DE109319C - - Google Patents

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DE109319C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B7/00Indigoid dyes
    • C09B7/02Bis-indole indigos

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
In dem Patent 105569 ist gezeigt, dafs durch Zusammenschmelzen von Anthranilsäure mit Polyhydroxyverbindungen der Fettreihe und Aetzalkalien Leukoverbindungen des Indigos erhalten werden, die durch Oxydation ihrer wässerigen Lösungen in Indigo übergeführt ,werden können. Im weiteren Verfolg dieser Erfindung ist es nun gelungen, das Verfahren durch die intermediäre Darstellung und eventuelle Abscheidung von eigenthümlichen Zwischenproducten zu vervollkommnen. Zu diesem Zwecke läfst man Anthranilsäure, Polyhydroxylverbindungen der Fettreihe und Aetzalkalien bei Temperaturen auf einander einwirken, bei denen bereits unter Gasentwickelung eine chemische Reaction eintritt, aber noch keine Indigoleukokörper sich bilden. Die Abscheidung dieser Zwischenkörper ist für die Indigofabrikation von Bedeutung, weil dadurch Nebenprodukte entfernt werden, welche späterhin den glatten Verlauf der Reaction hindern könnten. Zudem gestattet sie, die Ueberführung dieser Zwischenproducte in Indigo bezw. Leukokörper auch noch durch andere Mittel als Aetzalkali zu bewirken, z. B. durch Essigsäureanhydrid.
Die durch das oben beschriebene Erhitzen dei\ gemischten Ausgangsmaterialien entstehenden Zwischenproducte haben chemisch den Charakter von Amidosäuren, welche in Alkalien wie Säuren löslich sind und aus der alkalischen Lösung durch vorsichtige Neutralisation und eventuelles Eindampfen gewonnen. werden können. In den speciellen Fällen der Verwendung von Glycerin oder Mannit besteht das Reactionsproduct wesentlich aus Phenylglycino-carbonsäure. Ihre Umwandlung durch wasserabspaltende Mittel erfolgt in diesem Falle bei Anwendung von Alkalien gemäfs dem Verfahren der Patente 56273, 63310 und 85071, bei Anwendung von Essigsäureanhydrid gemäfs dem Verfahren des Patentes 113240.
Zur Erläuterung der Erfindung dienen folgende Beispiele:
Beispiel I.
1 kg Anthranilsäure wird mit 2,5 kg gepulvertem festem Aetzkali gemischt und auf etwa 1500 C. in einem Rührkessel erhitzt. Zu dieser heifsen Mischung läfst man nun 2 kg Glycerin langsam zufliefsen und erhitzt noch etwa eine Stunde auf etwa 2200 C. Während dieses Erhitzens findet eine lebhafte Entwickelung von Wasserstoff statt. Die erkaltete Masse wird in etwa 15 1 Wasser gelöst und durch genaues Neutralisiren die entstandene Amidosäure ausgefällt. Diese erweist sich nach dem Umkrystallisiren und Reinigen durch Schmelzpunkt und Eigenschaften als identisch mit der nach dem üblichen Verfahren erhaltenen Phenylglycin-o-carbonsäure.
Beispiel II.
Man erhitzt ein inniges Gemisch von 1 kg Anthranilsäure, 1,3 kg Mannit und 1,7 kg festem
gepulvertem Aetzkali etwa 2 Stunden auf etwa 200°, bis die Wasserstoffentwickelung nachgelassen hat. Die erkaltete Schmelze wird in 10 1 Wasser gelöst und die entstandene Phenylglycin-o-carbonsäure durch genaues Neutralisiren mit Mineralsäure ausgefällt.
Beispiel III.
Ein Gemisch von 13 7 kg Anthranilsäure mit 165 kg gereinigter und gut getrockneter Cellulose und 225 kg festem gepulvertem Aetzkali wird in einem Rührkessel langsam auf etwa 250° aufgeheizt und etwa eine Stunde bei dieser Temperatur gehalten. Die erkaltete, dunkelbraune Schmelze wird in Wasser gelöst, filtrirt und aus dem Filtrat durch genaues Neutralisiren mit einer Mineralsäure die Phenylglycin-o-carbonsäure ausgefällt.
An Stelle der reinen Cellulose können ohne Aenderung der Reactionsbedingungen Sägemehl und andere cellulosehaltige Rohstoffe verwendet werden, welche zweckmäfsig in bekannter Weise, z. B. mittelst des Sulfit Verfahrens oder durch vorheriges Kochen mit Alkalien und Säuren, aufgeschlossen werden.
In analoger Weise kann man zur Gewinnung der Zwischenproducte aus Anthranilsäure und anderen Polyhydroxyverbindungen der Fettreihe verfahren.
Beispiel IV.
Ueberführung der Zwischenproducte in Indigoleukokörper bezw. in Indigo.
a) ι Theil der gernäfs Beispiel I erhaltenen unreinen oder gereinigten Amidosäure wird mit etwa 3 Theilen Aetzalkali gemischt und in der in den Patenten 56273, 63310 und 85071 beschriebenen Weise behandelt.
Aus den so erhaltenen Schmelzen kann entweder zuerst die Leukoverbindung mit Säure abgeschieden oder sie kann direct auf Indigo verarbeitet werden. Statt die Amidosäure gemäfs Beispiel I zu isoliren, kann man selbstredend auch das nach diesem Beispiel durch Erhitzen auf etwa 2200 erhaltene, überschüssiges Alkali enthaltende, Rohproduct direct weiter erhitzen.
b) Die geinäfs Beispiel I dargestellte Amidosäure wird mit Sodalösung neutralisirt und die Mischung zur Trockne gedampft. 1 Theil des so erhaltenen Natriumsalzes wird in 3 bis 5 Theile kochendes Essigsäureanhydrid, dem eventuell noch Natriumacetat beigefügt werden kann, ■ allmälig eingetragen. Nach vollendeter Reaction wird das Essigsäureanhydrid abdestillirt, der Rückstand durch Kochen mit alkalischen Flüssigkeiten verseift, mit Wasser verdünnt und aus der Lösung durch Oxydation mit Luft der Indigo abgeschieden. Selbstverständlich kann man auch aus der alkalischen Lösung der Indigoleukokörper diese durch Zusatz von Säuren für sich abscheiden.
Statt die gemäfs Beispiel I erhaltene Amidosäure in isolirter Form zu verwenden, kann man auch das durch Erhitzen mit Alkali erhaltene Rohproduct durch Behandeln mit Wasser und Absättigen mit einer Mineralsäure in neutrales Salz überführen und letzteres nach dem Entfernen des Wassers durch Eindampfen der Einwirkung des Essigsäureanhydrids unterwerfen.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Abänderung des durch Patent 105569 geschützten Verfahrens zur Darstellung von Indigo, darin bestehend, dafs man
    a) das Gemisch von Anthranilsäure, PoIyhydroxylverbindung der Fettreihe und Alkali anstatt bis zur Bildung der Indigoleukokörper nur bis zum Eintritt einer durch Gasentwickelung charakterisirten Reaction erhitzt und dann ..
    b) die so gewonnene Amidosäure in isolirter Form oder direct im Reactionsgemisch entweder gemäfs dem Verfahren der Patente 56273, 63310 und 85071 durch höheres Erhitzen eventuell mit weiterem Alkali oder nach Darstellung eines trockenen neutralen Alkalisalzes unter Benutzung des durch Patent 113240 geschützten Verfahrens durch Behandlung mit Essigsäureanhydrid und darauf folgende Verseifung des so erhaltenen Products in Indigoleukokörper und weiterhin in Indigo überführt.
  2. 2. Ausführungsform des durch Anspruch 1 geschützten Verfahrens, darin bestehend, dafs als Polyhydroxylverbindung Glycerin oder Mannit zur Anwendung kommen. ;
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