DE47252C - Neuerungen in dem Verfahren zur Darstellung von blauen bis grünen Schwefelsäurederivaten des Alizarinblaus - Google Patents

Neuerungen in dem Verfahren zur Darstellung von blauen bis grünen Schwefelsäurederivaten des Alizarinblaus

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DE47252C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B5/00Dyes with an anthracene nucleus condensed with one or more heterocyclic rings with or without carbocyclic rings

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 22: Farbstoffe, Firnisse, Lacke.
des Alizarinblaus.
Zusatz zum Patent Nr. 46654 vom 19. August 1888.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. Oktober 1888 ab. Längste Dauer: 18. August 1903.
I. Alizaringrünsulfosäure.
Wird das im Haupt-Patent beschriebene Alizaringrün mit niedrigprocentiger rauchender Schwefelsäure, z. B. einer solchen von 8 bis 10 pCt. freiem Anhydrid, 4 bis 5 Stunden auf 1300C. erhitzt, so geht dasselbe in eine Sulfosä'ure über, die im Gegensatz zum Alizaringrün in Wasser sehr leicht löslich ist.
Zweckmäfsig verfährt man wie folgt: 10 kg trockenes Alizaringrün werden langsam, unter stetigem Rühren, in 200 kg rauchende Schwefelsäure von 8 bis 10 pCt. freiem Anhydrid eingetragen und dann 4 bis 5 Stunden oder so lange auf 130 bis 1350 C. ' erhitzt, bis eine Probe wasserlöslich geworden ist. Die Schmelze wird dann in Wasser gegossen, filtrirt und das Filtrat mit Kochsalz ausgesalzen.
Es ergiebt sich aus der im Haupt-Patent beschriebenen" Bildungsweise des Alizaringrüns aus Alizarinblau bezw. aus Alizarinblaugrün, dafs man auch von diesen Farbstoffen ausgehend, ohne vorherige Abscheidung des Alizaringrüns die Alizaringrünsulfosäure durch schliefsliches Erhitzen mit niedrigprocentiger rauchender Schwefelsäure in der vorstehend beschriebenen Weise erhalten kann.
Die Alizaringrünsulfosäure bildet kleine metallglänzende Nadeln, die sich in Wasser mit schön blaugrüner Farbe auflösen.' Auf Zusatz einer Mineralsäure färbt sich die Lösung roth.
Alkalicarbonate erzeugen blaue, kaustische Alkalien grüne, im Ueberschufs des Alkali-, hydrats völlig lösliche Alkaliverbindungen. Diese Sulfosäure hat mit dem im Haupt-Patent beschriebenen Blaugrün grofse Aehnlichkeit, unterscheidet sich aber von demselben in folgenden wesentlichen Punkten.
Ihre Löslichkeit in Wasser ist gröfser als die des Alizarinblaugrüns. Während die Lösung des letzteren in Schwefelsäuremonohydrat violett ist, zeigt die der Alizaringrünsulfosäure eine schmutzig braune Farbe; rauchende Schwefelsäure von 23 pCt. freiem Anhydrid erzeugt mit Alizarinblaugrün eine blaugrüne, mit Alizaringrünsulfosäure eine grasgrüne Lösung.
Auf chromgebeizter Wolle färbt die Alizaringrünsulfosäure ähnliche Töne wie das Alizaringrün.
Durch Behandeln mit schwefligsauren Alkalien entstehen aus der Alizaringrünsulfosäure leicht lösliche, wie die des Alizarinblaus verwendbare Sulfitverbindungen.
II. Alizarinindigblau.
Steigert man bei der im Haupt-Patent beschriebenen Darstellung des Alizaringrüns schliefs-
(2. Auflage, ausgegeben am 26. Februar igoo.)
Hch die Temperatur bis auf 2100, so bemerkt man, dafs die für das Alizaringrün charakteristische violette Färbung der Schmelze in ein reines Indigoblau übergeht.
Das Reactionsproduct scheidet beim Eingiefsen in Wasser einen Farbstoff aus, der vom Alizaringrün wesentlich verschieden ist. .
Zweckmäfsig geht man indessen von dem fertig gebildeten Alizaringrün aus und verfährt wie folgt:
10 kg Alizaringrün werden in 200 kg Schwefelsäure von 660B. eingetragen und so lange auf 200 bis 2100 C. erhitzt, bis die Schmelze eine reinblaue Farbe angenommen hat, welcher Punkt in der Regel nach 5 Stunden erreicht wird. Die Schmelze wird darauf in Wasser eingetragen und der Niederschlag abfiltrirt. Das so erhaltene Alizarinindigblau bildet ein violettes metallglänzendes Pulver und ist, im Gegensatz zum Alizaringrün, in kochendem Wasser ganz unlöslich. .
Alkalicarbonate und kaustische Alkalien erzeugen blaue, im Ueberschufs des Alkalihydrates völlig unlösliche Alkaliverbindungen. Während das Alizaringrün sich in Schwefelsäure von 66° B. mit rother und in kaltem Monohydrat mit schmutzig violetter Farbe auflöst, bildet das Alizarinindigblau mit beiden Lösungsmitteln prachtvoll indigblaue Lösungen.
Alizarinindigblau färbt chromgebeizte Wolle in indigoähnlichen Tönen.
Alizarinindigblau wird auch gebildet, wenn man lTheil Alizaringrünsulfosäure mit 2oTheilen Schwefelsäure von 66° B. 4 bis 5 Stunden auf 200 bis 2100C. erhitzt.
Mit schwefligsauren Alkalien bildet Alizarinindigblau ebenfalls leicht in Wasser lösliche Sulfitverbindungen, die vortheilhaft zum Färben und Drucken gebraucht werden können.

Claims (4)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Darstellung von Alizaringrünsulfosäure, darin bestehend, dafs das nach dem Verfahren des Haupt-Patentes (Patent-Anspruch 6) dargestellte Alizaringrün entweder im fertig gebildeten Zustande oder ohne vorhergängige Abscheidung aus seiner durch successive Behandlung von Alizarinblau mit Schwefelsäureanhydrid und concentrirter Schwefelsäure bezw. durch Erhitzen von Alizarinblaugrün mit concentn'rter Schwefelsäure entstandenen schwefelsauren Lösung mit niedrigprocentiger rauchender Schwefelsäure (vorzugsweise mit einer solchen von 8 bis lopCt. Anhydridgehalt) bis zum Löslichwerden in Wasser auf ungefähr 1300 C. erhitzt wird.
2. Verfahren zur Darstellung von Alizarinindigblau, darin bestehend, dafs das wie oben (Patent-Anspruch 1) dargestellte Alizaringrün mit concentrirter Schwefelsäure bis zum Eintritt einer rein indigoblaüen Farbe auf 200 bis 2100C. erhitzt wird.
3. Verfahren zur Darstellung von Alizarinindigblau, darin bestehend, dafs in dem Verfahren des vorstehenden Patent - Anspruches 2 das darin genannte Alizaringrün durch die im vorstehenden Patent - Anspruch 1 genannte Alizaringrünsulfosäure ersetzt wird.
4. Verfahren zur Ueberführung von Alizaringrünsulfosäure (Patent-Anspruch 1) bezw. von Alizarinindigblau (Patent-Anspruch 2) in wasserlösliche Sulfitverbindungen, darin bestehend, dafs die genannten Derivate des Alizarinblaus an Stelle des letzteren nach dem durch Patent Nr. 17695 geschützten Verfahren mit den Bisulfiten von Kali, Natron oder Ammoniak behandelt werden.
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