DE588577C - Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoffen aus Stroh, Graesern oder aehnlichen Pflanzenstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoffen aus Stroh, Graesern oder aehnlichen PflanzenstoffenInfo
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- DE588577C DE588577C DESCH94891D DESC094891D DE588577C DE 588577 C DE588577 C DE 588577C DE SCH94891 D DESCH94891 D DE SCH94891D DE SC094891 D DESC094891 D DE SC094891D DE 588577 C DE588577 C DE 588577C
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C11/00—Regeneration of pulp liquors or effluent waste waters
- D21C11/0007—Recovery of by-products, i.e. compounds other than those necessary for pulping, for multiple uses or not otherwise provided for
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- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C3/00—Pulping cellulose-containing materials
- D21C3/04—Pulping cellulose-containing materials with acids, acid salts or acid anhydrides
- D21C3/06—Pulping cellulose-containing materials with acids, acid salts or acid anhydrides sulfur dioxide; sulfurous acid; bisulfites sulfites
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoffen aus Stroh, Gräsern oder ähnlichen Pflanzenstoffen Die bei der Sulfitzellstofferzeugung anfallenden Ablaugen werden bisher für die Erzeugung von Sulfitsprit, Zellpech, Ablaugenpulver; Gerbstoffen, Klebstoffen, Bindemitteln, Papierleimen, Futtermitteln, Düngemitteln, Wegebaümaterial, Brennstoffen usw. nutzbar gemacht. Trotz dieser vielfachen Verwendungsfähigkeit der Ablaugen haben die anfallenden großen Mengen immer erst nur teilweise Verwendung finden können. Erhebliche Ablaugenmengen -werden nach wie vor den Vorlutern -zugeführt.
- Es ist verschiedentlich versucht worden, die in den Sulfitzellstoffablaugen vorhandenen Verbindungen der schwefligen Säure für das Kochen von Halbzellstoffen nutzbar zu machen, z. B. unter Zusatz ' frischer Sulfitlauge oder von un- oder schwer löslichen Sulfiten, deren Löslichkeit durch Beimischung von löslichen Stoffen erhöht wird, doch haben die damit gekochten Papier- und Pappenstoffe nicht befriedigt. Man hat auch versucht, Holzabfälle u: dgl. Rohstoffe *abwechselnd zu dämpfen und zu kochen unter gleichzeitiger mechanischer Bearbeitung der verarbeiteten Rohstoffe und unter Verwendung von alkalisch gemachter Sulfitzellstoffablauge. Hierbei sollten durch die. organischen,Stoffe der mitverwendeten Ablaugen besondere Wirkungen hin der Färbung und Leimung der fertigen Fabrikate erzielt werden. Die nach diesem bekannten -Verfahren hergestellten Halbzellstoffe haben jedoch ebenfalls nicht befriedigt. Weiterhin hat man bei der Herstellung von reinem Zellstoff die Aufgabe verfolgt, zunächst große Mengen organischer Substanzen aus der Sulfitzellstoffablauge durch chemische Behandlung abzutrennen und die verbleibende, geklärte Sulfitablauge zur Bereitung von Frischlauge wieder zu verwenden.
- Erfindungsgemäß ist es nun gelungen, die Sulfitzellstoffablauge mit Erfolg unter gleichzeitiger Nutzbarmachung der darin enthaltenen organischen =Stoffe für die Papier=: -lind Pappenfabrikation erfolgreich wieder zü verwenden. Es hat sich nämlich gezeigt, daß ein ausgezeichneter Halbzellstoff für die Papier-und Pappe-nfabrikation erhalten wird, wenn man Sulfitzellstoffablauge, die gegebenenfalls neutralisiert wurde, ohne Abtrennung der organischen Stoffe durch Ätzkalk mit oder ohne Zusatz von Alkalisalzen alkalisch macht u'nd mit dieser Lauge -bis zu einer durch Abspaltung organischer Säuren aus dem Fasergut bedingten sauren Reaktion der Kochflüssigkeit kocht. Als geeignete Alkalisalze kommen z. B. Natriummonosulfit; Natriumsulfat u. dgl. sowie die neutralen Alkalisalze organischer Säuren, wie sie ;;ich in den Ablaugen vorfinden, in Betracht. Man erzielt hierdurch Stoffe, die .bei der weiteren Verarbeitung gute,. feste. und zähe Kraftpapiere und Pappen liefern. Es hat sich nam= lieh gezeigt; daß bei Verwendung derartiger Mischlaugen- aus S.ulfitzellstoffablaugen die in. den Ablaugen vorhandenen großen Mengen organischer Stoffe karamelisieren sowie teilweise ausfallen und in die erkochten Stoffe als brauchbare und besonders vorteilhafte Leimstoffe für die Papier- und Pappenfabrikation übergehen. Sulfitzellstoffablaugen enthalten immer merkbare Mengen gebundener schwefliger Säure, die zum Teil an organische Gruppen gebunden ist. Tritt nun im Laufe der Kochung saure Reaktion ein, so. liegt immer die Möglichkeit vor, daß dadurch auch organisch gebundene schweflige Säure in Freiheit gesetzt wird, wodurch die. saure Reaktion am Ende der Kochung noch verstärkt wird.-Es , ist ferner zweckmäßig, bei dem neuen Verfahren die verwendeten Kochflüssigkeitsmengen möglichst zu beschränken, 'da nachfolgend Entlaugung und Wäsche der hergestellten Faserstoffe mit Rücksicht auf die Ausbeizte vermieden werden muß. Die Ausbeuten an Fertigfabrikaten lassen damit ein Maximum erreichen; das sich bis zu ioo °E, und sogar beträchtlich darüber in bezug auf die verarbeiteten Pflanzenrohstoffe stellt. Von den benutzten Sulfitzellstoffablaugen werden die darin enthaltenen organischen Stoffe somit größtenteils Papier- und pappentechnisch im Fasergut wieder nutzbar gemacht. Die so verwerteten gummiartigen und harzigen Extraktivstoffe des Holzes und die Abbau-Produkte des Lignins, die in die neuen gekochten Stoffe und nachfolgenden Fabrikate mit übergehen, erhöhen deren Dichtigkeit im Fasergefüge, verleihen den hergestellten Papieren und Pappen große Festigkeit, Geschmeidigkeit und Zähigkeit. Die bei dem Kochaufschluß eingeweichten Pflanzenstoffe nehmen durch die Nutzbarmachung der organischen Stoffe der mitverwendeten Sulfitabläuge schmierige Beschaffenheit an, und hierdurch ergeben sich bei der weiteren Verarbeitung des Stoffes nur sehr geringe Gesamtverluste, wodurch die Ausbeuten an Fertigfabrikaten, wie bereits erwähnt, außerordentlich große Höhe erreichen. Die neuen Erzeugnisse stellen.sich daher auch besonders billig. Ausführungsbeispiele iooo kg Strohhäcksel werden mit etwa 25oo 1 Mischlauge, bestehend aus Sulfitzellstoffablauge, wie sie in der Kocherei anfällt, etwa ao kg Ätzkalk mit oder ohne Zusatz von Alkalisalzen unter Dampfüberdruck einige Stunden im stehenden oder drehenden Kocher bis Eintritt der Säurereaktion gekocht. Der Kocher wird hiernach abgegast,. entleert und die Füllmassen desselben ohne Entlaugung und Wäsche in der üblichen Weise zu Papier und Pappe weiterverarbeitet, wobei sich über iooo kg Fertigfabrikate ergeben.
- Es ist natürlich auch angängig, f'ü'r die gleichen Zwecke die Sulfitzellstoffablauge zu benutzen, die in der Zellstoffabrik neutralisiert wird, um durch Vergärung für die Spritgewinnung nutzbar gemacht zu werden.
- Auch die Schlempeablaugen der entgeisteten Sulfitzellstoffablauge läßt nach dem neuen Verfahren eine Papier- und pappentechnische Auswertung der darin enthaltenen organischen Stoffe zu.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoffen aus Stroh, Gräsern oder ähnlichen Pflanzenstoffen für die Papier- und Pappenfabrikation durch Kochen des Fasergutes mit alkalisch gemachter Sulfitzellstoffablauge, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Verwendung gelangende Sulfitzellstoffablauge, die gegebenenfalls neutralisiert wurde, ohne Abtrennung der organischen Stoffe durch Ätzkalk mit oder ohne Zusatz von Alkalisalzen alkalisch gemacht und daß bis zu einer durch,Abspaltung organischer Säuren aus dem Fasergut bedingten sauren Reaktion der Kochflüssigkeit gekocht wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß für die Vergärung vorbereitete neutralisierte Sulfitzellstoffablauge oder Schlempeablauge der Sulfitspriterzeugung verwendet wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL32265D NL32265C (de) | 1931-07-29 | ||
DESCH94891D DE588577C (de) | 1931-07-29 | 1931-07-29 | Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoffen aus Stroh, Graesern oder aehnlichen Pflanzenstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH94891D DE588577C (de) | 1931-07-29 | 1931-07-29 | Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoffen aus Stroh, Graesern oder aehnlichen Pflanzenstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE588577C true DE588577C (de) | 1933-11-24 |
Family
ID=7445494
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DESCH94891D Expired DE588577C (de) | 1931-07-29 | 1931-07-29 | Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoffen aus Stroh, Graesern oder aehnlichen Pflanzenstoffen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE588577C (de) |
NL (1) | NL32265C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE748949C (de) * | 1938-01-26 | 1944-11-14 | Margarete Possanner Von Ehrent | Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoff oder Zellstoff |
DE967724C (de) * | 1949-06-01 | 1957-12-05 | Inst Internat Financier | Verfahren zum Aufbereiten der beim Aufschluss von zellulosehaltigen Materialien anfallenden Ablaugen |
-
0
- NL NL32265D patent/NL32265C/xx active
-
1931
- 1931-07-29 DE DESCH94891D patent/DE588577C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE748949C (de) * | 1938-01-26 | 1944-11-14 | Margarete Possanner Von Ehrent | Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoff oder Zellstoff |
DE967724C (de) * | 1949-06-01 | 1957-12-05 | Inst Internat Financier | Verfahren zum Aufbereiten der beim Aufschluss von zellulosehaltigen Materialien anfallenden Ablaugen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL32265C (de) |
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