DE113195C - - Google Patents
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- DE113195C DE113195C DENDAT113195D DE113195DA DE113195C DE 113195 C DE113195 C DE 113195C DE NDAT113195 D DENDAT113195 D DE NDAT113195D DE 113195D A DE113195D A DE 113195DA DE 113195 C DE113195 C DE 113195C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B49/00—Sulfur dyes
- C09B49/04—Sulfur dyes from amino compounds of the benzene, naphthalene or anthracene series
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
In der englischen Patentschrift 17738 vom Jahre 1895 ist beschrieben, dafs neue Baumwollfarbstoffe
erhalten werden, wenn Amidonaphtolsulfosäuren oder auch die entsprechen-,
den Nitronaphtolsulfosäuren mit Schwefel und Schwefelalkali oder mit Alkalisulfiden oder
Gemengen von Schwefel . und Alkali bezw. analog wirkenden Substanzen auf höhere Temperaturen erhitzt werden.
Es wurde nun gefunden, dafs die nach obigem Verfahren aus Periamidonaphtolsulfosäuren
gewonnenen Farbstoffe bezw. die direct erhaltenen Rohschmelzen sich in zwei Farbstoffe
zerlegen lassen, von denen der eine die Fähigkeit aufweist, Baumwolle auch in kaltem
Bade rein blau anzufärben, während der .andere braune bis braunschwarze Nuancen liefert.
Diese Trennung läfst sich in einfacher Weise bewerkstelligen, indem man die zerkleinerten
Schmelzen wiederholt mit kleinen Mengen warmen Wassers so lange behandelt, bis von
dem leichter löslichen Producte nichts mehr gelöst wird, bis also das Filtrat ungefärbt ist.
Erwähnt sei, dafs die aus Periamidonaphtolsulfosä'uren
nach dem Verfahren der obengenannten Patentschrift erhältlichen Rohschmelzen bei Anwendung genügender Mengen Wassers,
wie es in der Praxis beim Färben geschieht, relativ leicht löslich sind, indem hier das in
den Schmelzen enthaltene Schwefelalkali auch auf den braunfärbenden Bestandtheil der Rohschmelzen
lösend wirkt. Wenn man aber, wie im nachfolgenden Beispiele beschrieben, nur kleine Mengen Wasser benutzt, so wird
aus den Schmelzen zunächst ein Theil des leichter löslichen blaufärbenden Bestandtheiles
herausgezogen, zugleich aber auch das auf den braunfärbenden Theil lösend wirkende
Schwefelalkali gröfstentheils entfernt, so dafs bei weiterem Auslaugen nur das auch bei Abwesenheit
eines Ueberschusses von Schwefelalkali lösliche Blau extrahirt wird.
Aus den in obiger Weise erhaltenen Filtraten können die blauen Farbstoffe leicht, z. B.
durch Aussalzen mittelst Kochsalzes, durch Fällen mit Chlorzink, Chlorzinksalmiak u. s. w. abgeschieden
werden.
Die Farbstoffe färben Baumwolle in ätzalkalischem Bade direct blau, in kochenden mit
reducirenden Substanzen (wie Traubenzucker und Soda, Schwefelalkali u. s. w.) versetzten
Bädern, sowie in kalten Bädern unter Zusatz von Schwefelalkali zunächst bräunlich an, die
Nuancen gehen aber langsam beim Hängenlassen der gefärbten feuchten Waare an der
Luft, momentan beim Spülen in ein reines Blau über. Im Gegensatze hierzu färben die
schwerer löslichen Bestandteile der Schmelzen in schwefelalkalihaltigen Bädern die Baumwollfaser
braun bis braunschwarz.
Das Verfahren zur Isolirung der blauen Farbstoffe wird durch folgendes Beispiel erläutert
:
50 kg C1 a4-Amidonaphtol-a2 ßj-disulfosäure,
die vorher mit Natronlauge (40 ° B.) neutralisirt sind, werden mit 81 kg trockenem Schwefelnatrium
und 75 kg Schwefel gemischt. Das so erhaltene Gemenge wird in einem eisernen Gefäfs unter beständigem Rühren langsam
auf 2oo° erhitzt, bis die anfangs dünnflüssige Schmelze fest wird und sich leicht zu einem
trocke.nep .· Pulver zerstofsen läfst. Nachdem
das Gefäfs verschlossen ist, wird die Temperatur auf 240 ° gesteigert und die Schmelze
weitere 4 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. . . .' . . , ,
Die so gewonnene grauschwarze pulverige Masse wird nach dem Erkalten wiederholt mit
kleinen Mengen heifsen Wassers behandelt, die Lösung auf ein Filter gegossen und dieses
Auslaugen so lange wiederholt, bis die Lösung ungefärbt ist.
Aus den vereinigten Filtraten wird der blaufärbende Bestandtheil durch Kochsalz oder
vorteilhafter durch Chlorzinklösung gefällt.
Nach dem Abfiltriren, Pressen, Trocknen und Pulverisiren bildet der so erhaltene Farb-.
stoff ein grau - bis blauschwarzes Pulver. Es ist in Wasser, auch in kochendem, unlöslich,
wird von Sodalösung selbst beim Kochen kaum verändert, löst sich aber gröfstentheils mit
brauner Farbe, wenn zu der heifsen Sodalösung Traubenzucker hinzugesetzt und einige
Zeit gekocht wird. In Natronlauge (400 B.) löst es sich mit blauer Farbe, in cone. Salzsäure
ist es unlöslich und von cone. Schwefelsäure (66° B.) wird es mit schmutzig blaurother
Farbe gelöst; auf Zusatz von Eis zu der schwefelsauren Lösung scheidet sich der
gelöste Farbstoff wieder vollständig in violettschwarzen Flocken aus. Von einer gesättigten
wässerigen Schwefelnatriumlösung wird es zunächst mit blauer, dann und besonders beim
Erwärmen mit brauner Farbe gelöst, die an der Luft in blau übergeht.
Auf Baumwolle in kochendem Bade unter Zusatz von Reductionsmitteln (wie Traubenzucker
und Soda, Schwefelalkali u. s. w.) oder in kaltem Bade ebenfalls bei Gegenwart von
reducirenden Substanzen (wie Schwefelalkali) fixirt sich der Farbstoff zunächst mit bräunlicher
Farbe, die aber allmählich beim Hängenlassen der gefärbten feuchten Waare, momentan
beim Spülen in ein nunmehr beständiges alkali- und lichtechtes Indigoblau übergeht.
In ätzalkalischem Bade werden direct blaue Nuancen erhalten. -
In analoger- Weise werden die übrigen blauen Farbstoffe isolirt, wenn man die nach
dem Verfahren der englischen Patentschrift 17738 vom Jahre 1895 aus anderen Penamidonaphtolsulfosäuren,
z. B. der ai a4-Amidonaphtol-|32
ßg-disulfosäure, Ci1 c^-Amidonaphtol-,ö2-sulfosäure
u. .s. w. , gewonnenen Farbstoffe bezw. Rohschmelzen der in obigem Beispiel
erläuterten Behandlung unterwirft. Nur bei der Verarbeitung der aus αλ a4-Amidonaphtolßä
ß3-disulfosäure gewonnenen Rohschmelze hat
es sich als vortheilhaft erwiesen, nach dem Auslaugen aus dem gewonnenen Filtrate zunächst,
z. B. mittelst Kochsalzes, eine geringe Menge des in Lösung gegangenen braunen
Farbstoffes niederzuschlagen und dann erst nach dem -Filtriren gemäfs obigem Beispiele
die vollständige Fällung mit Chlorzink u. s. w. vorzunehmen.
Die so erhaltenen Farbstoffe besitzen im Allgemeinen genau die gleichen Eigenschaften
wie der obige aus O1 at -Amidonaphtol-ct2 ßxdisulfosäure
dargestellte Farbstoff, unterscheiden· sich von diesem zum Theile nur durch geringe
Nuancenunterschiede ihrer Färbungen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Darstellung neuer blauer Baumwollfarbstoffe, darin bestehend, dafs man die nach dem Verfahren des englischen Patentes 17738 vom Jahre 1895 aus Periamidonaphtolsulfosäuren gewonnen Rohschmelzen mit warmem Wasser so lange extrahirt, bis das in denselben enthaltene leichter lösliche blaue Product vollkommen in Lösung gegangen ist und hiernach aus den vereinigten Filtraten die Farbstoffe in geeigneter Weise isolirt.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE113195C true DE113195C (de) |
Family
ID=382800
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT113195D Active DE113195C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE113195C (de) |
-
0
- DE DENDAT113195D patent/DE113195C/de active Active
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