DE127835C - - Google Patents

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DE127835C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B49/00Sulfur dyes
    • C09B49/02Sulfur dyes from nitro compounds of the benzene, naphthalene or anthracene series

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung gründet sich auf die unerwartete Beobachtung, dafs Dinitrophenol (OH: N0.2 : NO2-H : 2 : 4.) bereits beim Kochen mit einer Lösung von Schwefel und Schwefelalkali am Rückflufskühler einen geschwefelten Farbstoff liefert, welcher Baumwolle direkt echt schwarz anfärbt. Dieses Verfahren unterscheidet sich von den in der Literatur seither beschriebenen Verfahren zur Darstellung geschwefelter Farbstoffe dadurch, dafs die Bildung des Farbstoffs bei einer wesentlich niedrigeren Temperatur ausgeführt wird, als sie seither für die Darstellung geschwefelter Farbstorfe angewendet wurde. Während man in der Regel die zu verschmelzenden Körper mit Schwefelalkalien und mit .Schwefel auf höhere Temperatur erhitzte und die Erhitzung dann zum Schlufs so weit trieb, bis die erhaltenen Schmelzen vollkommen trocken geworden waren, besteht die von der Erfinderin gefundene Methode zur Herstellung geschwefelter Farbstoffe in einem einfachen Kochprocefs in wässeriger Lösung. Diese Arbeitsweise be-, deutet dem Schmelzverfahren gegenüber in verschiedener Hinsicht einen wesentlichen Fortschritt. Je mehr sich die anfangs dünnflüssige Schmelze dem teigigen bezw. festen Zustande nähert, desto weniger wird es möglich sein, durch mechanisches Rühren für eine gleichmäfsige Mischung der Reactionsmasse zu sorgen. Es ist aber einleuchtend, dafs, sobald das Rühren eingestellt werden mufs, die Gefahr vorliegt, dafs die Reaction nicht mehr gleichmäfsig vor sich geht, und dafs durch stellenweise Ueberhitzung eine Zerstörung von Farbstoff stattfinden kann. Man mufs ferner, um die festgewordene Schmelze aus dem Kessel herauszuschaffen, den ganzen Apparat, nachdem er sich erst abgekühlt hat, öffnen und die harte, angebackene Masse herausstofsen. Dies nimmt nicht nur Zeit und Arbeit in Anspruch, sondern ist vor Allem wegen des Schwefelwasserstoffgeruches und des starken Schwefelnatriumgehaltes der Schmelze mit Belästigungen und Gefahren für die Arbeiter verbunden.
Alle diese Uebelstände und Unannehmlichkeiten werden bei vorliegendem Verfahren vermieden. Die am Rückflufskühler siedende Masse bleibt während der ganzen Dauer der Operation homogen und eine Ueberhitzung und ein Anbrennen ist vollkommen ausgeschlossen. Die Operation kann einfach unter Anwendung von Dampf in einem doppelwandigen Kessel ausgeführt werden. Nach beendeter Farbstoffbildung läfst sich die Farbstoff lösung ohne Weiteres aus dem Kessel in ein Ausfällgefäfs drücken, und der Apparat ist sofort für eine weitere Operation brauchbar. Dabei kommen alle diejenigen Belästigungen und Gefahren für den Arbeiter, welche das Oeffhen und Entleeren der Schmelzkessel mit sich bringt, vollkommen in Fortfall.
Abgesehen von diesem Fortschritt, welcher in der geschilderten Arbeitsweise liegt, ist aber auch der Farbstoff, der nach diesem Verfahren erhalten wird, verschieden von demjenigen, welcher nach dem Schmelzverfahren seither aus Dinitrophenol, Schwefel und Schwefelalkalien erhalten wurde. Von dem Farbstoff, welcher in der Patentschrift 98437 beschrieben ist, und welcher beim Schmelzen von Dinitrophenol
und relativ geringen Mengen Schwefel und Schwefelnatrium bei über 140 ° liegender Temperatur entsteht, unterscheidet sich das vorliegende Product dadurch, dafs es auf Baumwolle direct intensiv schwarze Töne liefert, welche zur Erhöhung ihrer Intensität keiner Nachoxydation bedürfen. Letzteres ist aber bei dem Farbstoff der Patentschrift 98437, welcher mehr den Charakter des sogenannten Vidalschwarz zeigt, der Fall. Aufserdem ist der von Vidal aus Dinitrophenol durch Schwefelung dargestellte Farbstoff durch die Eigenschaft gekennzeichnet, sich in angesäuerter Lösung von doppeltchromsaurem Kali zu lösen (vergl. die Angaben in der amerikanischen Patentschrift 618152). Der nach vorliegendem Verfahren dargestellte Farbstoff ist in saurer Lösung von Bichromat unlöslich.
In der britischen Patentschrift 19831 vom Jahre 1896 ist sodann gleichfalls ein geschwefelter Farbstoff beschrieben, welcher sich vom Dinitrophenol ableitet und erhalten wird, wenn man diese Substanz mit mindestens 2 Theilen Schwefel und 5 Theilen Schwefelnatrium bei ca. i6o° verschmilzt. Nach den Angaben dieser britischen Patentschrift darf die Menge des Schwefels nicht vermindert und es soll auch die Menge des Alkalisulfids nicht wesentlich verändert werden, da sich sonst kein schwarzer, sondern ein brauner Farbstoff bildet. Bei dem vorliegenden Verfahren ist die Bildung des Farbstoffs nicht an eine solche stricte Einhaltung gewisser Mengenverhältnisse gebunden, sondern die Menge des Schwefels kann ganz erheblich reducirt werden, ein Beweis dafür, dafs bei dem Kochprocefs die Einwirkung von Schwefelalkalien und Schwefel im anderen Sinne verläuft als bei dem Schmelzprocefs, wie er in der britischen Patentschrift 19831 vom Jahre 1896 beschrieben ist. Auch dem Farbstoff dieser letztgenannten Patentschrift gegenüber besitzt der vorliegende Farbstoff den Vorzug einer aufserordentlich viel gröfseren Intensität.
Beispiel:
30 kg Dinitrophenol, 125 kg Schwefelnatrium, 45 kg Schwefel und 150 1 Wasser werden am Rückflufskühler während ca. 25 Stunden im Sieden erhalten. Um aus der so erhaltenen concentrirten Farbstofflösung den Farbstoff zu isoliren, kann man in der Weise. verfahren, dafs man die etwas verdünnte Reactionslösung ansäuert oder aber in diese so lange Luft einblä'st, bis der Farbstoff vollkommen niedergeschlagen ist. Der auf diese Weise erhaltene Niederschlag wird abfiltrirt bezw. abgeprefst. Man kann ihn nun entweder direct trocknen, pulvern und in dieser Form in den Handel bringen, wobei dann aber, da das so erhaltene Product in Wasser nicht löslich ist, vor dem Färben erst seine Auflösung in Schwefelnatrium erfolgen mufs. Will man jedoch direct ein wasserlösliches Product erhalten, ■ so dickt man den in oben beschriebener Weise erhaltenen Niederschlag, nachdem er durch Abfiltriren bezw. Abpressen von der Mutterlauge befreit ist, wieder mit Schwefelnatrium ein und bringt diese Mischung entweder auf dem Wasserbad oder in einer Trockenstube zur Trockne.
Der auf die eine oder andere Weise dargestellte Farbstoff stellt ein dunkles Pulver dar, das in schwefelnatriumhaltigem Wasser mit schwärzlich grünblauer Farbe löslich ist, welche auf Zusatz von Natronlauge etwas mehr blau wird. Mineralsäuren und Essigsäure erzeugen in der Lösung des Farbstoffs einen in Wasser unlöslichen grünschwarzen Niederschlag; leitet man in die wässerige Lösung des Farbstoffs Kohlensäure oder Luft ein, so entsteht eine ähnliche Fällung, welche sich beim weiteren Einblasen von Luft weder sofort noch nach einiger Zeit wieder löst. In Alkohol ist der Farbstoff unlöslich; in kalter concentrirter Schwefelsäure löst er sich in der Kälte nur wenig, dagegen beim Erwärmen mit schmutzig grünblauer Farbe, welche beim weiteren Erhitzen des Lösungsgemisches schwarzblau wird. Rauchende Schwefelsäure von 25 pCt. 5 0, löst den Farbstoff mit schwarzblauer Farbe auf; auf Zusatz von Eiswasser zu dieser Lösung entsteht ein grünschwarzer Niederschlag. Auf ungeheizter Baumwolle erzeugt der Farbstoff in einer schwefelnatrium- und salzhaltigen Flotte direct schwarze Färbungen von bemerkenswerther Echtheit.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung eines Baumwolle direct schwarz färbenden Farbstoffs, darin bestehend, dafs man das Dinitrophenol folgender Constitution:
    OH
    I
    mit Schwefel und Schwefelalkalien in wässeriger Lösung zum Sieden erhitzt.
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