DE82097C - - Google Patents

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DE82097C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B19/00Oxazine dyes

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  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Diejenigen Amidonaphtolsulfosäuren, welche die Hydroxyl- und die Amidogruppe in Ortho- oder Parastellung haben, sind durch eine besonders leichte Oxydationsfähigkeit ausgezeichnet. Diese Oxydation, welche in alkalischer Lösung schon durch Einwirkung des Sauerstoffs der Luft vor sich geht, ist stets von einer Farbstoffbildung begleitet. Näher untersucht wurden diese Oxydationsproducte erst, als F. Reverdin und Ch. de la Harpe in dem Oxydationsproduct der ß,-Amido-α,-naphtol-a2- und a3-sülfosäure einen brauchbaren violetten Farbstoff entdeckt hatten, dessen Darstellung in der Patentschrift Nr. 63043 beschrieben wurde. Angeregt durch diesen Erfolg, untersuchten sie eine Anzahl anderer Amidonaphtolsulfosäuren, worüber sie Ber.XXV, S. 1400 ff., und XXVI, S. 1279 ff., berichteten. Die vom a-Naphtol derivirenden Amidokörper ergaben entweder violette oder braune Farbstoffe, während einige Derivate des ß-Naphtols braune, andere braun bis braungrün färbende Körper ergaben. Von letzteren Farbstoffen ist noch besonders erwähnt, dafs sie Chrombeizen grünlich anfärben. Näher untersucht und beschrieben wurden diese Farbstoffe nicht. Werthvolle tinctorielle Eigenschaften scheinen denselben auch nicht zuzukommen, da sie bis jetzt eine technische Verwerthung nicht gefunden haben.
Ueber die Oxydation der a-, -Amido 1 -naphtol-a2-sulfosäure in alkalischer Lösung ist zuerst von deren Entdecker Schmidt (Journ. f. prakt. Chem. Bd. 44, S. 513 ff.) berichtet worden. Er leitete in die ammoniakalische Lösung dieser Säure mehrere Stunden lang Luft ein. Die Farbe war zuletzt tiefbraun und beim Verdampfen hinterblieb eine ebenso gefärbte Masse. Dieselbe erweckte ihrem Aussehen nach wenig Vertrauen und wurde daher nicht untersucht. Böniger (Ber. XXVII, S. 23) beschreibt das Oxydationsproduct als einen braunvioletten voluminösen Niederschlag.
Dieses braune Oxydationsproduct der Ci1-Amido-ß,-naphtol-aj-sulfosäure, welches als Farbstoff gar keinen Werth besitzt, wird nun durch Kochen in alkalischer Lösung in einen neuen Farbstoff übergeführt, welcher chromgebeizte Wolle in schön grüner Nuance anfärbt.
Wird die mit Soda schwach alkalisch gehaltene Lösung der U1 -Amido-ßj -naphtolct2-sulfosäure an der Luft stehen gelassen, so färbt sie sich erst braun und scheidet nach einiger Zeit einen braunen Niederschlag ab. Rascher wird dieser Niederschlag erzeugt durch Einblasen von Luft oder mittelst eines alkalischen Oxydationsmittels, wie Ammoniumpersulfat oder Ferricyankalium. Die Farbe dieses Niederschlages ändert sich auch bei sehr langem Lufteinblasen nicht weiter. Bei diesem Oxydationsprocefs wird Ammoniak und Schwefelsäure abgespalten. Wird die braune Lösung nun erhitzt, so geht erst der braune Niederschlag wieder in Lösung und bei ca. 8o° beginnt plötzlich, nachdem die Lösung sich schon vorher braunschwarz gefärbt hat, die Abscheidung eines sehr voluminösen Niederschlages, Dieser Niederschlag bildet den neuen Farbstoff.
Es giebt noch einen anderen Weg zur. Darstellung dieses Farbstoffs. Die Bisulfitverbindung
des Nitroso-ß-naphtols geht beim Stehenlassen ihrer wässerigen Lösung mit Salzsäure in Gegenwart von Natriumbisulfit in die ctj-Amidoß,-naphtol-a2-sulfosäure über (Böniger, Ber. XXVII, S. 23). Anders verläuft die Reaction ohne Zusatz von Natriumbisulfit. In diesem Fall tritt, wenn die Lösung nicht zu verdünnt ist, unter lebhafter Erwärmung neben geringen Mengen Amidonaphtolsulfosäure die Bildung eines braunen Farbstoffs ein', der sich als freie Sulfosäure in Form eines feinen Pulvers aus der vorher klaren Lösung ausscheidet. Dieser Farbstoff ist in säure- und salzhaltigem Wasser sehr schwer löslich, leicht dagegen mit brauner Farbe in reinem Wasser und in Sodalösung. Wolle färbt dieser Körper in saurem Bade braun an.- Chromlacke bildet er nicht. Der Farbstoff scheint identisch mit dem durch alkalische Oxydation der Amidonaphtolsulfosäure darstellbaren zu sein. Wird die mit Soda alkalisch gemachte Lösung dieses braunen Farbstoffs zum Kochen erhitzt, so färbt sie sich sehr rasch schwarzbraun, und es scheidet sich eine grofse Menge des neuen Farbstoffs aus. Durch Abfiltriren und öfteres Auswaschen des Niederschlages mit sodahaltigem Wasser befreit man den Farbstoff von der anhängenden Mutterlauge.
Der neue Farbstoff bildet ein in kaltem Wasser schwer lösliches dunkelbraunes Pulver. Er enthält Stickstoff und Schwefel, doch scheint letzterer nicht in der Form einer Sulfogruppe darin enthalten zu sein. In heifsem Wasser löst sich der Körper mit grüner Farbe. Durch Säurezusatz schlägt die Farbe in fuchsinroth um. Metallsalze geben mit der wässerigen Lösung gefärbte Niederschläge, und zwar erhält man mittelst Eisenvitriol einen blaugrünen, mit Kupfersulfat einen gelbgrünen, mit Bleiacetat einen braungrünen, mit Thonerdesalzen einen braunen Niederschlag. In concentrirter Schwefelsäure löst sich der Farbstoff mit blaugrüner Farbe, beim Verdünnen schlägt die Farbe in roth um unter Abscheidung von rothen Flocken.
Wolle färbt der Farbstoff in saurem Bade bordeauxroth an, auf Chromsud jedoch grün in einer dem Coerule'in ähnlichen Nuance. Die Färbungen auf chromirter Wolle sind vollkommen walk- und lichtecht.
Beispiele:
1. 24 kg «[-Amido-ß^naphtol-ß^-sulfosäure werden mit 15 kg Soda zusammen in ca. 200 1 Wasser gelöst, und in die Lösung so lange Luft eingeblasen, bis eine Zunahme in der Intensität der braunen Färbung nichj: mehr zu beobachten ist. Alsdann wird die Lösung mittelst directen oder indirecten Dampfes zum Kochen erhitzt und ca. 10 bis 15 Minuten lang gekocht. Der Farbstoff scheidet sich in voluminösem Zustande aus und wird nunmehr abfiltrirt und durch Auswaschen von dem anhängenden braunen Farbstoff befreit.
2. 100 kg der Natriumbisulfitverbindung des Nitroso-ß-naphtols werden in 600 1 Wasser gelöst und mit 80 kg Salzsäure von 30 pCt. versetzt. Unter lebhafter Erwärmung findet die Abscheidung des braunen Zwischenproductes statt. Nach eintägigem Stehen wird dasselbe abfiltrirt, mit schwachem Salzwasser ausgewaschen und dann sofort mit einer Lösung von 40 kg Soda in 250 1 Wasser, wie im ersten Beispiel angegeben, gekocht. Die weitere Behandlung ist dieselbe wie in Beispiel 1.
Durch Aenderung der Mengen Salzsäure oder Soda findet keine Aenderung in der Qualität des Farbstoffs statt.
An Stelle der Salzsäure läfst sich auch Schwefelsäure und an Stelle der Soda ein anderes kohlensaures Alkali oder Aetzalkali verwenden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung eines Chrombeizen grün färbenden Farbstoffs, darin bestehend, dafs man den aus der Natriumbisulfitverbindung des Nitroso-ß-naphtols und Salzsäure, oder durch alkalische Oxydation der aj-Amido-ßjnaphtol-a2-sulfosäure zu erhaltenden braunen Farbstoff mit Alkalien (kohlensauren oder ätzenden) in wässeriger Lösung kocht.
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