DE563440C - Verfahren zur Herstellung eines Halbzellstoffes aus Stroh, Graesern u. dgl. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Halbzellstoffes aus Stroh, Graesern u. dgl.

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DE563440C
DE563440C DE1930563440D DE563440DD DE563440C DE 563440 C DE563440 C DE 563440C DE 1930563440 D DE1930563440 D DE 1930563440D DE 563440D D DE563440D D DE 563440DD DE 563440 C DE563440 C DE 563440C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C3/00Pulping cellulose-containing materials
    • D21C3/02Pulping cellulose-containing materials with inorganic bases or alkaline reacting compounds, e.g. sulfate processes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

Stroh, Gräser u. dgl. Pflanzenstoffe, die für [ Papier und Pappen besonderer Art seit Jahrzehnten im Großbetrieb verarbeitet werden, erfahren beim Kochaufschluß in der Hauptsache eine chemische Behandlung mit Ätzkalk. Man wendet allgemein davon etwa 8 bis 18 0/0, auf den Rohstoff bezogen, an, um mit den stark alkalischen Wirkungen der Kochlaugen, die von Anbeginn bis zu Ende des Aufschlusses dauern, reichliches Einweichen und Zermürben der Rohstoffe zu erzielen. Dieser alkalische Kochaufschluß mit Ätzkalk wird vielfach durch Mitverwendung von geringen Mengen Soda oder Ätznatron oder neutralen Alkalisalzen u. dgl. oder einem Gemisch von diesen Salzen weiter unterstützt. Man hat auch bereits versucht, unter Verwendung frischer Rohstoffe mit alkalischen Laugen und mit Temperaturen unter dem Kochpunkt, bei gleichzeitiger Vermahlung der Stoffe während des Aufschlusses derselben bis zur Neutralität der Aufschlußflüssigkeit zu arbeiten. Ferner ist ein Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus Stroh u. dgl.
bekannt, gemäß dem nach Beendigung der Kochung der Zellstoff zusammen mit der Ablauge abgekühlt wird, um die in der Ablauge gelösten, leimend wirkenden Substanzen auf der Faser niederzuschlagen. Ferner ist schon versucht worden, bei Verwendung großer Mengen Kochflüssigkeit und geringem Chemikalienaufwand besonders gute Fabrikate zu erzielen. Ebenso hat man einen Aufschluß der Rohstoffe nur mit Wasser unter Dampfdruck versucht, wobei die nach langer Zeit sich bildenden organischen Säuren das erforderliche Einweichen und Auflösen der Intercellularsubstanz sowie ein Auflockern und Aufschließen der Faserstränge bewirken. Weiterhin ist versucht worden, den Kochaufschluß mit wäßrigen Lösungen von Fettsäuren, gegebenenfalls mit nachfolgender alkalischer Behandlung, vorzunehmen, und schließlich hat man auch versucht, die Rohstoffe unter Dampfüberdruck mit neutralen Flüssigkeiten in erster Stufe zu kochen, an deren Ende aber Säurebildung, da mit Nachteilen verknüpft, ausdrücklich zu vermeiden war und eine schwach alkalische Kochung folgen zu lassen.
Die auf diese verschiedene Art und Weise hergestellten Stoffe ergeben Papiere und· Pappen, die keine große Festigkeit und Zähigkeit haben, wenig Geschmeidigkeit zeigen und insbesondere in den Falzzahlen, im Berstdruck und in der Wölbhöhe viel zu wünschen übrig lassen. Auch in der Biegekraft, in der Biegespannung und im Biegewinkel zeigen diese Papiere und Pappen immer recht niedrige Zahlen. Die so hergestellten Fabrikate sind deshalb auch nicht stauch- und rillfähig und lassen insbesondere auch keine erfolgreiche Leimung im Stoff zu. Durch diese angeführten Mangel ist die Verwendbarkeit der bisherigen Papiere und Pappen vielfach beeinträchtigt. Ebenso hat sich immer gezeigt, daß mit den bisherigen Kochaufschlüssen und bei der weiteren Verarbeitung der
Stoffe zu Papier und Pappen erhebliche Substanzverluste verknüpft sind und die hergestellten Fabrikate leicht hohe Raumgewichte annehmen, so daß. diese im Volumen gegenüber den betreffenden Papieren und Pappen aus Holz stark zurückstehen.
Es ist nun gefunden worden, daß. die aufgezählten Mangel bei den Fabrikaten beseitigt werden, wenn man den alkalischen Kochauf Schluß· der Rohstoffe durch Verringerung des Ätzkalkes und etwaigen Alkalis milder gestaltet und den Teilaufschluß der Fasermassen mit der Temperaturbehandlung so leitet, daß· die Kochflüssigkeit gegen Ende der Kochung eine durch Abspaltung' von organischen Säuren o. dgl. aus dem Fasergut bedingte, schwach saure Reaktion zeigt.
Diese neue Kochart, schwach alkalisch beginnend und schwach sauer endigend, weicht zo die Faserstoffe besonders gut ein, löst teilweise die Intercellularsubstanzen und lockert die Faserstränge, wobei dieselben höchste Festigkeiten behalten. Die schwach saure Reaktion am Ende des Teilaufschlusses bringt die im ersten Teil der Kochung in der ursprünglich alkalischen Kochlauge gelösten organischen Stoffe zum großen Teil wieder zur Fällung. Diese Fällungen klebriger, feiner Emulsionen bleiben gut an den Fasermassen haften. Sie kommen mit zur weiteren Verarbeitung und steigern die an und für sich erheblich erhöhten Ausbeuten des schwachen Teilaufschlusses, so daß die Substanzverluste nur wenige Hundertstel von den verarbeiteten Rohstoffmengen ausmachen.
Dieser neue Kochvorgang kann zweckmäßig noch dadurch unterstützt werden, daß man neben der Verringerung der alkalischen Zuschläge der Kochlauge leicht lösliche Alkali-, Kalk- oder andere Salze anorganischer oder organischer Säuren in kleinen Mengen zusetzt.
Der so hergestellte neue Stoff liefert bei
der Verarbeitung zu Papier und Pappen Fabrikate mit hoher Festigkeit und großer Zähigkeit, die ohne Brüchigkeit sind und eine beträchtliche natürliche Leimung aufweisen. Auch ist es möglich, die daraus erzeugten Papiere und Pappen mit wenig Leimmaterial völlig wasserdicht und wasserfest zu leimen. Das Raumgewicht dieser Fabrikate ist besonders vorteilhaft und gewährt große Griffigkeit bzw. hohes Volumen. Die Geschmeidigkeit der neuen Papiere und Pappen ist eine große; Falzzahl, Berstdruck, "Wölbhöhe und Biegewerte sind doppelt, ja teilweise dreifach so groß wie die bisherigen Arten der Fabrikate, die nach dem sogenannten Kalkverfahren hergestellt worden sind.
60 Ausführungsbeispiel
1000 kg Häcksel aus 'Getreidestroh werden mit 2000 bis 4000 1 Kochlauge, die etwa 20 kg Ätzkalk und etwa 10 kg Soda, gegebenenfalls auch noch Zusätze von 20 bis 30 kg 6g leicht löslicher Alkali-, Kalk- u. dgl. Salze anorganischer oder organischer Säuren, enthält, mittels gespanntem Dampf in stehenden oder Drehkochern gekocht. Die Kochung wird so geleitet, daß der Kocherinhalt gegen Ende der Kochung schwach saure Reaktion zeigt. Der Kocher wird hiernach abgegast, entleert und die Fasermassen in der üblichen Weise zu Papier und Pappe weiterverarbeitet.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines Halbzellstoffes aus Stroh, Gräsern u. dgl. für die Papier- und Pappenfabrikation unter Verwendung einer schwach alkalischen Kochflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß bis zu einer durch Abspaltung von organischen Säuren o. dgl. aus dem Fasergut bedingten, schwach sauren Reaktion der Kochflüssigkeit gekocht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der KochfLüssigkeit leicht lösliche Salze anorganischer oder organischer Säuren zugesetzt werden.
DE1930563440D 1930-11-26 1930-11-26 Verfahren zur Herstellung eines Halbzellstoffes aus Stroh, Graesern u. dgl. Expired DE563440C (de)

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DE1930563440D Expired DE563440C (de) 1930-11-26 1930-11-26 Verfahren zur Herstellung eines Halbzellstoffes aus Stroh, Graesern u. dgl.

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BE (1) BE392623A (de)
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FR (1) FR722837A (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE748949C (de) * 1938-01-26 1944-11-14 Margarete Possanner Von Ehrent Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoff oder Zellstoff

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE748949C (de) * 1938-01-26 1944-11-14 Margarete Possanner Von Ehrent Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoff oder Zellstoff

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FR722837A (fr) 1932-03-26
BE392623A (de)

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