-
Verfahren zur Darstellung von Farbstoffen Zusatz zum Patent 494 446
In der Patentschrift 494 446 und ihren Zusatzpatenten sind saure Farbstoffe beschrieben,
die durch Kondensation von Aminonaphthalsäuren, deren Derivaten und Suhstitutionsprodukten
mit Ammoniak, aliphatischen, aromatischen oder hydroaromatischen Aminoverbindungen
und Substitutionsprodukten erhalten werden, wobei die Sulfogruppe; sich in einer
der Reaktionskomponenten oder in beiden befindet. oder nachträglich in das Kondensationsprodukt
eingeführt wird. Diese Farbstoffe zeichnen sich durch außergewöhnliche Klarheit
ihrer Nuance aus.
-
In Erweiterung dieses Erfindungsgedankens wurde nun gefunden, daß
man Farbstoffe erhält, welche bei Anwendung des sog. Nachchrom:ierungsverfahrens
auf Wolle durch ganz hervorragende Echtheitseigenschaften, insbesondere Lichtechtheit,
neben sehr reinem Farbton und sehr gutem Egalisierungsvermögen auszeichnen, wenn
man Aminonaphthalsäuren, deren Derivate oder Substitutionsprodukte mit solchen aromatischen
oder hydroaromatischen Aminoverbindungen kondensiert, welche eine chromierfähige
Gruppe in externer Stellung enthalten und entweder solche Reaktionskomponenten verwendet,
von denen mindestens eine eine Sulfogruppe enthält, oder die Kondensationsprodukte
nachträglich sulfoniert.
-
Diese Kondensationen können, wie in der Patentschrift 494 446 angegeben,
in Wasser vorgenommen werden; auch ist es möglich, zu gleichen oder ähnlichen Farbstoffen
zu gelangen, wenn man, wie schon im Patent 5oa 5,7o beschrieben, von dementsprechenden
Nitronaphthalsäurederivaten, z. B.
worin X jedoch den Rest eines aromatischen oder hydroaromatischen Kohlenwasserstoffes
mit
externer chromierfähiger Gruppe bedeutet, ausgeht und diese reduziert und anschließend
sulfoniert oder mit solchen reduzierend wirkenden Mitteln behandelt, die neben der
Reduktion noch gleichzeitig den Eintritt einer Sulfogruppe in das Molek;l, gestatten;
wie z. B. die Alkalihydrosulfite oder Bisulfite usw.
-
Auch ist es möglich, die Kondensation und Reduktion in einer einzigen
Operation durchzuführen.
-
Es wurde ferner gefunden, däß man diese Chromkomplexsalzbildung bei
allen eine chromierfähige Gruppe enthaltenden Vertretern dieser Klasse nicht nur,
wie an.-gegeben, auf der Faser, sondern auch in Substanz vornehmen kann, wodurch
Farbstoffe ,entstehen, die auch ohne Nachchromierung ganz hervorragende Echtheitseigenschaften
besitzen.
-
Die Erzeugung solcher den Chromkomplex im Molekül schon enthaltender
Farbstoffe kann auf die verschiedenste Weise erfolgen. Beispiele i. go Gewichtsteile
4-Aminosulfo-i # 8-naghthalsäure oder die entsprechende Menge des Anhydrids und
go Gewichtsteile einer Verbindung von der Formel
werden in einer Mischung von 5oo Teilen Natriumbisulfitlösung von 4o° Be und i 5o
Teilen Wasser mehrere Stunden siedend erhitzt. Der nach dem Erkalten abgeschiedene
Farbstoff wird abgesaugt und mit Kochsalzlösung gewaschen. Zur weiteren Reinigung
wird der Farbstoff in Lösung gebracht, durch Mineralsäure als freie Säureabgeschieden
und diese wieder mit Natriumcarbonat neutralisiert. Durch Einengen wird der Farbstoff
als gelbes Pulver erhalten; er löst sich in Wasser mit gelber Farbe und fährt aus
saurem Bade Wolle in klaren gelben Tönen von guten Echtheitseigenschaften an.
-
Wird die Färbung in üblicher Weise nachchromiert, dann werden die
Echtheitseigenschaften, insbesondere die Lichtechtheit, außerordentlich verbessert.
-
Die Bildung des Chromkomplexes kann auch z. B. durch Kochen des Farbstoffes
mit Chromformiat u. dgl.. in Substanz vorgenommen werden.
-
a. 6o Gewichtsteile 4-Aminosulfo-i # 8-naphthalsäure oder die entsprechende
Menge des Anhydrids und 65 Gewichtsteile einer Verbindung von der Formel
werden in einer aus 5oo Teilen Natriumbisulfitlauge 4o' B6 und igo Teilen Wasser
bereiteten Lösung mehrere Stunden siedend erhitzt. Es geht dabei langsam alles in
Lösung. Beim Erkalten scheidet sich der Farbstoff aus; er wird abgesaugt, durch
Waschen mit Kochsalzlösung vom Bisulfit befreit, in Wasser gelöst, mit Mineralsäure
als freie Säure ausgefällt und diese wieder in das Natriumsalz übergeführt, Das
auf diese Weise erhaltene Produkt ist ein gelbes Pulver, das sich in Wassers mit
gelber Farbe löst. Aus saurem Bade wird Wolle in echten gelben Tönen angefärbt;
die . nachchromierte Färbung ist im Farbton röter und von ausgezeichneten Echtheitseigenschaften.
-
3. z 8 Gewichtsteile 4<Aminosulfo-i # 8-naphthalsäure öder die
entsprechende Menge des Anhydrids und; 16 Gewichtsteile einer Verbindung von der
Formel
werden, in Zoo Teilen Natriumbisulfitlauge 40° B6 und 5o Teilen Wasser siedend erhitzt,
bis sich. keine unveränderten Ausgangsstoffe mehr nachweisen lassen. Vollständige
Lösung tritt im Verlauf der Umsetzung nicht ein. Nach Erkalten wird abgesaugt urid
mit Kochsalzlösung gewaschen. Das Rohprodukt wird in Wasser gelöst, durch Ansäuern
die freie Säure gefällt, abgesaugt, mit Wasser etwas gewaschen und durch Behandeln
mit der zur Neutralisation erforderlichen Menge Natriumcarbonat wieder in das Natriumsalz
übergeführt. Der Farbstoff stellt ein gelbes Pulver dar, das sich in Wasser mit
gelber Farbe löst. Die nachchromierte Färbung auf Wolle ist gelb und besitzt sehr
gute Echtheitseigenschaften.
-
4. 6o Ge-,vichtsteile Sulfaminonaphthälsäur e und 7o Gewichtsteile
einer Verbindung der Formel
werden in einer Mischung von Soo Raumteilen Natriumbisulfitlösung
und aoo Raumteilen Wasser etwa 12 Stunden zum Sieden erhitzt. Der Farbstoff hat
sich als zähe gelbe Masse abgeschieden, er wird von der Lauge abgetrennt, in Wasser
unter Erwärmen gelöst, filtriert und durch Ansäuern die freie Säure als hellgelber
Niederschlag ausgefällt. Diese löst sich in heißem Wasser ziemlich schwer gelb mit
grünlicher Fluoreszenz, in verdünnten Alkalien und Alkalicarbonaten sehr leicht
mit gelber Farbe, in organischen Lösungsmitteln, wie Eisessig oder Alkohol, beim
Erwärmen gelb mit grüner Fluoreszenz. Wolle wird aus schwach saurem Bade leuchtend
gelb gefärbt, die nachchromierte Färbung ist gelb und von sehr guten Echtheiten.
-
5. Wird das im Beispiel 4 verwendete Diphenylmethanderivat durch die
isomere Verbindunz von der Formel
ersetzt, so erhält man einen Farbstoff von ganz ähnlichen; Eigenschaften. Der Farbstoff
wird als hellgelber Niederschlag abgeschieden, er wird abgesaugt, in Wasser unter
Erwärmen gelöst und mit verdünnter Salzsäure als flockiger, gelber Niederschlag
gefällt. Er ähnelt in seinen Eigenschaften weitgehend dem nach Beispiel 4 erhaltenen
Farbstoff und ergibt ebenfalls gelbe, sehr echte nachchromierte Färbungen.
-
6. 6 Gewichtsteile 4-Aminosulfonaphthalsäure, 8 Gewichtsteile einer
Verbindung von der. Formel
werden in ioo Teilen einer Natriumbisulfitlösung von der Dichte 1,3/i5° C siedend
erhitzt. Nach etwa 4stündigem. Sieden ist eine dunkelgelbe Lösung entstanden. Es
wird abgekühlt, der Farbstoff mit Kochsalz gefällt, abgesaugt, mit gesättigter Natriumch.loridlösung
gewaschen. Zur Reinigung wird das Rohprodukt in Wasser gelöst, die Lösung durch
Filtrieren geklärt und der Farbstoff als freie Säure durch Ansäuern gewonnen. Er
löst sich in verdünnten Alkalien leicht mit gelber Farbe" in organischen Lösungsmitteln,
wie z. B. Alkohol und Eisessig, gelb mit grünlicher Fluoreszenz. Aus saurem Bade
färbt er Wolle in gelben Tönen an, beim Nachchromieren nehmen die Färbungen einen
bräunlichgelben Ton an.
-
7. 6o Gewichtsteile Aminosulfonaphthalsäure und 75 Gewichtsteile einer
Verbindung von der Formel
werden in einer Mischung von 8oo Gewichtsteilen Natriumbisulfitlauge 40° Be und
Zoo Teilen Wasser so lange siedend erhitzt, bis sich keine unveränderte Aminosulfonaphthalsäure
mehr nachweisen läßt. Nach dem Erkalten ist die ganze Masse zu einem Kristallbrei
erstarrt, es wird abgesaugt und durch Auswaschen, mit Natriumchloridlösung von Natriumbisulfit
befreit. Nach dem Umlösen aus Wasser wird ein gelbes -Pulver erhalten. Der Farbstoff
färbt Wolle aus saurem Bade in klaren gelben Tönen an. Die nachchromierten Färbungen
sind ebenfalls gelb und besitzen sehr gute Echtheitseigenschaften.
-
B. 3o Gewichtsteile 4-Aminosulfo-i # 8-naphthalsäure und So Gewichtsteile
einer Verbindung von der Formel
werden mit 5oo Teilen Natriumbisulfitlauge 40° Be und ioo Teilen Wasser mehrere
Stunden zum Sieden erhitzt. Nach dem Erkalten hat sich der Farbstoff als gelbe zähe
Masse abgeschieden, er wird von der Bisulfitlauge abgetrennt und unter Erwärmen
in Wasser gelöst. Aus der filtrierten Lösung wird durch Zusatz von Mineralsäuren
ein gelber flockiger Niederschlag gefällt. Er löst sich in heißem Wasser ziemlich
schwer mit grünstichiggelber Farbe, die Lösung in Eisessig oder Äthylalkohol ist
gelb und zeigt grüne Fluoreszenz. Aus saurem Bade wird Wolle in klaren gelben( Tönen
angefärbt. Die Färbungen können in üblicher Weise nachchromiert werden und sind
von sehr guten Echtheiten.