AT58102B - Verfahren zur Gewinnung von Zellulose aus Holz, Holzabfällen, Stroh, Schilf und ähnlichen Materialien. - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Zellulose aus Holz, Holzabfällen, Stroh, Schilf und ähnlichen Materialien.

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   Nach den bekannten Verfahren zur   Gewinmmg   von Zellulose aus Holz werden ziemlich derbe Holzstücke verwendet, die insoferne einheitlicher Art sein müssen, als in ein und derselben Kochung nicht hartes und weiches Holz gekocht werden darf. Es muss sogar Rücksicht darauf genommen werden, nur möglichst   gleichmässiges   Holz zu verkochen, das von Ästen und Rinden 
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 durch die Lauge beschädigt, während die inneren Teile mangelhaft aufgeschlossen sind. Zur Verarbeitung von gemischten Holzabfällen, von Sägespänen, die Rinde, Astteile und Splinte, also verschieden hartes und verschieden gefärbtes Holz, enthalten und dabei in den Kochern nicht zusammenbacken und so der Kochlauge die Möglichkeit des Umlaufes nehmen, sind die bisher bekannten Verfahren nicht geeignet. 



   Das neue Verfahren bezweckt, aus fein verteilten Holzabfällen gegebenenfalls beliebig   gemischter   Art eine rein weisse Zellulose herzustellen. 



   In erster Linie müssen dicke Schichten der Rohstoffe vermieden werden, veil sonst bei dem fehlenden Umlauf der Lauge keine   gleichmässige   Durchwärmung der Stoffe   stattnnden kann.   
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 Bindung gebraucht werden. 



   Die bei dem neuen Verfahren zu verwendenden zarten Rohstoffe, wie Holzabfälle, Stroh, Schilf usw., machen die vollständige Auflösung der Inkrusten entbehrlich, denn diese sind   mich   kurzer Kochdauer und ohne Umlauf der Lauge durch und durch   gleichmässig   gequollen und   mechanisch   von der Faser ablösbar, so dass es also nicht notwendig ist, den   chemischen Prozess   bis zur   völligen Lösung   der Inkrusten fortzuführen. Die   mechanischen   Arbeit besteht in   einem   
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 oder   verdünnten Kochlaugen. Ein geringer   Rest von noch haften gebliebenen Inkrusten wird dann durch Degummierung endgiltig beseitigt, worauf die Faser fertig ist. 



   Dieser neue Prozess bietet eine Reihe weitgehender Vorteile :
Die Kocher sind verhältnismässig klein und billig. Die kurze Kochdauer   schont die Kocher   und spart an Brennmaterial. Der Stoff selbst ist von guter Eigenschaft, da die Faser gar nicht 
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 in den quellenden oder gequollenen   Inkrusten   und ist daher dem zerstörenden Einflusse der Koelhlauge entzogen, bleibt chemisch unverändert und daher im praktischen   gebrauchte   dauerhaft. 



  Wenn bei den bisherigen bekannten Verfahren die kolloidartig aufgequollene Inkrustenmasse (Ni htzellulose) als   Lein. substanz unmittelbar   benutzt wurde, wodurch leicht ein Bräunen der Faser eintrat, wird nach dem neuen Verfahren die Inkrustenmasse entfernt, so dass die gewonnene Faser keinem Bleichprozesse mehr unterzogen zu werden braucht und rein weiss und seiden-   glanzend, d. i. in dem Zustande, wie sie von Natur aus in das Holz gelegt wurde, aus dem Verfahren   herausgebracht wird. 



   Soll nach dem neuen Verfahren an Stelle bereits vorhandenen zarten Rohstoffes, wie Hobelspäne, Drehspäne, Sägespäne usw., derbes Holz zur Verwendung gelangen, so muss dieses um des vorteils der Quellung anstatt der Lösung der Inkrusten teilhaftig zu werden, in eine ähnliche   zarte   Form   gebracht werden.   
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   regelbar sein. z. B. im   Anfang sehr kräftig um das   Kochgut mit   der Lauge rasch auf einen hohen   Wärmegrad und   einen hohen Druck zu bringen, dann sehr mässig, um eben den Druck nur eine   gewisse Zeit aufrecht erhalten zu können, schliesslich muss   die Heizung abstellbar oder der Kocher   auswechselbar sem. dann t   er während der Zeit des Abblasens und der Entleerung keine Wärme zugeführt erhält.

   Die Beschickung und Entleerung eines solchen Kochers erfolgt durch Einführen 
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 dass das sich bildende Dampfkondensat zum Schluss nur die Konzentration der für den Prozess üblichen Kochlauge hat ; ferner ist der zu   benutzende   Heizdampf vor dem Eintritt in dem Kocher zu überhitzen, damit   nicht   unnütz viel   Niederschläge entstehen.   Man kann gegebenenfalls beide Kochformen in der Weise vereinen, dass man Lauge in einem besonderen Kessel überhitzt und sie dann in das Koçhgut treten lässt, dieser Vorgang kann ununterbrochen oder oft wiederholt werden. 



   Unter allen Umständen ist das Wesentliche der Kochung die an sich bekannte blosse Quellung der   Inkrusten.   Zum   Anwärmen   ist ungefähr eine halbe Stunde, zum Kochen höchstens eine Stunde 
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 wenden. Die Inkrusten zum Quellen zu bringen. lässt sich auch dadurch erreichen, dass man sie nur kurze Zeit, etwa 15 Minuten, unter Druck kocht, hierauf das Kochgut aus den Kochern entfernt, es in Behälter oder Gruben bringt. in diesen mit der Kochlauge übergiesst und einige Tage stehen lässt. 
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 entfernt werden. 



   Das neue Verfahren besteht also aus drei Teilen,   nämlich   einer Quellung der Inkrusten, einer   mechanischen Blosslegung   der Faser mit Entfernung der gequollenen Inkrusten und   schliesslich   einer Degummierung behufs   Beseitigung   der letzten Inkrustenreste. 



     Die mechanische Beseitigung der Inkrusten   und Blosslegung der Faser erfolgt durch feines Verteilen des Koehgutes und Auswaschen der Inkrustengallerte. Dies kann auf verschiedene Weise, z. B. in   Waschholländern,   geschehen. Sehr vorteilhaft kann diese mechanische Entfernung der   Inkrllilten   auch durch Benutzung kräftiger Flüssigkeitsstrahlen durchgeführt werden, welche   man   auf das   Kochgut   einwirken lässt, das in diesem Falle vorteilhaft auf siebartigen Unterlagen ruht, um die kurzen Fasern   auszuscheiden.   



   Der nach dem Abtrennen der Inkrusten bisher erhaltene Faserstoff sah im allgemeinen hellbraun gefärbt aus. Es musste daher noch gebleicht werden. 
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   nötig   ist, für die nicht angegriffene neue Faser eine Bleiche anzuwenden, es vielmehr vollständig   genügt, lediglich   auf die Inkrusten   degummierend,   d. i. lösend, einzuwirken, so ist das folgende Verfahren, das als   Bleichverfahren an sich bekannt   ist. auch hier vorteilhaft anzuwenden. 



   Es ist bekannt, durch Kaliumpermanganat oder andere Permanganate oder Manganate zu bleichende Stoffe zu oxydieren und nachtraglich mit Schwefligsäure oder Schwefrigsäure abspaltenden Körpern auszubleichen. Dieser Vorgang setzt voraus, dass die   gesamte Masse   oxydiert und dann ausgebleicht wird. Nach dem neuen Degummierungsverfahren werden die   Manganatlösungen   jedoch in stark verdünntem Zustande angewendet, d. i. einer Verdünnung,   bei welcher Zellulose, insbesondere   in Gegenwart anderer. leichter oxydierbarer Substanzen. wie z.

   B. in diesem Falle der   Inkrustenreste,   keinesfalls oxydiert wird. wobei durch die OxydatiGn der Inkrusten selbst bei Verwendung grösserer   Mengen   von Materialien keine   freiwillige Erwärmung   mit ihren schädlichen Folgen eintritt. 



   Wird die gewaschene   Fasermasse mit solcher   Lösung behandelt, so oxydieren die Inkrusten und gehen aus ihren Viskosen in einen unlöslichen granulösen Zustand über, aus dem sie durch den Zusatz   ? von Schwefligsäure glatt   und   klar löslich werden.   Die verbleibende Fasermasse braucht dann nur noch gewaschen zu werden. 
PATENT-ANSPRÜCHE : 
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Claims (1)

  1. siiure. dadurch gekennzeichnet, dass die letzten Inkrusten von der Faser durch Degununierung 111 der Weise beseitigt werden, dass die Fasermasse mit derart stark verdünnten Permanganat- EMI2.6
AT58102D 1910-06-19 1910-06-19 Verfahren zur Gewinnung von Zellulose aus Holz, Holzabfällen, Stroh, Schilf und ähnlichen Materialien. AT58102B (de)

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