei Braunschliff, der durch lange Dämpfung; wenn auch ohne Chemikalien, einen regelrechten Aufschiuß erfahren hat, noch von mechanisch gewonnenem Stoff spricht. Tatsächlich tritt ja selbst beim Auffasern von Holz in Gegenwart von Wasser, abgesehen von der Hydratisierung und Quellung, auch schon ein Herauslösen gewisser Holzanteile ein, die dann mit dem Wasser der Masse entzogen -werden. Bei gesteigerten Temperaturen können so nur durch 'Wasser i5°/a und mehr aus der verholzten Fasermasse herausgelöst werden. Nach der Zellstoffseite sind heute Halbzellstoffe in der Praxis dadurch abgegrenzt, daß man den durch eine volle Zellstoffkochung seiner Kittsubstanz Lignin entblößten Holzkörper durch geringe mechanische Einwirkung, z. B. mit Separatoren, leicht zerfasern kann, während bei Hlalbzellstoffen der Holzkörper noch erhalten ist und energische Arfaserungsarbeit durch mechanische Aufschlußverfahren, wie Schleifen usw., verlangt.
  • EIS ist bekannt, daß man den Aufwand an Zerfaserungsarbeit beträchtlich herabsetzen kann, wenn man diese unter höheren Temperaturen und dem-'entsprechenden Dampfdrücken bis zu etwa 8 atü durchführt, wobei gegebenenfalls auch eine Kochung bzw. Dämpfung vorher durchgeführt werden kann.. So erzeugte Stoffe zeigen aber nur scheinbar das Bild Halbzellstoff bzw. unverletzte Fasern und sind in ihrem Verhalten bei .der weiteren papiertechnischen Bearbeitung eher als Holzfaserstoff wie als Hälbzellstoff charakterisiert. Dementsprechend ergeben sie geringere Festigkeiten unter sonst gleichen Verhältnissen als die Hälbzellstoffe, deren Ef-zeugung -Gegenstand des erfindungsgemäßen Verfahrens ist.
  • Bessere Ergebnisse werden schon in dieser Beziehung durch das vor allem in den Vereinigten Staaten entwickelte chemische Schleifen erzielt. E's hat jedoch nur da einen Sinn bzw. ist nur da möglich, wo man von Faserholz, also Rundholz mit den für Papierholz üblichen Zopfstärken ausgehen kann. Die chemische Vorbehandlung dieser relativ großen Holzstücke erfordert dementsprechend lange Reaktionszeiten, solange man, mit den für Halbzellstoffe wirtschaftlich möglichen Chemikalienmengen und Konzentrationen arbeitet und nicht mit wesentlich größeren. Außerdem sind natürlich zwangsläufig ' die erforderlichen Einrichtungen allein für Holz bzw. Rundholzfaserholzgeeignet und nicht wie die erfindungsgemäße Einrichtung auch für Späne, Hackschnitzel und Häcksel von verholzten Pflanzenfaserstoffen aller Art.
  • Aus dem Obengesagten wird schon deutlich, daß Halbzellstoffe auch in .der Stoff-Feinheit, @d: h. dem als Mahlgrad: nach Schopper-'Riegler gekennzeichneten Entwässerungsgrad, der eine Funktion der spezifischen Faseroberfläche ist, zwischen Zellstoff und Holzschliff liegen. Im Gegensatz zu voll gekochten Zellstoffen; ist also ihre Erzeugung und ihre Weiterverarbeitung nicht ein rein chemisches, sondern gleichzeitig ein mechanisches bzw. physikalisches Problem der Papiertechnik.
  • Es wurde gefunden, daß weder der Grad der chemischen Aufschließung noch die Art der Zerfaserung allein die guten Eigenschaften eines Hälbzellstoffes, in papiertechnischer Hinsicht begründen, vor allem in bezug auf die Festigkeit der erzeugten Pappen und Papiere. Es wurde zweiter gefunden, daß je nach Rohstoff und Aufschlußgrad sowie gewünschtem Ergebnis die mechanischen bzw. physikalischen Zerfaserungsrnethoden in bestimmter Weise variiert werden müssen, um entweder bestimmte Festigkeiten bei höchster Ausbeute oder bei bestimmter Ausbeute die höchsten Festigkeiten zu erzielen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren geht darauf aus, in erster Linie in Anschlußbetrieben von beschränkter Kapazität Pappen- und Packpapiererzeuger auf eine eigene Rohstoffbasis zu stellen und diesen Werken, die in der Hauptsache Altpapierverarbeiter sind, durch anpassungsfähige Häl:bzellstoffqualitäten den Wettbewerb ihrer Stoffe mit den immer schlechter werdenden Altpapierqualitäten zu ermöglichen, ohne auf teuere Zellstoffe zurückgreifen zu müssen, was in vielen Fällen aus wirtschaftlichen Gründen schwer möglich ist.
  • Die angestrebten großen Variationsmöglichkeiten bei Verwertung verschiedener Rohstoffe und insbesondere der Einsatz von wohlfeilenAbfallprodukten, wie Schälspänen u. ä., die mit Rinde und Bast verunreinigt sind, können nur durch den Einsatz von alkalischen und neutralen Stoffen erreicht werden. Saure Aufschlußmethoden sind nicht geeignet, die Rinden-, Bast- und Ästeteile in wünschenswerter Weise zu entfernen.
  • Der chemische Aufschluß ist aber im Hinblick auf Ausbeute und- Wirtschaftlichkeit in engem; 'Grenzen zu halten, und deshalb muß der mechanische Aufschluß so energisch betrieben -,werden, daß Aste u. ä. als Verunreinigung wirkende Teile zerkleinert werden.
  • Der chemische Aufschluß wird aber nicht in forciertem Kurzprozeß in einer Stufe durchgeführt, sondern in milder Behandlung in mehreren, mindestens zwei Stufen von entsprechender Dauer.
  • Da Weichheit, Flexibilität und Quellungsvermögen der erzeugten Fasern ausschlaggebend für die Qualität der bei der Weiterverarbeitung erzeugten Papiere sind, soll der chemische Prozeß noch so alkalisch abschließen bzw. in, der zur Verfaserurig kommenden verholzten Fasermasse noch so viel Alkali enthalten sein, daß auch bei der Zerfaserung der pg-Wert noch über 7,15 liegt.
  • Stark verharzte Holzteile, wie Äste, Knoten, Bast- und Rindenteile, können nur dann in der erforderlichen Weise gleichmäßig mit aufgeschlossen bzw. gelöst werden, wenn sie vor dem eigentlichen Kochprozeß mit Alkali und neutralen Salzlösungen mit reinem Alkali bei Temperaturen unter ioo° vorgelöst sind.
  • Das erfordert die vollständige Ausnutzung der geringen Chemikalienmengen bis ins saure. Gebiet. Dias den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren sieht deshalb vor der eigentlichen Kochurig eine Vorkochung vor. Hierzu wird die Ablauge aus, der vorhergehenden Hauptkochung sowie das, erste Waschwasser derselben benutzt, um das mit dem Abdampf aus dieser Kochurig bereits angedampfte und dadurch angesäuerte Material zu neutralisieren bzw. die vorhandenen und durch die Temperaturerhöhung gebildeten Säuren zu binden.
  • Bei diesem Vorprozeß wird so mit billigem Abdampf die Temperatur bis auf ioo° erhöht.
  • Die Reaktionszeit für diesen ersten Vorprozeß kann bis zu 7 Stunden betragen.
  • In der verholzten Substanz befindet sich nun Ablauge in der etwa 2,5fachen Menge dies Holzgewichtes. Aber :die durch die Andämpfung und Vorkoehung gebildeten Säuren haben aus der Ablauge so viel Alkali entnommen, daß sie neutralisiert sind.
  • Nun wird die Ablauge von dem Gut getrennt und dieses mit reiner Alkali- oder bei Verwertung von Stroh u. ä. auch mit F-rd;alkalilauge getränkt. Hierbei wird erfindungsgemäß Lauge von so hoher Konzentration gewählt, -daß nach kurzer Einwirkung, die lediglich der vollkommenen Durchdringung der verholzten Substanz und einer Erweichung der verharzten Teile dient, die Lauge wieder abgezogen wird und nur die in der verholzten Substanz aufgenommene Laugenmernge mehr als 75 % der beim Gesamtaufschluß insgesamt zugeführten Alkalimenge enthält. Bei diesem Prozeß wird eine auf iod°' vorgewärmte Lauge verwendet und; gegebenenfalls diese Temperatur durch Zusatz von Abdampf gehalten, z. B. eine 6,5o/oige Natronlauge, derein Gewicht das 2,2fache der Holzsubstanz beträgt.
  • Natürlich sinkt dabei die Konzentration der Lauge, und die überstehende Lauge, die nach der Durchdringung abgezogen wird und bei der nächsten Charge wiederverwendet werden soll, muß durch Zusatz von entsprechenden Alkalimengen aufgefrischt werden.
  • Die Dauer dies Tränkungsvorganges hängt naturgemäß von der Art des Rohmaterials und der Lau:genkonzentration ab, die sich ihrerseits wieder nach dem angestrebten Gesamtaufschlußgra,d: richtet.
  • Nun wird das alkalisierte verholzte Material in einfacher Weise aus dem Vorkochbehälter in den Druckkocher gebracht. Hierbei wird' eine höhere Fülldichte erreicht, als. wenn urivorbehandeltes Material eingebracht würde. Da das Material selbst zusammen mit einem erheblichen Laugenanteil schon auf Kochtemperatur vorgewärmt ist, wird außerdem die Ankochperiode der D:ruckkochung wesentlich verkürzt.
  • Vor der Druckkochung wird die überstehende Lauge als Lösung von neutralen Salzen, wie Alkalimonos-ulfit u. ä., eingebracht, und zwar auch auf ioo° vorgewärmt.
  • Die Kochurig wird bis zu einem pg-W fiert nicht unter 7,1 durchgeführt, und falls überwiegend neutrale Salze verwendet werden, wird gegebenenfalls die Unterschreitung dieses pH-Wertes durch Zugabe geringer Mengen: von Alkali verhindert.
  • Die Kochurig kann von 2 bis zu 7 Stunden geführt werden. Nach beendeter Kochurig wird zunächst der Druck abgeblasen und erst dann die Lauge abgelassen. Es wurde gefunden., daß es für Farbe und Eigenschaften der hergestellten Stoffe nachteilig ist, wenn das Material ohne umgebende Flüssigkeit mit Dampf von über io5'°' in Berührung kommt.
  • Anschließend wird im Kocher einmal ausgewaschen, und dieses Waschwasser wird mit der Lauge zusammen im Vorprozeß verwendet.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die Menge und Verdünnung der im Stoff verbleibenden Ablaugeteile so gehalten, daß sie genügt, um die bei der Zerfaserungsarbeit auftretende Säure zu neutralisieren.
  • Die Entleerung des Kochers erfolgt in einen unter dem Kocher angeordneten Bunker, dessen Seitenwändie zum Teil aus Beton und zum Teil aus Eisenblech bestehen, wobei die letzteren unter Einbringung von dicken, weichen, elastischen Streifen aus Gummi od. ä. Material so befestigt sind, daß sie mit Rüttlern oder Vibratoren gerüttelt werden können, um Brückenbildung zu vermeiden und das Nachrutschen des Materials mit Sicherheit zu gewährleisten. Am Boden des Bunkers ist eine Doppel-oder Dreifachschnecke von mindestens qoo mm Durchmesser oder ein Raupenband oder ein Stokerrost angeordnet, um das Material stetig und automatisch zum Bunkerauslauf zu fördern. Durch Regelgetriebe kann hierbei die Fördermenge pro Zeiteinheit genau geregelt werden. Eier Bunker faßt etwas mehr als eine Kocherfüllung.
  • Die Zerfaserung wird erfindungsgemäß unter Vermeidung von Reib- und Schneidwirkungen durch Quetschen und Aufprallen entweder in Stampfwerken oder in sogenannten Prellmühlen durchgeführt. In diesen Prellmühlen oder Pralltellermühlen ist eine enge Mahlscheibenberührung und die damit verbundene Quetschschneidwirkung vermieden und durch eine starke Aufprallwirkung auf eine gegenläufige Scheibe ersetzt. Hierdurch wird nicht nur das Zerfaserungsergebnis unabhängig vom Zustand der Mahlscheibenschärfe, der infolge Abnutzung mit wachsender Laufdauer ein immer schlechter werdendes Ergebnis bezüglich des Zerfaserungsgrades zeigt, sondern es wird vor allein auch die Bildung kurz geschnittener splitterartiger dicker Faserbündel vermieden, die dann erfahrungsgemäß bei der üblichen Weiterverarbeitung,des Stoffes schwer aufzulösen sind und infolge ihrer für die Verfilzung ungünstigen Form die Festigkeit der aus solchen Halbstoffen erzeugten Papiere oder Pappen herabsetzen. Erfindungsgemäß wird der zerfaserte Stoff durch Sortierung von dien nicht genügend fein zerfaserten Faserbündeln mit üblichen Sortierern bei starker Verdünnung getrennt und diese Faserbündel einer erneuten Prallzerfaserung, gegebenenfalls bei kleineren Betrieben, im Rücklauf zugeführt, während bei genügend großer Kapazität des Betriebes auch hierfür eine Prallmühle mit erhöhter Gieschwindigkeit benutzt werden kann. Bei bewußt primitiv gehaltenen Kleinanlagen kann erfindungsgemäß auch unter Fortfall jeder Sortierung der gesamte Stoff in einer zweiten Stufe so weit feinzerfasert werden, daß er den Anforderungen der Weiterverarbeitung genügt. Erfindungsgemäß wird die Zerfaserung mit höchstens 15- bis, 2ofacher Verdünnung durchgeführt, da geringere Stoffdichten erfahrungsgemäß die Prallwirkung abschwächen und dien Kraftverbrauch stark erhöhen, wobei die Splitterbildung eher begünstigt wird.
  • Durch .die erfindungsgemäße Kombination von Vordämpfung, Neutralisation und, Vorkochung mit Ablauge, Vorweichung mit relativ hoher Alkalikonzen.tration und anschließende: Druckkochung mit neutralen Salzen der Alkalien gelingt es, im Zusammenhang mit der Splitterbildung vermeidenden Prallze@rfaserung Halbzellstoffe von guten Eigenschaften bei hoher Ausbeute zu erzeugen, die in ihrem Verhalten bei der Weiterverarbeitung, insbesondere der Holländermahlung und Blattbildung, weitgehend voll gekochtem, Zellstoffen ähneln. Sie sind also nicht als billiger Zusatzstoff zu betrachten, sondern dazu bestimmt, allein oder in Mischung mit aufbereitetem Altpapier Pappen und Papier von höherer Festigkeit herzustellen, obwohl sie entweder aus Schälspänen u. ä. Abfallholzsortimenten oder aus für die Papiererzeugung weniger geeigneten Holzarten, wie Buche und sonistige kurzfaserigen Hölzer, oder auch .aus Stroh und anderen Einjahrespflanzen hergestellt werden.
  • Wärmewirtschaftlich ist durch das erfindungsgemäße Verfahren ein denkbar günstiges Arbeiten gesichert, weil sowohl der Abdampf aus der Kochurig -wie auch die Abwärme der Lauge und des Waschwassers, zum Vordämpfen der nächsten Charge verwendet werden. 'Weiter wird eine besonders gute Wärmewirtschaft auch dadurch erreicht, daß einmal der Kocher mit besonders hoher Fülldichte benutzt wird, was bei Spänen u: ä. Material besonders wichtig ist, und ferner der für die Nachheizung bzw. Aufheizung der Behandlungslaugen in der Vorkochung erforderliche Dampf billiger Abdampf von geringem Überdruck von o,2 atü sein kann.
  • Schließlich ist erfindungsgemäß auch vorgesehen, durch Vorschalten eines; zweiten Vorkochbehälters die Vördämpf-, Vorkoch- und Tränkvorgänge zu intensivieren und hierdurch entweder einen weitergehenden Aufschluß oder eine erhöhte Kapazität des Druckkochers zu erreichen, wobei die Vordämpfurig zunächst in Gegenwart von überschüssigern Wasser durchgeführt werden kann, mit dem schön beträchtliche gelöste Holzanteile vor der Vorkochung mit Ablauge abgeführt werden.
  • In der Zeichnung ist ein Vörkocher i zur Ausführung des Verfahrens der Erfindung in Fg. i geöffnet und in Fig. 2, geschlossen dargestellt. Er kann sowohl über dem Druckkocher wie auch zu ebener Erde oder tiefer angeordnet sein. Bei rundem, krei-sfö.rrnigem (Querschnitt ist seine Höhe mindestens gleich dem doppelten Durchmesser. Der untere Boden 2 ist als Dbppelboden ausgeführt, mit gleichmäßigem Gefälle des geschlossenen Abflußbodens nach einem Punkt, von dem die Lauge abgezogen wird. Der darüber mit etwa 8o mm Abstand liegende Zwischenboden 3 ist als. perforiertes Blech mit Löchern von io mm Durchmesser und 30 mm Teilung ausgeführt. Ferner ist zwischen dem unteren Siebboden und dem Abschlußboden eine doppelte spiralförmige Rohrschlange: 4 mit Bohrungen von, je 1,5 mm)Durchmesser auf jeder Rohrseite in 4o mm Abstand angeordnet, die dazu dient, den zur Vordämpfung und zur Nachheizung einzuführenden Abdampf gleichmäßig zu verteilen. Diese gesamte Vorrichtung ist in dem nach unten wegklappbaren Boden 2, der als Schnellvarschlußdeckel mit Bajonettverschluß ausgebildet ist, untergebracht und somit für Reinigungszwecke usw. leicht zugänglich. Hierdurch wird gleichzeitig eine rasche; Ehtleerung gewährleistet, wobei erfindungsgemäß durch an den Bunkerwänden angebrachte Vibratoren das rasche Nachrutschen durch die mit mindestens 2ooo- mm Durchmesser ausgeführte Bodenöffnung gesichert wird. Erfindungsgemäß wird der offene Behälter so kräftig ausgeführt, daß zur Beschleunigung der Reaktionen Ultraschallschwingungen im Behälter angewendet werden, können. Oben auf dem Behälter ist eine ebenfalls zur Füllung wegklappbare Dunsthaube 5 angeordnet, .die einen Anschluß 6 ins Freie bekommt. Ferner sind ein F1üss;ibS#,eitsstanidanizeiger° 7 und ein Überlauf 8 angeordnet, dessen Einlauf durch ein Sieb 9 das Mitführen von Fasermaterial verhindert. Zum Anheben der -Dunsthaube 5 dient das Gestänge io. Mit i i ist der Einfülltrichter bezeichnet" während durch die Rohrleitung 12 Dampf und Lauge zugeführt werden.
  • Der Abzug des Materials kann von Händ oder mit Schnecke -und Elevator erfolgen. Falls der Vorkochbehälter unter dem Niveau der Köcherfüllöffnung angeordnet ist, wird naturgemäß ein Elevator benutzt. Alle Aggregate sind< in Eisen geschweißt ausgeführt, da wegen des alkalischen Arbeitens keine Korrosionsgefahr besteht.

Claims (12)

  1. -PATENTANSPROCHE:. i. Verfahren, zur Herstellung von Halbzellstoff aus verholzten Pflanzenfasern; wie Holzabfällen aller Art, auch von Buchen- und. anderem Hartholz, sowie Stroh u.,dgl., ,dadurch gekennzeichnet; diaß die Faserstoffe mit alkalischer Lauge, z. B. der Ablauge der Fertigkochung, gedämpft und vorgekocht werden, wobei die Vorkochung bis zur Übersäuerung der Lauge getrieben wird und das anschließende Fertigkochen mit Salzen der Alkalien und bzw. oder Erdalkalien bei einer Dauer von mindestens z Stunden und Temperaturen von 12o bis i8o'', vorzugsweise 1q.o bis 155'°', erfolgt, wobei die Fertigkochung alkalisch endet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch ge: kennzeichnet, daß die Faserstoffe während des Kochens, vollständig von Flüssigkeit überdeckt. sind.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet; däß sich an das Fertigkochen eine mechanische Zerfaserung anschließt und daß die gekochten Faserstoffe mit einem px-WLrt von mindestens 7,i5 zur Zerfaserung gegeben werden. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Abzug der Lauge aus dem Druckkocherd erlD`ampf abgelassen und zum Dämpfen der Faserstoffe verwendet wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß die Ablauge durch das erste Whschwasser aus. dem Druckkocher aufgefüllt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i bis, 5, dadurch gekennzeichnet, daß nach. Abzug der Ablauge aus dem Vorkocher das Fasermaterial mit reiner Alkali- oder E'rdalkalilauge von solcher Konzenitration getränkt wird, daß nach Abzug diieser Lauge mindestens 75%, der für die D@ruckkochung angewandten Alkalimenge in dem von der Fasermasse gebundenen Wasser enthalten ist.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Tränkung mit Alkalilauge so lange, vorzugsweise i bis 3 Stunden, erfolgt, bis; eine gleichmäßige D!urchweichung und Anquellung auch stark verharzter oder verkieselter Teile der Fasermasse erreicht ist. B.
  8. Verfahren nach Anspruch i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionen in der drucklosen Vorbehandlung gegebenenfalls dhzrch Anwendung von Schwingungen, wie Ultraschallwellen. od. dgl., beschleunigt werden. g.
  9. Verfahren nach Anspruch. i bis 8, dadurch gekennzeichnet, d'aß das vorbehandelte Material durch Quetsch-, Stampf- oder Prellwirkung ohne Reiben, Schneiden oder Scheren in Prallmühlen oder Quetschwerken zerfasert wird, wobei beim zweiten Durchgang wegen der kleineren Maße der vorzerfaserten Teilchen eine erhöhte Priallgeschwindgkeit angewendet wird. io.
  10. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i bis g, gekennzeichnet durch einen oder mehrere beispielsweise über dem Druckkocher angeordnete heizbare eisferne Vorkochbehälter (i), deren Höhe bei vorzugsweise kreisförmigem Querschnitt mindestens dem doppelten Durchmesser entspricht. i i.
  11. Vorkocher nach Anspruch io, gekennzeichnet durch eine -währende der Füllung abhebbare Dünsthaube (5) an seinem oberen und einem nach unten wegklappbaren Boden (2) mit Siebboden' (3) aus perforiertem Blech an seinem unteren Ende.
  12. 12. Vorkocher nach Anspruch io und ii, gekennzeichnet durch eine zwischen dem unteren Siebboden (3) und dem Boden. (2) angeordnete doppelte spiralförmige Rohrschlange (q.) mit Bohrungen auf jeder Rohrseite in ¢o mm Abstand zur Einführung und! gleichmäßigen Verteilung des Abdampfes.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1100448B (de) * 1957-07-24 1961-02-23 Papierfabrik Holzminden G M B Verfahren zur Gewinnung von Halbzellstoff aus Holz, das ueber den Fasersaettigungspunkt hinaus getrocknet ist
DE1288900B (de) * 1960-05-09 1969-02-06 Improved Machinery Inc Behaelter zum Behandeln zerkleinerter cellulosehaltiger Feststoffe
DE19524404A1 (de) * 1995-07-04 1997-01-09 Ecco Gleittechnik Gmbh Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff

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